vati ich vermisse dich so sehr

  • Hallo zusammen
    ich wollte mich mal wieder melden :) Es geht mir in der letzten Zeit etwas besser. Meine Stimmungsschwankungen sind etwas seltener geworden. Ich war bei der Psychologin, und ich denke, dass sie mir auch weiterhelfen kann bei meinen Problemen. Es tut gut, mit jemandem einfach über alles reden zu können.
    Heute halte ich mich etwas kurz. Bis Bald ich wünsche euch allen eine gute Nacht liebe Grüsse gruen

  • Hallo
    Es geht mir momentan nicht so besonders gut. Ich habe immer so intensive Träume in welchen mein Vater vorkommt. Und in den Träumen lebt er immer. Und wenn man dann aufwacht tut es einfach so weh. Neulich habe ich geträumt, dass mein Vater sehr krank war aber dennoch verreisen wollte. Im Traum habe ich ihn dann sehr fest umarmt und sehr geweint. Als ich erwachte, war ich unendlich traurig. Es war so real. Mich kosten diese Träume Energie. Ich war den ganzen Tag neben den Schuhen... :13: Ach ich kann es einfach immer noch nicht glauben und denke oft, dass mein ganzes Leben ein Traum ist.
    Nun ist auch meine Mutter erkrankt, das heisst, jetzt hat sie auch noch eine Depression. Genau wie ich. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen, doch wir ziehen uns ja nur runter. Und dann habe ich auch grosse Angst, dass sie auch auf einmal nicht mehr da ist.. Es ist einfach alles ein bisschen viel. Ich habe jetzt Ferien doch ich kann mich überhaupt nicht freuen.
    Mit der Psychologin versuche ich Ordnung in mein Leben zu bringen. Und auch endlich meinen Vater ruhen zu lassen und mich auf mein eigenes Leben zu konzentrieren. Doch es will mir einfach nicht gelingen. Oft habe ich das Gefühl, dass mir alles aus dem Ruder läuft.
    Ich hoffe einfach ganz fest auf bessere Zeiten.
    Vielleicht hat mir jemand von Euch einen Tip? Ich möchte nicht immer alles so schwarz sehen.
    gruen

  • Liebe Gruen,
    das tut mir leid, dass es nun auch deiner Mutter schlecht geht.... Wenn ihr euch runterzieht, solltet ihr nicht zuviel "zusammenpicken". Nicht den Kontakt abbrechen, aber schauen, dass es nicht zuviel wird!
    Du hattest ja kürzlich eine bessere Phase, dass dann wieder eine schlechte kommt, das ist eigentlich normal und gesund. Sind die Träume, in denen dein Vater so real vorkommt vom Inhalt negativ oder sind sie positiv und schön, sodass du traurig bist, wenn du aufwachst?


    AL
    Christine

  • Liebe Christine
    Vielen Dank für Deine Zeilen. Ja es ist schon so, dass ich wohl etwas Abstand von meiner Mutter brauchen würde. Aber irgendwie fühle ich mich einfach auch für sie verantwortlich.
    Es ist so, dass sie auch nie richtig trauern konnte. Ich weiss einfach nicht warum wir zwei Jahre gebraucht haben um das zu merken.
    In meinen Träumen unternehme ich etwas mit meinem Vater, so wie wir es sehr oft gemacht haben, als er noch lebte. Wir haben es schön und lustig. Deswegen ist es auch für mich so schwer, wenn ich dann aufwache und merke, dass es eben nur ein Traum war.
    Dazu kommt, dass in meinem Leben zur Zeit irgendwie alles auf Veränderung steht. Aber ich habe auch grosse Angst davor und finde kaum den Mut etwas anzugehen. Das war alles anders, als mein Vater noch lebte. Ich war ein anderer Mensch. Sein Tod hat einfach alles verändert. Er hat mich schwach und hilflos gemacht. Weil ich durch meinen Vater immer die nötige Stütze hatte, die ein Mensch im Leben braucht.
    Ich denke, dass mein Unterbewusstsein mit diesen Träumen einfach etwas zurückwünscht was nicht mehr ist.
    Bis bald liebe Grüsse Gruen

  • Liebe Gruen,
    ja, wenn deine Mutter nicht trauern konnte, dann holt sie das jetzt ein. Das tut weh, kann aber auch eine große Chance sein. Ich denke, du musst schon auf den Abstand achten, hier eine gute Balance finden, wenn dich deine Mutter zu sehr hinunterzieht, kannst ihr auch keine gute Stütze sein. Nimmt sie Medikamente? Hat sie professionelle Hilfe?


    Vielleicht magst du dir das Buch kaufen:


    Wenn die alten Eltern sterben. Das endgültige Ende der Kindheit


    Inwiefern ist bei dir derzeit alles auf Veränderung?


    Die Träume drücken sicher die Sehnsucht nach deinem Vater aus. Aber: Möchtest du, dass sie aufhören? Immerhin sind es die Träume, in denen du ihm noch begegnen kannst ...


