Trauer-WG gründen

  • Hallo


    Vor einer Woche ist meine Mutter gestorben. Wir haben zusammen in einem Haus gewohnt, das ihr gehörte (2 Wohnungen, eine sie, die andere ich). Nun kann ich unmöglich alleine dort wohnen. Ich habe die Idee, dass ich mit jemandem zusammen, der oder die auch jemanden durch Tod verloren hat, eine WG gründen könnte, um nicht alleine zu sein.


    Ich wohne in der Schweiz unweit des Ost-Endes vom Zürichsee. Ich bin männlich (58) und habe eine Katze.


    Gibt es jemanden da draussen, der oder die die Idee gut findet und dazu bereit wäre?


    Ich würde mich so freuen.


    Liebe Grüsse

    Louis

  • Lieber Louis,


    mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner Mama 💔


    Ich finde die Idee toll... sicher gibt es da "draussen" jemanden, der sich alleine und traurig fühlt und um Gesellschaft dankbar wäre.


    Alles Liebe Pia

  • Lieber Louis,


    erst einmal mein Beileid von ganzem Herzen für den schweren Verlust.


    Die Idee ist ja gar nicht schlecht finde ich auch gut, da gibt es bestimmt jemanden.

    Vielleicht solltest Du es noch ein bisschen abwarten es ist noch alles sehr frisch und es wäre eine extrem große Veränderung, das ist es ja jetzt schon.


    Vlg. Linchen

  • Lieber Louis -

    fühl´ dich in den Arm genommen - du bist nicht allein und unsere Herzen sind bei dir.

    Herzliches Beileid - und alles Liebe für dich und die Seele deiner Mama.

    Meine Erfahrung ist, dass man so gut wie jedes Ziel erreichen kann.

    Bei zwei Zielen auf einmal wird es schwerer - und je mehr Ziele zugleich abgedeckt werden sollen, desto schwieriger wird die Realisierung.

    Du suchst jemand, der mit dir wohnt, Verständnis für deine schwere Situation hat und eigene Erfahrung mit dem Verlust eines geliebten Menschen mitbringt -

    idealerweise aus ähnlicher Konstellation.

    Das kann klappen, aber auch dauern.

    Vielleicht gibt es eine "Zwischenlösung" - eine empathische sympathische Person, die die Wohnsituation teilt.

    Auch ohne Trauererlebnis aus vergleichbarer Situation.

    Und parallel kannst du Ausschau halten nach einem Seelenverwandten, der Verständnis für dein verwundetes Herz hat und mit dem (geschlechtsneutral gemeint) du den Weg der Trauer gemeinsam gehen kannst.

    Das erleichtert die Realisierung deiner Wunschsituation - und es bricht nicht wieder die ganze Welt zusammen, wenn es mit einem Part und dieser Person doch nicht klappt.

    Schön, dass du hier bist.

    Sei beschützt.

  • Lieber Louis -

    wie geht es dir?

    Gibt es ein Umfeld, dass sich verständnisvoll um dich kümmert?

    Vielleicht hast du gehofft, jemand hier aus dieser Community würde dein freundliches Angebot gern annehmen.

    Ein schönes, verlockendes Angebot.

    Die Reichweite dieses Forums ist groß - über 3 Länder.

    Das macht ein Treffen oder einen Umzug aber auch nicht leicht - jede/r ist erst einmal in ein Umfeld eingebunden.

    Dafür können wir hier teilen, was "draußen" nicht so ohne weiteres funktioniert:

    Anteilnahme. Verständnis, Bewältigungsstrategien, Sehnsucht, Erinnerungen, Hoffnung und Verzweiflung.

    Was immer du teilen magst - hier ist ein guter Ort dafür.

    Wir denken an dich.

    Liebe Grüße...

  • Liebe Leute


    Vielen herzlichen Dank für Eure Worte! Sorry, wenn ich nicht sofort geantwortet habe. Es steht halt einiges an bei einem Todesfall, was nicht alles einfach für mich zu erledigen ist.


    Die Beerdigung von meiner Mutter war am letzten Freitag. Obwohl wir beide nicht mehr in der kath. Kirche waren und sind, gab es eine Art spirituelle Begleitung, denn wir waren und sind beide keine Atheisten. Es war ein würdevoller und bewegender Abschied.


    Ich glaube, das Bewusstsein, dass meine Mutter gestorben ist, kommt bei mir erst jetzt erst richtig.

    Ich hoffe, dass ich die für mich bedingungslose Liebe meiner Mutter immer im Herzen tragen kann, auch wenn mein extrem schlechtes Gedächtnis Erinnerungen oft schnell verblassen lässt.

    Gestern war ich an einer Zusammenkunft mit Leuten in ähnlichen Situationen. Ich hoffe, dass sich vielleicht bei solchen Treffen nähere Beziehungen knüpfen lassen. Denn ich weiss, dass ich eine Freundin bräuchte. Denn meine Mutter war eine. Nur hatte ich keine Zeit und Energie bisher, eine Freundin bzw. Partnerin zu suchen.


    Liebe Grüsse

    Louis

  • Lieber Louis -

    das war ein großer Schritt - und wichtig, dass die Beerdigung in deinem und dem Sinn deiner Mutter verlief.

    Ihr ein würdiges und liebevolles Geleit aus dieser Welt gab.

    Ein Trauernder erzählte mir neulich, die Freundin seiner verstorbenen Frau habe ihm gesagt:

    Trauern ist Hochleistungssport. Kein Sprint, sondern ein Marathon.

    Es wird dauern, zieht Energie - und erfordert Geduld auch mit sich selbst.

    Es gibt sicher Gegenstände, Bilder, Musik o. ä., die du sofort mit deiner Mutter verbindest.

    Wenn du dir in einer Ecke einige dieser Dinge aufstellst, erinnern sie dich und die Erinnerung wird immer wieder angeregt.

    Es ist schön, dass du Anschluß an Menschen hast, die deine Situation verstehen.

    Auch hier bist du immer willkommen.

    Alles Liebe...