Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Hallo!


    Christine, Danke für die Verlinkung, ich kann das immer noch nicht, auch mit den Bildern klappt es nicht, leider, auch Maki und Jutta, Danke für Eure guten Gedanken gestern, es war


    furchtbar, es hat geschüttet und gestürmt, so als sei der Himmel auch traurig, das es meinen geliebten Sohn nicht mehr auf der Erde gibt, wir waren ungefähr eine Stunde dort, es war


    so schlimm ,alles wieder wie frisch, wir haben uns in den Armen gelegen und alle geweint, auch mein Jüngster, der sich so leicht nichts anmerken lässt. Wir sind erst gegangen, als wir


    vollkommen durchnässt waren und es uns zu frieren begann.


    Als wir gerade wieder daheim waren, ist noch meine liebe Schwester gekommen, wir haben zusammen gebacken, sie hat Teig mitgebracht und mich auf andere Gedanken zu bringen,


    meine Freundin, mit der ich am Vortag ja noch gebacken habe, ist auch gekommen und hat mich gaaanz feste in den Arm genommen und gedrückt, da wurde es wieder etwas besser,


    wir haben gearbeitet und geredet und immer wieder geweint, danach sind die Beiden mit mir nochmals zum Grab gegangen. Dann sind sie nach Hause, etwas später kam dann wieder


    eine andere Freundin, die ist dann geblieben, bis 24.°°, dann habe ich noch einen Rosenkranz gebetet, um müde zu werden und bin dann ins Bett, da noch die Trance, dabei muss


    ich dann eingeschlafen sein, bis heute Morgen um 6°°, habe wirklich gut geschlafen, das hätte ich nicht gedacht. Blick aus dem Fenster, es schneeregnet, Martin würde jetzt auf


    Schnee hoffen, weil er so gerne geräumt hat. Er durfte ja seinen Rasentraktor nicht mehr erleben, den wir letztes Jahr extra für ihn angeschafft haben, damit er es leichter haben


    sollte. Ich kann es nicht verstehen, das bohrende Warum und wieso ist immer da.


    Morgen ist ja in unserer Pfarrkirche Jahrestagsmesse für Martin und auch für Opa gemeinsam, ich habe gehört, das seine Cousinen und Cousins nicht kommen werden, weil sie ja


    lange weggehen und eben dann ausschlafen müssen, das macht mich und uns sehr traurig, weil er eben bei allen mit in die Gedenkgottesdienste gegangen ist. Für ihn hat nun niemand


    Zeit, das verletzt mich schon sehr, aber auch das werden wir überleben, aber ich begegne ihnen nun anders, denn so ein Verhalten trübt schon das Verhältnis, mein Mann und meine


    Schwiegermutter sehen das auch so. Meine Mutter findet das ganz normal, sie ist ja eh so komisch geworden. Ich bin schwer enttäuscht von meiner Familie. Die Schwester von


    meinem Mann kommt dagegen mit der ganzen Familie, auch die Kinder werden mitkommen, das tut dann wieder gut und ich freue mich darüber. Heute Abend ist in der Kirche noch


    eine adventliche Besinnung, danach wird noch auf dem Kirchplatz ein geselliges Zusammensein stattfinden, meine Freundin, Schwiema und ich werden zur adventlichen Besinnung gehen


    weil da meine Jungs mit der Musikkapelle spielen werden und danach gehen wir heim. Die Jungs werden dort bleiben, wenn sie das wollen. Sie treffen sich mit Freunden. Mein Mann will


    gar nicht hingehen, ich werde ihn auch nicht dazu zwingen.


    Mal sehen ,was heute noch kommt, ich wollte einen Kuchen backen, aber ich mach es jetzt doch nicht, es ist mir irgendwie zuviel, kann mich nicht wirklich dazu aufraffen. Ich fühle mich


    sehr müde, ich denke das es die Tabletten sind, aber Christine sagte ja, das dies auch wieder nachlassen wird. Ich habe ja erst vorgestern wieder steigern müssen.


    Mona

  • Liebe Mona,


    das ist gut, dass Du mal einige Stunden gut schlafen hast können, das ist so wichtig........... das Wetter hat ja an diesem Tag nicht gerade positiv mitgespielt..........


    ich schick Dir ein RIESENGROSSES KraftSCHLAFpaket
    Evi :24:

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo!


