Alles ist so schwer

  • Am 19.10.2014 habe ich meinen lieben Onkel tot in seiner Wohnung gefunden :( - Ein paar Tage vorher hab ich ihn noch bei der Uni getroffen und wir haben noch Kaffee getrunken und uns ausgemacht, dass ich ihm am Sonntag meine Katzis vorbeibringe weil am nächsten Tag mein Flieger nach Bali gegangen wäre. Nach Bali wollte ich- um dort meine Seele heilen zu lassen weil die letzten Jahre doch nicht sehr einfach für mich waren aber na ja daraus wurde ncihts. Ich habe versucht meinen Onkel telefonisch zu erreichen. ich habe ihn in 2 Stunden 14 mal !!!! angerufen am Festnetz und am Handy. Irgendwie hatte ich schon ein ungutes Gefühl :( . Im Sommer hat er mir noch vertrauensvoll seinen Wohnungsschlüssel gegeben und ich sagte ihm noch, das ich nie, ohne vorher anzurufen in seine Wohnung gehen werde. Aber an diesem Sonntag, nachdem ich meine Tochter zu ihrem Vater brachte, war alles anders, ich hatte so Angst in seine Wohnung zu fahren, vor der Tür hab ich dann nochmal angerufen und dachte mir noch dieses läuten vom Telefon musste er doch hören, nun gut ich sperrte die Türe auf und ging in sein Schlafzimmer und da lag er im Bett :33: aus der Nase blutend und er zeigte keine Regung auch die Reanimation brachte nichts mehr, der Notarzt sagte nur das er schon ein paar Stunden tot ist. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen und ist sie immer noch. Mein Onkel hat noch Geschwister meine Mutter, meine Tante und mein zweiter Onkel, die wollten ihm nur ein Armenbegräbnis geben, welches ich verhindert habe. Seither ist für mich nichts mehr so wie es war, alles ist sooo komisch, ich habe keine Freude mehr, sehe nur meinen Onkel vor mir wie er Tod vor mir liegt. Bei den Prüfungen kann ich mich nicht mehr konzentrienen. Ich weiss überhaupt nicht wie das weitergehen soll, ich habe total verrückte Ideen will ein Medium aufsuchen um mit ihm Kontakt aufzunehmen obwohl ich an sowas eigentlich nicht glaube. Aber mein Onkel ist nur 52 Jahre alt geworden jetzt denke ich immer nur das ich funktioniere. Wie geht es auch mit der Trauer ????


    Liebe Grüsse
    Claudschi


    :33: :33:

  • Liebe Claudschi


    Es tut mir sehr leid, dass du deinen Onkel so überraschend verloren hast, ich möchte dir mein herzliches Mitgefühl aussprechen.
    Gleichzeitig heisse ich dich willkommen hier im Forum, es ist schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Hier sind Menschen unterwegs, die deine Gefühle verstehen, weil sie ähnliche Schiicksale erlebt und nachfühlen können wie es dir zumute ist.


    Die Gefühle, die du beschreibst sind völlig normal, wenn man einen geliebten Menschen hat gehen lassen müssen. Nichts mehr ist, wie es war. Keine Freude mehr, nur Leere, Konzentrationsschwierigkeiten, ev. auch das Gefühl haben, nicht mehr zu wissen was richtig ist. Dies ist eine normale Reaktion der Seele auf den Verlust.


    Hast du jemandem mit dem du vertrauensvoll reden kannst? Reden tut sehr gut. Schreiben auch, so wie hier im Forum un dhier ist immer jemand, der dir zuhört. Trauerarbeit ist ein langer schwerer Weg, der sehr viel Zeit braucht.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser verwirrenden schweren Zeit und viele Lichter, die dir Helle in die Dunkelheit der Jahreszeit bringen mögen.


    Eine liebe Umarmung (natürlich nur, wenn es dir recht ist) :24:


    Herzlich,
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Hallo Claudschi,
    du leidest unter einer Belastungsreaktion, das ist normal nach so einem traumatischen Ereignis. Die Reaktionen sollten aber mit der Zeit schwächer werden und sich nicht chronifizieren. Ich denke, es würde Sinn machen, dir professionelle Hilfe zu holen, bei einem Psychologen oder Traumatherapeuten, um mit den Erinnerungen und Bildern klar zu kommen.
    Wurde eine Obduktion durchgeführt? Dann könntest du dir als Angehörige Informationen über die Todesursache einholen, damit du weißt, woran dein Onkel gestorben ist.
    AL Christine