Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Liebe Mona !


    Länger nichts gehört von Dir,leider.
    Ich verstehe Dich das Dich keiner versteht,das miese Wetter und die mir wohlbekannten Aussagen die deine Mama Von sich gibt. Ich kenne sie schon auswendig was kommt wenn man vom Toten spricht.
    Das Leben geht weiter,du hast noch zwei Kinder,red nicht dauernd von Ihm,ja was kann man machen,das Leben geht halt weiter...
    Ja wir wissen es,wir haben noch zwei Kinder,das wissen wir genau, aber wir wollen nicht hören "Du hast ja noch zwei Kinder,so als macht ja nix das EINER fehlt,mir kommt das immer so abgedroschen und blöd vor.
    Sagte Mama doch bei Hofer zu mir :" Ja du redest ja dauernd von Ihm das kann ja nicht besser werden,jetzt hör doch schon endlich mal auf ! Na Hallo !!
    Mein Bruder ist auch so,er hat zwei Töchter die er vergöttert,aber wenn ich von meinem Christian rede,sagte er einmal."Wir sind da unter den Lebenden nicht bei den Toten " Na Hallo !
    Liebe Mona ,du kannst mit miesen Karten auch spielen,bluff einfach bei denen die eh nix hören wollen,red nix mehr von martin,würde nur zu gern wissen,was sie alle sagen würden,wenn sie einfach vergessen würden,und keiner redet mehr von Ihnen,als wären sie nie da gewesen !!!
    Unsere Söhne haben das einfach nicht verdient und auch sonst keiner von den Verstorbenen,ich glaube das alle hier im Forum Dich verstehen !! Bin wirklich wütend denn diese Aussagen hängen einem zum Halse raus ! :95: Tut mir leid das es dir so schlecht geht,denk an Dich :24: :2: :30: Alles Liebe Chrisu

  • Liebe Mona!


    Diese Woche hat dein Mann Urlaub - ihr habt ja ganz schön was zu tun bei der Tante?! Ist da sonst niemand mehr, der helfen kann? Ich bin erstaunt, was du an Arbeit so alles schaffst in der Woche!!! Könnt ihr nicht Mal einen Tag in einer Therme verbringen? Habt ihr sowas in der Nähe? Mal paar Stunden für euch?


    Wie geht es dir mit dem Blutdruck??


    Das Wetter ist immer noch nicht besser - bei uns halt nicht. Dir macht es ja leider soo sehr zu schaffen, nicht wahr? :30:


    Schade, dass du über Martin mit deiner Mama nicht reden kannst. ;( Aber wir sind da alle sehr verschieden. Auch ist die ältere Generation da anders. Früher wurde ja über so Vieles geschwiegen, vor allem auch über Gefühle. Ich kann dein Bedürfnis über deinen lieben Sohn zu sprechen total verstehen. Bei deinem Bruder ist es wohl auch nur Schutz, weil es ihn auch schmerzt, dass Martin nicth mehr da ist od. einfach auch der Gedanke, wie schnell alles anders sein kann. Vielleicht blockt er deshalb ab und will dieses schmerzende Gespräch gleich beenden.


    Hängt mittlerweile das Bild von Martin an der Wand (übrigens Markus ist vom Urlaub zurück - er würde dir sicher helfen)?


    Liebe Mona, möge das Wetter bei euch viel besser sein, die Arbeit bei der Tante schnell von der Hand gehen und die Sonne wieder etwas scheinen!


    Wie geht´s den Sonnenblumen?


    Sei ganz lieb gegrüßt :24:


    Linda

  • Hallo!


