Beiträge von Treue

    Wie verliert man nicht den Mut wenn so viele wichtige Menschen gehen undnman sich nur noch alleine fühlt?

    Gestern war die Beerdigung meines Onkels. Das Wetter war furchtbar. Schnee, Regen, Sturm. Viele Leute durfrennnicht in die Trauerhalle aufgrund von Corona. Wir standen draußen und hörten uns dort die Trauerrede an. Sie war sehr schön. Ich sah den Sarg als er an uns vorbei zum Grab geschoben wurde. Aufgrund der Witterung bin ich mit meiner Tochter dann zurück zum Auto gegangen und nicht mit bis zum Grab. Ich werde mich morgen noch Mal in Ruhe und allein von ihm an seinem Grab verabschieden. Ich werde einen kleinen Strauß Blumen mitnehmen, die letzten die bei mir blühen und sie ihm bringen. Er fehlt mir so. Es ist nicht zu begreifen. Vor dreieinhalb Wochen noch voller Tatendrang und Hoffnung und nun ist er fort. Es sollte doch jetzt wieder richtig los gehen. Wieso ist das Leben so?

    Die Beerdigung rückt immer näher. Unter Corona Bedingungen. Wir können ihn nicht noch einmal sehen, der Sarg darf nicht offen sein. Wie gern ich ihn noch Mal sehen würde. Sehen wie er schläft. Wie sehr ich das alles hasse!


    In den letzten sechs Jahren hab ich 4 der wichtigsten Menschen in meinem Leben an den Tod verloren. Mein Opa ging als erster. Er war mir der wichtigste Mensch auf der Welt. Mein Seelenverwandter. Meine Oma sagte immer, wir wären ein Herz und eine Seele. Ja, so war es. Mit seinem Tod starb auch etwas in mir. Lange kam ich gar nicht damit zurecht. Meine Oma wurde schnell pflegebedürftig, ihre Demenz Schritt schnell voran nach dem Tod meines Opas. 3 Jahre nach Opas Tod folgte sie ihm. Das war 2018 am 4. November. Hätte ich in der ganzen Zeit meine beste Freundin nicht an meiner Seite gehabt, wäre ich wohl durchgedreht und hätte Dummheiten gemacht. Nun starb sie in diesem Jahr und es zog mir erneut den Boden unter den Füßen weg. Das ist bis heute so.


    Die Weihnachtszeit wollte ich ganz ruhig und unaufgeregt mit meiner Familie verbringen. Die Zeit nutzen um Kraft zu tanken. Nun wird daraus nichts. Der Tod meines Onkels trifft mich hart. Er war so ein guter und lieber Mann. Meinem Opa so ähnlich. Ich fand es so schön wenn wir alle beieinander saßen und redeten. Es war wie früher als meine Großeltern noch da waren. Es war schön. Es fühlte sich an wie zu Hause sein. Nun ist er fort. Lässt seine Familie und meine Familie fassungslos und ratlos zurück. Was machen wir denn nun? Wie soll das nun alles weitergehen ohne ihn? Wir haben ihn doch so sehr gebraucht.


    Mein Papa macht mir Sorgen. Er redet nicht. Hat er nie nach einem Verlust. Aber ich merke wie schlecht es ihm geht. Nur kann ich ihm nicht helfen wenn er sich mir nicht öffnet. Ich habe Angst auch ihn noch zu verlieren.

    Hast du eine Trauerbegleitung in Anspruch genommen?


    Nein. Das kann ich mir auch gerade nicht vorstellen. Mir ist nach verkriechen. Niemanden sehen, mit niemanden der die Situation bzw. mich nicht kennt, reden. Ich will nur meine Ruhe. In Ruhe begreifen was geschehen ist. Warum das geschehen bist. Warum musste das geschehen? warum?

    Mein Kopf lässt mich nicht schlafen. Diese Verlustgedanken rauben mir die Ruhe. Er ist fort. Er kommt nicht wieder. Ich sehe die Dinge die er uns für unsere Tochter gegeben hat und könnte heulen. Er wird sie nicht auswachsen sehen. Noch schlimmer, sie wird nicht mit ihm zusammen aufwachsen. Ich selbst bin mit vielen Großtanten und Großonkel aufgewachsen und fand es toll. Das Wissen das sie mir mitgaben ist bis heute ein Geschenk.

