Beiträge von Kleine Frau

    Liebe Gabiko.


    Auch von mir ein tief empfundenes Beileid und ein herzliches Willkommen.

    Ich bin schon längere Zeit hier im Forum, aber nicht täglich. Heute fühle ich, dass ich mich wieder mal melden muss auf deine Worte hier.

    Mein lieber Mann ist nur wenige Tage vor deinem geliebten Mann verstorben. Auch ich kann nach nun fast 18 Monaten sagen, dass die Trauer manchmal in anderer Form kommt. Und es wird anders. Aber es gibt immer wieder tiefe Täler, die ich durchschreiten muss. Vielleicht ist es bei dir ähnlich.

    Manchmal, wenn ich unterwegs bin, möchte ich nicht nach Hause, weil es eben nicht mehr das zu Hause ist, was es mal war.

    Im November werde ich ausziehen. Es gibt ein neues Domizil, welches ich mir ganz nach meinen Wünschen herrichten lasse. Aber natütlich geht mein Liebster mit mir. Ich mache alles so, wie ich denke, dass es ihm auch gefallen würde. Trotzdem bekommt die neue Wohnung meine Stempel.

    Das Ganze ist etwas völlig Neues. Und immer sitze ich hier und denke, wie sehr ich ihn vermisse und sein Wissen und seine Art Lösungen zu finden.

    Wie du erzählst, seid ihr viel gereist. Daher wirst du viele Erinnerungen haben, die sowohl schön, als auch traurig sind.

    Mein Liebster und ich waren ein "spätes" Paar. Wir hatten 22 Jahre und durften 3 Tage vor seinem Tod noch heiraten. Darüber bin ich sehr glücklich und ich trage seinen Namen mit großem Respekt und Stolz. Auch wir sind sehr viel verreist. Wir haben so viele Dinge gesehen. Wir haben die Welt bereist. Da sind tausende von Erinnerungen, Bilder, Gerüche und Gefühle. Es vergeht keinTag, ohne irgendeine Erinnerung. Manchmal wunderschön, aber oft auch todtraurig.

    Meine Geschichte in Kurzfassung.

    Erzähle von dir und deinem Liebsten wann immer oder was immer zu magst.

    Hier ist immer jemand, der dir antwortet oder auch etwas von sich preisgibt.

    Ganz liebe Grüße

    "Kleine Frau" Angela

    Ja, Hoffnung zu haben, dass alles besser wird ist gut. Jetzt nach fast 18 Monaten gibt es schon schöne Momente. Aber das Gefühl, glücklich zu sein, gibt es bei mir noch nicht. Glückliche Zeiten, die gab es früher, als mein Schatz noch gesund war. Die guten Zeiten waren mit der Diagnose vorbei. Von diesem Tag bis zu seinem fürchterlichen Tod blieben uns kaum 10 Monate. Drei Tage vor seinem Tod haben wir noch geheiratet. Danach wurde er quasi in ein künstliches Koma versetzt, aus dem er nicht mehr erwachte. Meine Trauerattacken verlaufen wellenförmig. Komme gerade aus dem Tal, aber nur ganz langsam. Ich vermisse ihn einfach immer noch so schrecklich. Wir haben so viele wundervolle Dinge zusammen erlebt. Ich habe tausende von Erinnerungen. Und nahezu jede tut ein bisschen weh.

    Wird dieser immer vorhandene ganz leise Schmerz irgendwann verschwinden, oder wird er mich des Rest meines Lebens begleiten?

    Ich lebe noch sehr intensiv mit ihm. Fotos, Erinnerungsstücke, ein Kissen mit seinem Bild. Ich weiß, dass er mich auf meinem Weg begleitet. Es gab schon so viele Zeichen, dass ich wußte, er ist beteiligt. Vielleicht lebe ich noch in meiner eigenen Welt, die ohne ihn noch nicht funktioniert.

    Ich wünsche euch Allen einen schönen Abend und eine gute Nacht.

    "Kleine Frau" Angela

    Hallo, Ihr Lieben da draußen,


    ich bin schon eine Weile im Forum. Leider im Moment mangels Zeit länger nicht mehr. Ich befinde mich gerade in so einer Zwischenphase. Mein geliebter Mann ist nun seit knapp 18 Monaten tot. Gerade befinde ich mich mal wieder in der Phase, wo ich ihn ganz besonders vermisse. Die Erinnerungen, die mehr als üppig sind, überrollen mich geradezu. Ob es Bilder sind, Musik oder einfach Dinge des täglichen Lebens, er ist allgegenwärtig. Und dann vermisse ich ihn so sehr. Dann fließen auch die Tränen reichhaltig. Ich werde im Herbst umziehen. Diese neue Wohnung wird ganz nach meinen Wünschen umgebaut. Ich mache das alles aber nur, weil mein Schatz seine Hände im Spiel hatte, als die Wohnung zu mir gefunden hat. Er wird mit mir sein, egal wo und wohin. Und ich weiß, dass er überall da ist, wo ich bin. Ich habe soviele Zeichen erhalten, die mir zeigten, dass da was ist, außer mir.

    So richtig glücklich und im Reinen mit meinem Leben bin ich noch lange nicht. Aber du, liebe Violet-Ice sagst uns, dass es eben seine Zeit braucht.

