Beiträge von Nasch

    Liebe Nessi,

    was du beschreibst ist anscheinend völlig normal. Auch meine 21-jährige Tochter hat grosse Verlustängste. Sie hat letztes Jahr ihren Papa und Oma verloren. Nun hat sie Angst auch mich, ihren Freund und später ihre Kinder zu verlieren.

    Gedanken, das das Leben jetzt sinnlos ist, habe ich auch, wünsche mir auch manchmal bei meinem Schatz und Mama zu sein. Aber das kann ich auch meiner Tochter nicht antun.

    Veränderungen in meiner Person habe ich auch festgestellt. Ich fühle mich manchmal fremd, kenne mich selbst nicht mehr....

    Richtige Hilfe? Ich mache Trauerwanderungen mit und habe Gespräche mit einem Seelsorger. Soviel ich weiss, gibt es in LA Trauergruppen für verwaiste Eltern ?!

    Liebe Grüsse

    ohje, du arme....

    und ich hatte schon ein schlechtes Gewissen wegen meiner Tochter. Aber sie soll ihren Spass haben, versuche so wenig wie möglich über meine Trauer zu reden, sie nicht überfordern. Nur dieser Muttertag, da war ich schon enttäuscht..

    Du bist keine schlechte Tochter, du machst so viel für deine Mutter....aber du musst wirklich mehr auf dich achten, deine Mama ist nicht fair zu dir und überfordert dich. Ich denke, jeder würde dir raten, den Kontakt zu ihr etwas einzugrenzen..

    ja, innerlich kaputt.......ich bin zweimal mitgestorben, mit meinem Schatz und dann mit Mama....zusehen müssen bis zum letzten Atemzug....man stirbt innerlich mit und muss dann doch weiterleben, wie ein Körper ohne Inhalt, wie ein Zombie ohne Leben....

    man wird wieder zurück geschubst ins Leben, doch innen ist soviel tot....

    Meine Familie gibt es nicht mehr. Meine Tochter hat ihren Partner, Freunde, Job, Schule, schiebt ihre Trauer um Papa weg, will ihr Leben geniessen, Spass haben....eine traurige Mama ist belastend für sie.

    Meine Elternfamilie gibt es auch nicht mehr seit Mamas Tod, Papa tröstest sich mit einer anderen mir unbekannten Frau, meine Schwester war sehr verletzend als mein Mann starb.

    Mein Mann hatte nie wirklich Familie...

    Es bleiben mir nur noch wenige "Freunde", ab und zu für ein Telefonat oder einen Spaziergang....

    und eigentlich hab ich mich auch von vielen zurückgezogen..

    es geht mir auch so....dachte nach dem 1. Jahr wirds leichter, aber eher das Gegenteil. Leider kam bei mir ja noch ein 2. schlimmer Verlust dazu...vllt ist das der Grund... und die bösen Familiengeschichten und Enttäuschungen, macht alles noch viel schlimmer.

    Warum kann man sich nicht gegenseitig etwas Halt geben und trösten? So wenig Mitgefühl von anderen und die, die sich zurück ziehen...

    das belastet mich zusätzlich.. Trauer macht einsam und die Einsamkeit ist schwer für mich!

    auch mein Vater benützt diese Worte " es ist vorbei, da brauchen wir nicht mehr drüber reden". Ich habe mir abgewöhnt über meinen Schatz zu sprechen. Mein Vater tröstest sich schon nach 3 Monaten mit einer anderen Frau. Das ist nicht meine Art der Trauerbewältigung, damit komm ich nicht klar...

    dieses Wiederholen der schlimmen Ereignisse, immer wieder das selbe Erzählen, monatelang, das kenne ich auch...irgendwann wurde es leichter. Meine Trauer ist stiller geworden in der Öffentlichkeit. Die Bilder im Kopf sind nicht mehr so heftig an manchen Tagen...

    @corny....so einen direkten Papa-Abend hat sie noch nicht mit ihrem Freund gemacht. Aber ich glaub so spontan Alben angeschaut hat sie schon mit ihm...Videos haben wir bei mir im Wohnzimmer manchmal angesehen.