    Immer wieder sehe ich ihn mit seinem Auto bei uns Vorfahren. Bevor der Krebs diagnostiziert wurde, war es zur liebgewonnen Tradition geworden, dass wir uns alle zusammen am Sonntag bei uns trafen und Kaffee tranken. Das wird es nun nie wieder geben. Ich liebte diese Kaffeerunden. Sie stammten noch aus einer Zeit als meine Großeltern noch lebten. Der Tod meines Opas vor 6 Jahren war für mich der erste große Verlust meines Lebens. Er war mein Seelenfreund und ich ertrage bis heute seine Abwesenheit nicht. Nun ist sein erster Sohn auch fort. Mein Kopf will das alles nicht verstehen.

    Ich danke euch für eure Worte. Ich weiß sie sehr zu schätzen.

    Die ganze Nacht drehten sich meine Gedanken um das was nun alles kommt. Die Beerdigung wird hart. Ich kann mir momentan nicht mal vorstellen das ich sie durchstehe. Alles in mir ruft nein! Vor fast genau 10 Jahren ist die Frau meines Onkels gestorben. Nun ist er ihr gefolgt. Mein einziger Trost, wenn man das so sagen kann. Sie sind wieder beieinander.


    Ich muss meine Gedanken erstmal sortieren. Sie springen momentan von einem zum anderen. Es fühlt sich an als wäre da nur noch wirres Zeug in meinem Kopf. Kaum auszuhalten.

    Diese Jahr ist nicht mein Freund. Dieses Jahr ist so unfassbar verlustreich.

    Es ist so anstrengend. Ich komme nicht zur Ruhe. Der Geburtstag meiner Freundin warf mich in ein sehr tiefes Loch. Alles war dunkel um mich herum. Ich brauchte Wochen um mich wieder aufzurappeln. Dann bekam mein Onkel vor 2 Wochen Corona. Er war nicht geimpft. Die Ärzte hatten ihm abgeraten nach seiner Krebsbehandlung in diesem Jahr sich impfen zu lassen. Für Januar war es angedacht. Heute ist er im Krankenhaus auf der Intensivstation gestorben. Seine Lunge hat versagt. Er ist fort und ich wieder am Boden. Ich mag nicht mehr aufstehen. Wofür auch? Auch nach diesem Verlust wird mir die Stille jeden Tag aufs neue die Wahrheit ins Gesicht brüllen. Ich halt das nicht mehr aus!

    Ich habe eine lange Zeit nichts geschrieben. Wollte es immer aber die Ereignisse überrollten mich Mal wieder.

    Meine Freundin ist nun über 4 Monate tot. Ich träume verhältnismäßig viel von ihr. Das erstaunt mich denn als damals vor fast 6 Jahren mein Opa starb, der meine engste Bezugsperson war mein Leben lang, war das nicht so. Ich träume wenig bis gar nicht von ihm, was mich sehr sehr traurig macht. Von meiner Freundin dagegen träume ich viel. Mal schön, Mal sehr traurig. Sie half mir damals mit dem Tod meines Opas zurecht zu kommen. Sie war mir eine so große Stütze. Er fehlt mir heute noch sehr stark. In 2 Wochen ist sein Todestag. Dieser Tag macht mir jeden Tag sehr zu schaffen. Dieses Jahr ist es einwenig anders.

    Er fehlt mir aber ich spüre wenig.

    Der Tod meiner Freundin überschattet alles. Sie fehlt mir sehr. Wie oft ich mich dabei erwische wie ich denke, dass es Mal wieder Zeit wird sie anzurufen um zu quatschen. Dann der nächste Gedanke, dass es nicht mehr geht. Das bricht mir das Herz.