    Ich wünsche mir, dass ich irgendwann auch auf solch einem Weg sein kann.

    Es sagt aber auch, dass man solch einen geliebten Menschen nicht vergißt und, dass immer mal wieder Phasen der Trauer kommen.

    Ich hoffe für uns alle, dass wir einen guten Weg finden, mit diesem Unfassbaren umgehen zu können.

    Gerne würde ich noch einiges von deinen Erfahrung lesen, liebe Violet.

    Ich bin gespannt auf deine Geschichte und würde mich freuen, nochmal von dir zu hören.

    Würde mir dann auch wieder mehr Zeit fürs Forum nehmen.

    Allen einen schönen Abend!

    Die kleine Frau Angela

    Ihr Lieben da draußen,

    "Expertin der Zwischenzeit" - sehr nett ausgedrückt. Ich überlege, ob ich nach knapp 16 Monaten des Alleinseins schon dazu gehöre. Vielleicht schon, wenn ihr vielen anderen noch so am Anfang steht. Ich kann bestätigen, dass die Trauer irgendwie anders wird. Trotzdem gibt immer wieder Zeiten und Momente, wo es sich anfühlt, als sei es gestern gewesen. Plötzlich ist der letzte Tag wieder da, die Gefühle, die Emotionen. Und ich glaube, dass uns das den Rest unseres Lebens begleiten wird. Vielleicht weniger werdend, aber es bleibt bei uns. Denn ob in 3, 5 oder 10 Jahren, unsere geliebten Männer sind und bleiben weg und sie sind alle nicht alt und entspannt gestorben.

    Da nun gerade der beste Freund meines Mannes gestorben ist und ich seine Witwe, auch meine Freundin, sehr eng begleite, habe ich wenig Zeit für meine eigene Trauer. Aber ich merke, dass sie auch noch da ist und ihre Beachtung einfordert. Manchmal ganz kurz, aber sehr heftig und meistens völlig überraschend.

    Wir alle, ob der Tag der Tage nun Wochen, Monate oder gar Jahre her ist, bleiben mit unserer Liebe auf ewig mit unseren geliebten Menschen verbunden.

    Daher, so denke ich, wird es bis an unser eigenes Lebensende immer wieder Momente der tiefen Trauer geben. Vielleicht wird es weniger, aber es wird niemals ganz aufhören. Ich habe eine Freundin, deren Mann nun schon über 4 Jahre tot ist, und sie lebt in einer neuen Beziehung. Aber sie erzählte mir, dass es trotzdem immer wieder Augenblicke der Trauer in ihrem Leben gibt. Es wird weniger, tut nicht mehr so entsetzlich weh, aber es passiert immer mal wieder.

    Ich kann euch allen nur immer wieder ganz viel Kraft, aber auch Zuversicht wünschen, dass ihr alle einen Weg für euch findet, der gangbar ist.

    Auch ich weiche immer mal wieder vom Pfad ab, aber bisher konnte ich den Rückweg immer wieder finden. Durch Hilfe von aussen (meine Trauerbegleiterin)

    aber auch durch meine Familie und auch durch meine eigene Disziplin (nicht immer leicht, aber manchmal muss ich auch den Weg selber finden). Gelingt halt mal mehr, mal weniger.

    Fühlt euch alle ganz lieb umarmt :24:und wünsche euch noch ein schönes Pfingstwochenende

    Angela

    Liebe Wanderin,


    es ist schön zu lesen, dass dir der erste Arbeitstag ganz gut gelungen ist. Natürlich ändert sich im Moment nicht deine Trauer, aber du bist ein bisschen abgelenkt und hast dann nicht so viel Zeit darüber nachzudenken. Du kommst nach Hause und da ist niemand mehr. Das reißt wieder das Loch auf. Es wird besser werden, geht aber vermutlich niemals weg. Wie soll diese Leere auch gefüllt werden? Womit? Unsere geliebten Männer kommen nie mehr wieder. Nie mehr - das hört sich schrecklich an und ist auch schrecklich.

    Ich bin, wie gesagt im Moment sehr eingespannt, aber das belastet mich auch.

    Seit heute Nachmittag habe ich einen ganz schlimmen Durchhänger. Und mein Schatz ist seit fast 16 Monaten tot. Trotzdem vermisse ich ihn im Augenblick so sehr.

    Manchmal denkt man, man hat es geschafft. Doch dann, völlig unerwartet, trifft einen das Wellental. Und schon fließen viele Tränen und ich bin unendlich traurig.

    Nach so langer Zeit will niemand mehr von Trauer etwas wissen. Da muss man doch mal durch sein. Dachte ich auch. Dem ist aber überhaupt nicht so.

    Man ist eben allein. Der Liebste kommt nicht zurück. Vieles schafft man, aber eben nicht alles. Da steht dann sein Foto aus guten Zeiten und im Kopf sind die Bilder der Krankheit und des Leidens. Und sie bleiben für immer.

    Und dann kommen auch immer wieder die Phasen der tiefen Trauer. Und bei dir ist es ja noch viel kürzer, als bei mir.

