Papa verstorben

  • Hallo zusammen,
    Ich hab bereits ein Beitrag mit meiner Geschichte kommentiert. Wusste nicht wie man ein neues Thema anfängt. Bin hier neu, mein lieber Papa ist am 31.07.2014 verstorben. Kurz vor seinem 66 Geburtstag. Er hatte COPD. Ich hab ihn Tod aufgefunden. Die ganze Geschichte steht schon hier als Kommentar bei Vater Verstorbenen....
    Würde mich freuen wenn ich hier Menschen finden würde die wissen wie es einem geht wenn ein geliebter Mensch von jetzt auf gleich weg ist. Familie und Freunde verstehen das nämlich nicht. Für sie dreht sich alles wieder im gewohnten Rhythmus.


    LG Miri

  • Liebe miri!
    Sei willkommen hier bei uns.
    Es tut mir sehr leid, das Dein Papa so plötzlich gegangen ist. Wenn man einen lieben Menschen tot vorfindet ist das ein sehr großer Schock. Das vergisst Du ganz bestimmt nicht so leicht, er war ja Dein Papa, und es ist gerade mal vier Wochen her. Die Erinnerung daran wird vielleicht verblassen, aber nicht vergehen. Du lernst damit umzugehen. Wie Du Dich fühlen musst, kann ich mir richtig gut vorstellen. Mein Vati ist auch relativ plötzlich verstorben. Das habe ich mittlerweile akzeptiert. Zwei Jahre später,also vor vier Jahren, ist mein jüngerer Bruder auch ganz plötzlich verstorben. Er wurde von meinem Sohn im Sessel sitzend vorgefunden (er war 46 Jahre), das kann ich noch nicht so richtig annehmen, zumal ich gar keine Zeit zum trauern hatte. Denn nochmal 6 Monate später ist meine Tochter von jetzt auf gleich gegangen. DAS werde ich nie verwinden. :(
    Du schreibst, Deine Verwandten interessieren sich nicht, es müsse "weitergehen"? Haben sie das genauso gesagt? Vielleicht empfindest Du das nur so, denn jeder trauert anders. Wenn der Tod so plötzlich kam, stehen alle noch unter dem Eindruck der letzten Wochen. Wie geht es denn Deiner Mama damit? Sie hat ja ihren Mann verloren. Hast Du sonst irgendjemanden zum reden? Eine Freundin vielleicht, oder einen Partner?
    Ich drück Dich und wünsch Dir viel Kraft.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Danke liebe Karla'
    Meine mama war im Urlaub als mein papa verstorben ist.Ich habe mich in der Zeit um ihn gekümmert, war zwei mal pro Tag mindestens bei ihm,wie auch morgens an diesem Tag. Er hat sich über meine mama geargert, weil sie ihn (alleine) gelassen .Hat mir ungewöhnlich ernst gesagt auf was ich aufpassen soll und das er so gerne nochmal in Urlaub gefahren wäre. Ich hab zu ihm nur gesagt das nächstes Jahr wenn es ihm besser geht ich mich kümmern werde und wir dann fahren.
    Ich musste dann los zur Arbeit... hab mich mit den Worten: Wenn was ist papa Ruf an! Verabschiedet. Hab gesagt ich komme später wieder und bin gegangen.
    Um 12:10 &12:12 rief mein papa mich an. Ich habe es nicht gehört , als ich um 12:18 zurück rief ging er nicht mehr an sein Handy. Ich wusste sofort da stimmt was nicht ,hab alles stehen und liegen lassen und bin zu ihm gefasst. Als ich angekommen bin
    12:40. Hatten die von mir alarmierten Nachbarn die Tür gerade aufgebrochen. Ich bin als erste rein und da sass er auf seinem Sofa... aufgesissene Augen weis wie die wand ohne Herzschlag und puls. Ich hab ihn nur angeschrihen das er nicht gehen darf und dann wurde ich aus der Wohnung gebracht. Als der Rettungsdienst ankahm war er bereits über eine halbe Stunde Tod. Nach einer weiteren halben Stunde bekahm er wieder puls und Herzschlag. Sie stabilisierten ihn und brachten ihn runter... ich hinterher,ich dachte ja mein papa ist wieder da! fALSCH.. ich wollte ihm sagen das ich da bin und es mir leid tut das ich den Anruf nicht gehört hatte. Ich glückte meinen papa an und ihm lief Blut aus den Augen der Nase usw. Es war mein papa, aber nur noch sein Körper.
    Nach drei weiteren Reanimationen im kg hat er mir die Entscheidung um 15:47 abgenommen, und selbst entschieden... jetzt reicht es!
    Ich weis das mein papa noch bei mir ist, ich hatte einen wunderschönen Traum von ihm,wo er braun gebrannt auf einem Boot auf dem Meer war, ohne sein Sauerstoff gerät und glücklich.
    Ich versuche mir dieses Bild in Kopf zu rufen wenn die schlimmen Bilder kommen. Funktioniert oft nicht ;(
    Und mit meiner mama kann ich nicht viel reden dadruber da sie nicht da war, mein papa deswegen traurig war und sie von all dem nix mitbekommen hat, sie hat nicht meinen sterbenden bzw toten papa gesehen. Für sie ist es als ware er im krankenhaus.
    Lg miri

  • hallo zusammen.


    Auch ich habe mein papa, vor nicht mal 6 Monaten verloren.
    Er ist durch ein Herzinfakt in KH gekommen und Operiert worden, und durch spätere Konplikationen zu ein Pflegefall geworden.
    Uns wurde zwar gesagt das er wohl nicht mehr all zu lange zu Leben hätte, aber das es dann doch so schnell ging, war ein echter schock..
    Meine Mutter und ich haben uns 1 Jahr um ihn gekümmert bevor es anfing ihn noch schlechter zu gehen und innerhalb von 10 Tagen ist er dann Nachts in meinen Armen gestorben..
    Als er nach wenigen augenblicken nicht mehr geatmet hat, habe ich ihn immer noch gehalten und ihn angebrüllt das er mir das doch nicht antuen kann, noch nicht, ab diesen moment habe ich nur angefangen zu funktionieren und habe trotz Beerdigung erst Wochen später angefangen zu realiesieren das ich ihn verloren hatte.
    Jetzt ist es fast 6 Monate her und ich komme immer noch nicht mit den Gedanken klar das er nicht mehr da ist.


    Liebe Miri, ich weiss was du damit meinst das alle andere einfach weiter machen und du mit niemanden richtig darüber reden kannst, bei mir ist es leider auch so..
    Für mich ist an diesen Tag eine Welt unter gegangen und ich dachte bzw. war der festen Überzeugung das es für andere auch so sein muss, aber da wurde ich was anderes gelehrt.
    Mit meiner Mutter kann ich nicht offen darüber reden, sie schottet sich bei diesen Thema ab und es ist wirklich selten das von ihr eine bemerkung kommt das sie mein Vater vermisst und gern zurück haben würde, und von meiner Schwester kommt nur ein ich müsste langsam loslassen und drüber hinweg kommen...
    Das kann ich aber einfach noch nicht!!


    Es gibt mal bessere und mal schlechtere Tage, Tage an dem ich ein "normales Leben " führen kann und Tage wo ich immer wieder an diese letzten Minuten denke und mich immer wieder Frage ob ich hätte was anders machen können und die Frage ob er dann vielleicht doch noch Leben würde, obwohl mir von jeder Seite gesagt wurde das es zu schnell ging und man hätte nichts machen können...


    Ich wünsche euch alles gute
    LG Carmen87