    Heute war ja jetzt der Gedenkgottesdienst, die Kirche war so voll wie selten sonst, meine Schwestern sind jetzt doch gekommen, die eine musste wirklich bis heute Morgen um 4.30°°


    arbeiten und ist trotzdem gekommen, aber ihre Tochter nicht, die ja gleichaltrig mit Martin ist. Ebenso bei der anderen Schwester, die hat ihren Mann geschickt, aber auch hier war keines


    der Kinder dabei, so auch bei meiner ältestern Schwester, die mit ihrem Mann gekommen ist, keine Cousine und kein Cousin, das ist schon traurig, ist man wenn man gestorben ist,


    wirklich nicht mal mehr einen Gottesdienst im Jahr wert? Was aber sehr schön war, seine Freunde waren da, alle Nachbarn und die Schwestern von meinem Mann, wie es ausgemacht


    war. Als Überraschung war sogar mein einziger Onkel, den ich sehr mag, mit seiner Lebensgefährtin gekommen, er hat ja auch seine Frau, meine geliebte Tante mit nur 50 Jahren an


    den Krebs verloren. Er nimmt mich immer feste in den Arm und dann weinen wir beide, er versucht immer mich zu trösten und sagt, das es schon mal besser werden wird, es aber viel


    Zeit brauchen wird! Er ist der einzige Bruder meiner Mutter, ich verstehe es nicht, er ist so nett und meine Mutter so komisch, sie sagte doch am Grab zu mir, ob ich überhaupt noch


    weinen kann, es verletzt mich immer wieder aufs Neue.


    Gestern Abend war ja die adventliche Besinnung in der Kirche, es war sehr feierlich dort, aber genißen konnten wir es nicht wirklich, ich bin mit Schwiema hingegangen, mein Mann wollte


    nicht mitgehen und mein mittlerer Sohn auch nicht, aber ich wollte schon sehen, wie mein Jüngster sich macht, er hatte zum ersten Mal einen Auftritt mit der Blaskapelle, bisher war er ja


    nur in der Jugendkapelle aktiv, aber der Dirigent meinte, er kann jetzt gut genug spielen, um auch in der großen Dorfkapelle mitzuspielen, er hat extra dafür eine Tracht bekommen und


    war sehr stolz darauf. Er hat sich wacker geschlagen und war sehr stolz. Meine Schwiema hat die ganze Zeit nur geweint und ich habe ihr immer wieder eine Neurexantablette gegeben,


    damit sie ruhiger wird. Am 'Ende der Weihnachtsfeier hat mich eine Frau aus dem Dorf angesprochen, die hat uns beobachtet und gesehen, das Schwiema immer geweint hat und ich


    auch gekämpft habe. Sie nahm mich in den Arm und sagte zu mir, das sie unseren Schmerz bis zu sich hin gefühlt hat und ihr sind dabei die Tränen gelaufen, da musste ich auch sehr


    weinen und habe dann nur noch geschaut, das wir rauskommen und heimgehen können. Draußen wurde nämlich weitergefeiert mit Glühwein, Würstechen Waffeln und Punsch, ich war


    froh, wieder daheim zu sein, ein guter Freund von meinem Mann hat das gesehen und ist dann zu uns gekommen und hat gefragt, ob alles in Ordnung ist, er ist dann bei uns gebleiben


    und hat uns abgelenkt, er hat Geschichten erzählt, was er so alles erlebt hat und auch das es ihn wahnsinnig schmerzt, das sie keine Kinder bekommen können. Auch andere Leute


    haben Probleme und so sind wir dann noch eine ganze Stunde zusammengesessen, am warmen Ofen, der mit Martins Holz befeuert wurde, bis er wieder gegangen ist.


    Ich werde jetze nochmal zum Friedhof gehen und schauen, ob die Kerzen noch brennen.


    Mona

  • Liebe Mona,


    oje, ich hoffe, Du nimmst sie heute, damit Du diese Nacht schlafen kannst.


    Das RIESENGROSSE KraftSCHLAFpaket alleine hilft halt leider nicht ;)


    ganz liebe Grüße
    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Liebe Mona,


    für die schweren Tage über Weihnachten und Neujahr wünsche ich Dir ganz besonders viel Kraft - trotz allem Schmerz auch dazwischen eine erholsame, vielleicht sogar auch eine gute und lustige Stunde für und im Gedenken an Martin - lass´ auch eine Rakete steigen, auch wenn Du das Feuerwerk nicht so komponieren kannst wie Martin es immer gemacht hat - aber für ihn und das zählt!


    Liebe Grüße,
    Markus


    PS: Die Jahrtagsanzeige ist sehr schön geworden - habe sie hier nochmal hochgeladen, damit sie in Deinem Thread auch sichtbar ist!


  • Hallo!


    Evi und Markus, Danke, Dir Markus für das Hochladen der Jahrestagsanzeige. Nochmal ein dickes Danke für das Kraftpaket, ich und wir können es sehr gut gebrauchen.


    Die Anzeige ist gut angekommen und hat viele Emotionen ausgelöst. Ich habe erfahren, das es ein paar Leute im Internet gesucht haben und es sich ausgedruckt habe und sogar ein-


    gerahmt haben. Das hat mich sehr gefreut, auch sind auf dem Grab einige Kerzen gewesen und ein Engel, der ein Schild trägt, auf dem steht: "ich denke an Dich!" Ich habe aber leider


    keine Ahnung von wem das ist, gesagt hat es bisher mir noch niemand, obwohl ich schon herumgefragt habe.