    Daher ist jede positive Stunde ein kleiner Schrittt in die Zukunft. Aber es liegen viele, viele Steine im Weg. Sie gilt es, Tag für Tag wegzuräumen.

    Es tut gut, hier zu schreiben. Aber leider fehlt mir manchmal einfach die Zeit.

    Ich wünsche euch allen einen guten abend und eine erholsame Nacht.

    LG Angela

    Liebe Wanderin,


    auch von mir einen guten Start. Ich wünsche dir sehr, dass dich die Arbeit immer mal ein bisschen auf andere Gedanken kommen läßt.:24:

    Vielleicht gibt es dort ja auch ein paar liebe Menschen, die es dir ein bisschen einfacher machen und dir helfen.


    Leider habe ich im Moment sehr wenig Zeit, mich zu beteiligen. Vor ein paar Wochen ist der beste Freund meines verstorbenen Mannes gestorben.

    Er war auch lange sehr krank, und ich bin nun die einzige Person, die sich um seine Frau, ebenfalls eine sehr gute Freundin von uns, kümmert.

    Sie ist leider vollkommen hilflos, weil ihr der geliebte Mann alles abgenommen hat. Diese Aufgabe, sollte immer mein Mann im Fall der Fälle übernehmen.

    Nun ist es alles ganz anders gekommen und ich habe ein schweres Erbe von meinem Schatz übernommen.

    Dazu noch meine neue Wohnung. Ich lasse sie komplett renovieren, neue Bäder, Böden, Türen usw. Nun bin ich mehrmals die Woche unterwegs, um mir Materialien anzusehen.

    Daher kommt von mir im Augenblick recht wenig Geschriebenes. Aber ich lese mit, sodass ich weiß, wie es bei euch so aussieht.

    Ganz liebe Grüße und viel Mut und Kraft für den Neuanfang

    Angela

    Manchmal konnte ich am Ende des Tages nicht genau sagen, was ich gemacht habe. Nur eines war ganz sicher, dass ich jeden Tag auf dem Friedhof war. Blumen gebracht, gepflanzt, Kerzen angezündet habe. Aber sonst? Ich weiß es nicht mehr. Später dann habe ich mit den Dingen angefangen, die auf den Fotos sind. Zuerst die Collage. Diese ganzen Aktivitäten haben dann auch sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Aber ich habe das gerne gemacht. Tausende von Bildern sichten, sortieren, mich sehr stark mit mit meinem Schatz beschäftigen.

    Während seiner Erkrankung (10 Monate) habe ich sowas wie ein Tagebuch geführt. So habe ich jeden verdammten Tag dieses Leidens noch einmal gelebt und nochmal gelitten. Jeden Tag bis zu seinem Tod. Ich habe mich damit gequält, mich jeden Tag damit auseinander gesetzt, jeden Tag die Bilder vor mir gesehen.

    Es war so furchtbar, aber ich musste es tun. So schlimm es war, so heilsam ist es gewesen. Nun im zweiten Jahr habe ich mir geschworen, dass ich diese Niederschriften nie mehr lesen werde. Behalten ja, aber nie mehr lesen. Ich habe diese 10 Monate so intensiv noch einmal erlebt, den Schmerz, das Nichthelfenkönnen körperlich und geistig noch einmal alles ausgehalten. Nun habe ich immer noch die Bilder. Die kann man nicht weglegen und sagen, die sehe ich mir nicht mehr an. Sie sind da, sie bleiben da und tauchen immer wieder auf, ob man will oder nicht.

    Aber die permanente Beschäftigung mit der Verarbeitung, die Arbeit mit meinen Projekten, hat die Zeit rasend schnell vergehen lassen. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles geschafft habe.

    Heute habe ich die Todesnachricht von einem sehr guten und engen Freund meines Mannes erhalten. Sehr traurig. Ich bin mit der Witwe auch sehr gut befreundet. Da habe ich eine neue Baustelle. Da ist meine Hilfe sehr vonnöten. Ich werde einiges von mir investieren müssen. Hoffentlich habe dazu genug Kraft. Hoffentlich reissen nicht alle meine Wunden wieder auf.

    Vielleicht ziehe ich mich jetzt hier ein bisschen zurück, oder aber ich brauche dieses Forum, um mir manches von der Seele zu schreiben. Für mich nun eine völlig neue Dimension. Was passiert nun mit meiner eigenen Trauer? Wird sie wieder schlimmer?

    Zunächst wünsche ich allen hier eine gute Nacht.

    LG Angela


    Hier mal ein paar Fotos von den Dingen, mit denen ich mich vergangenes Jahr sehr intensiv beschäftigt habe.

    All diese Sachen, die ich ja nun hier bei mir habe, haben mir sehr geholfen, mit der Situation umzugehen.

    Eine Konfrontationstherapie, die ich mir selbst verordnet habe. Manchmal war es schwer, aber es hat sich gut angefühlt, es gemacht zu haben.

    LG Angela

    Es freut mich sehr, dass meine Worte dich so "erreicht" haben.

    Ich bewundere dich, dass du es schaffst, deiner Arbeit nachzugehen. Das ist etwas, was ich mir überhaupt nicht habe vorstellen können.

    Meine Tage sind vor lauter nichts trotzdem rasend schnell vergangen.