    Chrisu, ich konnte die letzen Tage nicht ins Forum, es ging einfach nicht. Irgendwie hat mir die Kraft dazu gefehlt! Ich hab immer noch so ein schlimmes Heimweh, die Bauchschmerzen am Morgen, der schlechte Schlaf, dann muss ich zurzeit wieder so viele Überstunden machen, das ist jedes Jahr um diese Zeit so. Heute war ich 10 Stunden im Betrieb, mein Mann ist gekommen um nachzusehen. Sie hatten Angst das mir war passiert sein könnte. Dafür habe ich jetzt aber frei bis zum nächsten Dienstag, es könnte alles so schön sein! Ich nerve mittlerweile auch meine eigene Familie, weil ich immer sage, Martin hätte jetzt dies und das gesagt, oder dieses und jenes so gemacht..................! Sie verstehen nicht, das er für mich immer noch da ist, ich rede ja auch dauernd mit ihm, auch wenn ich keine Antwort bekommen kann. Heute habe ich einem neuen Pater erzählt was bei uns los ist und er fand es auch sehr schlimm, das so junge Menschen und auch Kinder sterben müssen, er sagte das ist etwas was ich nicht verstehen kann, aber der Tod fragt nicht! Wie Recht er doch hat. Leider!



    Heute Abend war ein riesiger Storch bei uns auf dem Scheunendach gesessen, er hat sich wohlgefühlt, hat sogar geklappert- vielleicht war es derselbe der im letzten Jahr auch hier war, auch er ist ziemlich lange geblieben und sah wunderschön aus, wie er da auf einem Bein auf dem hohen Dach in der Abendsonne genau auf dem First stand.



    Linda, ja das Bild hängt mittlerweile und mit ihm noch viele andere, vom Baby bis jetzt ist alles dabei. Wir haben auch Rahmen für seine selbergemalten Bilder gekauft und sie eingerahmt, er hat, wenn er gerade Lust hatte, sehr gerne gemalt. Aber das kam leider nur sehr selten vor. Die Arbeit bei der Tante mache ich gerne, da jedwegliche Arbeit Ablenkung beduetet, erst gestern habe ich wieder in ihrem Garten gewütet, der war sowas von verwildert, man sah nicht mal mehr den Gartenzaun, eine Frau ist vorbeigelaufen und hat gesagt, das sie gar nicht gewußt hat, das doert überhaupt ein Zaun ist, die Tante war auch sehr erstaunt, wie alles verwildert war und wieviel ich rausgeschnitten habe, mein Mann war mit der Motiorsäge zugange und unser Jüngster hat zum ersten Mal in seinem Leben Hecken geschnitten, ich habe ihm geholfen, Schwiema war mit einer Gartenschere unterwegs, so haben alle gearbeitet und es hat gutgetan, besonders wenn man wieder etwas erkennen kann und nicht nur Wildnis hat. In den Gewächshäusern waren wieder viele Tomaten und Gurken die erntereif waren, die haben wir auch gleich gepflückt.


    Die Sonnenblumen kommen jetzt alle nacheinander zum blühen, einige sind schon auf und andere sind gerade am Aufgehen. Es ist so schwer, er hat sich daran so erfreuen können, hat sie fotografiert und jeden Tag wenn es heiß wa,r gegossen, dann wenn sie abgereift waren, zuzm Trocknen in den Dachboden gehängt und im Winter für die Vögel in die Bäume. Komisch ist nur, das ich Samen genommen habe, der laut Packung ca 1 Meter hohe Blumen geben sollte und nun sind sie zum Teil gleich 3-4 Meter hoch geschossen. Ich habe auch kleine gesät die sollten 30cm hoch werden, aber auch da sind einige die locker einen halben Meter hoch sind und zig Knospen haben, aufs Grab habe ich auch solche kleinen gepflanzt, dort sind sie aber klein geblieben, obwohl dort auch gute Erde ist.


    Mein Mann hat heute Heu gemäht, ich hoffe dass das Wetter hält, das war auch so eine Sache die Martin geliebt hat, in der Natur zu arbeiten und sehen, das es gelingt was man macht, hat ihm immer sehr gut getan, er war unheimlich stolz wenn die Ernte gut eingebracht werden konnte und er hat sehr viel dazu beigetragen. Nichts war zu schwer, nichts zu anstrengend, es ist furchtbar. Letzes Jahr hat er uns weggeschickt und gesagt, das er es alleine schafft und wir wegfahren sollen, er sei ja da! wir konnten uns voll und ganz auf ihn verlassen! Das war eine wunderbare Sache, ich bin ihm heute noch dankbar dafür.


    traurige Grüße Mona

  • Hallo!