    Die letzten Tage waren sehr angstrengend, ich musst nochmal sehr viel arbeiten und auch heute nochmal, aber dann war um 16.30 Weihnachtsfeier mit allen Patres und Kollegen, wir ha-


    ben in der Kapelle damit begonnen, zuerst eine weihnachtliche Besinnung, danach Singen und Geschichten vorlesen, einen Jahresrückblick gab es auch und auch verschiedene Redner


    haben gesprochen, es war sehr schön und danach sind wir alle zusammen zu einem festlichen Weihnachtsessen gegangen, das war sehr gut gewesen. Die Patres haben sich zwischen


    die Angestellten gesetzt und auch mal die Plätze gewechselt, so das man mit mehreren Leuten ins Gespräch gekommen ist. Ich habe heute dort wieder sehr viel guten Zuspruch be-


    kommen, einer mit besonders viel Herz hat sogar gesagt, das er Morgen Abend in der Christmette an mich denken wird und auch für Martin und auch für uns beten wird, damit es auch


    für uns etwas leichter wird, das fand ich so schön, ich konnte mir gerade noch das Weinen verkneifen. Andere haben gefragt, wie wir den heiligen Abend gestalten werden, ich habe


    ihm gesagt, das wir nicht wirklich was geplant haben, außer dem gemeinsamen Essen, weil niemand bei uns weihnachtliche Gefühle hat, er meinte, das es schon wichtig sei, sich als


    Familie wieder zusammenzufinden um weiterleben zu können. Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht freiwillig zur Arbeit gehen soll, ich könnte meiner Freundin helfen zu kochen, in


    der Großküche, sie würde sich bestimmt sehr darüber freuen, denn damit rechnet sie nicht, aber ich bin noch unentschlossen, am ersten Tag kommt ja die ganze Familie mit Kindern


    zu uns, da haben wir genug zu tun, es wollen immerhin 11 Gäste versorgt werden. Ich habe auch für mich beschlossen am heiligen Abend nicht in die Kirche zu gehen, da ich dort


    bestimmt nur weinen würde, mein Chef hat mich gefragt, ob ich kommen werde, ich habe gesagt, wohl eher nicht. Die beiden Jungs sind Ministranten und werden wahrscheinikch in die


    Christmette gehen, dann können sie an nächsten Tag ausschlafen. Aber sie wollen sich erst noch mit den Freunden absprechen.


    Ich habe so langsam das Gefühl das die Tabletten wirken, aber heute hatte ich 5 Stunden richtigen Drehschwindel, das war echt heftig, das war schon öfter der Fall, aber noch nie


    so stark und so lange wie heute, ich werde das dem Doktor sagen müssen, ich habe am 28. einen Termin beim Psychiater, mein Mann geht freiwillig mit, ihm geht es auch nicht so


    gut, er hat auch große Probleme. Morgen werde ich noch meine Mutter besuchen, irgendwie habe ich es diese Woche noch nicht auf die Reihe gebracht, sie zu besuchen, sonst denkt


    sie noch, sie hätte was falsch gemacht. Ihre Augenprobleme sind auch noch nicht besser geworden, obwohl sie so eine teure Behandlung hat machen lassen.


    Ich wünsche Euch allen ein gutes Weihnachtsfest, alles andere geht ja eh nicht.


    Mona

  • Liebe Mona,




    ich wünsche Dir, dass Du das Weihnachtsfest, wenn auch mit Tränen und traurigen Gefühlen - wie auch bei uns allen - aber doch in ganz lieber Erinnerung an Martin und auch Deinen Schwiegervater mit den Deinen verbringen kannst.




    Ganz liebe Grüße


    Evi :24: :30:

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo Evi!


    Ja es ist ein sehr trauriges Weihnachtsfest geworden, wir waren im Friedhof und haben einen kleinen chrsitbaum extra für die Beiden aufs Grab gebracht, den Adventskranz


    weggenommen und frische Blumen in die Vasen gesteckt, die anderen sind ja leider bei dem vielen Schnee neulich erfroren. Der Schnee ist ja wieder vergangen und im Moment ist es nicht


    so kalt, meine Jungs sind in der Christmette, ich habe das heute nicht gekonnt, ich werde Morgen gehen, dann wird nicht mehr Stille Nacht gesungen, das ertrage ich einfach nicht.


    Ich war vorhin nochmals im Friedhof und habe eine einzige Kerze am Christbaum angezündet, dazu Stille Nacht ganz leise gesungen und bin dageblieben, bis die Kerze von alleine aus-


    gegangen ist. Dabei habe ich wieder sehr weinen müssen, aber das ist ja schon den ganzen Tag so gewesen. Meine Schwiema hat sich auch fast nicht mehr beruhigen können, bei ihr


    fließen die Tränen wenn sie nur an Martin oder Opa denkt, sie hat immer schon nahe am Wasser gebaut, wie man so schön sagt, auch Martin hat sie damit aufgezogen, aber jetzt


    lacht niemand mehr darüber, es ist zu traurig.


