Beiträge von RalfsHeidemarie

    Also lacht euren Verstorbenen an, er freut sich mit euch.

    Das ist ein wunderbarer Satz. Den könnte ich mir erstmal ohne Bild von Ralf und dann später mit Bild in mein Zimmer hängen.

    Ja, das merkwürdige Gefühl einfach auch mal wieder zu lachen, sich für etwas zu begeistern, ohne ihn.

    Da muß ich verschärft drüber nachdenken. Was soll das? Warum fühle ich das? Erwarte ich das von mir? Oder Andere?

    Jedenfalls weiß ich, daß mein Ralf im Anderland glücklich IST. Sich wohl fühlt und sich begeistern kann.

    Ich weiß auch, daß er möchte, daß ich wieder glücklich werde. Sonst hätte er mir in der letzten Woche nicht 2 mal einen Glückscent in den Weg gelegt. 🤞

    " Ja Ralf, ich werde versuchen mich wohl zu fühlen in unserem Haus, in unserem Wohnmobil, in meiner Haut und meinem Leben. Das ist jetzt mein ausgesprochenes Ziel. Ich verspreche es Dir. Ich habe Dich lieb. 😘"

    Ralfsheidemarie

    PS. Ich sehe gerade Blaumeischen, daß ich in Deinem Wohnzimmer mit meinem Ralf kommunizieren. Verzeih, soll ich es lieber zu mir rüber beamen?

    Nasch, ich hatte immer das Bild von Ralf im Kopf, wie man so sagt vor dem inneren Auge. Als er tot auf diesem Bett lag. Er hatte gerade die 40 Min. Reani. Action hinter sich und hatte es nicht geschafft. Er war mir so vertraut und fühlt sich e sich auch noch nicht tot an. Er war noch warm im Gesicht.

    Diese Bild kam immer wieder und ich fand es nicht angenehm.

    Ich hatte einen Artikel gelesen über Hypnose im Trauern und habe gelesen, daß auch in der Traumatherapie Hypnose eingesetzt werden kann und wird.

    Und ich fand, daß mein inneres Bild wie so ein Flash war, was ja bei Trauma oft ist.


    Und dann habe ich mir eine Fortsetzung ausgedacht. Wie eine selbstgesteuerte Fantasiereise. Oder ein Tag Traum.

    Ich habe mir vorgestellt, wie er die Augen aufmacht als ich ihn Gestreichelt habe. Daß er sich verwundert hinsetzt, nach seinen Zähnen und seiner Uhr fragt. Dann hat er mit meiner Hilfe sich angezogen. Schuhe hatte er keine mit. Und dann habe ich und meine Freundin ihn in die Mitte genommen. Wir wollten da raus.

    Wir sind aus dem Raum in den Flur. Dann ich die Vorhalle und raus. Ralf war glücklich da raus zu kommen. Und dann hat meine Fantasie die Regie alleine übernommen und Ralf wurde ganz klein und geistig und spran in mein Herz. Ohne Schuhe. Und da ist er immernoch.

    Und seitdem ich mir das ausgemalt habe als Fortsetzung meines quälenden Flash habe ich nur noch die Fortsetzung gesehen. Und das quälende war weg.

    Ralfsheidemarie

    Liebe Linchen, minlu, Nasch......

    das beim Einkaufen, das kenne ich auch. All die Sachen, die ich für ihn gekauft habe. Und die Sachen beim Aldi, die etwas für ihn gewesen wären. Manchmal landen die in meinem Einkaufswagen und ich bringe sie dann wieder zurück.

    Ich erzähle jetzt noch allen möglichen Fremden z. B. Beim Hundespaziergang, daß mein Mann gestorben ist. Ich habdann immer sofort angefangen zu weinen. Aber seit einer Woche kann ich es aussprechen ohne zu weinen. Nur am Dienstag nicht. Da konnte ich nicht einkaufen gehen..... Weil das Weinen nicht aufhörte. Da hätte ich es auch nicht aussprechen können ohne Tränen.

    Aber es ist immerhin ein Fortschritt.

    Ralfsheidemarie

    Liebe Nasch,

    Vielleicht träumst Du ja, erinnerst Dich nur nicht. Könnte doch auch mal so sein.

    Andererseits verarbeitet man im Traum ja irgendwas. Und Glück muß man vielleichtt nicht verarbeiten.

    Einfacher wäre es in Tag träumen sich etwas auszumalen. Oder diese Fantasiereise zu machen von Eva Terhorst. ( siehe Youtube ) da kann man seinen liebsten treffen.


    Ralfsheidemarie

    Ja, die Geschichte zeigt einem gut auf, wie man sich unglücklich machen kann.

    Aber das haben wir Trauernden doch gar nicht nötig. Wir sind ja unglücklich.

    Ich habe Angst, wenn ich nicht mehr unglücklich bin ihn nicht mehr zu lieben.

    Ralfsheidemarie

    Liebe min. Lu,

    Heute Nacht habe ich gesundheitliche Probleme und sitze im Bett. Ich habe Deine Geschichte gelesen und bin erschüttert.

    Gut, daß Du uns hier gefunden hast. Ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken, was so riesig ist, daß es eigentlich nicht auf diese Seite passt.

    Ich habe das Gefühl, daß Du traumatisiert bist. So eine lange Zeit in dieser absoluten Streßsituation zu stecken, in der Du Angst hattest, gehofft hast..... Usw.

    Das Warten vorm Rettungswagen habe ich auch gehabt. Ich habe dann durch die T<r nochmal seine Hand gesehen. Sie hatten ihn wieder zurück geholt. Seine Hand hat sich wieder bewegt.