    Ich bin in regelmäßigen Kontakt mit ihrer Verlobten, die in den letzten Wochen sehr anstrengende Dinge erleben musste. Die Eltern meiner Freundin haben ihr alles weggenommen was meiner Freundin gehört hat. Sie sind die Erben, es gehört alles ihnen. Die streiten sogar weg einer fehlenden Sitzauflage für Gartenstühle. Wenn meine Freundin das wissen würde, würde sie ausrasten! Es verletzt mich sehr zu sehen, was ihre Eltern tun weil ich weiß das es falsch ist und meine Freundin das so nie gewollt hätte! Ist das alles nicht schon schlimm genug? Muss man sowas jetzt machen? Sich jahrelang nicht für das eigene Kind interessieren und dann plötzlich die Hand aufhalten und alles haben wollen. Ich könnte heulen vor Wut!


    Mein Onkel ist endlich auf dem langen Weg der Besserung. Es stand zwischenzeitlich sehr schlecht um ihn. Etwa 3 Wochen nach der OP wäre er fast gestorben, weil er komplett dehydriert war und seine Nieren nicht mehr gearbeitet haben. Es stellte sich raus, dass er durch seinen künstlicher Darmausgang zu viel Flüssigkeit verloren hat.

    Ich fand es damals merkwürdig dass es ihm immer schlechter ging, er wurde zunehmend heiser, schmeckte nichts mehr und würde immer kraftloser. Er nahm es hin, wollte am nächsten Tag zu seinem Hausarzt. Das war mir zu lange hin also schlug ich Alarm. Kurz und gut der Notarzt kam, mein Onkel kam ins Krankenhaus. Man legte ihm bereits Nahe sich telefonisch von seinem Sohn und dessen Familie zu verabschieden, denn man ging davon aus daß er die Nacht nicht überleben würde. Allerdings schlug die Dialyse gut an und am nächsten Tag ging es ihm deutlich besser. Inzwischen ist sein Darm, früher als geplant, zurück verlegt und er ist wieder daheim. Will leider keine Reha machen. Aber es geht ihm besser. Ich bin so froh! Noch ein Verlust hätte ich nicht verkraftet.


    Meine Tochter war auch wieder krank. Zum Glück dieses Mal nichts schlimmes aber doch emotional belastend weil ich fürchtete dass sie wieder ins Krankenhaus müsste.


    Nun kommt auch noch ein Umzug auf uns zu. In einem Monat schon. Ist mir eigentlich zu viel, denn es bedeutet mir zu viel Veränderung. Ich mag nicht dran denken obwohl wir schon so viel Kisten gepackt haben.


    Mir geht sehr die Kraft aus. Ich fühle mich sehr am Abgrund momentan. Ich wünschte ich hätte Mal eine Verschnaufpause. Ich Versuche mit meine Freiräume zu schaffen aber es ist so viel zu tun gerade. Es klappt eben nicht. Es ist wirklich kein gutes Jahr.


    Ich danke euch fürs lesen und auch für die Kommentare die ihr mir bis heute hier gelassen habt. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen gibt die mich verstehen. Auch wenn es mir für jeden einzelnen von euch Leid tut, dass ihr Verluste erlitten habt die es euch ermöglichen wirklich zu verstehen.:(

    Hallo!


    Ich habe nun eine Weile nichts geschrieben. Mir fehlt die Kraft und der Elan. Ich nehme es mir vor aber ich schaffe es nicht. Es strengt mich an. Obwohl es mir hilft.


    Meiner Tochter geht es wieder gut soweit. Wir haben morgen noch Mal einen Termin bei ihrem Kinderarzt der letzte Untersuchungen macht um sicher zu gehen dass alles ausgeheilt ist. Sie hatte einen Harnwegsinfekt und daraus resultierend eine Nierenbeckenentzündung.


    Mein Onkel liegt nun im Krankenhaus. Er wurde letzte Woche operiert. Man hat den Tumor entfernen können. Er hatte noch nicht gestreut. Zum Glück. Jetzt hat er erstmal 3 Monate lang einen künstlichen Darmausgang. Momentan geht's ihm den Umständen entsprechend gut. Ich bin froh darüber! Sehr froh!