    Heute ist auch noch unser Nachbar gestorben, seine Tochter ist meine Frreundin und wir verstehen uns sehr gut, er durfte 80 Jahre alt werden. Wir waren uns heute schon in den


    Armen gelegen und haben zusammen geweint, sie sagte aber auch, das der Vater ein erfülltes und schönes Leben haben durfte und ohne leiden zu müssen, gehen durfte. Sie sagte


    aber auch, das Martin das alles nicht haben durfte und das hat auch ihr Vater mir öfter gesagt, trotzdem ist sie vom Schmerz übermannt, denn die Mutter hat sich schon vor 27 Jahren


    mit sehr schwereen Depressionen umgebracht, sie musste damals Mutterstelle einnehmen, denn es waren noch jüngere Kinder zu versorgen.


    Ich habe schon wieder Angst vor der Beerdigung, denn das Familiengrab ist fast neben umserem Grab, das zieht mich schon runter, denn ich werde wieder alles nochmal erleben und


    wieder sehr weinen müssen, denn er war wirklich eine sehr netter und hilfsbereiter Mensch gewesen. Mirtut es so leid, das er so schnell gehen musste, vorgestern war er noch in der


    Kirche gewesen, er ist einfach tot umgefallen. Ja niemand kennt die Zeit und die Stunde, wann man abgerufen wird.


    Eine meiner Schwester hat mich heute gefragt, warum es mir schlecht geht, ich konnte da nur noch weinen und musste gehen, ich habe es nicht mehr ertragen, meine


    andere Schwester ist mit mir gegangen, wir sind dann in den Friedhof gegangen und haben zusammen diort geweint, wir haben uns echt gefragt, was wir der anderen Schwester getan


    haben, ihr Mann und Sohn waren auch dabei, sie haben uns nicht mal gegrüßt, nur die Tochter hat mit uns geredet, ich habe dann zu ihr gesagt, wenn Du das nicht mehr weißt, dann


    kann ich auch nicht mehr helfen. Das hat mich so nach unten gezogen, ich habe mich bestimmt eine ganze Stunde nicht mehr beruhigen können. Meine Mutter hat das nicht kapiert und


    hat dann wieder gesagt, ich soll an mich denken, mich nicht so runterziehen lassen, ja was meinen denn die, das es toll ist, wenn es einem so schlecht geht, ich habe mein Kind und


    meinen Schwiegervater verloren, wie soll es denn da gehen??? Morgen kommt wieder meine Schwägerin mit allen Kindern und Enkeln zu Besuch, wir haben heute schon etwas vor-


    gekocht und den Rest machen wir dann Morgen, da sind wir abgelenkt und die kleinsten kommen ja auch mit, ich hoffe das es hilft, auf alle Fälle sagt da niemand so komische Sachen,


    im Gegenteil sie gehen alle zusammen zum Grab, auch wegen Opa/Uropa, das ist einfach schön. Der heutige Tag war es leider nicht.


    Mona

  • Liebe Mona,
    dass jetzt auch noch der Nachbar gestorben ist, ... tut mir leid. Irgendwie kommen alle Sterbefälle bei euch um Weihnachten zusammen, das verdichtet den Schmerz so sehr ... ich weiß gar nicht was ich sagen soll!


    Wenn du die Beerdigung vom Nachbar nicht schaffst, weil alles zu sehr hochkommt, dann sprich mit der Nachbarin und bleib zuhause oder geh hin und schau mal, wie es dir geht und wenn du merkst, es wird alles zu viel, dann geh früher heim. Ich bin an und für sich nicht für solche Vermeidungsstrategien, aber in deiner Trauergeschichte ist die Feier einfach eventuell retraumatisierend und ich denk mir, du solltest dich nach Möglichkeit schützen.


    Wie gehts dir mit den Medikamenten inzwischen?


    Für morgen wünsch ich dir ein paar schöne ablenkende Stunden im Kreise deiner Schwägerin samt Kindern und Enkeln!
    AL
    Christine

  • Liebe Mona,


    es scheint, dass alles aufeinmal auf Dich wieder zukommt. Du wirst schon vom Schicksal arg gebeutelt. ich schliesse mich der Meinung von Christine an, wenn Du das Gefühl hast: "nein, ich kann nicht, nicht schon wieder" dann geh nicht hin. Zwinge Dich nicht dazu! Ich glaube, das versteht jeder, der ein bißchen denken kann.


    Wenn ich Dir doch nur helfen könnte!


    Lass Dich ganz fest :24: ich denk so oft an Dich.....


    Alles, alles Gute für die nächsten Tage


    Evi

    *


    Es gibt Momente im Leben, da hört die Welt auf, sich zu drehen.
    Und wenn sie sich wieder dreht, ist nichts mehr so, wie es war.


    "Tempora praeterire Sed tenera Memoria restat"


    *

  • Hallo!