    AL
    Christine

  • Hallo Christine
    Ja meine Mutter nimmt Medikamente aber sie war bis jetzt "nur" beim Hausarzt. Aber das ist immerhin schon etwas. Sie hatte schon einmal eine solche Phase und damals ging sie nicht zum Arzt. Sie wollte es sich auch nicht eingestehen dass sie eine Depression hatte, aber wenn ich offen zu meiner Depression stehe, kann sie es jetzt auch. Ich habe gemerkt, dass wenn ich sie nicht darauf anspreche und so "normal" wie möglich tue, dass es ihr dann besser geht. Von meinen Geschwistern kann ich mir nicht viel Hilfe erhoffen, sie haben selber viele Probleme.
    Das Buch welches Du mir empfohlen hast, werde ich mir auf jeden Fall kaufen!
    Auf Veränderung deutet es bei mir hin, weil ich einfach in meinem derzeitigen Beruf nicht mehr zufrieden bin, und mich nach etwas anderem umschaue. Aber mir fehlt einfach der Mut, die Sache richig anzupacken. Und gleichzeitig habe ich riesengrosse Angst überhaupt etwas zu verändern. Es ist einfach ein "Teufelskreis"
    Deinen Tip wegen meinen Träumen finde ich super!! Ich werde jetzt probieren das Ganze umzudrehen, und es nicht mehr als belastend anzusehen, sondern wie Du sagst, irgendwie so dass ich ihm noch begegnen kann. Ich finde das eine sehr gute Idee. Dann ist es für mich nicht mehr so schwer.
    Vielen, vielen Dank liebe Christine Du hast mir wirklich weitergeholfen.
    Bis bald liebe Grüsse gruen

  • Liebe Gruen,
    wie geht es dir denn mit den Träumen mitterlerweile? Geht es dir besser?


    Veränderungen machen immer Angst, das liegt in der Natur der Sache. Das geht ja jedem so, wenn man das Vertraute aufgeben will und den Schritt zu etwas Neuem angeht. Da bist du also ganz "normal" :) Frage dich doch mal: Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte, wenn ich das, was ich ändern will, endlich anpacke?

    AL
    Christine

  • Hallo Christine
    Seltsamerweise habe ich nicht mehr von meinem Vater geträumt. Der Traum, wo ich heftig geweint habe und mich von ihm verabschiedet habe, war der letzte. Wenn ich wieder von ihm träumen werde, wird es mich nicht mehr so belasten weil ich Deinen Rat beherzigen werde.
    Einen weiteren Rat von Dir hab ich auch umgesetzt, und habe das Buch " wenn die alten Eltern sterben..." gekauft. Ich habe schon darin gelesen und ich glaube, dass mir dieses Buch auch etwas weiterhelfen kann. Danke nochmal für die tollen Tipps! :2:
    Was das schlimmste wäre, was passieren könnte, wenn ich etwas ändern würde? Dass ich dann früher oder später wieder da landen würde wo ich jetzt bin. Ich habs drum auch schon versucht, und bin nicht gerade gescheitert, aber auf jedern Fall wieder im alten Beruf gelandet. Es braucht halt schon Ueberwindung. Ich muss halt auch noch an meinem Selbvertrauen arbeiten, welches sehr stark gelitten hat die letzten Jahre.
    Liebe Grüsse gruen

  • :30: :30: :30:


    Danke für diese wunderschönen Worte, sie berühren mich.
    Ich verstehe dich und denk an dich.


    Herzlich, Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Hallo zusammen


    Ich melde mich mal wieder. Es geht mir nicht gut. Mein Körper spielt verrückt. Der Magen rebelliert und ich könnte nur noch schlafen...ich muss dann den Magen spiegeln gehen. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl dass alles immer schlimmer wird seit dem Tod meines Vaters. Seine aufmunternden Worte fehlen mir, sein Lachen, sein unvergleichlicher Optimissmus, seine Stärke, sein Humor, seine Stimme, seine Ideen. Vati Du fehlst mir einfach so unglaublich. Ich wünschte so sehr Du wärst bei mir. Dann würde es mir besser gehen und mein Körper würde sich erholen. Was soll ich nur machen? Ich weiss nicht mehr weiter.


    gruen
    :13: :13: :13:

  • Liebe gruen


    Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. So wie du schreibst, kenn ich es auch. Es scheint, als ob dich eine grosse Trauerwelle erfasst hat. Da "spinnt" der Körper richtig... Ich bin auch gerade wieder in einer drinnen... ;( Ich liege jetzt den zweiten Tag in Folge im Bett. Aber, so glaube ich, der Körper braucht diese Zeit der Erholung und Zuwendung. Natürlich muss man das Umfeld dadurch etwas vernachlässigen, aber deshalb wird die Welt nicht "untergehen".
    Das Vermissen unserer geliebten Menschen braucht soviel Kraft und Energie. Geht es dir auch manchmal so, dass gerade wenn du sooo fest traurig bist und an deinen Vater denkst, er dir besonders nahe ist?


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und schicke dir einen lieben :022: , der dich begleiten und dich durch diese schwierigen Tage führen mag.


    Ich denke an dich.
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Liebe Sandra
    Danke Dir für Deine lieben Zeilen. Mein Arzt sagte mir ich hätte ein Burn-Out. Infolge des Stresses der vergangenen Zeit und der Trauer. Wobei ich denke dass ein Burn-out und eine Depression in etwa das gleiche sind.
    Ich muss in der letzten Zeit wieder viel an meinen Vater denken und er kommt mir auch wieder viel und sehr real in meinen Träumen vor. Ach es ist einfach so schwer.
    Ich melde mich bald wieder
    Dir alles alles Gute! Ich wünsche Dir dass es dir auch bald wieder besser geht :24:
    Liebe Grüsse Gruen :30:

  • Liebe Christine
    Ja ich gehe noch zur Psychologin. Bis jetzt hatte ich "nur" ein pflanzliches Antidepressiva. Aber auf meinen eigenen Wunsch haben wir jetzt umgestellt. Ueber die Wirkung kann ich noch nichts sagen, ich nehme es noch nicht lange.
    Ich hatte einen körperlichen Zusammenbruch ich mochte einfach nicht mehr. Langsam gehts jetzt wieder.
    Es braucht einfach sehr viel Zeit. Danke und bis bald LG Gruen