Beiträge von RalfsHeidemarie

    Liebe day2,

    Weihnachten hat ganz viel mit den Eltern und besonders mit der Mama zu tun. Und das erste Weihnachten ohne Deine Mama ist wirklich eine schwer zu ertragende Zeit. Ja, da meidet man Weihnachten wo und wie man nur kann. So wichtig wie es einem gewesen ist mit den Lieben oder dem Liebsten, der Liebsten so schrecklich ist es dann ohne sie.

    Und gerade Weihnachten als FamilienFest macht einem das Fehlen überdeutlich.


    Wenn Du nun bei den Freunden weinen mußt, dann tu das. Wenn es Freunde sind, dann verstehen sie das und lassen Dich und helfen Dir. Wenn Sie es nicht verstehen, dann zieh Dich zurück oder geh nach Hause.

    Denn zuhause ist bestimmt die Seele Deiner Mama besser zu fühlen als bei anderen Menschen in der Wohnung.

    Ich spreche mit meiner MAMI, kaufe ihr Lieblingsgetränk und stosse mit ihr an.

    Ich wohne direkt neben einer Kirche und ich denke dann immer, wenn es läutet, ist da ein Fenster nach oben auf und ich kann mit ihr komunizieren. Sonntags läuten bei uns um 8 Uhr 15 Min lang die Glocken, da kann ich immer länger mit ihr reden.

    Meine Mami ist vor 6 Jahren gestorben. Sie war 92 Jahre alt. Ich bin jetzt 66 Jahre und denke noch oft an sie.

    Vor 4 Wochen ist mein Ralf gestorben und ich hoffe er hat sie nun kennengelernt ich habe oft von ihr erzählt. Und Ralf hat oft von seiner Mo erzählt. Ich hoffe sie haben es alle gut miteinander. Und ich grüße von hier.

    Ralfsheidemarie

    Hallo Hund1

    Du warst schon lange nicht mehr hier?

    Oder hast Du nur gelesen ohne zu schreiben?

    Ich habe heute erst Deinen Thread entdeckt und bin Aufmerksam geworden. Und zwar weil mein Partner Alkoholiker war. Und ich ihn auch nicht retten konnte.

    Melde Dich doch mal.

    Ralfsheidemarie

    Oh, das ist wirklich eine verzwickte Geschichte. Ein Versprechen nicht einlösen zu können. Mist.

    Da hätte ich auch dran zu knacken.

    Aber Du hast es versprochen um ihm den Weg ins Hospitz leichter zu machen.

    Und dieses Versprechen hat ihm gut getan beim Wechsel.

    Was dann alles passierte, wußtest Du ja zum Zeitpunkt des Versprechens nicht. Und selbst wenn Du es versprochen hast und wußtest, daß Du es nicht halten kannst hast Du dadurch es ihm leichter gemacht. Du hast etwas schweres auf Dich genommen um es ihm leichter zu machen.

    Und Du hast dafür gesorgt, daß Du Dich gut kümmern konntest weil Du Schlaf gekriegt hast und nicht so überfordert warst als wäre er zuhause gewesen.

    Er konnte die ganze Situation ja nicht mehr in voller Tragweite begreifen. Und Du mußtest entscheiden, was das Beste für Euch war. Und ich finde Du hast es richtig entschieden.

    Manchmal ist das so, daß man ein Versprechen nicht einlösen kann und das sitzt dann wie ein Stein in einem fest. Jedes Denken und Fühlen stößt dort an und macht sich dort Verwirbelungen.

    Aber wie wird man den Stein wieder los? Ich denke, daß gehört in die Rubrik Schuldgefühle und "hätte", "wenn".....


    Das wir alle uns quälen mit Schuldgefühlen ist echt mühsam und traurig.

    Ich denke Dein Liebster hat Dir das längst verziehen und ist dankbar für Deine Tat es ihm leichter zu machen. Es geht ihm jetzt gut und er ist stolz wie Du das alles gemeistert hast. Und er möchte auf keinen Fall, daß Du Dich deshalb weiter quälst.