    Warum nur wir es immer schwerer anstatt leichter? Ich habe dieses Gefühl von diesem zentnerschweren Stein auf der Brust die ganze Zeit und er will mich erdrücken! Das Wetter ist schön, es könnte alles so schön sein aber es geht nicht mehr - nie mehr - ein fürchterliches Gefühl!


    Gestern Abend sind meine Schwiema und ich auf der Bank vor dem Haus gesessen und haben die Sterne und den Mond angeschaut, das hat Martin auch sehr gerne gemacht, im Kreise seiner Lieben draußen sitzen und reden und lachen, wir haben nicht lachen können, wir beide haben geweint!



    Mona

  • Liebe Mona !


    schreibe Dir PN sobald es mir besser geht,bin auch momentan fertigDie Pn die ich Dirgestern geschrieben habe,hab ich irrtuümlich falsch geschickt.Alles Liebe Chrisu und ein grosses Kraftpaket. :2: :24: :30: :24: :24:

  • Hallo!


    Liebe Chrisu, lass Dir die Zeit die Du brauchst, wir sind schwer verletzt und es will und will einfach nicht heilen, nicht mal ansatzweise, der Schmerz erdrückt uns und das Heimweh ist furchtbar, es raubt den Schlaf und alles erscheint irgendwie sinnlos zu sein, egal was man auch macht!


    Ich habe gerade die Sonnenblumen gegossen und nebenan in der Gastwirtschaft findet das alljährliche Sommerfest statt, die Blasmusik ist so laut, ich höre sie überall, das hat mich noch nie gestört, aber dieses Mal ist ja alles anders. Im letzten Jahr war meine Schwiegermutter mit dem Schwiegervater dort um Mittag zu essen, Martin war auch schon dort, ihm hat es nicht so gefallen, im nächsten Dorf ist das Flugplatzfest, da wollte er unbedingt hin, denn es finden Rundflüge statt und bei denen ist er immer sehr gerne mitgeflogen, auch umterm Jah,r war er öfter mal mit seinem Vater dort um zu fliegen, er war ja total schwindelfrei im Gegensatz zu mir.


    Heute ist Sommerwetter vom feinsten, warm, schöner blauer Himmel und ein leichtes Lüftchen, wir werden heute unseer Heu einbringen, auch hier hat er so gerne mitgearbeitet, ach er fehlt einfach überall, ich habe aber wieder vorhin beim Gießen draußen sehr viele schöne Schmetterlinge gesehen, da fällt mir immer wieder das Zitat von der E. Kübler-Ross ein.


    Gestern habe ich einen Lieblingskuchen von Martin gemacht, mit Nüssen die er gesammelt, getrocknet und geknackt hat, anschließend hat er sie gewogen, verpackt, beschriftet und eingefroren, es ist so wahnsinnig schwer diese Dinge zu nehmen, ich hab wieder Rotz und Wasser geheult dabei. Er liebte alles was mit Nüssen und Schokolade gebacken wird. Ich habe seine einzigartige Handschrift gesehen und dann wars vorbei, aber ich kann und will nicht seine Arbeit kaputtgehen oder verderben lassen, das wäre doch auch schlimm.


    Dieses Jahr gibt es wieder sehr viele Nüsse, er hätte die allergrößte Freude daran gehabt, mir wird dann immer so schwer ums Herz herum, das es mir gleich die Luft abschnürt, die Platzangst ist auch nicht wirklich besser geworden. Der Schlaf fehlt auch sehr. Ich hoffe das es irgendwann wieder weggeht.


    Hoffentlich geht es Euch besser als mir, ich wünsche es Euch von ganzem Herzen!


    traurige Grüße Mona

  • Hallo!


