Beiträge von RalfsHeidemarie

    Hallo Ihr Gleichempfindenden,

    Ich möchte Euch einladen in diesem Danke-Wohnzimmer mit zu machen und euch täglich oder ab und zu hier mit Eurer Dankbarkeit einzutragen.

    Gestern: 18.12.20

    Ich bin Dankbar für:

    1. Die warme Sonne, die morgens in mein Zimmer schien und alles aufgehellt hat, auch meine Stimmung

    2. Die Idee von Plan B, meine neuen Freunde und Freundinnen vielleicht kennen lernen zu dürfen

    3. Einen Tag an dem das Schlimme abweisen war

    Ralfsheidemarie

    Hallo liebe Wissen de, die Ihr unfreiwillig und ungerechte Weise zu Wissenden würdet.

    Seitdem ich in diesem Forum so viel Unterstützung erfahre habe ich immer öfter Das Bedürfnis Euch in Real kennen zu lernen.

    Es scheint ja so, als seit Ihr über die Lande verstreut. Aber egal. Hätte jemand von Euch auch diesen Wunsch? Irgendwann wenn Corona nicht mehr den Ton angibt?

    Vielleicht könnte man ein Treffen organisieren?

    Oder findet ihr die Idee doof?

    Ralfsheidemarie:30::?:

    Hallo ANJA,

    es gibt doch aber auch eine Erwartungshaltung von Dir den Kindern gegenüber.

    Und das Deine Tochter im Krank ihrem Lebensgefährten hilft und dir gar nicht finde ich nicht gut. Das macht mich traurig.

    Ich bin Jahrgang 1954 und ich habe meine Eltern unterstützt bis zum Schluß.

    Aber ich bin auch noch groß geworden (oder auch klein geblieben) in einer Zeit als Kinder noch nicht im Mittelpunkt einer Familie standen.

    Die "Mittelpunktpädagogik" ist auch nicht das Richtige. Allerdings nichts zu gelten als Kind und nicht ernst genommen zu werden war auch nicht richtig.


    Am besten man sucht sich Hilfe bei Gleichgesinnten. Das tun wir ja auch hier in unserem Forum.

    Du mußt jetzt ganz egoistisch sein und gucken was Du brauchst. Wen möchtest Du bei Dir haben? Wie möchtest Du Weihnachten hinter Dich bringen?

    Nur Du bist jetzt wichtig.

    Am besten Du kaufst fertigen Kartoffelsalat beim Aldi und gut ist.


    Auf die Erwartungen von Aussen: versuche sie bewußt nicht zu erfüllen.

    Ich weiß, daß ist schwer.

    Ich bin ein Erwartungserfüller. Vielleicht Du auch. Dann ist das nämlich ein Druck den man innen spürt.

    Aber Du mußt gar keine Erwartung erfüllen.

    Erst lernen N E I N zu fühlen.

    Dann lernen N E I N zu denken.

    Und dann lernen N E I N zu sagen.

    Und als allerletzte Königsdisziplien N E I N auch zu leben und dran zu bleiben.


    Vielleicht schreibst Du alle Erwartungen, die Du fühlst von Aussen mal für uns auf.

    Das fände ich spannend und würde gucken, welche davon ich auch in meinem Erwartungsrucksack mit mir rumschleppe. Und welche mich drücken und pieken.


    Oder / und Du machst Zettel, auf die Du die Erwartungen schreibst. Jede Erwartung auf einen Zettel.

    Und dann kannst Du sortieren.

    Kleine Kästchen mit der Aufschrift:

    1. Kann weg

    2. Eventuell erfüllbar

    3. Möchte ich erfüllen

    4. Geht gar nicht

    Oder Du denkst Dir selbst Übeschriften aus.

    Dann kannst Du alle, die weg können verbrennen.

    Wenn Du eine gute Freundin hast! Kann die Dir helfen. Ein Therapeut täts auch.


    Wenn Dir das Alles zu viel ist, nimm es bitte nicht als Erwartung. War nur so eine Idee.

    (Da kommt die Ergotherapeutin wieder durch)

    Ach wäre doch nicht Corona, ich glaube ich wäre mit meinem WM-Pösselchen schon unterwegs zu Dir um Dir zu helfen.


    Ralfsheidemarie

    An die Trauerbegleiter:


    Trauerbegleitung gibt es wahrscheinlich in jeder Stadt?

    1. Wie sieht sowas konkret aus?

    Was kostet das?

    Wie komme ich an sowas dran?


    2. Ist es "normal" oder auch eine Stufe des Trauerns seinen verstorbenen zu überhöhen, ganz romantisch zu idealisieren? Ich mache das nämlich im Moment. Die ärgerlichen und schwierigen Situationen der letzten Monate und Jahre mit ihm blende ich aus und sehe in ihm etwas Großartiges, was ich verloren habe.