    Liebe Christine und Evi, Danke für eure Beiträge! Heute bin ich aus der Kirche geflohen, anders kann man das nicht nennen, die Kirche war fast zu Ende, das letzte Lied wurde von der


    Orgel angestimmt, Stille Nacht, am hellen Morgen?? Ich bin extra gestern nicht in die Kirche gegangen, damit ich dieses Lied nicht hören muss und dann spielt die Organistin das am


    hellen Morgen, das Wetter war heute ja gut. die Sonne hat durch die Kirchenfesnter geschienen, man hätte meinen können, das der Frühling schon kommt! Die Sonne hat richtig durchs


    Fenster geblendet und dann Stille Nacht? Ich dachte immer das es nur in der Christmette bzw. am heiligen Abend gesungen und gespielt wird, zumindest war es bisher immer so gewesen.


    Ich habe die erste Strophe noch angehört und da haben mich meine Tränen fast erwürgt, dann bin ich einfach raus, die Kirche war sehr voll, mir war das egal, einfach nur schnell weg,


    ich bin dann wieder in den Stall gegangen und habe mich dort ausgeweint, habe dann noch etwas mit den Miezen gespielt, damit die Jungs nicht gleich sehen, das ich wieder geweint


    habe. Danach habe ich weiter mit Schwiema gekocht, sie war auch am weinen als ich zu ihr in die Küche gegangen bin. Denn sie hat Martins Lieblingsessen gekocht, Sauerbraten den h


    hat er so geliebt und die Oma dann immer feste in den Arm genommen und gedrückt, sie gelobt und gesagt, dass das Essen wieder spitze sei, das fehlt ihr so sehr, denn er war immer


    sehr dankbar, wenn es etwas Gutes gab, das er sehr gerne mochte.


    Als dann unsere Gäste kamen, wurde es sehr turbulent und laut, trotzdem haben alle an Martin gedacht, meine Schwägerin hat sogar die Jahrestagsanzeige ausgedruckt und extra für


    Schwiema eingerahmt, das hat uns sehr gefreut! Mit den kleinen Kindern war es eine richtige Freude, wir sind zu den Hühnern gegangen und die Miezen sind auch freiwillig gekommen,


    das war richtig schön mit den Beiden. So eine Unterhaltung lenkt unheimlich ab!


    Als dann wieder Ruhe eingekehrt war und unsere 'Gäste wieder gegangen sind, haben wir beschlossen noch in den Wald zu gehen, die beiden Jungs sind nicht mitgegangen, es war


    sehr schön und wir sind über eine Stunde im Wald spazieren gegangen, danach noch in den Freidhof, da haben wir wieder eine Kerze am Christbaum angezündet und eine andere


    sehr dicke Kerze an einem Gesteck, da war es so schön hell am Grab, man konnte alles deutlch sehen, die Bilder waren so richtig beleuchtet. Im letzen Jahr war ja Opa noch bei uns


    auch deshalb hat meine Schwiema in der Küche so geweint, wir haben alle daran gedacht, niemand hat damit gerechnet, das Opa so schnell sterben wird. Obwohl wir ja wußten, das


    er aufgegeben hat und nicht mehr leben wollte.


    Bei der Beerdigung werde ich es so machen, wenn ich es nicht mehr packe, gehe ich weg, ich gehe schon erst gar nicht so weit nach vorne, sondern bleibe lieber hinten, dann kann ich


    leichter weggehen, ich hoffe aber schon das ich es aushalten kann. Auch heute habe ich meine Freundin im Friedhof getroffen, sie ist fix und fertig!Wir haben wieder zusammen


    geweint und von unseren lieben toten Familienmitgliedern gesprochen.


    Vorher habe ich mit einer sehr lieben Freundin telefoniert, sie hat uns ein Überraschungspaket geschickt, das einzige Geschenk das wir dieses Jahr unterm Christbaum hatten. Sie hat


    lauter selbergemachte Geschenke reingepackt, für jeden etwas, sogar an Schwiema hat sie gedacht, für uns beide gab es einen modernen Schal, handgehäkelt, für die Jungs was


    Süßes und handgestrickte Socken, verschiedene Marmeladen und Gelees, eine große Dose mit Plätzchen und eine wunderschöne handgeschöpfte Weihnachtskarte, dann noch von der


    kleinen Enkelin ein Windlicht, das sie sehr schön mit buntem Seidenpapier beklebt hat, das hat uns sehr gefreut, sogar ein Minichristbaum, eine echte Fichte im Blumentopf war mit im


    Paket, das war eine sehr gelungene Überraschung gewesen. Alles war sehr liebevoll verpackt, so etwas bekommt man nicht alle Tage geschenkt!



