Beiträge von Nasch

    da hatte jemand so einen tollen Beitrag geschrieben über Freundschaften. Sich einfach 2 Jahre nicht mehr melden, bis die Trauer "vorbei" ist und sich dann wieder melden....so funktioniert Freundschaft nicht....

    Hallo Kitesurfer...

    Mein Trauerbegleiter sagte mir, das auch familiäre Probleme bzw das soziale Umfeld zur Trauer dazugehört, weil sich ja durch den Verlust eines Menschen und die tiefe Trauer vieles im Leben verändert (Familie, Freunde...)

    Ich bin selbst Mutter einer 21jährigen Tochter und mich würde deine Geschichte sehr interessieren...

    LG Eva

    Lieber Engelsmann, ich habe alle 2 Wochen ein Gespräch, 2 Stunden, nachher bin ich immer ziemlich kaputt und leer im Kopf. Die Gespräche sind sehr aufwühlend, kosten viel Energie....Aber meistens schon am nächsten Tag spüre ich, das das Gespräch einiges in mir bewirkt und positiv ausgelöst hat.....Therapie ist harte Arbeit....

    Mein Schatz hat sich bei unserem letzten gemeinsamen Einkauf eine Tube Majonese gekauft. Sie liegt immer noch unberührt im Kühlschrank. Er war schon sehr schwach und stand lange vor dem Kühlregal. Ich musste ihn rufen, welche Wurst er denn gerne hätte...

    Mit dem Einkauf hat er mir sogar noch tragen geholfen, obwohl er schon so schwach war. Ich hatte ihn immer im Blick, weil ich dachte, er könnte jeden Moment zusammenklappen....

    ich "musste" meinem Schatz und Mama beim Sterben zusehen, es waren grauenvolle Tage, diese Bilder gehen nie mehr aus dem Kopf. Ich kann es trotzdem nicht realisieren, dass beide nie mehr bei mir sind...

    mein Schatz wollte auch zuhause sterben, die schlimmsten Momente in meinem Leben....bin 2 Wochen nicht mehr von seiner Seite gewichen...nicht mehr geduscht, nur noch an seiner Seite bis zum letzten Atemzug. Ich war mit dieser Situation total überfordert, alleine mit ihm....nur der Palliativdienst alle 2 Tage...

    danke @corny ...schöne Momente bringt die Wanderung auf jeden Fall. Für kurze Zeit raus aus dem Gedankenkarussell und dem grossen Trauerschmerz. Die Einzelgespräche sind super anstrengend, für den Rest des Tages bin ich ko, aber schon am nächsten Tag spüre ich wieder etwas mehr Energie und Kraft in mir....

    Ein Auf und Ab, wie auf hoher See....

    Meine Tochter spricht auch sehr wenig über ihre Trauer, ihren Papa und ihre Oma.....Oft hat sie keine Zeit dafür, Beruf, Schule....Doch manchmal sehe ich ihr den Schmerz an...manchmal versuche ich mit ihr darüber zu reden, möchte ihr aber nichts aufzwängen...Wenn überhaupt, dann erzählt sie lustige Dinge über Papa...

    @Corny....ich hab 2020 im Februar meinen Schatz verloren, viel Trauerarbeit gemacht, mit meiner Mama viel geredet, dann starb meine Mama auch 2020 kurz vor Weihnachten, seitdem hat sich meine Trauer verändert, bin verschlossener geworden, rede wenig drüber, bin motivationslos geworden. Meinen Papa unterstützen kostet mich sehr viel Kraft, weil es mir selbst so beschissen geht.

    Meine Schwester hatte wenig Verständnis für meine Trauer, als mein Mann starb, ihr Verhalten und ihre Worte haben mich sehr verletzt und enttäuscht. Ausser Einzelgespräche alle 2 Wochen und diese Trauerwanderungen mache ich eigentlich nichts mehr.

    Momentan fehlt Kraft und Energie..

    Gute Nacht...

    @corny, vermutlich sind wir da 1-2 Std unterwegs...Ich bin auch immer zurückhaltend in einer Gruppe, aber man muss dort gar nichts, wenn man nicht will/kann....Du kannst auch nur zuhören, wenn du möchtest. Die Gemeinschaft der Trauernden ist irgendwie ein "schönes" Gefühl...Jeder hat denselben Schmerz in sich..