    Ich habe aber, wann immer ich es schaffte irgendwas erstellt. Angefangen mit einer Trauercollage, später ein Buch mit unserem Whatsapp-Chat,

    ein Erinnerungsalbum für unser so geliebtes Cabrio und zu guter Letzt ein Fotobuch mit dem Leben meines Schatzes.

    Immer habe ich mich sehr intensiv mit meinem Liebsten beschäftigt. Das hat mir sehr gut getan. Ich weiß aber auch, dass das nicht jeder kann, Es ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

    Wenn ich die Fotos entsprechend verkleinert habe, werde ich sie dir gerne mal schicken.

    Jetzt koche ich mir was Leckeres und später guck ich mal wegen der Fotos.


    LG Angela:24:

    Liebe Wanderin,


    erst 2 Monate - das ist gerade erst geschehen. Das ist so frisch. Da ist die Trauer pur. Das Alleinsein, die Einsamkeit - unendlich.

    Schau,bei mir sind es 14 Monate. Nach 2 Monaten konnte ich nichts - ausser jeden Tag zum Grab. Ich weiß noch genau, wie es damals war.

    Erwarte nicht zuviel von dir. Es ist viel zu früh. Du bist im realen Leben noch gar nicht wieder angekommen. Das dauert. Lass dir Zeit und nimm dir die Zeit.

    Ich bin nicht mehr berufstätig, schon seit einigen Jahren nicht mehr. Ich bin froh, dass ich nicht mehr arbeiten muss - ich hätte nicht gewußt, wüsste heute nicht, wie ich das schaffen sollte. Ich vermute mal, dass wir ähnlich alt sind.Ich bin jetzt 61.

    Meine Trauerbegleiterin hat mir immer einen Satz mit auf den Weg gegeben: Seien sie gut zu sich, auch wenn sie glauben, das nicht zu können.

    Nach einiger Zeit lernt man das und irgendwann kann man das. Und wenn man anfängt, gut zu sich zu sein, dann wird auch um einen herum wieder einiges besser.

    Nicht alles gut, aber manches besser. Du wirst ihn immer vermissen, er wird dir für immer fehlen. Das wird dich für den Rest deines Lebens begleiten. Aber irgendwann kannst du es besser ertragen. Aber du brauchst Geduld, denn es ist ja erst eben passiert. Da ist das völlig in Ordnung, dass du dich nicht gut fühlst. Lasse es zu. Es tut weh, aber je mehr man es zuläßt, umso heilsamer wird es sein.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ich schicke dir eine fette Umarmung.

    LG Angela

    Liebe Wanderin,


    wie lange ist dein Schatz schon nicht mehr bei dir?

    Es ist schön zu hören, dass du mir deiner Enkelin Freude gehabt hast. Ja, dieses "danach", wenn Menschen, die bei dir waren, wieder weg sind, kenne ich nur zu gut. Das passiert mir auch immer noch. Es wird uns noch eine Weile begleiten. Trotzdem ist es gut, wenn du diese kleinen unbeschwerten Momente zuläßt. Dein Schatz hätte das bestimmt so gewollt. Ich denke, dein Verlust liegt noch nicht so lange zurück, wie bei mir. Wenige Monate nach seinem Tod hätte ich mir eine Reise ohne ihn auch niemals vorstellen können. Ich konnte mir überhaupt nichts ohne ihn vorstellen. Egal was ich dachte und machte - es tat einfach nur schrecklich weh.

    Auch heute wünsche ich ihn zurück, damit er die Dinge wieder mit mir gemeinsam erleben kann. Vielleicht bleibt dieser Wunsch für immer. Nur eines weiß ich inzwischen ganz genau, nämlich dass er meine Geschicke von oben lenkt. Alles, was sich jetzt in meinem Leben ereignet, fühlt sich so gut und so richtig an. Er ist ständig an meiner Seite. Die neue Wohnung (erst im Spätherbst), das neue Auto und die Kraft in mir, Dinge anzugehen, die ich mich früher nicht getraut hätte.

    Das hat kurz nach dem ersten Todestag angefangen. Die Wochen davor waren die Hölle für mich. Ich glaubte, dass alles immer dunkel und grau sein würde. Die Trauer war so tief, es gab gefühlt eimerweise Tränen. Aber so etwa eine Woche danach, hat mich diese neue Wohnung gefunden. Ich habe gesucht, aber die Wohnung hat mich gefunden. Plötzlich fühlte es sich so gut und so richtig an. Und so geht es nun seit einigen Wochen weiter. Zwischendurch ein tiefes Tal, als mein Schatz zum zweiten Mal Geburtstag hatte, den er nicht mehr erleben durfte. Aber es wurde wieder besser. Im Moment bin ich ziemlich zufrieden, wie es läuft. Ich weiß aber auch, dass es wieder Tiefpunkte geben wird. Aber vielleicht schaffe ich es, diese besser zu durchleben.

    Solch eine Entwicklung wünsche dir und allen da draußen von Herzen. Der Weg ist nicht eben und glatt - viele Steine liegen im Weg. Aber es lohnt sich, diese aus dem Weg zu räumen, bzw. drüber zu springen.

    LG Angela

    Guten Morgen, liebe Wanderin,


    ich hoffe, du hattest eine gute Nacht mit deiner Enkelin.