    Meine Freundin fehlt mir unglaublich! Jeden Tag mehr! Ich habe ihr einen kleinen Platz im Wohnzimmer eingerichtet mit einer Kerze,die inzwischen runtergebrannt ist, kleinen Engeln und einem Strauß Rosen,den ich am Tag ihrer Beisetzung aufgestellt hatte und der trotz Wasser in der Vase,einfach so wie er war getrocknet ist. Die Rosen lassen nicht Mal die Köpfchen hängen. Noch schaffe ich es nicht ein Bild von ihr dazuzustellen,denn wenn ich es tun würde,würde ich sie jeden Tag sehen und das würde mir noch mehr das Herz brechen. Sie fehlt mir so sehr! Es ist so unfassbar. Ich verstehe das alles noch immer nicht! Sie war noch so jung! Mit 36 stirbt man nicht! Sie hatte so viele Pläne! Sie war ein so guter Mensch!

    Sie war mit Leib und Seele Altenpflegerin. Sie hat sich so liebevoll um die "alten Leutchen",wie sie sie nannte, gekümmert. Sie hat gepflegt wie sie hätte gepflegt werden wollen,wenn sie einmal alt gewesen wäre. Mit Liebe,mit Verständnis, mit all ihrem Können!

    Sie starb nach einer Nachtschicht. Sie wollte gerade Heim fahren als das Hirnaneurysma platzte. Ihre letzten Worte bevor sie für immer ihre lieben Augen schloss waren "mir ist schwindlig". Dann sackte sie zusammen und noch bevor sie den Boden berührte,war sie wohl tot.

    Kein letztes Lebwohl.

    Sie ist einfach fort. Und ich fühl mich so allein . Ich will so dringend mit ihr reden. Doch das geht nicht mehr. Sie wird nie wieder meinen Namen sagen! Sie wird nie wieder mit mir Überball unsere Erlebnisse reden. Nur ich erinnere mich jetzt noch daran. Und ich hab Angst das ich irgendwas davon vergesse.


    Ich bin immer noch fassungslos. Es ist noch nicht richtig bei mir angekommen,hab ich das Gefühl. Ich schlafe schlecht in den letzten Wochen. Gestern Nacht,kurz bevor mich die Müdigkeit endlich übermannte,schoss es mir wieder durch den Kopf, sie ist fort! Gestorben. Sie kommt nie wieder. Wir sehen uns nie wieder.niemals! Das ist so schwer zu ertragen.

    Alles überschlägt sich. Meine Tochter ist krank geworden. Ich war eine Woche mit ihr in der Klinik. Sie bekommt noch Antibiotika, es geht ihr wieder besser.

    Bei meinem Onkel wurde Darmkrebs diagnostiziert,bösartig. Mehr wissen wir noch nicht. Er macht weitere Tests, am kommenden Dienstag gibt es die Auswertung.

    Morgen ist die Beerdigung und ich kann nicht hin.

    Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. So viele Sorgen. Ich kann am mehr atmen.

    Ich wünschte ich hätte die Kraft hier weiter zu schreiben. Aber momentan überrollt es mich einfach nur. Ich komme nicht zur Ruhe. Schlafe wenig. Fühl mich schwer. Eine Woche ist sie fort. Es ist so unfassbar.

    Ich danke euch für eure lieben Worte. Sie geben mir Kraft. Ich würde auch gern drauf reagieren aber es fällt mir gerade so schwer zu schreiben. Es herrscht Chaos in meinem Kopf.

    Ich habe ihr eine Kerze aufgestellt. Einen Engel dazu. Eines Tages wird dort noch ein Bild von ihr stehen. Aber das kann ich noch nicht. Sie jeden Tag sehen ist zu schwer momentan.

    Ich hoffe dass ich hier bald wieder ausführlicher schreiben kann was in mir vor geht,denn es hat mir in den ersten Tagen sehr geholfen.

    Ich habe gestern lange mit der Verlobten meiner Freundin gesprochen. Das war so schwer. Sie gab mir noch mehr Informationen. Die Beisetzung wird am Ende des Monats sein. Und wir können dafür anreisen, trotz Corona. Das werden wir auch tun.

