ich glaube nicht mehr

  • mein papa ist jetzt fast seit 3 jahren tot und ich hab das gefühl, meine trauer ist so schwer wie nie zuvor. ich bin jetzt 27 und ich habe den glauben daran verloren, dass er da noch irgendwo ist. ich fühle ihn nicht mehr. er ist einfach weg. es hat mir viel halt gegeben, daran zu glauben, dass er mich hört, ich mit ihm sprechen kann und dass er auch an mich denkt. aber da ist nichts mehr. es ist nur mehr leere. ich glaube es nicht mehr, dass nach dem tod noch etwas kommt und dieser gedanke ist düster. da ist keine hoffnung und kein trost mehr. ich hab gedacht, ich habe den schlimmsten teil überstanden, aber der schlimmste teil ist, wenn man in keinem gedanken mehr trost finden kann… es bleibt nur leere und unendliche traurigkeit.

  • liebe lingzhi

    ja, der Glaube und das fuehlen nach 3 Jahren zu einem geliebten Menschen , bei dir ist es der Papa, ist "schwierig " zu beschreiben in deinem Leben.


    Vielleicht ? Vielleicht? vielleicht ???? hilft es dir das du nicht in dem neutralen "er" an ihn denkst und schreibst ??? Mein Papa ist 20 Jahre körperlich tot., Wie ich deine Gefuehle gelesen habe fand ich mich in gewissen Gefuehlen wieder...

    dass er mich hört, ich mit ihm sprechen kann und dass er auch an mich denkt. aber da ist nichts mehr. es ist nur mehr leere.

    vielleicht kannst du dir vorstellen das es ein "anderes hören" und ein anderes an dich "denken gibt"? Fuer mich sind alle meine geliebten Menschen nicht mehr körperlich präsent in ihrer Verbindung die ich durchaus zu ihnen habe. Ich kann ihre Fotos anschauen oder liebe Geschenke die sie mir gemacht haben und dann ist ebenfalls eine tiefe Verbindung da.

    Glaube !

    es gibt so unendlich viele Glaubensrichtungen...

    vielleicht ist dein und bei anderen Menschen auch der Glaube das es ein Nichts gibt ? Doch was ist das NICHTS ? Fuer mich ist das sogenannte NICHTS eine nicht sichtbare Substanz die VOLLER NICHT sichtbarer ENERGIE ist....

    Gedankensprung und doch keiner ...

    Du hast dich in einem Trauerforum angemeldet .

    Du trauerst ja...

    mein papa ist jetzt fast seit 3 jahren tot und ich hab das gefühl, meine trauer ist so schwer wie nie zuvor.

    also hast du ein Gefuehl in dir "hin " zu deinem Papa. Setze dich nicht zu sehr unter Stress das du denken , glauben fuehlen musst das es eine bestimmte "Norm" in der Trauer gibt...

    Die gibt es fuer mich und eigentlich fuer ganz viele von hier nicht...

    Trauer ist , so könnte man es auch beschreiben, ein immens facettenreiches Gefuehl was ständig wechseln kann.

    Alles , jedes Gefuehle oder sogenannte Nicht-Gefuehl existiert in uns allen.

    es ist nur mehr leere. ich glaube es nicht mehr, dass nach dem tod noch etwas kommt und dieser gedanke ist düster. da ist keine hoffnung und kein trost mehr.

    es ist zutiefst menschlich das der Tod als duester angesehen wird von uns Menschen die wir leben.

    Wir betrachten ja begreiflicherweise das der körperliche Tod einen immensen cut, ein Körperliches aus und vorbei ist .

    Was es auch absolut ist !

    Wir können nie mehr diesen geliebten Menschen anfassen, mit ihm reden oder wie du schreibst das dein Papa dir Halt gab.

    Ja, das ist eigentlich ganz, ganz häufig das Leben mit dem Papa...


    Ja, was kommt "nach dem Tod?"

    Da fangen die vielen Glaubensrichtungen an, denen wir einen innerlichen Platz geben...

    Meinem Gefuehl nach bist du eine Suchende in den Gefuehlen der Trauer.

    Das ist gut und hilfreich fuer dich und eigentlich fuer jeden der hier schreibt.


    Auch dir kann ich nur von Herzen empfehlen hier weiter zu schreiben.

    Gerne, ja gerne schreibe ich wieder meine Gedanken und Gefuehle unter deine nächsten Gedanken und Gefuehle.

    Vielleicht magst du ja auch beschreiben was du als Halt an deinem Papa empfunden hast.

    Alles Liebe und bestmögliches wuensche ich dir

    in tiefer anderer Verbundenheit und doch in gewisser Weise "gleicher"

    gruesst dich Sverja