Beiträge von Jutta54

    Liebe Anja ähnlich sehe ich das auch. Wir sind gleich alt, wie lustig ^^. Unsere Kinder kann uns keiner mehr geben aber ich weiß dass Tobi nicht gewollt hätte dass ich an seinem Tod verzweifel.

    Er war sich immer bewusst dass er jeden Tag aufs neue mit dem Leben spielt. Die besten sterben jung das sagte er so oft....

    Anja ich drücke dich sanft. Du weißt ja mein Sohn ist auch an Drogen gestorben.

    Ich quäle mich auch sehr zur Zeit. Weine viel und leide. Und frage mich was ich alles falsch gscht habe. Was ich hätte tun können und und und. Es ist so schwer

    Gestern ist eine Welt für mich zusammen gebrochen😥

    Ich habe fünf Stunden ohne Unterbrechung nur geweint, ich fühle mich heute noch so schrecklich müde, erledigt, ausgelutscht und kaputt.

    Als ich das Zimmer meines Kindes ausräumte, nahm ich sein T-Shirt und seine käppi mit dass er wohl am Tage vor sein Tod anhatte. Es roch so nach Tobi, so richtig, so ganz arg, so zum reinkuscheln und denken er wäre da, so nah, so gut tuend.

    Ich habe beides in eine Tüte, damit es nur ja den Duft nicht verliert. Immer wieder habe ich daran gerochen und geweint und war trotzdem glücklich diese Erinnerung haben zu dürfen.

    Seit gestern ist der Geruch weg. Und ich weiß nicht wieso

    Es ist doch eh das einzige was ich noch habe warum nur wird mir das auch noch genommen.

    Ich komm aus dem weinen gar nimmer raus.

    Liebe Anja

    Auch ich bin froh von dir zu lesen und auch daß es beiden kranken gut geht. Das ist doch schon mal was.

    Wie war dein Tag?

    Wie war das Treffen am Grab?

    Geht's dir einigermaßen oder können wir was tun, was dich wieder ein Stück erdet???

    Sverja du darfst aber auch nicht vergessen dass man sich auch oft einfach nicht melden kann sei es aus Zeitdruck oder aus emotionalen Gründen.

    Ich finde das muss man auch bedenken. Jetzt lass mal zb ihr Kind im Krankenhaus sein, zb, und du hetzt von Besuch zu Arbeit, zu Haushalt etc. Ich glaube dann ist das hier schreiben die aller allerkleinste Sorge.

    Nicht böse gemeint aber so kann es ja auch sein.


    Und an dich Anja noch ein Gedankengang der mich heute und gestern sehr beschäftigt hat und vielleicht, evtl kannst du den ein Stück mit mir gehen.

    Als ich so viele Jahre in Sorge lebte um mein Kind durch seinen extremen Drogen Konsum, passte ich immer extrem auf mich auf, mir durfte einfach nichts passieren, wen hätte er denn dann noch gehabt?

    Jetzt hat mich mein Sohn verlassen, es ist schlimm, es ist furchtbar und kaum auszuhalten. Aber weißt du was ich mir jetzt oft denke? Wer kümmert sich denn um sein Grab wenn ich nicht mehr da bin, es kann doch eh keiner mit so einer Liebe und soviel Gefühl dies so machen da ass es mir passt. Insofern muss ich bleiben und kämpfen.... Und du auch. Liebe Grüße

    Liebe Tamara

    Dieses Problem kannte ich auch, dass keiner der Männer die ich hatte, nachvollziehen konnte, dass mein Sohn immer am erster Stelle stand.

    Mein jetziger Mann kann das, aber da war der Weg von Tobi schon klar, der weg mit Drogen.

    Trotzdem hat er immer zu mir gehalten und für Tobi alles gemacht. Oft habe ich mich gefragt wie alles gelaufen wäre, hätte ich meinen Mann viel früher kennengelernt. Vielleicht wäre Tobi einen anderen Weg gegangen.

    Leider ist es so gekommen.

    Ich wollte mit meinem Post nur ausdrücken dass ich es von meinem Mann einfach nicht erwarte zu trauern da er niemals auch nur ansatzweise das fühlen kann, was ich fühle.

    Ich bin unendlich dankbar, dass ich gerade in den ersten Wochen Menschen an meiner Seite hatte, die genau mitfühlen konnten eben weil sie auch Mütter sind.

