Papa ich vermisse dich so sehr

Liebe katarina und wolfgang

Danke für euren zuspruch und denkanstoss.

Katarina, ich bin zwar eine erwachserne frau von der optik her, aber ich wurde immer von meinen eltern derart behütet und beschützt, darum komme ich jetzt mit verschiedenen situationen nicht zurecht. Sie haben immer eine art glassturz über mich gestellt, nur damit mir ja nichts passiert und ich mit nichts negativen konfontiert werde. ja, es ist nicht gut gewesen, was mir auch vollkommen klar ist, aber sie wollten das beste für mich und vorallem für papa war ich sein ein und alles.

Wolfgang ich nehme nicht viele medis, nur 2 und nein ich nehme auch keine 276 std. psychologischen rat in anspruch.

Mama und mir wurde damals vom spital aus angeboten 5x kostenlos die spitalspsychologin in aspruch zu nehmen, weil ja keiner von den schwestern und ärzten nach papa geschaut hat und er so einen schlimmen gesichtsausdruck durch die bereits eingesetzte leichenstarre hatte und sie uns nicht darauf vorbereiten konnten. Wir hatten nicht die möglichkeit selbst zu entscheiden, ob wir ihn überhaupt so sehen wollten oder nicht....wir mussten.

Ich kann leider nicht nein sagen, bin so erzogen worden immer anderen zu helfen und sich selbst ganz hinten anzustellen....das ist nun einmal so und man kann es nicht so plötzlich ändern.. So bin ich nun einmal.

Was mein immunsystem betrifft, darf ich bzgl.hashimoto auch nichts nehmen, was es zusätzlich anheizt, was bei normalen menschen
jedoch wünschenswert ist. Aber das habe ich auch mit meinem arzt ausführlich besprochen bzw. hat er auch einige bücher dazu geschrieben.

Danken möchte ich meiner mama und oma, die mir verschiedene erkrankungen vererbt haben....es ist einmal so und ich muss damit alt werden.

Ich denk ich war die letzten jahre stark, musste ja für alle stark sein und sie unterstützen. wenn sie verzweifelten, mut zusprechen, und jetzt bin ich es eben nicht mehr.

Ich wünsche euch viele positive erinnerungen an eure lieben vorangegangenen.

Gute nacht

lieber Wolfgang, liebe Katarina

ich weiß, ihr meint es nur gut und versucht mir zu helfen nicht in meiner trauer um papa ganz zu versinken.

es ist ja nicht so, dass ich ununterbrochen weine, aber trotzdem täglich.
ja, mama versucht auch zeitweise auf eigenen füssen zu stehen, aber heute hat auch sie wieder einen schlimmen tag, mit vielen tränen.

kommende woche hätte ich geplant, nach langem wieder einmal ins trauercafe gehen und mich mit anderen austauschen.
auch da werden wieder viele tränen fließen, aber ich bin nicht alleine. bis jetzt waren immer die selben betroffenen dort, zum teil haben sie ihre lieben schon vor 1 jahr verloren und weinen immer noch.
und bei papa wird es erst 4 monate.....da sind noch viele tränen drinnen.

es ist halt sehr schwer unter (können, wollen, müssen) zu unterscheiden.

danke fürs zuhören

Liebe katarina

Das trauercafe findet 1x im monat im spital wo papa gelegen ist statt.
Ich war 2x dort und 1x woanders.
Es kommt auch die psychologin, bei der ich damals war.
Ebenso eine klosterschwester, die damals immer wieder zu papa ins zimmer schaute und der er noch von
seinen vielen selbstgedrehten videofilmen erzählte.

Sie hat damals unseren schockzustand gesehen sowie die hilflosigkeit der ärzte und der schwestern an dem schrecklichen anblick nicht ändern zu können.