    Er meint es ist schlimm genug, daß er gehen musste und Du jetzt alleine zurecht kommen mußt und er nicht mehr helfen kann alle Aufgaben zu erfüllen.

    Er sagt::5: " liebste, ich nehme Dir das nicht übel, im Gegenteil. Wie lieb von Dir mir den Gang ins Hospiz zu erleichtern. Du hattest mir die Hoffnung geschenkt wieder zurück zu können. Wenigstens für eine kurze Zeit.

    Und das Du es dann nicht konntest und entscheiden mußtest es nicht einzulösen war sehr weitsichtig und klug. Du hast für uns Beide richtig entschieden als ich schon nicht mehr erfassen konnte was geht und was nicht geht. Es tut mir leid, daß ich Dich immer wieder gebeten habe mich nach hause zu holen ohne dabei an Dich und Deine Kräfte zu denken.

    Hätte ich unsere Lage noch richtig einschätzen können, dann hätte ich Dir das Versprechen zurück gegeben. So wie es war war es gut.

    So ein Liebes Dienst, so ein blödes nicht eingelöstes Versprechen soll nicht zwischen uns stehen.

    Ich danke Dir dafür und ich möchte diesen Stein von Deiner Seele nehmen.

    Ganz vorsichtig und sacht werde ich ihn entfernen, Du wirst schon sehen.

    Halt den Stein bitte nicht fest und mach es mir nicht schwer.

    Deine Seele soll leicht sein und fliegen können. :5:

    Dein Jürgen"


    Ralfsheidemarie

    Hallo Ihr Zeichen-Künstler,

    Heute habe ich auch ein Zeichen erlebt. Oder einen Zufall. Aber für mich ist es ein Zeichen. Ich war mit meinen Hunden am Fluß unterwegs und schaute in die Bäume und Sträucher ob ich nicht ein Rotkehlchen entdecken könnte. Nein. Einige kleine braune Vögel, eine Meise, ein Kormoran. Kein Rotkehlchen. Also auch kein Bote. Ich schaute zum Himmel und sagte: Ralf, schick mir ein Rotkehlchen, ich möchte auch einen Boten. Nix.

    Als ich dann zu Hause in die Einfahrt einbog, saß eine männliche Amsel auf dem Zaun. Auge in Auge mit mir. 30 oder 40 cm entfernt. Als würde sie mich hinter der Autoscheibe nicht sehen. Sie blieb sitzen. Ich konnte sie ganz genau beobachten. Gefieder schwarz und ein gelber Schnabel. Und um die Augen herum ein ganz dünner gelber Kreis. Sehr hübsch. Ich hielt fast den Atem an. Er flog nicht weg. Es dauerte eine ganze Zeit bis er sich erhob und davon flatterte.

    Ein Zeichen sagte ich laut. Das war ein Zeichen. Ralf weiß wahrscheinlich nicht, wie ein Rotkehlchen aussieht. Er hat die Vögel nie auseinander halten können. Der Amselrich, war der einzige, den er kannte. Weil ich ihm erzählt hatte, daß meine Mutter diesen Vogel immer den Polizisten genannt hatte. Weil er alle anderen versuchte weg zu jagen und sehr genau aufpasste.

    Also hatte ich als Zeichen eine Amsel.

    Ich habe mich sehr gefreut.

    Ralfsheidemarie

    DU HAST NICHTS FALSCH GEMACHT. ER HAT NICHTS FALSCH GEMACHT.

    Er war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Und das ist sehr sehr tragisch.

    So wie Du ihn beschreibst war er ein außergewöhnlicher Mensch. Ein Mensch der eine so hohe Stufe seiner Entwicklung erreicht hat, daß da nicht mehr viel Spielraum nach oben war.

    Vielleicht konnte er in diesem Leben nicht weiter wachsen. Und hat somit die Sphären gewechselt. Oder er wurde gewechselt.