    Ich denke ein Kind unter d Herzen zu tragen, verbindet einen ein Leben lang

    Liebe Sverja

    Nein da ist keine Traurigkeit, weil es eben nicht der Vater von Tobias ist. Wäre er das wäre da Traurigkeit.

    Ich wollte damit ausdrücken, dass es immer so sein wird dass man Kinder des partners niemals wirklich lieben wird. Mögen ja, akzeptieren ja, gern haben ja, aber Liebe finde ich hat man nur zum eigenen Kind, also diese Liebe die alles andere unwichtig macht.

    Wir hatten da oft Diskussionen mein Mann und ich, wenn ich so traurig war, weil ich nie Enkel haben werde, das war als Tobi noch lebte. Weil es da schon klar war, dass es dazu nicht kommen wird aufgrund seiner extremen Sucht. Da sagte mein Mann immer, wir werden Enkel haben ( er hat auch einen Sohn da läuft alles super) da sagte ich immer " du wirst Enkel haben, Schatz, ich nicht. Er hat das nie verstanden und vielleicht verstehen es hier auch viele nicht aber ich empfinde so.

    Sverja Natürlich freue ich mich über deine Worte und bin dankbar für die Anteilnahme und deine Gedanken.

    Und ja du hast recht als allein erziehende Mama hat man immer diese Zweifel ob man dem Kind gerecht sein kann, ob man es irgendwie schafft Vater und Mutter gleichzeitig zu sein.

    schafft man natürlich nicht, aber ich weiß letztendlich hat mein Sohn immer darunter gelitten dass der Papa nicht da war.

    Die männliche Seite fehlte unheimlich, Frauen sind doch sehr viel weicher.

    Es mag anders sein, wenn das Kind genug andere männliche Vorbilder in seinem Leben hat, in Form von Kindergärtnern, Lehrer, Onkel, Opa etc.

    War bei uns aber nicht so.

    Und so männliche Sachen wie Fahrrad flicken, Räder wechseln, und alles was in diese Kategorie gehörte konnte er nicht weil ich es auch nicht konnte.


    Jetzt wo das schrecklichste überhaupt passiert ist, bin ich froh dass ich jetzt mit einem Mann verheiratet bin, der nicht der Vater von Tobias ist.

    Es würde mir mein Herz brechen mitzuerleben wie anders Männer trauern als Frauen wenn es sein Kind wäre. So sage ich mir immer, und das auch als Tobi noch lebte, mein Mann muss mein Kind nicht lieben, nur akzeptieren.

    Und so sehe ich das auch jetzt. Er muss nicht um ihn weinen es war nicht sein Kind.

    Aber wäre es das und er würde ihn nicht beweinen wäre es die Hölle für mich

    Anja ja mein einziges Kind und das macht es noch schlimmer.

    Es ist furchtbar.

    ich habe alles durchgelesen von dir und vieles empfinde ich genauso. Tobi war für mich auch nicht hier so richtig angekommen auf der Welt er wollte sich immer wegflüchten. Er konnte die Welt klar nicht ertragen, warum und wieso, ich weiß es nicht.

    Ich mache mir um soviel Gedanken, zb denke ich ständig dran, dass ich bei der Geburt so gejammert hab, es dauerte so furchtbar lange und ich lag über 24 Stunden in so schmerzhaften wehen.

    Ich sagte in den Stunden oft am liebsten würde ich vom Haus springen so schlimm sind die wehen. Oder wenn ich das gewusst hätte wäre ich nie schwanger geworden. Oder oder oder....

    Ist das jetzt die Strafe für diese Worte das frage ich mich so oft.


    Das nächste ist, ist mein Tobi überhaupt im Himmel?

    Da kommt kein zeichen nichts und ich habe so schreckliche Angst da ass er gar nicht im Himmel ist.

    Ganz ganz ehrlich hat er ganz viele Menschen belogen, betrogen, krumme Geschäfte gemacht usw.

    Aber er war trotzdem mein Kind und mich hat er nie betrogen.

    Belogen ja.

    Oft

    Geliebt habe ich ihm trotzdem


    Vielen Dank für eure Antworten,

    Anja, natürlich lese ich deinen thread ich bin dankbar für den Hinweis von dir. Ich habe mich schon ein bisschen durchgelesen aber bisher noch nichts gefunden was mit dem Thema Drogentod zu tun hat.

    Natürlich ist es so, dass jede Mutter gleich leidet egal an was das Kind gestorben ist aber dennoch ist es so völlig anders.

    Gott sei Dank habe ich meine Arbeit ich würde glaub ich durchdrehen :13:

    Vielen Dank für eure liebe Begrüßung.