Ich wünsche dir alles gute

Hallo, ihr lieben

Gestern war wieder einmal ein grauenhafter, tränenreicher tag.....
4 monate ist es "schon, oder erst" her, seitdem ich papa nicht mehr an mich drücken kann oder sehen kann. Noch dazu hatte ich montag mit mama einen termin beim notar und nun warten wir nurmehr auf die einantwortung um den rest an an- und ummeldungen erledigen zu können. Angeblich wird dies noch 4-6 wochen dauern, obwohl ich ja zugunsten von mama auf meinen erbteil verzichtet habe.
Es war schlimm das protokoll zu lesen und zu unterfertigen und ich konnte es wieder nicht glauben, dass papa nie wieder kommt.

Ja, heute wollte ich eigentlich ins trauercafe welches 1x im monat im spital wo papa war stattfindet. Die letzten 2x hatte ich keine zeit und heute gings dann auf einmal nicht. Ich wollte nicht wieder über alles reden und danach weinen müssen, denn die trauer bleibt die selbe wie vorher. Ich bin schon so erschöpft, weil ich noch immer nicht zur ruhe komme

Ich hoffe, es klappt und mama kann endlich mit der tante, nachdem ja beide gestürzt sind im märz ein paar tage wegfahren.
Leider musste ja alles storniert werden, als die unfälle passierten.

Das schlechte wetter, macht auch alles nicht leichter, wo ich doch die sonne und wärme so gerne habe.

Ich hoffe, ihr habt bessere tage mit guten gedanken an eure lieben

Liebe amitola

nein, ich mache mir nicht um mama sooooolche sorgen, sondern würde es mir für sie und die tante wünschen, dass sie endlich mal rauskommen und entspannen können. Ist ja blöd, dass die unfälle passiert sind und wieder alles storniert werden musste.
Mama unternimmt auch das eine oder andere alleine, braucht mich nicht ununterbrochen und ich sie auch nicht.
Wir haben sehr wohl auch unsere eigenen bedürfnisse, aber durch unsere unmitelbare wohnnähe ergibt es sich eben immer wieder, dass man jetzt gemeinsam was macht....gemeinsam einkaufe, essen gehen oder sonstiges.

Ja, ich wäre auch MIT-erbin gewesen, habe aber darauf verzichtet. Ich möchte nicht etwas, was sich meine eltern gemeinsam erspart bzw geschaffen haben, mama soll es jetzt mal gut haben und wenn ich was brauche, dann hilft sie mir sowieso.

Es ist nicht nur so, dass ich ununterbrochen weine und verzwiefelt bin, ich unternehme sehr wohl auch etwas mit meinem mann oder bin ja auch mit dem kleinen hund meines sohnes welcher mehrmals die woche bei mir ist beschäftigt. Wir gehen gemeinsam spazieren oder fahren wohin. Aber dann kommt plötzlich wieder eine situation, ein gedanke und dann ich wieder diese sehnsucht nach ihm da.

Keine ahnung, wann diese trauer und schwermütigkeit seltener wird, aber es wird sicher noch einige zeit dauer, schliesslich habe ich ihn ja auch jahrzehnte lang gehabt, da kann es nicht sooooo schnell leichter werden.

Ich umarme euch und hoffe auf bessere zeiten

Liebe amitola

Ich war ja bereits 3 x im trauercafe, kenne also den ablauf. Aber heute war mir und auch mama absolut nicht danach.
Mama war damals auch immer mit, liegt ja in unmittelbarer wohnnähe und wir können zu fuss hinspazieren. Mama ging in der hoffnung, bei anderen trauernden anschluss zu finden, oder mal gemeinsam was zu unternehmen.

Bis vor kurzen hatten wir noch in unserer siedlung einige alleinstehende witwen, die zum teil gemeinsam was unternommen haben. Leider sind sie aber auch schon verstorben und so hat mama keinen anschluss....den suchen wir noch für sie.

Schönen abend und gute nacht

Hallo katarina

Ich bin immer eingeloggt, lese hie und da still mit und denke mir, JA ich bin nicht alleine.
Soviele andere müssen ebenfall ihre trauer irgendwie überwinden, damit fertig werden.

Aber es ist soooo schwer, immer ein wort, ein lied, ein gedanke und dann kommen wieder die tränen.

Mama geht wieder zur psychologin, ich rede und weine viel mit meinen lieben und hoffe, es wir einmal besser.

Ich drücke euch alle