die Trauer meines Schwagers ...

  • wie ihr wisst ist meine schwester am 31.1.2013 verstorben und dies hier ist ihre geschichte ...


    schwester (72)/schwager (74) waren seit 56 jahren/davon 53 jahre verheiratet ein paar ... klassische familie von anno dazumal ... 4 kinder sie hausfrau / er familienerhalter ...
    und jetzt im alter er wird heuer 75ig war NIE alleine, kinder sind erwachsen gehen ihre eigenen wege, sitzt er alleine in einem grossen haus (ein sohn wohnt noch zuhause,
    aber ist ein eigenbrödler mit nur videos/fernsehgucken - lebt auch sein leben) o.k.
    meine schwester ganz nach der marke arbeitstier hat alles in diesem haus+garten mehr oder weniger geschupft und war noch die liebende ehefrau ...
    jetzt steht mein schwager alleine da (er ist eh sehr stark) nur jetzt nach dem begräbnis mitte februar holt ihm die realität ein, er geht jeden tag am friedhof um mit ihr zu reden,
    sonst hält ihm zuhause nicht viel (ausser die versorgung ihrer 3 katzen) er ist einfach gestrickt, geht ins gasthaus "essen" ist in ordnung, aber auch alkohol spielt eine rolle
    (hält sich momentan in grenzen) geht spazieren, aber ich spüre bei den täglichen telefonaten seine trauer ... besuche ihn des öfteren, aber das ist eine stunde am tag und uns
    trennen nicht nur 18 jahre sondern auch die interessen.
    ich würde ihn gerne ablenken, aber wie ...........................???
    seniorentreff lehnt er ab ... sein originalton (lauter alte weiber, die männer ausrichten) na so unrecht hat er sicher nicht *lach*
    trauercafe ... im 13. bezirk - konnte ihm auch nicht überzeugen, ich glaube auch nicht, das er darüber reden würde ...
    seine interessen - derzeit gar nichts ...
    oder soll ich ihm einfach in ruhe lassen ...
    eure meinung würde mich interessieren ... DANKE


    eva

  • Liebe Eva,
    sein Verlust ist ja noch frisch und die Realität holt ihn jetzt langsam ein, du sagst es. Es ist schön, wenn du dich ein wenig um ihn bemühst, aber du kannst ihm seine Trauer dadurch nicht nehmen. Er muss seinen Weg finden und das braucht einfach Zeit. Signalisiere ihm, dass du da bist, wenn er dich braucht, schau ab und an mal bei ihm vorbei, aber übertreibs nicht, weil es sonst für dich zu belastend wird und wenn du es nur der Verpflichtung wegen machst, habt ihr beide nichts davon. Mach ihm Angebote wie das Trauercafe und die Seniorenrunde, aber wenn er nicht will, lass ihn. Vielleicht ist es auch einfach noch zu früh. Trauernde wollen am Anfang auch einfach ihre Ruhe haben und Männer trauern sowieso ganz anders! :-)
    AL
    Christine