    Christine, die Tabletten haben immer noch Nebenwirkungen, der Schwindel ist jetzt insgesamt weniger geworden, aber er kommt immer wieder, aber schlimmer finde ich, das ich immer


    nach der Einnahme geschwollene Lippen bekomme, die brennen und auch die Zunge ist so komisch, als hätte ich was total bitteres gegessen. So nach ca. 1 Stunde nach der Einnahme


    bekomme ich eine ähnliche wirkung wie bei einer Schlaftablette, ich muss dann sofort ins Bett, weil mir einfach die Augen zufallen, die Fressatakken habe ich nicht immer, aber sie


    kommen leider auch vor. Aber ich merke das ich nicht mehr so viel am weinen bin, auch die Jungs haben das schon gesagt, deshalb wrde ich sie erst mal weiternehmen, vielleicht


    vergehet ja die eine oder andere Nebenwirkung noch. Auf alle Fälle ist der Blutdruck nicht mehr so hochgetrieben wie bei den anderen Tabletten, die ich davor nehmen musste. Ich


    merke jetzt auch, das die Wirkung wieder einsetzt, ich werde jetzt Schlafen gehen, die Trance noch anhören und dabei schlafe ich meisten sehr schnell ein.


    Mona

  • Liebe Mona,
    die Nebenwirkungen werden allmählich besser, auch die Müdigkeit, wirst sehen. Nimmst du sie am Abend?


    Ich freu mich, dass ihr euch mit dem Besuch ein wenig ablenken konntet und dass euch das Paket eine Freude bereitet hat.


    :24:
    Christine

  • Hallo Christine!


    Ja, ich nehme die Tablette am Abend, aber ich bekomme auch immer wahnsinnigen Appetit, ich muss jetzt echt aufpassen, habe ja schon 3,5 Kilo zugenommen, das soll auch eine


    Nebenwirkung sein, heute haben wir einenTermin beim Psychiater, heute ist auch der erste Todestag von meinem Schwiegervvater, heute vor einem Jahr um 6°° Morgens ist er für


    immer gegangen, niemand hat damit gerechnet, das er so schnell gehen würde. Ich habe gestern Abend wieder eine Christbaumkerze abbrennen lassen im Friedhof, es war so schön


    windstill, ich habe auch die große Kerze im Gesteck angezündet, da war das ganze Grab sehr hell beleuchtet, es hat sehr schön ausgesehen, trotzdem hätte ich wenigstens Martin


    viel lieber bei uns als da draußen im Friedhof, ich bin heute Morgen schon weinend aufgewacht, ich habe manchmal das Gefühl, ich kann das ganze nicht mehr aushalten und ich will


    damit nichts mehr zu tun haben, dann erwacht in mir der Wunsch auch nicht mehr hier sein zu müssen, ich stelle mir das sehr schön vor, einfach nichts mehr mitzubekommen und nichts


    mehr davon zu wissen. So wie man den Kopf in den Sand stecken kann und nichts mehr mitbekommt, was um einen herum los ist, das wäre echt schön. Meine Schwiegermutter sagt ja


    auch jeden Tag, warum muss ich wieder aufwachen und Martin war das nicht mehr vergönnt, es ist trostlos bei uns. Ich fühle mich innerlich so kraftlos und muss doch jeden Tag wieder


    weitermachen und immer weitermachen, obwohl ich das gar nicht gerne mache. Er fehlt einfach so sehr, er war unser Licht und unsere gute Laune, warum nur müssen wir jetzt so ein


    Leben führen, wo niemand mehr Freude daran hat, wir funktionieren einfach nur, das ist nicht mehr schön, wir können keine Freude mehr empfinden, die Weihnachtstage sind vorbei,


    sie haben uns nichts gegeben, es waren Tage die gefüllt werden mussten, aber nicht mehr mit diesem Zauber, den sie sonst mit sich gebracht haben, da waren diese Tage etwas ganz


    besonderes gewesen, die Vorfreude war groß, wir haben darauf hingearbeitet und da war nichts lästig, so wie dieses Jahr, im letzten Jahr haben wir Weihnachten gar nicht wah-


    genommen, es waren einfach Tage unter vielenTagen, schwer und irgendwie gar nicht vorhanden. Für uns gibt es keine Freude mehr an solchen Festtagen, sie sind keine Festtage


    mehr, sie finden einfach nicht mehr statt. Die Kinder hatten dieselben Gedanken, keine Freude, einfach nur Tage die dahinplätschern und wieder vergehen, wenn das unser ganzes


    weiteres Leben so bleibt, dann haben wir nichts mehr zu erwarten, nur noch vegitieren und funktionieren, das eigentliche Leben ist dann schon vorbei, mehr steht uns nicht zu und das


    was wir hatten ist kaputt gegangen, nicht mehr zu kitten, aus und vorbei. Ich bin froh, das ich mich wenigstens bei Euch aussprechen kann, sonst würde es mich erwürgen. Danke.


    Mona

  • Liebe Mona!


    Eine liebe Umarmung von mir.


    Ich kann nachvollziehen wie du dich gefühlt hast ,es war mein erstes Weihnachten ohne meine Tochter .


    Ich bin auch froh daß diese Feiertage endlich vorbei sind,ich habs sogar geschafft nicht ein einzigesmal "Stille Nacht.." zu hören.


    Du hast eine liebe Familie ,eine liebe Schwimu ,du bist nicht allein aber das alles ist kein Trost ,ein wichtiger Teil der Familie fehlt und das wird immer so bleiben so lange wir leben ,Kinder sind ein Teil von uns und mit ihrem Tod stirbt auch ein Teil von uns mit,das können nur Menschen verstehen die das auch mitgemacht haben.