    Gerade habe ich etwas Zeit - später bin ich mit meiner Trauerbegleiterin verabredet.

    Ja, das Thema Reisen beschäftigt mich schon lange. Unsere gemeinsamen Reisen waren allesamt Highlights in meinem, bzw. unserem Leben.

    Mein Schatz war ein Cosmopolit und hat mir nahezu die ganze Welt gezeigt, sie mir quasi zu Füßen gelegt. Wir sind jedes Jahr mehrere Wochen auf Reisen gewesen.

    Da war viel möglich in unserer Tätigkeit. Wir waren vor vielen Jahren auf Hawaii, ein absoluter Traumurlaub. Mein Liebster hat danach immer gesagt, dass er nie nochmal dorthin will, weil es so schön war. Eine zweites Mal könne uns nur enttäuschen. Tatsächlich sind wir für 2 Tage im Rahmen unserer ersten Weltreise nochmals da gewesen. Und es war toll, aber eben nicht so toll wie beim ersten Mal. Bei der ersten Reise haben wir uns jeder so ein typisches Hawaiihemd gekauft. Diese habe ich immer noch. Ich glaube, dass ich geschrieben habe, dass ich eine Dame gefunden habe, die aus Hemden von Verstorbenen Kissen näht.

    Nun habe ich ihr diverse Lieblingshemden von meinem Mann geschickt, damit sie mir etwas daraus zaubern kann.

    Unter anderem habe ich ihr diese beiden Hawaiihemden geschickt. Daraus wird sie mir Herzen in unterschiedlichen Größen nähen. Mein ganz tiefer Wunsch ist es, irgendwann nach Hawaii zu fliegen, um dort eines dieser Herzen zu begraben. Heute weiß man ja nicht, ob sowas jemals wieder möglich sein wird?

    Ansonsten würde ich mir schon wünschen, wieder zu reisen. Ich weiß, dass er es so wollte. Im Moment habe ich noch keine rechte Vorstellung, was ich machen würde. Vielleicht erstmal eine kleine Kreuzfahrt um zu sehen, ob ich das ohne ihn ertragen kann. Vielleicht mal ein paar Tage auf irgendeine Insel.

    Ich kann es noch nicht sagen, aber so ganz tief in mir drin lebt dieser Wunsch. Und ich weiß, dass mein Schatz mich überall hin begleiten würde, immer bei mir wäre. Vielleicht entdeckst du auch irgendwann diesen Wunsch ganz tief in dir, wieder etwas zu erleben.

    Dein Schatz ist noch nicht so lange weg von dir, wie bei mir. Da hat man für sowas keinen Kopf und kann sich nicht vorstellen, jemals an sowas denken zu können.

    Weisst, du, heute ist ein wunderschöner Tag mit ganz viele Sonne. Das ist schön. Trotzdem bin ich an solchen Tagen manchmal viel trauriger, als an grauen Tagen.

    Sie erinnern mich umso intensiver an unsere Unternehmungen. Das ist immer mit Sonne, Sonnenuntergängen, Vollmondnächten und vielen anderen Gefühlen verbunden. Die schönen Cabriotouren durch die Berge oder die Toskana. Mit dem Schiff über die 7 Weltmeere. Unsere Rundreisen. Ich habe solch ein Füllhorn an wunderbaren Erinnerungen und Fotos, bzw. Videos. Eigentlich bräuchte ich nie mehr zu verrreisen. Aber ich weiß ja auch gar nicht, was diese so unstete Zeit noch für uns bereithält.

    Ich wünsche dir einen schönen Tag mit vielen guten Erinnerungen und Momenten.

    LG Angela

    Liebe Wanderin,

    da sind ja schon einige ähnliche Aspekte in unseren Leben mit unseren Liebsten. Die Sicherheit durch ihn. Dass sich unsere Männer so super um alles gekümmert haben. Auto, Papierkram usw. Vielleicht waren sich unsere Männer sogar ein bisschen ähnlich.

    Ihr hattet 40 gemeinsame Jahre - eine gefühlte Ewigkeit. Wir waren ein spätes Paar und hatten nur 22,5 Jahre miteinander. Die Liebe meines Lebens - die echte Liebe auf den ersten Blick.

    Die verbleibenden Jahre werden anders sein. Unsere Liebsten sind nicht mehr da und kommen auch nie mehr zurück. Ob diese Jahre schön werden, weiß ich auch noch nicht. Ich bin im Moment einigermaßen zufrieden mit dem was ist. Aber glücklich - NEIN. Auch oft einsam, allein, traurig. Das wird vielleicht auch für immer so bleiben. Zufrieden ist eine Momentaufnahme. Wer weiß, was hinter der nächsten Tür lauert?

    Aber eins ist sicher, zumindest für mich, und das ist seine Stärke und Kraft, die mir das Vorwärtsgehen leichter macht. Er ist mir so nah und das ist gut so. Denn diese Kraft benötige ich fürs Weitermachen. Eine Entwicklung, die nach dem ersten Todestag einsetzte. Als hätte mein Liebster danach für mich entschieden, dass es von nun an vorwärts gehen muss. Manchmal weiß ich nicht, ob ich die richtigen Worte finde.