    Heute war mal wieder kein schöner Tag für uns und für mich. Heute sind es schon 8 Monate seit Martin gegangen ist, ich war heute aber wieder sehr lange auf der Arbeit, fast 12 Stunden, mein Mann, Schwiegermutter und mein Jüngster sind heute Morgen in den bayrischen Wald gefahren, Schwiema hat ihre Schwestern besuchen wollen, sie sind aber am Abend schon wiieder nach Hause gekommen. Das wäre wieder mal ein Festtag für Martin gewesen, er war so gerne dort und vor allem mit seiner geliebten Oma! Trotzdem habe ich am Grab sehr weinen müssen, er geht mir einfach immer ab!


    Gestern vor genau einem Jahr wurde Martin von diesem Oberarzt als gesund erklärt und 4 Monate später war er nicht mehr da, weil dieses nicht erkannte Aneurisma geplatzt ist, es tut so weh und ist so schlimm, ich bekomme gleich Mordgedanlen wenn ich nur daran denke, wie ich diesen Arzt angebettelt habe, er solle doch Martin in den Kernspien schicken und ich höre immer noch dieses "das werden sie von mir nicht bekommen" so einer ist Neurologee und Oberarzt an einem großen Klinikum, ich hasse ihn aus tiefsten Herzen!


    Mona

  • Liebe Mona,


    habe jetzt gerade gedanklich Deine Höhen- und Tiefenflüge nachvollzogen. Es ist etwas sehr Schönes aus einem verwilderten Garten wieder ein Paradies für Mensch, Tier und Pflanze zu schaffen und dann noch frisches Gemüse nebenan zu haben. Die Vorliebe von Martin für Nüsse und Schokolade ist mir sehr nahe - ich hoffe, Du kannst die Nüsse für Martin dieses Jahr verarbeiten?!


    Das Bild des verwilderten Gartens und die Rekultivierung erscheint mir auch als ein passendes Bild für uns selbst in der Trauersituation. Der Garten war vorher schön und gepflegt mit dem üblichen Unkraut halt drin. Nach dem Todesfall konnten wir nicht mehr im Garten arbeiten - alles gelähmt, keine Kraft, sondern nur viel Schmerz! Irgendwann kommt dann aber die Zeit, wo man wieder rausgeht und dann auch die Kraft hat, zumindest für eine kurze Zeit, das schwere Gerät zu halten und zu bedienen, welches notwendig ist, um die ersten Schritte in Richtung Paradies zu machen! Und wie schön ist es, wenn dann wie in Deinem Bild nicht nur einer, sondern mehrere Menschen gezielt an verschiedenen Stellen arbeiten!


    Und dann kommt eine Stelle, wo man nicht mehr weiterkommt - die Verwilderung ist zu stark, das Unkraut zu widerspenstig oder der Ast zu dick - dann muss man wieder pausieren, bis man die ersten Dinge an dieser Stelle angehen kann - das ist für mich ein Bild für Deine Erinnerung an die Situation mit dem Arzt, den Du um den Kernspin gefragt hast und der das so rigoros abgelehnt hat.


    Alles Liebe,
    Markus

  • Hallo!


    Markus, vielen herzlichen Dank, aus so einer Sichtweise habe ich das noch nicht gesehen. Wie Du das Bild von dem Garten beschreibst und den Bezug zum realen Leben herstellst, das hat was.


    Ich habe jetzt Urlaub, aber ich freue mich überhaupt nicht darauf, es ist mir egal, schlafen kann ich eh nicht gut und bei der Arbeit war ich wenigstens abgelenkt. Wenn ich da an den letzten Sommerurlaub denke, da war die Welt noch in Ordnung und unser gemeinsames Leben noch heil. Wir hatten immer was zu tun, immer irgendwelche Pläne, Martin ist immer was eingefallen, was man noch erledigen oder richten oder machen kann/muss. Das wurde dann immer gleich gemacht, weil er nichts auf die lange Bank schieben wollte, das war ihn so zuwieder. Wenn am Morgen überlegt wurde am Frühstückstisch, was anliegt, er wußte immer etwas! Das fehlt uns allen so wahnsinnig, er lies auch Ausreden wie ich habe Schmerzen oder keine Lust, nicht zu. Besonders Schwiema hat das sehr gutgetan. Jetzt bleibt sie öfter mal liegen, denn es ist ja nichts dringendes zu tun, sie merkt dann wie sie immer träger und langsamer wird, der Antrieb fehlt so. Das sagt sie selber.


