Ich habe eine lange Zeit nichts geschrieben. Wollte es immer aber die Ereignisse überrollten mich Mal wieder.
Meine Freundin ist nun über 4 Monate tot. Ich träume verhältnismäßig viel von ihr. Das erstaunt mich denn als damals vor fast 6 Jahren mein Opa starb, der meine engste Bezugsperson war mein Leben lang, war das nicht so. Ich träume wenig bis gar nicht von ihm, was mich sehr sehr traurig macht. Von meiner Freundin dagegen träume ich viel. Mal schön, Mal sehr traurig. Sie half mir damals mit dem Tod meines Opas zurecht zu kommen. Sie war mir eine so große Stütze. Er fehlt mir heute noch sehr stark. In 2 Wochen ist sein Todestag. Dieser Tag macht mir jeden Tag sehr zu schaffen. Dieses Jahr ist es einwenig anders.
Er fehlt mir aber ich spüre wenig.
Der Tod meiner Freundin überschattet alles. Sie fehlt mir sehr. Wie oft ich mich dabei erwische wie ich denke, dass es Mal wieder Zeit wird sie anzurufen um zu quatschen. Dann der nächste Gedanke, dass es nicht mehr geht. Das bricht mir das Herz.
Ich bin in regelmäßigen Kontakt mit ihrer Verlobten, die in den letzten Wochen sehr anstrengende Dinge erleben musste. Die Eltern meiner Freundin haben ihr alles weggenommen was meiner Freundin gehört hat. Sie sind die Erben, es gehört alles ihnen. Die streiten sogar weg einer fehlenden Sitzauflage für Gartenstühle. Wenn meine Freundin das wissen würde, würde sie ausrasten! Es verletzt mich sehr zu sehen, was ihre Eltern tun weil ich weiß das es falsch ist und meine Freundin das so nie gewollt hätte! Ist das alles nicht schon schlimm genug? Muss man sowas jetzt machen? Sich jahrelang nicht für das eigene Kind interessieren und dann plötzlich die Hand aufhalten und alles haben wollen. Ich könnte heulen vor Wut!
Mein Onkel ist endlich auf dem langen Weg der Besserung. Es stand zwischenzeitlich sehr schlecht um ihn. Etwa 3 Wochen nach der OP wäre er fast gestorben, weil er komplett dehydriert war und seine Nieren nicht mehr gearbeitet haben. Es stellte sich raus, dass er durch seinen künstlicher Darmausgang zu viel Flüssigkeit verloren hat.
Ich fand es damals merkwürdig dass es ihm immer schlechter ging, er wurde zunehmend heiser, schmeckte nichts mehr und würde immer kraftloser. Er nahm es hin, wollte am nächsten Tag zu seinem Hausarzt. Das war mir zu lange hin also schlug ich Alarm. Kurz und gut der Notarzt kam, mein Onkel kam ins Krankenhaus. Man legte ihm bereits Nahe sich telefonisch von seinem Sohn und dessen Familie zu verabschieden, denn man ging davon aus daß er die Nacht nicht überleben würde. Allerdings schlug die Dialyse gut an und am nächsten Tag ging es ihm deutlich besser. Inzwischen ist sein Darm, früher als geplant, zurück verlegt und er ist wieder daheim. Will leider keine Reha machen. Aber es geht ihm besser. Ich bin so froh! Noch ein Verlust hätte ich nicht verkraftet.
Meine Tochter war auch wieder krank. Zum Glück dieses Mal nichts schlimmes aber doch emotional belastend weil ich fürchtete dass sie wieder ins Krankenhaus müsste.
Nun kommt auch noch ein Umzug auf uns zu. In einem Monat schon. Ist mir eigentlich zu viel, denn es bedeutet mir zu viel Veränderung. Ich mag nicht dran denken obwohl wir schon so viel Kisten gepackt haben.
Mir geht sehr die Kraft aus. Ich fühle mich sehr am Abgrund momentan. Ich wünschte ich hätte Mal eine Verschnaufpause. Ich Versuche mit meine Freiräume zu schaffen aber es ist so viel zu tun gerade. Es klappt eben nicht. Es ist wirklich kein gutes Jahr.
Ich danke euch fürs lesen und auch für die Kommentare die ihr mir bis heute hier gelassen habt. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen gibt die mich verstehen. Auch wenn es mir für jeden einzelnen von euch Leid tut, dass ihr Verluste erlitten habt die es euch ermöglichen wirklich zu verstehen.