Trauerseminar?

  • Hallo ihr lieben,


    ich habe mit Absicht ein Fragezeichen dahinter gestellt.
    Ich habe mir gerade ein paar Einträge darüber angesehen, aber was kann ich mir darunter vorstellen?


    Was ist der oder welche Unterschiede sind dort zur Psychotherapie, wenn ich über meine Trauer spreche?


    Könnt ihr mich da ein wenig einweihen?


    Ich kann mir eine Selbsthilfegruppe vorstellen aber eben nicht, was man in einem solchen Trauerseminar hören soll, bin mächtig interessiert :]


    Die Feedbacks lassen lesen, was ich ohne hin weiss, dass Markus und Christine echt toll in ihrer Arbeit sind und nun überlege ich schon einmal wirklich mir die Zeit zu nehmen und zu euch zu kommen und euch 1.zu Besuchen und an so einem Seminar teilzunehmen, nur hätte ich eben gerne gewusst, was mich dort erwartet.
    (Hoffentlich versteh ich euch als Wiener :D )


    Alles Liebe

  • Hallo Darina,


    unsere "Trauerseminare" sind Seminare für Berufsgruppen, welche mit Sterbenden, Verstorbenen oder Trauernden arbeiten - z.B. PflegerInnen, ÄrztInnen oder SozialarbeiterInnen, aber eben auch BestatterInnen. Sie lernen in den Seminaren alles zu den Themen Trauer, Trauerpsychologie, Gesprächsführung mit Trauernden, aber auch Bewältigungsstrategien im Umgang mit belastenden Gefühlen im beruflichen Alltag. Natürlich erzählen wir aus unserer praktischen beruflichen Tätigkeit und über das, was mit dem Verstorbenen bei uns geschieht, wie wir Abschiede vorbereiten und begleiten.
    Diese Seminare richten sich also nicht an trauernde Angehörige, sondern an Berufsgruppen, die - wie wir selbst eben auch - an der Schnittstelle "Tod" arbeiten.
    Also muss ich dich da leider enttäuschen, da kann man nicht so einfach teilnehmen.


    Was wir bzw. unsere "Praxis für Thanatologie & Trauerarbeit" für ein Angbebot an Angehörigen haben, findest du auf der Startseite unter Verabschiedung


    Für Trauernde sehr zu empfehlen sind Trauerkreise oder Trauergruppen, in denen Trauernde sich austauschen können, in denen aber auch psychologische Inputs gegeben werden. Trauer ist ja keine Krankheit, sondern - ganz im Gegenteil - eine gesunde Reaktion auf einen Verlust, sie ist Ausdruck und Bewältigung zugleich. Insofern braucht man als Trauernder an sich auch keine Psychotherapie. Wenn man sich aber über Trauer informiert (Vorträge, Bücher Seminare) und Gruppen (Selbsthilfegruppen, Trauerkreise etc.) besucht, kann man im Trauerprozess und in der Bewältigungsarbeit Unterstützung bekommen und man fühlt sich nicht so alleine. Psychotherapie ist das nicht!
    Wir versuchen seit über einem Jahr solche Trauerkreise zu organisieren, leider ist es immer sehr schwierig, dass auch eine Gruppe zustandekommt.


    Psychotherapie ist nur dann nötig, wenn Trauer krankhaft wird. Ob Trauer pathologisch ist, diagnostizieren Psychologen oder Psychotherapeuten oder auch Psychiater. Das ist möglich und auch gar nicht so selten.


    Alles klar?
    :-)
    Christine