    Funktionieren und vegetieren da kann ich dir nur recht geben,was für einen Sinn hat diese Leben noch,was haben wir verbrochen um diesen Schmerz erleiden zu müssen,was haben unsere Kinder verbrochen daß sie so früh gehen mussten??


    Da können die anderen noch so viel drüber reden von wegen das ist Schicksal,Gott hat es so gewollt und die ganzen Sprüche die es noch so gibt wir werden es nie verstehen.Wir müßen weiterleben,irgendwie einen Tag nach dem anderen überstehen und hoffen daß es irgendwann leichter wird.




    Schick dir ein paar liebe Gedanken


    Annemarie

  • Hallo!


    Annemarie, Danke, [quote]Du hast eine liebe Familie ,eine liebe Schwimu ,du bist nicht allein aber das alles ist kein Trost ,ein wichtiger Teil der Familie fehlt und das wird immer so bleiben so lange wir leben ,Kinder sind ein Teil von uns und mit ihrem Tod stirbt auch ein Teil von uns mit,das können nur Menschen verstehen die das auch mitgemacht haben[quote]


    Ich empfinde es ganz genauso, Du hast es auf den Punkt gebracht!


    Heute war ja jetzt die Beerdigung von unserem lieben Nachbar, die Kirche war schon vorher voll und auch im Freidhof haben viele Leute schon auf den Kirchenzug gewartet, er war ja sehr


    beliebt, weil er ja allen und jedem geholfen hat, der Pfarrer hat das auch in der Predigt nochmal gesagt. Meine Schwester ist extra gekommen, damit ich nicht alleine hingehen muss, denn


    mein Mann hat sich wieder geweigert mitzugehen, er sagte er schafft es nicht und kann es nicht aushalten. Mir gings auch zum Anfang des Gottesdienstes noch relativ gut, bis das Lied


    gesungen wurde, wir sind nur Gast auf Erden, da hat es mich gerissen, ich habe nur noch weinen können, meine Schwester hat schon von Anfang an geweint und ich habe gemerkt,


    das meine Tabletten wohl wirken müssen, sonst hätte ich ja auch mitgeweint. Es war dann so als sei ein Damm gebrochen, ich konnte mich nicht mehr beruhigen und habe immer weiter


    weinen müssen, aber nicht laut, sondern eher so ein stilles Weinen. Das Grab ist ja fast neben unserem und so bin ich die ganze Zeit mit meiner Schwester Arm in Arm zusammenge-


    standen und haben geweint und waren sehr traurig. Es war ja sehr schönes Wetter, kalt war es aber trotzdem, der Wind war sehr frisch, aber wenn man so angespannt ist, spürt man


    so etwas ja gar nicht wirklich, Ich habe auch nachher noch eine liebe Freundin getroffen, die extra wegen der Beerdigung aus Heilbronn gekommen ist, ihre Tochter und Martin sind


    gleich alt und waren schon im Kindergarten und in der Grundschule zusammen, danach sind sie weggezogen, aber der Kontakt ist nie abgebrochen. Die Beiden haben sich immer gegen-


    seitig zum Geburtstag eingeladen und auch sonst sehr gerne miteinander gespielt, sie sind so gut ausgekommen, ich auch mit der Mama und dem Papa, wir haben öfter mal miteinander


    gekocht und gebacken und hatten sehr viel Spaß dabei. Die Erinnerung daran ist sehr schmerzhaft, aber auch schön, wir sind uns im Friedhof am Grab in den Armen gelegen und haben


    beide geweint.


    Gestern war ich wieder beim Psychiater, er überlegt sich, mir noch andere Tabletten dazuzugeben, wenn es nicht besser werden mag. Mein Mann war auch mit dabei und wurde krank


    geschrieben, er hat es nötig, er nimmt aber keine Tabletten ein, der Arzt will jetzt aber, das er ein Johanniskrautpräperat nehmen soll. Das wird beim nächsten Besuch besprochen. Mal


    sehen!


    Ich war heute Abend gegen später im Friedhof um nochmal in Ruhe ans Grab zu gehen, den Christbaum konnte ich heute leider nicht mehr anzünden, weil der Wind zu stark war, das


    mochte Martin immer besonders gerne, alles schön beleuchtet und echte Kerzen, vielleicht geht es ja Morgen wieder.


    Mona




    geweint.

  • Liebe Mona!


    Das war ja wieder ein schlimmer Tag für dich und es war schön von deiner Schwester daß sie mitgekommen ist und dich unterstützt hat.


    Machst du eine Therapie beim Psychiater oder läßt du dir nur was veschreiben?


    Mein Mann wollte auch daß ich mal zu einem Psychiater gehe aber ich weiß nicht was ich dort machen soll.Ich hab ja keine Krankheit ,soll ich ihm eine Stunde lang über meine Trauer erzählen und ihm was vorweinen?Er kann mir meine Tochter auch nicht wieder zurückbringen und Tabletten möchte ich auch nicht nehmen ausser zum schlafen,muß erst sehen wie es mir in Zukunft geht,momentan halt ich es noch aus auch wenn es sehr schwer ist.