    Meine Freunde, die die Probleme und meine Verzweiflung oft mitbekommen haben sind überrascht über die Intensität meiner Trauer. Sie meinten früher schon ich solle mich trennen. Und jetzt meinen sie ich könne froh sein.


    3. Kennt Ihr neben Gesprächen auch die Möglichkeit der Hypnose als Trauerhilfe zur Heilung.


    4. Wie erkenne ich, und wann wird aus dem Trauern eine reaktive Depression?

    Oder andere psychische Erkrankungen.


    5. Ich bin seit vielen Monaten depressiv, nehme Antidepressiva und mir fehlt jeglicher Antrieb.

    Und jetzt kommt dieses Alleine zurückbleiben dazu.

    Was macht das Trauern mit einem sowieso schon depressiven Menschen?


    6. Ist Eurer Erfahrung nach "das schwarze Loch", das Trauern und Fühlen für hypersensible Menschen anders?


    7. Da ich als Ergotherapeutin im Suchtbereich gearbeitet habe möchte ich meinen momentanen Zustand (psychisch und zum Teil auch körperlich) mit einem Entzug vergleichen. Ich fühle mich entzügig.


    8. Gibt es Untersuchungen, in denen die Gehirntätigkeit im MRT oder Ähnlichem untersucht wurde bei Trauernden?

    Welche Bereiche sind aktiviert? Oder gerade nicht aktiviert?


    9. Was macht das Trauern bei den Botenstoffen Serotonin oder Dopamin oder Adrenalin oder...... des Gehirns und der Synapsen?

    Gibt es dazu Erkenntnisse oder Untersuchungen?


    10. Gibt es spezielle Kliniken, Einrichtungen oder Möglichkeiten in denen ich begleitet werden kann?


    So, nun hab ich erstmal alles gefragt.

    Ich habe das Gefühl "Trauer-krank" zu sein. Denn es geht ja jetzt nur noch um mich. Eigentlich ganz egoistisch. Weil ich ja leide ohne meinen Gefährten weiter zu leben.

    Insofern würde ich auch alles was hilft als "Therapie" bezeichnen. Und ich habe den Eindruck, daß die Meisten damit allein gelassen werden.


    Ralfsheidemarie

    Hallo Julia,

    Deine Situation ist wirklich äußerst schwierig. Dein Körper hat Dich Schach matt gesetzt weil das alles eine riesengroße Überforderung ist.


    Hast Du denn Hilfe um Dich herum? Andere Menschen, die die Kinder mögen? Omas oder Tanten?

    Psychologische Hilfe für Dich und die Kinder?

    Es ist ja alles noch so frisch.

    Ach könnten wir uns doch auch im alltäglichen Leben helfen.

    In dieser Situation zu funktionieren ist unmöglich.

    Ich war 2019 in einer Reha in der Mütter auch mit Kindern sein konnten.

    Und es gab eine Trauergruppe.

    Vielleicht wäre das eine Perspektive. Ich hatte eine Reha, die die Krankenkasse wollte und es dauerte mit dem Antrag.

    Aber es gibt bestimmt auch die Möglichkeit in eine Klinik zu gehen. Dann braucht man nur eine Einweisung vom Arzt. Aber Wartezeiten gibt es da auch.


    Wo wohnst Du? In welchem Bundesland?

    Könnte man Dir auch real helfen?

    Ich bin Dir ganz nah innen,

    Ralfsheidemarie

    Liebe Luise,

    Ja, es ist ein Alptraum. Tagsüber. Und wenn Du nachts von ihm träumst ist das dann schön?

    Ich habe erst ein Mal von meinem Schatz geträumt. Das war ein schöner Traum. Er hat mich umarmt und getröstet.

    Heute scheint die Sonne und ich habe einen Plan B bekommen. Da geht es mir heute nicht so schlecht.

    Aber was ich fragen wollte, Du wohnst im Ruhrgebiet? Habe ich das richtig gemerkt oder habe ich da was durcheinander gebracht?

    Ich fast auch. Ich wohne bei Hagen. Da beginnt das Ruhrgebiet im Osten.

    Ralfsheidemarie

    Hallo Ronny, hallo Dusty im Regenbogenland

    Dusty ist ein ziemlich großer Hund gewesen, den Bilder nach. Welche Rasse war er? Oder eine Mischung?

