Ich bin in den letzten Tagen untröstlich.
Ich weiß nicht, liegt es an Ostern, die Thematik Aufersteghung...ich bin kein gläubiger Mensch... oder liegt es an den zu vielem Kontakt zu den lebenigen Geschwistern?
Ich habe meinen Bruder verloren. Ich war 7. Ich hab ihn vergöttert. Er war mein alles. Ich kann michnso gut an den Tag erinnern. Ein Sommertag, Juli 86, wir waren glücklich.
Wir hatten Beeren geplückt. Und meine Schwester bestand darauf, ihm welche aufzubehalten...wenn er vom Krankenhaus zurückkommen würde.
Er kam nicht. Er war 2 Jahre alt.
Ich erinnere mich daran, dass ich froh war bei Oma zu sein. Wie meine Mutter weinte. Wie Meine Schwester getröstetn wurde. Ich war 7. Ich verstand es nicht. Sicher, ich sah, dass er nicht mehr da war. Ich sah wie mein Vater am Sarg hantierte. Wie er die Schrauben lockerte. Ich hörte meine Mutter sagen, dass sie ihn in eine Decke gewickelt haben, weil er so nackt da drin lag. Diese rosa Decke..... . Keiner sah mich. Keiner redete mit mir.
Nun, soviele Jahre später, vermisse ich ihn so.
Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie es mit ihm gewesen wäre. Er war mein kleiner Bruder. Wäre er der gewesen, mit dem ich mich verstanden hätte. Der Freund. Der Kumpel. Der Seelenverwandte. Der den ich mag. Dessen Frau ich mag und dessen Kinder bei mir willkommen sind?
Ich bekam 1 Jahr nach seinem Tod noch einen Bruder. Und auch den vegötterte ich. Aber er ist nicht der Richtige. Heute mag ich ihn nicht mehr. Er ist zu verwöhnt. Er ist zu behütet.
Zu arrogant. Er glaubt immer der beste zu sein. Manchmal denke ich er muss sich beweisen, weil er weiß, dass er nicht am Leben wäre, wenn mein Kleiner nicht tot wäre.
Auch mit meiner Schwester(3Jahre älter) kann ich nichts anfangen. Sie war immer gegen mich, hat mich immer blosgestellt wo es ging.
LG Andrea