    Niemals wird sich die Lücke füllen lassen, die hinterlassen wurde. Ich will das auch gar nicht. Diese Lücke ist ja nun ein Teil meines Lebens. Um diese Lücke herum muss ich was Neues aufbauen. Etwas, womit ich mit mir zurecht komme, mit mir allein.

    Weil wir ja nun alleine sind, unabhängig von Verwandschaft oder Freunden.

    Ja, nun verabschiede ich mich in die Nacht und wünsche allen da draußen einen erholsamen, heilsamen Schlaf.

    Gute Nacht

    Angela Ein Bild aus guten Zeiten. Auf unserer Weltreise in Auckland/Neuseeland.<3<3<3

    Hallo zusammen,


    das Leben ohne den Liebsten an der Seite ist so anders. Alles was man macht, muss man für sich entscheiden. Da gibt es keine Ratschläge mehr vom Schatz.

    Oft, wenn er zu seinen Lebzeiten zu mir gesagt hat, dass musst du auch alleine können, fand ich das nicht so toll. Für mich war ja immer sonnenklar, dass wir noch ewig zusammen sein werden. Und ich wollte viele Dinge nicht gerne lernen. Heute, im Rückblick, bin ich ihm so dankbar, dass er mich Dinge hat tun lassen, die ich nicht wollte. Das ist ja auch unbequem, wenn da einer ist, der alles für einen macht. Hat er im Grunde ja auch, aber eben nicht immer. Ohne diese "Lehrstunden" wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin. Aus dem so "unbeholfenen Seelchen" ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden. Und das habe ich nur und ausschließlich meinem Schatz zu verdanken. Er fehlt mir immer noch sehr und ich vermisse ihn bei allem was ich mache, weiß aber auch, dass er bei mir ist und mich mit seiner mentalen Stärke unterstützt. Mein Schatz war ein sehr selbstbewußter Mann und hat unter meiner von mir gefühlten "Minderwertigkeit" immer gelitten. Er war häufig so traurig, dass ich so war wie ich war.

    Aber was immer jetzt geschieht, mein Umzug, das neue Auto, andere Sichtweise auf viele Dinge, hat damit zu tun, dass er mir seine Hilfe gibt. Ganz viel fühlt sich auf einmal so richtig an. Es ist in mir eine Wandlung geschehen. Ich versuche meinen Weg zu gehen, ohne ihn an meiner Seite, aber mit ihm und seiner Kraft in mir.

    Manchmal kann ich es nicht so richtig beschreiben. Ich bin ihm so dankbar für alles, was er mir jetzt möglich macht. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, nochmal etwas in meinem Leben als richtig zu bezeichnen.

    Mein Schatz war mir ein hervorragender Lehrer und mein Mentor. Und dafür kann ich ihm niemals genug danken. Jeden Tag, wenn ich sein Grab besuche, dann richte ich meinen Dank an ihn und sage ihm, wie sehr ich ihn von Herzen liebe.

    Ich weiß nicht, ob ihr meine Worte so für euch deuten könnt, aber ich wünsche jedem von euch, dass ihr eure Liebsten auf diese Art und Weise weiterhin lieben könnt. In Dankbarkeit, aber auch mit Tränen und Trauer. Irgendwie gehört das für mich zusammen.

    LG Angela

    In den ersten Monaten habe ich mir nichts mehr gewünscht, als dass der liebe Gott mich endlich abholt und zu ihm bringt. Diese Phase habe ich größtenteils überwunden. Trotzdem kommt der Gedanke an schlechten Tagen wieder auf.

    Es sind zwar inzwischen 14 Monate vergangen, aber die Erinnerung ist nicht verblasst. Er ist mir immer noch sehr nah. Habe überall Bilder von ihm und einen Ort, wo immer ein Kerzlein brennt und kleine Erinnerungsstücke, mitsamt Bild stehen. Ich sehe ihn beim Einschlafen, ich sehe ihn beim Aufwachen.

    Aber trotz der noch vorhandenen Trauer, des Vermissens und des Alleinseins, kann ich heute Dinge tun und planen, die für mich sind. Wohl wissend, dass er mich dabei unterstützt und mir Stärke von der anderen Seite gibt.

    Ich glaube ganz fest daran, dass wir uns in seiner Welt wiedersehen. Anders, aber ja.

    Ob die Erinnerungen an unsere Liebsten verblassen, liegt ganz bei uns. Was wir tun, um sie bei uns zu behalten. Die Trauer wird vielleicht für immer bleiben und auch der Schmerz wird ein Teil von uns sein und bleiben, aber das Empfinden der Trauer kann anders werden und es wird anders.

    Unsere Liebsten bleiben doch für immer ein Teil unseres Lebens und daher können wir sie niemals verlieren....

    LG Angela

    Hallo, all ihr Lieben da draussen,


    ich habe mich seit einiger Zeit nicht gemeldet, aber ich habe euch lesend verfolgt. Mein Liebster ist nun seit etwas mehr als 14 Monate nicht mehr bei mir. Ja, das Vermissen bleibt. Manchmal fühlt es sich schlimmer an, als am Anfang. Vielleicht wird es mit zunehmender Zeit viel bewusster, dass der so geliebte Mensch nie, nie wieder kommt. Banalitäten bringen mich zum Weinen. Egal was man tut, er fehlt einfach. Da ist ein großes Loch, welches sich durch nichts stopfen läßt.