    Sie hat mir auch über ihre Gespräche mit den Ärzten erzählt. Ein Arzt sagte ihr wohl, das meine Freundin wahrscheinlich mit diesem Aneurysma geboren wurde. Das es immer da war und wir Glück hatten das sie so lange bei uns war. So schwer zu begreifen. Aber sie hat immer gesagt sie wird nicht alt. Sie hat ihr Leben auch genau so gelebt. Hat sich ihre Wünsche sofort erfüllt und nicht gewartet. Ich hab mir immer Sorgen gemacht,weil sie kein finanzielles Polster aufgebaut hat. Hat all ihr hart erarbeitetes Geld sofort ausgegeben. Nun weiß ich das diese Art für sie die richtige war. Ich bin froh daß sie so gelebt hat. Nun bleibt uns wenigstens dieser Gedanke erspart,dass sie noch so viel machen wollte. Nein. Sie hat es gemacht!


    Hallo liebe Sverja,

    Ich danke dir für deine Worte. Ich merke das mir das Schreiben hier gut tut. Ich kann meine Gedanken so sortieren.

    Manchmal ist es eine Gnade wenn der Tod einen schnell ereilt...

    Diese Tatsache tröstet uns ebenfalls. Sie hatte keine Schmerzen,wusste nicht was mit ihr geschieht. Das Aneurysma platzte, ihr Herz hörte auf zu schlagen,sie war tot. Das ist gut. Nur weiß ich das sie eine Kämpferin war. Sie hätte gern die Chance gehabt was dagegen zu tun . Sie hätte gern die Chance gehabt uns allen Lebwohl zu sagen.


    Vielleicht würde es der Partnerin vielleicht in ihrem Schmerz mehr helfen , wenn du ihr Deinen Schmerz mitteilen kannst und sie dir deinen ? Denn ihr trauert um den gleichen , von euch beiden geliebten Menschen... "nur" individuell...

    Das tue ich. Sie weiß wie sehr ich trauere. Sie weiß wie wichtig mir meine liebe Freundin war,ist und immer sein wird. Nur versuche ich ihr zugleich eine Stütze zu sein. Ich versuche ihr Halt zu geben,denn ich weiß wie hart es für sie ist,vor was für einem Trümmerhaufen sie nun steht. Ich möchte das sie weiß das sie sich auf die Freunde ihrer Verlobten verlassen kann. Wir werden immer da sein für sie. Komme was wolle. Denn uns verbindet nun das gleiche Schicksal, der Verlust dieser bezaubernden Person.

    Darf ich fragen wie deine Tochter auf den Tod der Patentante reagiert ? Sie trauert ja auch<3

    Meine Tochter ist noch zu klein um zu begreifen was passiert. In einer knappen Woche wird sie 2 Jahre. Mir tut es sehr das ihre Tante das nun nicht mehr miterleben wird,denn sie war so vernarrt in meine Kleine. Meine Tochter merkt nur das was anders ist,denn Mama weint(leider auch manchmal vor ihr) und ist einfach traurig. Sie läuft mir momentan viel hinter her. Mag nicht wenn ich fort gehe. Es tut mir sehr leid,dass meine Trauer diese Auswirkungen auf meinen kleinen Schatz hat.

    Ich liege wach und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Alles was ich will ist reden mit ihr.

    Ab gestern Nachmittag konnte ich plötzlich nicht mehr weinen. War wie betäubt,fühlte nichts mehr. Wie eine Verschnaufpause.

    Es ist noch immer so irreal. Sie ist tot. Fort. Für immer. Unvorstellbar. Einfach so. Sie hatte keine Chance. Sie durfte nicht kämpfen. Die Chance gab man ihr nicht. Sie sackte zusammen und war tot. Unfair.

    Wir haben so viele Dinge miteinander durchgestanden. Ihre Tiefpunkte,meine Tiefpunkte. Wir haben so viel miteinander gelacht. Ihr Humor war göttlich.

    Wie soll es weiter gehen? Wie?


    Ich danke euch allen hier für eure Worte. Es tut gut Anteilnahme zu spüren. Ich hab in das Forum hier gefunden weil ich weiß, dass ich diesen Verlust nicht allein durchstehen kann. Ich hab niemanden mit dem ich darüber offen sprechen kann. Ich tausche mich zwar mit der Verlobten meiner Freundin aus will sie aber nicht über die Maßen mit meiner Trauer belasten. Ich versuche ihr irgendwie eine Stütze zu sein. Das bin ich meiner Freundin schuldig.