    Alles liebe


    Annemaire

  • Hallo liebe Annemarie!


    Ich mache keine richtige Therapie beim Psychiater, er hat mich damals eine Gesprächstherapieempfohlen, die mache ich immer noch, ich finde das tut gut, wenn man sich alles von der


    Seele reden kann, nur ist sie bei mir relativ häufig ausgefallen. Der Psychiater überprüft und verschreibt mir halt die Medikamente, aber der Besuch bei ihm dauert auch immer relativ


    lange, er nimmt sich sehr viel Zeit für das Gespräch, unter einer Stunde war ich noch nie dort im Behandlungszimmer, meistens war es aber länger.


    Ich konnte jetzt nicht mehr anders, es ist mir immer schwerer gefallen, mein Leben zu schaffen und so habe ich diese Tabletten genommen und sie helfen mir jetzt wirklich, auch wenn


    ich es nicht glauben wollte, ich dachte auch so wie Du, das muss ohne gehen, ich wäre daran zerbrochen, wenn ich so weitergemacht hätte, die pflanzlichen Tabletten sind nicht stark


    genug gewesen und haben nicht mehr ausgereicht. Ich denke Martin wäre es nicht recht, das ich seine Brüder vernachlässige, wegen der Trauer um ihn. Jedoch hoffe ich, das der Tag


    kommt, an dem ich ohne Tabletten auskommen werde.


    Jetzt geht es wieder auf Sylvester zu, das war eine wichtige Zeit für Martin, er hat sich immer so darauf gefreut und sich eine Steinofenpizza von mir gewünscht, danach haben wir


    Spiele gespielt, so wie Mensch ärgere Dich nicht und ganz oft Monopoly, das konnten wir die halbe Nacht lang spielen und es wurde nie langweilig. Dazwischen gab es Pausen, an denen


    die Jungs mit Papa das Feuerwerk gergerichtet haben und auch schon mal den einen oder anderen Böller losgelassen haben. Egal was für ein Wetter gerade war, er lies sich nie vom


    Feuerwerk abhalten, einmal hat er sogar die Gartenbank aufgestellt, damit Oma, Opa und ich uns setzen konnten, in dicke Decken gehüllt, so das es nicht zu kalt war, das war schön.


    So wird es nie mehr sein.


    Mona

  • Hallo!


    Es ist Vorabend von Sylvester, wieder! Ich habe Angst vor dem morgigen Tag, vor dem Jahreswechsel! Es werden um Mitternacht wieder die Glocken läuten, überall werden Raketen


    abgeschossen und es wird gefeiert werden, mein Martin hat diese Nacht geliebt, er hat regelrecht darauf hingefiebert. Er hat sich immer so darauf gefreut, er war ganz aufgeregt und


    hat sich immer eine Steinofenpizza gewünscht.


    Letzes Jahr musste der Notfallseelsorger zu uns kommen, sonst gäbe es mich heute nicht mehr, ich habe es einfach nicht mehr ertragen. Deshalb haben wir für den morgigen Tag be-


    schlossen, das die Jungs ihre Freunde zu uns nach Hause einladen, ich werde den Steinbackofen wieder einschalten, den ich ja seit Martins Geburtstag nicht mehr in Betrieb hatte. Um


    Morgen nicht durchzudrehen, kommen die Freunde der Jungs, insgesamt 6 Jungen zu uns, ich backe Pizza für alle und wir werden an Martin denken, anders ginge es ja sowieso nicht,


    aber vielleicht sind wir dann nicht mehr so traurig und etwas abgelenkt, wenn die Jungs hier ausgelassen feiern. Das hoffe ich sehr, es war meine Idee und die Familie hat sich gefreut,


    das ich es versuchen will. Ich hoffe, das ich durchhalte. Die Jungs haben auch etwas Feuerwerk gekauft, das sie zusammen loslassen wollen. Trotz allem habe ich Angst vor Morgen.


    Ich werde aber auch wieder zum Friedhof gehen, so wie jeden Tag, heute war es trotz Schnee möglich, wieder die Kerzen am Christbaum auf dem Grab anzuzünden, dann war es sehr


    schön hell am Grab, es ist ja alles voller Schnee, weil es heute sehr stark geschneit hat und der Schnee sehr nass war.


    Ich überlege noch, ob ich nochmal eines seiner liebsten Knaller die nur Lichtkugeln sprühen, die man in der Hand halten muss, an seinem Grab loslassen soll, im letzen Jahr habe ich das


    so gemacht und es hat mir gutgetan. Es ist ja kein richtiger Knallkörper, es zischt und raucht nur, wenn die Kugeln rauskommen. Dann wird ja niemand belästigt. Mal sehen wie es


    Morgen sein wird, Wie gesagt, ich habe Angst davor.



    Mona