    Dann fuhr der Wagen ihn davon. Nach 2 Telefonaten aus dem Krankenhaus kam dann ca. 2 Stunden später der Anruf. Er hat es nicht geschafft.

    Trotz Corona durfte ich ihn nochmal sehen wenn ich sofort losfahren. Eine Freundin hat mich gefahren und begleitet. Er lag ganz friedlich da. War noch warm aber tot. Ich habe ihn gestreichelt und ich habe mich verabschiedet. Aber begriffen habe ich es nicht.

    Ich bin 66 Jahre alt und habe meine beiden Eltern hier zu Hause betreut bis zu ihrem Tod. Ich habe 4 Hunde sterben sehen. Aber jetzt der Verlust meines Freundes hat mich aus der Bahn geworfen. Es ist heute 68 Tage her.

    Ich kann Dich so sehr gut verstehen. Der Verlust Eines Lieblingsmenschen, den man über alle Maßen liebt und braucht scheint mir irgendwie kaum überlebbar zu sein.

    Es wäre sicher gut, und das wünsche ich Dir, daß Du professionelle Hilfe bekommen kannst. Du zeigst viele Symptome eines Traumas.

    Da Du gläubig bist, wünsche ich Dir jeden Tag eine zeitlang von Gott getragen zu werden um ein wenig entspannen zu können.

    Ralfsheidemarie

    Liebe Alexa,

    Das ist ja tragisch. Wenn der Tod einem so nahe kommt und plötzlich so viel Raum einnimmt. So viele Jahre hat man gelebt ohne ihn. Und nun ist er da.

    Zu begreifen ist das immer fast unmöglich. Es ist so selbstverständlich, daß die Menschen oder Tiere sich bewegen., lebendig sind. Tag für Tag. Und dann ist das zu Ende?

    Das Wunder ist wahrscheinlich, daß sie überhaupt lebendig sind. Und nicht umgekehrt.

    Es tut mir so sehr Leid, daß das nun auch noch passiert ist. Es tut weh.

    Jahrelang passiert nichts dramatisch Trauriges. Und genau daran ist man gewöhnt. Die Dramen in dieser undramatischen Zeit sind Macken am Auto oder an den Möbeln. Und nun, wenn man jetzt wirkliche Dramen und Katastrophen erlebt steht man hilflos und erschüttert da. Ich bin traurig über Deinen erneuten Verlust.

    Ralfsheidemarie

    Zu dem Bett muß ich sagen, daß Ralf da nicht geschlafen hat. Ich habe oben geschlafen und er unten in dem Zimmer darunter. Wir hatten zwar immer die Türen auf aber haben nie eine Nacht zusammen in einem Bett verbracht.

    Er konnte oft stundenlang nicht schlafen und mußte die ganze Nacht den Fernseher an haben.

    Das hätte mich gestört.

    Und ich schnarche ziemlich laut und unregelmäßig. Das hätte ihn gestört.


    Deshalb vermisse ich ihn nachts eigentlich nicht, weil er früher da auch nicht in meiner Nähe war.

    Wenn er zur gleichen Zeit im Flur war, wenn ich mal Pipi machen ging, dann habe ich immer huhu gerufen. Und Küsschen geschickt.

    Wir hatten schon lange keinen körperlichen Kontakt mehr. ( Ich meine Sex ) ich nehme Antidepressiva und er war Alkoholiker mit vielen Krankheiten und Tabletten.

    Wir hatten uns sehr sehr lieb. Und waren beieinander zu Hause.

    Jeder mit ziemlichen Macken und Neurosen und........

    Wir haben uns so genommen wie wir waren. Meistens.

    Ihr könnt ruhig in meinem Wohnzimmer schreiben. Alles gut.

    Ralfsheidemarie

    Ich bin jetzt im Bett. Ich habe ein 160cm breites Wasserbett. Und in das Wasser kan man Duft reinfüllen. Morgen werde ich mir eine Fläche Lavendelduft im Wasserbett laden kaufen. Das gönne ich mir. Als ich 2015 für 1 Woche mit Ralf nach Sizilien geflogen bin, hatten wir da ein modernes Himmelbett. Schwarzes Holz, an allen 4 Ecken 2m hoch und miteinander verbunden. Dies hat Ralf, als er noch nicht so krank war mir um mein Wasserbett herum gebaut. Und dann hat er als Überraschung einen Lichtschlauch oben auf den Balken montiert. Mit einem extra Schalter. Soooo lieb. Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Und der Schlauch leuchtet immer noch.

    In der 3. Nacht nach der Katastrophe hat er mir zu verstehen gegeben, daß alles, was ich im Haus von ihm finden werde eine Liebeserklärung ist.

    Dieser Himmel am Bett war schon immer eine.

    Jetzt habe ich ein ruhiges und gutes Gefühl. Ich lebe ihn.

    Ich liebe Dich Ralf. Und ich weiß, Du hast mich nicht verlassen. Du bist hier zuhause bei mir. Nur anders.

    Ralfsheidemarie

    Ja, mach ich. Mambo war ja auf Ralfs Namen angemeldet. Also offiziell sein Hund. Er hat oft " Bübchen" zu ihm gesagt. Und er hat ihn "getirpscht", geärgert indem er ihn ins Gesicht angepustet hat. Dann hat Mambo ein Weile Gesichter geschnitten und dann blitzschnell zugeschnappt. So schnell daß Ralf es nicht immer geschafft hat zurück zu zucken. Einmal hatte er eine kleine Macke an der Nase. Aber da war er ja wohl selbst Schuld. Er hat ihn an den Pfoten gekitzelt. Das fand er gut, wenn Mambo sich gewehrt hat. Meine Schätzte.

    Ralfsheidemarie