    Die Sonnenblumen stehen in voller Blüte und sehen so schön aus, manche Leute auf der Straße bleiben stehen und schauen, weil sie so hoch gewachsen sind.


    Auf dem Grab habe ich ja auch immer frische in einer Vase, sie strahlen so hell und sind einfach nur schön anzusehen.


    Mona

  • Hallo!


    Es ist 1.30°°, ich sitze schlaflos hier und denke an Martin voller Liebe und Sehnsucht, ach wenn er nur da wäre, aber er kann ja nicht mehr kommen, ich muss das hinnehmen und lernen damit umzugehen, wenns nur nicht so schwer wäre und nicht so weh tun würde! Er fehlt mir so, ich würde alles hergeben wenn ich ihn wieder bekommen könnte damit.


    Mona

  • Hallo!


    Christine und Markus, Danke für Eure Antworten!


    Im Moment habe ich wieder enorme Probleme mit der Situation umzugehen. Warum, keine Ahnung, ich weiß es nicht.


    Es ist ja so schwül zur Zeit, deshalb sind halt Fenster und Türen offen, sonst habe ich Probleme und meine manches Mal ersticken zu müssen.


    Wir wohnen neben der Hauptverkehrsstraße, also ist es immer laut, auch Nachts, da fahren so viele LKWs die Maut sparen wollen hier durch, fast immer viel schneller als erlaubt und das macht unheimlichen Lärm, das hat mich aber nie wirklich gestört, aber seit Martin nicht mehr da ist, schon. Ich habe jeden Stundenschlag vom Kirchturm gehört und gehofft, das die Nacht bald vorbei ist.


    Heute war ich in der Kirche und musste mich zusammenreißen, damit ich nicht laut losgeheult habe, mir sind trotzdem die Tränen gelaufen, ich hab aber versucht laut mitzusingen um mich dadurch etwas abzulenken. Trotzdem ist mir flau im Magen und schwer ums Herz, er fehlt einfach und mein Heimweh ist ohne Grenzen.


    Gestern habe ich wieder einen frischen Sonnenblumenstrauß an sein Grab gebracht, die strahlen so schön in knalligem Gelb und er liebte sie halt auch sehr.


    Mona

  • Liebe Mona!


    Dein Martin fehlt dir so sehr. ;( :30: :33:


    Diese herrlichen Tage sollte man eigentlich genießen können, der Sonntag soll zum Entspannen da sein. Aber wie soll das gehen, wenn einer fehlt, so unsagbar fehlt. Wie habt ihr euch immer gemeinsam über die Sonnenblumen freuen können und nun bleibt dir nur mehr, sie auf das Grab zu bringen. Da gibt es keinen Trost. Das Leben ist oft so schwer zu "leben", auszuhalten. Es ist so schwer, immer weiter zu kämpfen.Ich kann dir leider nicht beistehen, kann nur aus der Ferne dir zuhören und sagen, ich kann dich sooo gut verstehen. Gleichzeitig möchte ich dich aber auch ein wenig Zuspruch geben, dass du ein wenig darauf vertraust, dass du mit diesem Schmerz umzugehen lernen wirst, dass das Atmen wieder ein wenig leichter werden wird. Ich habe bei anderen oft mitgelesen und erfahren, dass es etwas anders,"leichter" od. wie soll ich sagen "annehmbarer" werden wird. Vertrau darauf, auch wenn du dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst. Du bist noch ziemlich am Beginn deiner Trauer, 8 Monate sind nicht viel in der Trauerarbeit.
    Ich hoffe, dein Tag wurde heute besser, veilleicht kam ein netter Mensch vorbei um zu plaudern od. hast du etwas mit deinem Mann unternommen?
    Das finde ich gut, dass du in der Kirche mitgesungen hast. Singen tut der Seele auch so gut.


    Ich sende dir ganz liebe Grüße und eine Umarmung dazu
    Linda

  • Danke Linda, immer wenn mir die Worte fehlen, dann findest du so schöne und passende und vielleicht auch ein wenig trostreiche!


