Hallo ihr Lieben,
ich war schon lange nicht mehr hier.. man oh man.. es ist tatsächlich so einiges passiert in letzter Zeit. könnte sein, dass es jetzt ein wenig länger wird.. muss einfach mal wieder was los werden.
Mein Opa ist am 26.09 gestorben. Der Opa der bei uns auf dem Hof auch gewohnt hat, der wegen dem ich früher nicht in den Urlaub fahren konnte, weil da Opa braucht mich ja. Bin totales Opa, Oma Kind, hab auch oben meine halbe Kindheit verbracht. Die Ironie an allem, ich hab mich immer `beschwert`, dass alle immer in einem Monat Geburtstag haben, im September war ich immer allein - jetzt nicht mehr. Unsere Gartenzwerge haben ich und Opa früher immer gemeinsam mit meinem Bruder angestrichen. Seit einigen Jahren nicht mehr.. Natürlich auch weil mein Bruder ja auch schon verstorben ist. Heuer hatte ich nach meinem Abi einfach Lust dazu und hab sie innerhalb von 2 3 Tagen angestrichen und neu zum Glänzen gebracht. Da Opa ist an den Tagen sicher 4 5 mal rausgekommen und hat nachgschaut, wie weit ich schon bin und hat sich einfach auch drüber gfreut, dass ich des mach. Jedes Mal auf der Bank vor der Haustür hat er sie betrachtet und sich daran erfreut, wie schön sie denn sind. Sein letzter Sommer und er durfte die frisch angestrichenen Gartenzwerge nochmal bewundern. Heute hat meine Oma ihren 80. Geburtstag und einige Nachbarn warn da und es is halt auch viel ums Älter werden, sterben gegangen... So wies halt oft ist:) Im Grunde, nach Opas Schlaganfall, wo er doch einiges pflegebedürftiger wurde, meine Oma ihn gepflegt hat. Eine davon hat gsagt, wir hams gut umebracht. So würd ma bei uns sagen in Bayern. Meine Oma hat ihn als letzten Dienst gepflegt und sich um ihn gesorgt und ich seh meinen Dienst eben in den Gartenzwergen. Den ganzen Sommer habe ich ihm so eine Freude gemacht. Was mich jetzt im Nachhinein einfach so rührt. Ich sag immer, es sind die kleinen Dinge im Leben - genauso wie diese Gartenzwerge, für andere eine Lapalie für mich ganz ganz wichtig.
Was total egoistisch ist, aber was für mich ganz ganz schlimm war und ist. Wie mein Opa gestorben ist,m der Anruf kam um 01.17 Uhr morgens aus dem Krankenhaus. In solch einem Moment wär mein erster Reflex Andreas, dem Notfallseelsorger zu schreiben. Ich weiß auch, dass er grundsätzlich jederzeit ein offenes Ohr für mich hat. Doch genau ein zwei Tage vorher hat er ein Kind bekommen, das größte Geschenk Gottes. Und ich gönns ihm aus vollen Zügen. Nur in diesem Moment war ich extrem verzweifelt, weil ich nicht wusste, wohin mit mir. Ich konnte und wollte ihm nicht schreiben wusste aber gleichzeitig nicht wohin ich mich wenden soll. Er war immer mein Ansprechpartner, in meinen Verzweiflungszuständen und da hatte ich keinen Ansprechpartner. Hab dann sogar bei der Telefonseelsorge angerufen, hatte ich noch nie und hatte ich auch nie vor. War nicht schlecht, wir haben fast ne Stunde telefoniert, aber wie ich bekanntlich ja über mich weiß, ist reden ja nicht meine Stärke. Und doch war ich in dem Moment einfach nicht allein.
Was mich weiter beschäftigt. Ich hab die Sache mit meinem Opa noch nicht angefangen zu verarbeiten. Ich denke, das hier ist der erste Schritt dazu. Weil mir eben auch der Kontakt zu Andreas fehlt. Ich denke, ich sollte mir einfach endlich einen Therapieplatz suchen. Bin noch total in Verdrängung, schlaf nur mit Hörbüchern ein, weil ich sonst sNachdenken anfange, was ich nicht möchte. Muss mich immer mit Musik, Videos irgendwas beschallen, damit ich nicht an schlechte Sachen denke, überhaupt mal wieder über mich nachdenke. Hört sich bescheuert an, ich weiß.
Danke, dass ich euch schreiben darf, und auch für alles, was zurückkommt. Es tut gut, danke