    Das dein Freund über dieses "Thema" gar nicht reden will, ist schade. Das Thema ist doch dein Bruder. Nimm doch mal ein Fotoalbum und schaut es euch gemeinsam an und erzähl bisschen was über deinen Bruder über eure Kindheit oder so ...?!

    liebe Corny...Meine Tochter hat auch einen Freund, mit dem sie aber auch nur sehr wenig über ihren Papa spricht, obwohl er sehr einfühlsam und verständnisvoll ist. Das Problem ist aber, das ihr Freund ihren Papa erst kennengelernt hat, als er schon schwer krank war, viele Schmerzmittel genommen hat und eigentlich nicht mehr der Mensch war, der er früher war. Er lernte ihn viel auf der Couch liegend kennen, wortkarg, im Sterben liegend...

    Ich hab meiner Tochter mal den Vorschlag gemacht, das sie ihren Papa doch mal ihrem Freund über selbstgedrehte Videos vorstellen soll, so wie er früher war, wie er noch viel geredet hat, Spässe gemacht, wir im Urlaub waren, Geburtstage gefeiert haben...alles auf Videos aufgenommen. So lernt er ihn vielleicht ein wenig kennen, und weiss , war wir verloren haben. Wir haben sehr viele Fotoalben, diese gemeinsam ansehen und über ihren Papa ein bisschen erzählen.

    Ich finde es so schade, dass er ihn nie richtig kennengelernt hat und mein Schatz hätte sicher mit ihm viel Spass gehabt, gemeinsam Fussball angeschaut, Männergespräche geführt usw.....

    mein Trauerbegleiter und Seelsorger erzählte mir auch, das im Hospiz, wenn Menschen dort versterben, es manchmal vorkommt, das die Glocke aus diesem Zimmer läutet...

    Abends wenn es still ist und ich auf der Couch sitze, knackst hinter mir die Bank am Esstisch, wo wir immer sassen...ich dreh mich dann um, aber es sitzt leider niemand dort....

    Liebe Corny.....meine Tochter tickt ähnlich wie du...sie ist voll im Berufs -und Schulstress, sie macht nebenbei Weiterbildung zum Fachwirt, Abendschule....Und wenn der Schulstress mal weniger ist, kommen ihre Gedanken und Erinnerungen an Papa und Oma..

    Sie träumt sehr oft von ihrem Papa, gestern zB hat sie sich nochmal im Traum von ihrem Papa verabschiedet, weil er sterben musste....

    Gestern konnte sie auch wieder mal weinen....sie verdrängt es meistens...Sie sagte, wenn sie mal heiraten wird, dann wird das sicher ein trauriger Tag, weil ihr Papa so fehlt...Sie hat Angst vor solchen Tagen....Wenn sie Kinder bekommt und Papa kann sie nicht im Arm halten...

    Ich befürchte, wenn sie im Oktober mit der Weiterbildung fertig ist, das die Trauer über sie hereinbricht...

    Sie hat Angst vor dem Leben, sie hat Angst um mich, um ihren Freund und wenn sie mal Kinder hat, ob ihr diese auch genommen werden?!

    Ich versuche immer mit ihr zu reden, wenn sie es möchte, wenn sie bereit dafür ist...

    Ich hoffe, du liebe Corny hast wenigstens eine Familie, die dir Halt gibt...

    Liebe Grüsse..

    @Engelsmann, ich habe mich völlig zurückgezogen, zuviele Enttäuschungen während meiner Trauer erlebt. Mein Vertrauen hab ich verloren, möchte mich niemandem mehr anvertrauen, möchte nicht wieder verletzt werden. Werde mich niemandem aufdrängen.

    Ein einsames Leben mit Erinnerungen und dem Schmerz..

    danke Ron, ich habe nur meine Tochter und den Trauerverein....Ich habe nur eine Schwester, die mich sehr verletzt hat.

    Meine Mama war für mich da......Ich habe keine Familie mehr..