    Schrecklich ist es jetzt natürlich für alle die zurück bleiben und ohne ihn weiter leben müssen. Wenn Du verstanden hast, was für ihn wichtig war. Wenn Du verstanden hast wie er sein Leben gestaltete, wie er anderen half und wie er auch für Dich so <berlebenswichtig geworden bist, so kannst Du vielleicht in seine Fußstapfen treten, Dich in ähnlicher Weise um Dich selbst kümmern ind Dich um andere kümmern, wenn Du wieder aus der Schock starre erwachst.

    Ich bin mit unendlich viel Mitgefühl bei Dir und möchte Dir Flügel schenken, die Dich vorm Absturz bewahren und Dich am weiterLeben halten

    Ralfsheidemarie

    Das hört sich ja alles gut an. Liebe Claudia. Es kann ja sein, daß Jan seine Seele im Spiel hat um Dir zu helfen.

    Unseren Lieben geht es im Anderland gut und sie möchten, daß es auch uns gut geht. Und dann helfen Sie wo sie können.

    👍👍👍

    Ralfsheidemarie

    Hallo Claudia,

    bei mir ist noch nichts Neues passiert. Wann die Beerdigung ist, weiß ich noch immer nicht. Ob die Urne von seiner (Ex) familie beansprucht wird, weiß ich auch nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen.


    Ich werde jetzt erstmal Weihnachten bei meiner ZwillingsSchwester und ihrem Mann verbringen, mit meinen 4 Hunden.

    Und dann sehe ich weiter.


    Tja, das ist ja übel, daß Jans Sohn verdient hat und trotzdem das Geld seines Vaters beansprucht hat.

    Keine Ahnung, ob Söhne so sein können, daß sie nicht Trauern.

    Früher habe ich immer gedacht, daß das Böse etwas starkes ist. Das wütende und schreiende Menschen stark sind.

    Aber heute weiß ich, daß die schwach sind. Verletzt sind. Daß sie Probleme und Ängste haben. Oder Sonst wie ihre Ruhe und Gelassenheit verloren haben.

    Aber egal warum sie sind wie sie sind trotzdem machen sie einem das Leben schwer.

    Mußt Du denn jetzt noch bei Deiner Arbeitsstelle arbeiten? Bis ca. ENDE Januar? Hast Du schon gekündigt?

    Eine Wohnung zu finden ist sicher nicht einfach. Vor Allem wenn man trauerbedingt out of time ist.


    Jetzt Weihnachten kann man eh nicht viel tun. Versuche viel zu schlafen und Dich auszuruhen. Und dann Schritt für Schritt.

    Ich wünsche Dir erstmal eine ruhige Nacht. Jan wird an Deiner Seite sein. Er wird Dich wo er kann unterstützen.

    Du bist immer noch ein Teil eures WIR.

    Ralfsheidemarie

    Natürlich brauchst Du Hilfe. Aber Du brauchst auch Hilfe um die Hilfe zu bekommen. Und das ist schwierig. Ich kenne das nur so, daß man gar nicht weiß wie und wo Hilfe sein könnte um professionelle Hilfe zu bekommen. Woher soll man das wissen?

    Wer ist ein Ansprechpartner? An wen könntest Du Dich wenden?

    Gibt es eine Telefonseelsorge bei Euch.? Vielleicht wissen Sie den nächsten Schritt?

    Ich glaube ich würde in eine Klinik gehen.

    Weiß jemand anderer hier im Forum darüber was.

    Ich bin in Gedanken bei Dir

    Ralfsheidemarie

    Das wünsche ich uns allen. Mögen wir diese Feiertage in diesem Jahr einfach nur überstehen. Bis es im neuen Jahr vielleicht besser wird. Sich manche Dinge regeln lassen. Corona möglichst aufhört. Wir wieder reisen dürfen. Trauercafes wieder stattfinden können. Usw.