    Liebe Mona,
    dass du nichtmal schlafen kannst in der Nacht, weils so schwül und laut ist! Hast du kein Zimmer, indem du vorübergehend schlafen könntest, indem es ein bissl ruhiger ist? Schlaf ist einfach wichtig in der Trauer, weil man wenigstens ein bissl Energie tanken kann....
    Und doch muss ich dir sagen: So viele waren schon vor dir in der gleichen Situation: Chrisi, Elisabeth, Chrisu und viele andere mehr. Sie sind durch die Schmerzhölle gegangen und siehe da, langsam Stück für Stück ist es ihnen besser gegangen, der erste Umschwung kam bei ihnen im 2. Jahr und im 3. Jahr gings bergauf. Nicht dass die Trauer vorbei ist, aber sie konnten trotz Trauer wieder lachen, lieben und leisten. Es wird besser, du kannst darauf vertrauen, aber es wird anders ... die Lücke wird bleiben!
    :30:
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Linda und Christine, Danke für Eure Antworten!


    Die letzte Nacht war wieder nicht gut, wir konnten nicht schlafen und Schwiema geht es gerade genauso, sie ledet auch fürchterlich! Wir haben zwar ein Haus, aber wie gesagt, die Hauptverkehrsstraße ist direkt daneben und so ist es überall laut sobald die Fenster geöffnet sind. Martins Zimmer ist ja leer, aber ich kann dort auch nicht schlafen, als er noch klein war, hab ich dort oft geschlafen, wenn er Angst hatte oder nicht gesund war, ich kanns aber jetzt nicht mehr. Ich habe immer wieder dieses Gefühl ersticken zu müssen, wenn ich nur daran denke. Wir haben damals wegen der Schnaken oder Gelsen wie sie bei Euch ja auch heißen, ein Moskitonetz über uns gespannt und uns gefreut, das sie nicht an uns herangekommen sind. Christine auf diese Zeit warte ich, ich hoffe das sie auch mal bei uns kommt.


    Linda, es sind wirklich gestern Abend noch meine Freundin mit der Familie vorbeigekommen, ich hab ja die ganze Zeit nur geweint und immer wieder und wieder. Sie hat die Männer in den Biergarten geschickt und wir sind zum Friedhof und haben danach Zuhause gegossen und geredet, sie hat mt mir geweint und mich in den Arm genommen. Wir haben dann noch Schwiema dazugeholt und sind danach noch lange auf der Bank vor dem Haus gesessen und haben geredet. Bei ihr wars ja ein Baby, ein Töchterlein das nur drei Wochen alt werden durfte, das erste Kind, auch verloren, weil die Ärzte nicht erkannt hatten, das es eine Blasenentzündung hatte, das kam erst an der Obduktion raus damals, es ist auch schon 21 Jahre her.


    Wir sind extra am Nachmittag noch in den Wald gefahren und dort gelaufen, aber auch das hat mir keinen Trost gegeben. Mein Mann verliert so langsam die Geduld mit mir, aber ich kann auch nichts dagegen tun, es kommt einfach von innen heraus, ich bilde mir dann ein, das es mir,wenn ich geweint habe, wieder etwas besser geht. Auch wenn er es nicht mehr sehen möchte. Obwohl ich ihn auch oft weinen sehe, wenn er glaubt, ich merke es nicht.


    So einen grauenhaften Urlaub hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht, von Erholung kann keine Rede sein. Schade um die Zeit, es ist so sinnlos, heute möchte ich aber im Haus was putzen, da ich letzte Woche nichts mehr getan habe, weil ich ja im Geschäft so lange sein musste, da war nichts mehr übrig an Kraft für daheim.


    Mein Mann uns Sohn sind gerade beim Nachhilfelehrer zum Weißwurstfrühstück eingeladen, als Abschied, sie wollten nicht hingehen, aber ich hab ihnen gut zugeredet, mal sehen wie lange sie es dort aushalten.



    Mona

  • Hallo!