    Im Spätherbst werde ich umziehen. Nun muss ich beginnen, Dinge auszusortieren. Ich habe meine Trauerbegleiterin gefragt, was ich mit all seinen Anziehsachen machen soll. Sie hat mir eine Näherin empfohlen, die aus Hemden Kissenbezüge näht. Diese Idee finde ich so wunderschön, dass ich nun seine Lieblingshemden eingepackt habe, um sie dieser Dame zu schicken. Was für eine wunderschöne Idee. So bleiben diese Kleidungsstücke für immer bei mir.

    Die Trauer ist immer noch da, aber manchmal fühlt sie sich etwas andres an. Ich kann es gar nicht so recht beschreiben. Aber ich spüre seine Kraft bei mir. Ich habe in den letzten Tagen so viele Dinge gemacht, die ich mir bisher niemals zugetraut hätte. Ich bin erstmals seit 40 Jahren im Schnee Auto gefahren. Ich habe ganz alleine eine Probefahrt mit einem neuen Auto gemacht (mein altes Auto ist etwas in die Jahre gekommen und wird nun ersetzt). Da weiß ich, dass er mit mir ist. Mir den Mut und den Glauben gibt, das alles schaffen zu können. Die Trauer, dass er mich nicht mehr persönlich begleitet ist ja da, aber ich weiß eben auch, dass er in irgendeiner Weise meine Geschicke lenkt und mir die richtigen Zeitpunkte vorgibt, wann ich mich mit gewissen Dingen auseinander setzen soll.

    Das ist es, was mich weitermachen läßt. Trotzdem gibt es viele traurige Momente. Dann laufe ich über, kriege mich kaum wieder ein. Aber das eine kann nicht ohne das andere sein. Ich bin meinem Liebsten so dankbar, dass er einen Weg gefunden hat, mir seine Kraft, die er zu gesunden Lebzeiten besessen hat, in gewisser Weise an mich weiterzugeben. Er wollte immer eine starke Frau, die ich weiß Gott nicht immer war. Aber ich habe ihm versprochen stark zu sein. Und nun versuche ich, mein Verprechen einzulösen. Der Weg ist noch lang, aber mit seiner Hilfe werde ich ihn gehen können.

    Ich wünsche euch allen, die da trauern, dass es euch irgendwann ein bisschen besser geht. Es dauert, und die Veränderungen merkt man erst viel später. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten. Aber mit der Kraft eurer Liebsten könnt ihr euch auf einen guten Weg begeben. Der Weg ist uneben, aber es lohnt sich, ihn zu gehen. Manchmal geht man auch mal ein paar Schritte zurück (besonders an Jahrestagen).

    Ich wünsche euch alles Liebe und ganz viel Kraft.


    Angela "Kleine Frau"

    Ja, liebe Wanderin, ich lebe alleine.

    Ich könnte mir nicht vorstellen, jemals wieder eine neue Beziehung zu haben. Meinen geliebten Mann kann man nicht ersetzen.

    Ich habe eine liebevolle Familie, 2 Söhne, 1 Schwiegertochter und einen bezaubernden Enkel. Und es sind ein paar, aber wenige

    Freunde geblieben.

    Auch heute kann ich das Alleinsein manchmal nicht ertragen. In diese leere Wohnung zu kommen, keine Antwort zu bekommen ist schlimm.

    Und ich weiß nicht, ob sich das jemals ändert. Das Vermissen bleibt. Es ist schwer, alleine zu sein. Sich nicht austauschen können.

    Ich vermisse unsere Reisen, alles, was wir zusammen gemacht haben. Ich verstehe dich so gut, dass allein sein manchmal unerträglich ist.

    Ich habe viele Dinge gemacht, wodurch ich mich mit ihm verbunden fühle. Ein Kissen mit seinem Bild, ein Buch mit unserem Whatsapp-Chat,

    ein Fotobuch von meinem Schatz aus den Jahren unserer gemeinsamen Zeit. Ein Erinnerungsalbum von unserem so geliebten Cabrio von unseren zahlreichen Touren. Manchmal tut es weh, solche Sachen anzugehen, aber am Ende tun sie so gut. Gerne sitze ich hier und schaue die Bilder. In diesen Momenten wird er wieder so lebendig. So wie er gerne noch geblieben wäre.

    Seine Erkrankung dauerte nicht so lange. Von der Diagnose bis zum Ende waren es gerade 10 Monate. Es war schnell und schrecklich. Nicht den Hauch einer Chance. Natürlich kommen immer all die Bilder wieder und wieder. Dagegen kann und sollte man sich nicht wehren.

    Sich mit dem Liebsten zu beschäftigen tut weh, ist aber sehr hilfreich. Zumindest für mich. Das fühlt aber jeder anders. Das musst du für dich herausfinden.

    Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, der für dich gangbar ist. Einfach alles ausprobieren. Vielleicht findest du etwas, was dir richtig gut tut.

    Und auch, dass du eine gute Trauerbegleitung findest. Gruppen gehen nun leider nicht. Ich hatte bisher auch noch keine Chance dazu.