    Es ist sehr Schwert so einen Freund ins Regenbogenland gehen zu sehen. Ich habe das schon bei Göchelchen, bei Pablo, bei Jimmy und bei Candis mitgemacht. Und auch in der Zukunft werde ich es aushalten müssen. Denn ich habe jetzt 4 Hunde. 2 laufen auf meinem Namen und 2 liefen auf dem Namen meines Gefährten, der vor 3 Wochen gestorben ist. Deshalb bin ich auch in diesem Forum. Meine 4 🐾versuchen mich zu trösten und sind immer bei mir.

    Dusty war Dein Seelenhund. Das lese ich zwischen den Zeilen. Es ist wirklich schade, daß sie eine so andere Lebenserwartung haben als wir.

    Ich wünsche Euch viele schöne Traumerlebnisse in denen ihr euch begegnet. Bis eines Tages er dort steht und Dich empfängt und Dir alles zeigen kann.

    Ralfsheidemarie

    Hunde sind Engel, auch schon auf Erden nur ihre Flügel sind unsichtbar

    Oh Rienchen, da hast Du mir aber heute morgen eine Große Freude gemacht. Du könntest Dir wirklich vorstellen, daß ich Dich besuchen komme? Super. So hat die Zukunft doch eine Aktivität.

    Jetzt alleine (mit Hunden) im Wohnmobil unterwegs zu sein wird schwer werden. Aber wenn ich so ein schönes Ziel habe.... Wird es sicher gehen. Ich besuche Euch alle, wenn ihr mögt. Kann auch noch jemanden mitnehmen. ( muss allerdings Hunde freund sein)

    Das ist also mein Plan B für 2021.

    Überhaupt einen plan B zu haben ist schon mal ein gutes Gefühl.

    Ich wünsche Dir erstmal einen ruhigen nicht schlimmen Tag. Bis nachher vielleicht.

    Ralfsheidemarie

    Mein neues anderes Leben.

    Eine neue Zeitrechnung hat für mich begonnen.

    Seit Ralfs Tod?

    Seit meinem Eintritt in dieses, unser Forum?

    Irgendwie beides zusammen weil ich ja schon kurz nach dem schlimmen Tag hier aufgenommen wurde.

    Als alles noch in Ordnung war wußte ich von Euch allen noch nichts.

    Und so schwer es mir auch fällt, ein neues anderes Leben zu beginnen ...... muß ich doch sagen, daß der Anfang dieses Lebens eine wirkliche, echte und gute Erfahrung ist. Euch kennen zu lernen.

    Das ist zumindest etwas sehr Positives. Eine gute Grundlage. Wenn auch im Moment noch nicht wirklich fühlbar.


    Ich werde ein Dankbarkeitstagebuch anlegen. Denn ich weiß, wenn mein Gehirn Dankbarkeit empfindet kann es nicht gleichzeitig traurig sein.

    Also, wenn ich meine Gedanken auf meine oder eine Dankbarkeit lenke, dann müsste ich eine Trauerpause erleben.

    Und das würde vielleicht meine Anstrengung lindern. Ich werde es versuchen.

    Also: Danke liebe Wissenden für Eure Echtheit und Ehrlichkeit

    Danke liebe Schreibenden für Eure Antworten und eigenen Gefühle.

    Danke, daß es überhaupt so ein Forum gibt.

    Ralfsheidemarie

    Liebe zarte Blaumeise,

    Nun habe ich viel gelesen über Deine Selbstvorwürfe. Ich möchte annehmen, daß wir alle solche Situationen kennen. Ich habe meinen Schatz angeschrien als es ihm immer schlechter ging und ich die Rettung anrufen wollte. Er wollte es aber nicht. Er hat nur gesagt "Schrei mich nicht an". Ich war so in Sorge und völlig außer mir..... Und es waren sogut wie unsere letzten Momente. Das tut weh. Mir zumindest.

    Wenn wir aus Überforderung und Stress unsere Contenonce verlieren schämen wir uns. Hadern wir mit uns. Nehmen wir uns das Übel. So wollen wir nicht sein. Und wenn wir bestimmte Bilder immer wieder erleben haben wir ein Trauma erlitten. Das sind Flashs, die getriggert werden durch irgendwas. Durch irgendein Erinnern. Die Frage ist, wie kriegt man diese quälenden Bilder weg? Vielleicht mit therapeutischer Hilfe? Vielleicht mit Hypnose? Ob man das ohne Hilfe schafft? Keine Ahnung. Könntest du therapeutische Hilfe bekommen?

    Oh, Rienchen,

    Jetzt fange ich an zu weinen. Das ist alles so ungerecht und schrecklich.

    So oft getrennt. Und doch immer zusammen geblieben.

    Eine Bilderbuch Beziehung.

    Wenn ich Dir doch bloß helfen könnte. Aber ich kann ja nicht mal mir selber helfen.

    Ich bin seit Januar in Rente. Und im Febr. kam die Diagnose Lungenkrebs.