    Heute Morgen um 4.30 hat es mich wieder gepackt, ich habe nur noch weinen können, ich wache auf und sofort ist alles wieder da, mein Mann versteht es nicht, das ich trotz Müdigkeit nicht schlafen kann, das ist aber immer wie ein elektirscher Schlag und ich bin hellwach. schlafen geht dann nicht mehr, ich liege dann im Bett und bete und hoffe, das dieser bohrende Schmerz im Bauch bald nachlässt. So einen schlimmen Urlaub hatte ich noch nie.


    Gestern hab ich wieder neue Blumen zum Grab gebracht und die schönste Sonnenblumen die ich noch hatte dazugetan, ich glaube Martin freut sich immer wenn ich wieder frische Blumen bringe. Bei dieser Hitze im Moment halten sich die Blumen nicht so lange wie sonst.


    Meine beiden Jungs haben ja noch einige Zeit Ferien und fühlen sich soweit wohl, aber immer wieder kommt der Spruch, das es doof ist, weil Martin nicht mehr da ist, man würde ihn zu diesem und jenem dringend brauchen, sie spielen gerne Playstation, so alte Spiele aus Kindertagen, die hat Martin auch gerne gespielt und da fehlt er ihnen eben doch sehr.


    Mona

  • Liebe Mona,
    wie schaut es denn mit den Antidepressiva aus? Nimmst du die noch? Evt. solltest du nochmal den Arzt aufsuchen, denn der Schlaf sollte sich schon wieder einstellen durch die Antidepressiva. Ich hab den Eindruck, dass die Medikamente bei dir nicht richtig anschlagen ...
    Dein Mann hat keine Geduld mehr mit dir sagst du und dabei siehst du ihn selber oft weinen ... versuchs mal so zu sehen: Es fällt ihm einerseits schwer dich so leiden zu sehen, andererseits reißt du wahrscheinlich mit deinem Schmerz auch ihn wieder mit und er wäre lieber gerne stark. Das ist so eine Trauer-Dynamik in einer Familie: Wenns dem einen grad ein bissl besser geht, weint der andere und das macht den, der sich gerade ein bissl erholen möchte wieder in die Trauer. Deshalb die Ungeduld. Könnt ihr über diese Dynamik reden und versuchen eine Lösung zu finden, wie ihr euch beide besser ertragen könnt?
    AL
    Christine

  • Hallo!


    Christine, der Arzt kann auch nichts machen, ich will halt keine Schlaftabletten mehr nehmen, die haben doch nichts mehr geholfen, nicht mal mehr in der doppelten Dosis, da hat mir der Psychiater davon abgeraten sie weiter einzunehmen, beim Antidepressiva hab ich immer das Blutdruckproblem, so auch jetzt, immer viel zu hoch, Blutdrucktablette hilft mir auch nicht so richtig, Morgen geh ich zu einem Internisten, mal schauen ob der eine Idee hat. Weils doch mit der Schilddrüse auch nicht Ok ist. Ich hab keine mehr, die wurde schon 2004 wegen Krebsverdacht rausgenommen und seither stimmt nichts mehr.


    Gestern sind wir bei einer ganz ganz lieben Feundin bei Stuttgart gewesen, ist zwar fast 2 Stunden Fahrzeit, aber mein Mann ist gefahren und er fährt ja gerne, es war ein sehr schöner Tag für mich, erholsam und auch meinem Mann hat es gefallen. Es war eine schöne Ablenkung. Bei ihnen kann ich auch über Martin reden und sie weint mit mir zusammen und freut sich mit mir zusammen wenn es mal besser ist. Schade das wir so weit auseinander wohnen. Sie sagt aber auch, das ich die beiden anderen nicht vergessen soll, sie hat ja Recht damit. Aber diese Bauchschmerzen am Morgen und das schlechte schlafen gehen dadurch auch nicht weg.