    Ich danke euch allen für eure Worte. Ich kann noch gar nicht begreifen was da gerade passiert. Sie ist fort. Das kann nicht sein. Sie war immer da. Immer stark. Und dann sackt sie einfach in sich zusammen und ist fort. Fort für immer. Ich begreife das nicht. Das ergibt doch alles keinen Sinn.

    Sie wollte heiraten. Hat sich am heiligen Abend verlobt. Ihr Leben sollte endlich wieder richtig losgehen. Sie war glücklich. Es lag eine schöne Zukunft vor ihr und die hatte sie so sehr verdient!

    Alles vorbei. Und ich kann nichts tun. Ich hätte sie so gern nochmal gesehen. Ihre Hand gehalten. Gestern Mittag dürfen sich ihre Familie und ihre Verlobte von ihr verabschieden.

    Ihre Verlobte hat mir ein Bild geschickt. Ich habe sie darum gebeten,denn ich bin so weit weg und ich begreife es nicht. Kann es nicht glauben. Nun hab ich es gesehen. Liegt da an Maschinen. Sie schläft. So sieht sie aus. Als wenn sie schläft.

    Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Ich hab das Gefühl ich komme aus dem trauern nicht mehr raus. Alle 3 Jahre geht ein mir wichtiger Mensch. Ich halt das nicht mehr aus. Besteht das Leben nur noch aus Verluste? Das macht alles keinen Sinn!

    Gestern,am 5.3.2021 ist meine liebe Freundin fortgegangen. Es war nicht vorhersehbar. Niemand wusste was da in ihrem Kopf schlummerte. Ein Hirnaneurysma. Es ist geplatzt. Und alles war vorbei. Niemand konnte ihr mehr helfen. Einfach so. Sie war ein so guter Mensch. Sie hat immer geholfen wo sie nur konnte. Sie war noch so jung. Gerade Mitte 30. War frisch verlobt. Endlich wieder glücklich nach einer langen Zeit der Qual in ihrem Leben.

    Wir kannten uns seit dem Kindergarten. Wir gingen zusammen zur Schule. Wir schafften es irgendwie unsere Freundschaft, trotz unterschiedlicher Lebenswege und Lebensmittelpunkte zu bewahren. Sie war meiner Tochter eine wundervolle Tante. Sie war mir ein unglaublich wertvoller Mensch,Zuhörer,Ratgeber, jemand mit dem ich immer lachen könnte,egal wie düster die Zeiten gerade waren. Wir standen einander immer bei. Immer.

    Nun ist sie fort. Einfach so. Niemand hätte sie retten können. Denn indem Moment in dem sie das Bewusstsein verlor,starb sie. So sagen es die Ärzte. Man konnte sie reanimieren weil ihr Herz stark ist. Stark war. Aber ihr Hirn war bereits tot. Nun liegst du an Maschinen angeschlossen im Krankenhaus. Auch nach deinem Tod wirst du Menschen helfen. Für einige sind deine Organe nun die letzte Rettung.

    Wie soll es nun weiter gehen?

    Sie war die letzte Freundin die mir geblieben war nach schlimmen Zeiten. Sie hat mich immer verstanden. Ich fühlte mich so geborgen wenn ich nur mit ihr telefonierte. Wir verstanden einander. Und nun ist sie fort.

    Nun bist du fort! Warum? Warum hast du uns allein gelassen? Deine Frau, deine Familie, mich? Ich kann es nicht begreifen! Das ist Irrsinn! Das darf nicht sein! Nicht du!

    Wäre es jemand anderes würde ich nun zum Telefon greifen und dich anrufen. Mit dir reden. Deinen tröstenden Worten zuhören. Aber du gehst nicht mehr ran.

    Bist so weit weg. 7 Stunden im Auto,die ich auf mich nehmen würde um dir Lebwohl zusagen. Aber ich kann nicht zu dir. Verfluchtes Corona!

    Meine Liebste Freundin,du fehlst! Wirst immer fehlen. Hinterlässt einen großen Platz den Niemand wird je füllen können. Ich hab dich so lieb,meine Freundin! Hätte ich es dir nur öfter gesagt!