Ein Jahr ist nun bald vorbei

  • Vielen Dank an Euch alle die ihr mir zuhört und Trost gebt.


    Es tut sehr gut es im Moment alles mal "rauslassen" zu können.
    Morgen ist der 1. Jahrestag. Ich werde meine Oma holen und mit ihr zum Friedhof fahren. Sie war schon länger nicht dort. Ich finde, dass auch sie an diesem Tag nicht allein sein sollte....


    Sverige

  • Liebe Sverige,
    da hast du vollkommen recht, das deine Oma nicht alleine sein sollte... Es war ja auch ihre Tochter und wie du es beschreibst, ist sie sehr feinfühlig und auch wahrhaft tapfer in ihrer Trauer... Mit tapfer, meine ich NICHT emotionslos...


    Du fühle dich wieder einmal von ganzem Herzen <3 liebevoll umarmt :24:
    In Gedanken bin ich morgen bei dir/euch mit sehr , sehr großem Mit-Gefühl und dir/euch sanfte Energie schickend...


    Passe aber bitte auch auf DICH auf, damit deine letzten Reserven , nicht verschwinden, sondern durch die Gemeinsamkeit,vielleicht noch etwas verstärkt wird..
    Ist dein Vater morgen auch dabei?Wenn ja, dann mache dir noch einmal innerlich klar, das er ein Egozentriker ist und DU ihm NICHTS mehr beweisen musst und weit in DEINER Trauerarbeit... gekommen bist...
    Schrittt für Schritt immer mehr bewußt lebst ...
    und sehr viel Liebe durch deinen Mann bekommst und ein kleines bisschen ...durchaus auch von den Menschen "hier"... und da gehöre ich ja mit dazu.... lächel...


    Shant, shanti
    und NAMASTE , für das so wundervoll Göttliche in dir und allen Menschen im "Hier-Sein" und "Da-Sein"
    für dich....
    deine Gramyo
    Kein P.S. eben gerade ist mir der Gedanke gekommen, dass DU ja etwas für deine Mama auf die Erinnerungsseite schreiben möchtest.... vielleicht?
    noch eine Umarmung :24:
    deine Gramyo

  • Liebe Sverige!


    Morgen ist genau ein Jahr vergangen. Ich denke heute schon immer wieder mal an Dich. Und morgen werde ich das bestimmt noch öfter tun.


    So wirst Du mit Deiner Oma auf den Friedhof gehen. Ich hoffe so sehr, dass Ihr Beide Euch in Euerer Trauer gegenseitig Trost und Halt geben könnt. <3
    Sicher werdet Ihr an die Zeit der Krankheit Deiner Mutter zurückdenken. Aber vielleicht überwiegen die guten Erinnerungen an schöne Stunden, die Ihr gemeinsam verlebt habt.
    Leicht ist so ein Gedenktag sicher nicht. Von Herzen wünsche ich Dir Trost und Kraft. <3


    Du hast in der Vergangenheit über einen Schmetterling geschrieben. Zu dieser Jahreszeit einen Schmetterling zu sehen ist nicht außergewöhnlich.
    Aber wer weiß.


    Alles Liebe und Zuversicht für Dich
    Deine Kühlwalda

  • Hallo,


    Nun ist er also fast vorbei. Der erste Sterbetag meiner Mama. Ich hatte so sehr große Angst vor diesem Tag. In den letzten Tag hatte ich das Gefühl eines starken Drucks der von Tag zu Tag wuchs. Ich hatte immer vor Augen, wie es Mama an diesem Tag vor einem Jahr ging, was in den Tage vorher passierte.


    Der heutige Tag war zwar sehr sehr traurig, aber ich habe ihn gemeinsam mit meiner Oma und meinem Mann verbracht.
    Oma und ich haben jeweils einen Strauß aus unseren Gärten zum Grab gebracht und wir waren auch heute Mittag um die Sterbezeit dort. Das war mir, warum auch immer, sehr wichtig. Wir standen dort Arm in Arm und Oma sagt nur, Mama hat es jetzt besser. Und wieder war, genau wie bei der Beisetzung, ein Schmetterling am Grab.
    Mein Mann und ich fahren gleich noch einmal kurz zum Friedhof....


    Ich danke Euch von Herzen, die ihr mir in den letzten Tagen immer Trost und Mut zugesprochen habt.


    LG
    Sverige


    PS Meinen Vater habe ich heute angerufen, weil mein "Pflichtbewusstsein" es mir sagte. Und ich wusste danach warum ich den Tag nicht mit ihm verbringen wollte. Er war voller Vorwürfe, Selbstmitleid.....
    Ich habe ihm nur freundlich gesagt, dass wir alle auf unsere eigene Weise um Mama trauern und traurig sind, und wir keinen Wettkampf untereinander austragen wollen, wem es dabei am Schlechtesten geht. Ich habe ihm dann alles Gute gewünscht und aufgelegt...

  • Liebe Sverige!


    Ja, nun ist der Tag vergangen. Der erste Gedenktag für Deine Mutter. :30:


    Es war zwar ein sehr trauriger Tag für Euch, aber Du vermittelst, dass es doch irgendwie ging, stimmig war.
    Nach und nach wird die Anspannung von Dir abfallen. Die Zeit vor dem 2. September, die Angst, Deine Gedanken, das hat Dich bestimmt viel Energie gekostet.
    Du sagst, Du läufst auf Reserve. Das Jahr und auch die Monate der Krankheit Deiner Mama, das war wirklich schwer.
    Vielleicht kannst Du nun ein wenig entspannen und Dich regenerieren. Irgendwas Schönes und Aufbauendes für Dich tun.


    Ich finde es super, Du hast auf Dein Gefühl gehört und bist Deinem Gefühl schlussendlich gefolgt.
    Du wolltest den Tag nicht Deinem Vater verbringen. Und hast es auch nicht getan.
    An so einem Tag, traurig und mit angekratzten Nerven, hast Du Dich berechtigterweise geschützt! Gut!


    Dein Vater hat es vielleicht auch nicht leicht (?), Du hast ihn angerufen. Und sicher hättest Du länger mit ihm gesprochen, hätte er sich anders verhalten.


    Es war überall eher regnerisches Wetter angesagt. Ich habe an Euch gedacht, auch gehofft, dass Du und Deine Oma nicht klatschnass werdet.
    Der Schmetterling, da freue ich mich für Dich. Und ich halte das für möglich. Wer weiß.
    Ich war im Garten und hier schien längere Zeit die Sonne. Einen Schmetterling habe ich nicht gesehen. Auch nicht an den Schmetterlingsfliedern.


    So, liebe Sverige, morgen haben wir den 3. September.


    Alles Liebe
    Deine Kühlwalda