    Am Sonntag haben uns auch Bekannte gezwungen mit zu einem Dorffest zu gehen, ich habe mich gewehrt bis zum Schluss, da hat meine Schwiegerma gesagt, ich soll halt auch mitgehen, sonst sei ich ein Spielverderber, also sind wir für zwei Stunden dahin und ich habe dort auch eine liebe Bekannte getroffen, die gleich hergekommen ist, dann ging es so einigermaßen, aber das Laute und Musik sind nicht mehr meins. Früher habe ich da mitgesungen und mitgemacht, aber jetzt nicht mehr. wenn Martin das gesehen hat, musste er immer lachen! Und jetzt ist da dieses große leere Loch, er fehlt einfach unglaublich. Manches Mal ist es mir so, als sei das alles ein böser Alptraum und nicht echt. Aber ich weiß es ja leider besser.


    Mona

  • Hallo!


    Gestern war ein beschissener Tag, zuerst bin ich schon wieder um 4°° aufgewacht, konnte dann nicht mehr schlafen, habe dann beschlossen etwas zu putzen, hab ich dann auch gemacht. Am Nachmittag habe ich die Spülmaschine laufen lassen und auf einmal ging gar nichts mehr, also geschaut und es war der Ablauf verstopft, alles auseinandergeschraubt, ausgeputzt und wieder versucht, ging wieder nicht, es war eine große Sauerei, wir haben festgestellt, das etwas irgendwo im Ablaufrohr sein muss, das sich nicht mal mit einem Gartenschlauch oder Spirale entfernen lässt, jetzt brauche ich eine Rohrreinigerfirma, daswird bestimmt sehr teuer.


    Ich hab dann erst mal wieder so weinen müssen, es ist alles so viel und kostet so viel Kraft die ich eigentlich gar nicht habe, deshalb hab ich auch schon wieder abgenommen. Das wäre so schön, wenn mein Martin noch hier bei uns wäre, aber so ist alles ohne Freude und alles ist so anstrengend, habe heute Morgen mit Schwiema schon Holz aufgeschichtet, das war Martins absolute Lieblingsbeschäftigung, ich kann nicht mehr lange schlafen, 3-4 Stunden mehr geht nicht.


    Gestern hab ich mit den beiden Jungs geredet, ich fühle mich so kaputt, aber wenn ich mich hinlege, finde ich keine Ruhe und muss dann gleich wieder aufstehen, ich bin innerlich getrieben, auch der Blutdruck ist immer noch so hoch, obwohl ich schon 26 Kilo abgenommen habe, gestern beim Internisten wars auch so, Morgen will er noch Blut abnehmen. Mein mittlerer Sohn ist so lieb und besorgt und der jüngste macht alles um mich zu ärgern, setzt sich über Verbote hinweg und lacht mich aus, wenn ich mit ihm rede, er ist in der Puppertät, er ist ja erst 15 geworden.


    Aber mich kostet das alles so viel Kraft, er will es aber nicht verstehen, ihm geht es ja selber nicht gut, er hat immer noch die Folgen der Hüft-Op zu spüren und zu aushalten, die Krankengymnastik mag er auch nicht, aber er muss, sein Bein ist ja 1 cm kürzer, man kann es noch retten wenn er konsequent ist, ist er aber nicht, er will seine Übungen nicht machen, er hasst das alles und mag am liebsten nicht mehr hingehen. Das hätte es alles nicht gebraucht, wenn die Ärzte nicht wieder gepfuscht hätten, ich musste so um die KGs kämpfen, er ist einfach zu jung um schon gehandicapt zu sein. Die Kg wurde einfach nicht verschrieben, ich musste sogar zu einem privaten Arzt gehen, um eine Diagnose zu bekommen, keiner hat was gemacht, ich mag aber nicht immer nur kämpfen, warum geht das nicht anders? Erst muss wieder ein Mensch geschädigt sein, damit man was bekommt, ich versteh das alles nicht mehr. Jetzt wo es viel schwerer und aufwändiger ist, dauert es viel viel länger. Mein mittlerer Sohn nimmt mich in den Arm und tröstet mich, aber ich will ihn nicht damit überfordern, also gehe ich in den Stall zu Martins Hühnerund den Miezen, um dort einfach in Ruhe weinen zu können, wenn ich es nicht mehr aushalte.


    Mona