    Unsere Geschichte ist so lang, dass ich ein Buch schreiben könnte, aber ich versuche es kurz zu fassen.

    Mit 14 fing mein Kind an mit Drogen, ich war alleinerziehende Mama und er mein ein und alles.

    Wir hatten eine super Beziehung, so erzählte er mir das auch, dass er Cannabis probiert hat. Ich sehe ihn heute noch da sitzen mit den Worten, wie schön das war und dass er das immer wieder tun wird.

    Ich habe versucht mit ihm zu reden, bin zur Drogenberatung usw.

    Aber alles nutzte nix, er konsumierte täglich, der Mist hatte ihn voll im Griff. Kurze Zeit später kamen Pilze, LSD, Speed usw dazu.

    Nach 2 Haus Durchsuchungen und bereits unzähligen Lügen, sagte ich dass er ausziehen muss. Ich konnte es fast nicht mehr ertragen, mein Kind so zu sehen mit diesem dauernd verschleiertem Blick, dieses aufgeben seiner selbst, dieses nur leben für den Rausch.

    Er war mittlerweile 19.

    Hatte eine Freundin mit der er dann zusammen wohnte.

    Die Wohnung selbst war von uns, mittlerweile war ich liiert, gesucht und eingerichtet, denn mittlerweile hat er es überhaupt nicht mehr geschafft sich um irgendwas zu kümmern.

    Ja da lebten sie dann, die zwei. Es folgte eigentlich der komplette Absturz von beiden, sie konsumierten den ganzen Tag, wurden kriminell, es folgten Anzeigen, Verhandlungen, Urteile.

    Das Mädchen schaffte den Absprung, in dem sie in Folge einer Drogen indizierten Psychose auf der geschlossenen Station in der Nervenklinik landete und von dort damn wegzog.

    Mein Sohn nun allein, ging völlig den Bach runter. Er lebte nur noch für die Droge, magerte ab, es war schrecklich anzusehen. Mal beschimpfte er mich, war aggressiv, mega böse, dann wieder lieb und nett. Er konsumierte so extrem dass er zweimal reanimiert wurde.

    Ich bin immer gerannt wenn er mich gebraucht hat, und wie oft hat er mich versetzt, einfach vergessen dass wir verabredet waren. Die Droge war immer das wichtigste.

    Es folgte Haft, 2018 das Jahr in dem mein immer schlimmster Alptraum wahr wurde, ich musste mein Kind im Gefängnis abgeben.

    Es folgten 2 Jahre die ich so vorher nicht für möglich gehalten hätte, denn es wurde tatsächlich zur Gewohnheit für mich mein Kind dienstags im Knast zu besuchen. Es war für mich wie Erholung, endlich konnte ich ein Stück Verantwortung abgeben, wieder schlafen, mein Kind erholte sich so gut im Gefängnis er nahm zu und sah großartig aus.

    Dann folgte die Entlassung am 17.8. 20. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und ich merkte nach 3 Wochen sofort das er wieder konsumiert.

    Aber er stritt es ab, er war sauer dass ich ihn das überhaupt unterstelle aber ich spürte es.

    Am 26.9 haben wir den ganzen früh geappt und die letzte Nachricht um 12.29 blieb ohne blauen Haken. Ich hatte sofort ein komisches Gefühl aber das hatte ich in den 18 Jahren Sucht so oft, dass mich keiner mehr hörte und jeder genervt war wenn ich sagte, da passt was net.

    Abends rief ich ihn an, nix. Nachrichten unbeantwortet.

    Am nächsten Tag haben wir die Tür öffnen lassen und mein Mann musste mir sagen dass mein Sohn tot in Zimmer lag. Mich haben sie vorher weggebracht. Ich wusste es ich spürte es und ich hab nur noch geschrien.

    Es ist furchtbar und ich kann es immer noch nicht glauben 😥😢😥😩

    Hallo ihr,

    Erstmal möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Jutta ich bin 54 Jahre alt u d komme aus Bayreuth.

    Ich bedanke mich recht herzlich für die Aufnahme hier.


    Am 26.9 hat mein Sohn diese Welt verlassen.

    Gefunden haben wir ihn am 27.en nachdem wir die Tür haben öffnen lassen.

    Es ist für mich alles noch so unfassbar und unendlich traurig.


    Er starb an Drogen. Ist hier jemand der sein Kind auch auf diese Weise verloren hat?


    Lg Jutta