    Heute Nacht treffen sich Jupiter und Saturn am Himmel. Das ist ein ganz besonderes Zeichen. Bei uns hier im Sauerland ist es leider bewölkt. Schade. Aber ich habe gestern und vorgestern zwei Sterne am Himmel gesehen, die sich sehr nahe waren. Hatte aber gedacht ein Flugzeug oder ein Satellit. Aber vielleicht waren das diese beiden Sterne, die zu Jesu Geburt den weihnachtsstern bildeten.

    Das könnte doch ein Zeichen sein, daß wir unseren Kummer überstehen werden um den Rest unseres Lebens, bis wir wieder bei dem/der Liebsten sein werden, ein gutes Leben führen können.

    In Liebe allen Wissenden

    Ralfsheidemarie

    Liebe Claudia, was der Sohn von Jan denkt, will oder erwartet, sich vorstellt oder was auch immer. Ist völlig egal.

    Er hat zwar seinen Vater verloren, was für manche auch nicht einfach ist, aber das ist nicht vergleichbar mit dem Partner.

    Es wäre ja gut gewesen, er hätte in Euer gemeinsamer Trauer um Jan eine gute Möglichkeit gefunden. Wenn das nicht si ist - weg mit Schaden.

    Das brauchst Du nicht. Du willst und musst überleben.

    Wenn der Sohn dabei hilfreich ist gerne, wenn er schädlich ist: vergessen.

    Besser ist jemand anderes spricht mit ihm. Nicht Du.

    Es kann natürlich sein, daß Du in Deinem Kummer eine Belastung sein könntest für Deine Tochter. Aber sie wird Dich lieben und damit zurecht kommen.

    Dein neuer Job beginnt im Februar?

    Was mußt Du bis dahin alles regeln?

    Ralfheidemarie

    Oh, das wußte ich nicht. Ich habe heute auch eine Münze im Einkaufswagen vorgefunden. Aber nicht drauf geachtet.

    Was ist damit? Was könnte es bedeuten? Erzählt mir mal jemand die Sache mit Münzen?

    Danke ich bin gespannt.

    Ralfsheidemarie

    Oh oh oh Claudia,

    Wie geil ist das denn.

    DU HAST DEN JOB. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Erfolg.

    Der erste Stein für Dein zukünftiges Leben. S U P E R.

    Ich freue mich für Dich.

    Du fühlst Angst und Freude zugleich. Das ist doch klar. Das geht ohne weiteres.

    Und ich wette es sind nicht nur diese beiden Gefühle. Sondern bestimmt noch Andere dazu. Wie ein Curry. Ein Gemisch an unterschiedlichen Gefühlen.

    CURRYGEFÜHLE.

    Hast Du es schon Deinem Schnuffel erzählt? Bestimmt, oder?

    Er freut sich über alle Maßen mit Dir und begleitet Deine neuen Wege. Bestimmt.


    Ralfsheidemarie

    Liebe Anja,

    Hätte ich das vorher gewußt, daß das hier so schwierig und leidvoll ist, ich hätte es nicht gemacht auf die Erde zu kommen.

    Ich hatte gute Eltern, und trotzdem haben sie viel "falsch" gemacht. In mir Komplexe und Störungen geprägt. Mich nicht ausgestattet mit den Fähigkeiten die man braucht für dieses Leben ohne viel zu leiden. Ich bin viel zu sensibel, habe ein völlig doofes Beuteschema was Männer angeht! Möchte gebraucht werden und habe ein Helfersyndrom. Bin selbstunsicher und möchte geliebt und getragen werden.

    Mein Ralf hat mich beschützt so gut er konnte. Hat mich getragen mit all seinem Möglichkeiten. Wenn ich schon mutig war auf diese Erde zu kommen, dann wegen ihm.


    Mutig. Ok. Da war ich wohl zu mutig.

    Ralfsheidemarie

    Vielen lieben Dank für Deine Antworten.

    Die Infos machen mein Bild runder und bestätigen meine persönlichen Eindrücke und Gefühle.

    Und die "Erlaubnis" meinen Ralf mit 'verklärtem Blick zurück' zu idealisieren tut mir gut. 😊

    Ralfsheidemarie