    LG und eine liebevolle Umarmung und eine gute Nacht.

    Angela

    P.S. Schreibe dir hier alles von der Seele. Wir alle verstehen dich, denn wir alle haben Ähnliches erlebt.

    Liebe Wanderin,

    ich bin gerade mal wieder hier im Forum. Es tut mir leid, dass du deinen Liebsten verloren hast. Bei mir ist es nun 14 Monate her, dass mein geliebter Mann von mir gegangen ist. Trotzdem habe ich nicht vergessen, wie schlimm die erste Zeit war. Damals wäre ich dankbar gewesen, wenn der liebe Gott mich auch abgeholt hätte. Ich wollte nichts mehr als bei meinem Schatz zu sein. Wir haben gemeinsam gelitten und gekämpft. Am Ende war ich allein - ohne ihn. Auch heute vermisse ich ihn ohne Ende. Und ich wünsche mir nichts mehr, als dass er zurückkommt. Dass ich mein Leben, meine Zeit wieder mit ihm verbringen könnte. Aber dieses "Nie mehr" begleitet mich nun ständig. Nach nun mehr als einem Jahr habe ich ein paar neue Projekte, ich werde umziehen (hier erinnert mich jede Ecke an ihn, ich kann nicht in unserem Bett schlafen, ich hasse den leeren Handtuchhalter im Bad usw.). Ich werde mir ein neues Auto kaufen. Ich mache es alles allein, aber er fehlt mir so sehr bei Entscheidungen. Alles Dinge, die mein Liebster für mich geregelt hat. Aber ich bin in den Monaten auch sehr gewachsen. Ich weiß, dass er immer an meiner Seite ist, dass er seine Hände über mich hält. Er wollte immer gerne eine starke Frau, er hat mich dazu gemacht. Und heute werde ich immer stärker. Und das verdanke ich nur meinem geliebten Mann. Wir haben 3 Tage vor seinem Tod geheiratet. Zuvor waren wir 23 Jahre ein Paar. Ein spätes Paar. Die Liebe auf den ersten Blick und die Liebe unseres Lebens. Wir hatten wundervolle 23 Jahre zusammen. Er hat mir die Welt gezeigt. Er hat meine Kinder geliebt. Er war mein, unser Alles. Immer eine Lösung, immer einen Rat, immer da, für jeden.

    Ich kann dich so gut verstehen, wenn dieser wichtigste Mensch im Leben nicht mehr da ist. Wie es sich anfühlt, wie man sich fühlt. Es ist so schwer, so traurig, so herzzerreißend, sooo furchtbar.

    Am 6.4. hatte mein Schatz Geburtstag. Es war der 2. nach seinem Tod. Auch nach dieser Zeit tut das unsäglich weh. Die Trauerwellen kommen und gehen.

    Es fliessen auch nach so vielen Monaten sehr oft Tränen. Vielleicht wird es so bleiben. Ich weiß es nicht. Aber es wird auch manchmal hell.

    Jeder lebt seine Trauer anders. Ich habe eine tolle Trauerbegleiterin, es gibt ja leider wegen Corona keine Gruppen. Sie ist mir eine große Hilfe gewesen und ist sie immer noch. Du Solltest dir unbedingt jemanden suchen. Es ist wichtig und gut.

    Ich wünsche dir viel Kraft, gute Freunde, eine Familie, die zu dir steht. Es ist eine schwere Zeit, aber mit Hilfe und Unterstützung wirst du ganz langsam deinen Weg finden und gehen. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute.

    Sei lieb umarmt und gedrückt.

    LG Angela "Kleine Frau"

    Guten Morgen,


    ja, wir hatten eine wirklich gute Zeit miteinander. Auch wir haben gedacht, dass das jetzt noch einige Jahre so weitergehen kann.


    Dann ist mein Schatz auf unserer letzten großen Reise (Kreuzfahrt von Venedig, über Südamerika - Cap Hoorn nach Singapur) erkrankt. Er hatte den großen


    Wunsch wieder ganz normal nach Hause zu kommen. Mit einer ungeahnten Kraftanstrengung (er hat sich fast nichts anmerken lassen, da er mir keine Angst


    machen wollte) sind wir von Singapur nach Hause geflogen.


    Am nächsten Tag zum Arzt, am übernächsten Tag ins Krankenhaus - Diagnose Kehlkopfkrebs in fortgeschrittenem Stadium.


    Große OP, Chemo, Bestrahlungen. Insgesamt von Diagnose zum Tod - 11 Monate.


    Keine Zeit mehr für Träume und Wünsche, Kampf ums nackte Überleben.


    Und plötzlich ist man alleine. Aber das habt ihr ja alle auch erlebt. Wir haben überlebt. Nun leben wir unsere persönlichen Kämpfe, Verlust, Einsamkeit und


    all die anderen Dämonen, die einen quälen.


    Mein Schatz ist an einem Sonntag von mir gegangen. Seitdem hasse ich Sonntage, bzw. Wochenenden im Allgemeinen. Am liebsten würde ich diese beiden


    Tage der Woche überspringen.


    Trotzdem wünsche ich euch ein schönes Wochende


    Liebe Grüße Angela