    Ich hatte so Angst ihn zu verlieren und nun ist es wirklich passiert.

    Manchmal sitze ich hier mit meinen Hunden und halte die Luft an und starre vor mich hin. Wie kann man nur lernen damit klar zu kommen?

    Ich mache gerade ab letzten Samstag Quarantäne damit ich Weihnachten zu meiner Schwester fahren kann. Ich habe keine Symptome war aber mit einigen Personen zusammen. Allerdings fast nur draußen. Aber sicher ist sicher.

    Abends, wenn ich vom letzten Spaziergang wiederkommen trinke ich 2 Glas Wein. Dann ist es etwas erträglicher.

    Wo und wie bist Du an Weihnachten?

    Vielleicht wird es besser, wenn das Fest vorbei ist. Und ich warte auf das Corona Ende. Ich habe ein Wohnmobil und ich denke manchmal, daß ich vielleicht losfahren könnte und Euch besuchen könnte. Vielleicht können wir uns kennen lernen?

    Wenn es eine Medizin gäbe, die das Trauern abkürzt oder ganz weg zaubert. Würdest Du die nehmen?

    Ich bin mir nicht sicher ob ich es täte.

    Ralfsheidemarie

    Ach Rienchen,

    Oh wie süss. Das hört sich ja wirklich super toll an. So ein lieber Mann. Beneidenswert. Wieviele Jahre durftet Ihr zusammen sein?

    Ach wenn ich doch zaubern könnte. Dann käme ich bei Dir vorbei. Wir würden einen Keksmann backen und ihn verzaubern in Deinen Mann. ( wie heißt Dein Mann?)

    Ralfsheidemarie

    "Die Engel backen Kekse."

    Ob unsere Engel auch dabei sind? Beim Kekse backen?

    Da wäre der Ralf ziemlich ungeschickt. Kartoffeln könnte er gut schälen, und dann auch gut stampfen. Das war immer seine Aufgabe. Aber Kekse backen? Kann ich mir kaum vorstellen. Er war auch kein "Süsser", ass nicht oft Süsses.

    Ralfsheidemarie

    Vorgestern habe ich eine Phantssiereise gemacht während der ich meinen Ralf auf einer bank in einem Park wiedergetroffen habe. Ein ganz besonderes Erlebnis.

    Ich habe es wirklich gefühlt, daß wir beisammen waren, daß wir uns an den Händen gehalten haben und umarmt haben. Sogar den Kuss habe ich gefühlt.

    Das war ein schönes Gefühl ihn so nah zu spüren. Wir waren ganz still. Anders als sonst im Leben. Jeder wollte den anderen nicht unterbrechen oder zuvorkommen. Anders als im normalen Leben.

    Dadurch glaube ich immer mehr an eine innere Beziehung, die intensiver, stärker und liebevoller ist als die vergangene Realität.

    Mein ganzes Verhältnis, mein Denken über den tod hat sich verändert.

    Er hat nichts Grauenvolles mehr an sich. Im Gengenteil. Er ist eine Gnade, die einen an die Seite der geliebten Personen führt.


    Wenn jemand einem Angehörigen folgt, dann ist das Anders als wenn er der erste ist. Mein Ralf ist plötzlich gestorben. Er war krank. Ich hatte riesige Sorge um ihn.

    Aber sein tod war vorhersehbar.

    Bitte Gott hilf mir unseren Schatz

    Oh, die Elefantengeschichte ist wunderschön. Das wärmt mein Herz ein bißchen. Ich habe meinen Ralf auch gestreichelt. Als er da tot lag. Ich hatte keinerlei Scheu. Viel Zärtlichkeit.

    Heute habe ich angerufen und erfahren, daß er verbrannt ist und nun Asche ist. Ein Gedanke, den ich im Magen spüre. Nun ist auch sein toter Körper weg.

    Es wird noch nach Angehörigen gesucht. Deshalb konnte er noch nicht beerdigt werden. Wir waren ja nicht verheiratet. Ich werde kein Grab haben, da er anonym beerdigt werden wollte. Aber ich werde dabei sein, wenn die Urne in die Erde kommt. Und dann weiß ich ja auch wo seine Asche ist.

    Ich habe weder bei meinen Eltern noch bei meinen Toten Hunden das Gefühl am Grab, daß sie dort sind. Deshalb ist das für mich nicht schlimm.

    Aber ich finde es gut, wenn jemand die Grabstätte pflegt, gestaltet und hegt. Das macht derjenige ja für den Verstorbenen. Ihm selbst kann er ja keine Zärtlichkeit im Außen geben. Dann ist das schön, wenn die zärtliche Verwöhnung seinen Pflanzen und der Erde zugute kommt. Und somit auch ihm.

    Ralfsheidemarie