Beiträge von Pia1962

    Es tut mir so leid... Ich weiss garnicht was ich Dir sagen kann... Ich kenne diesen Zustand... dagegen wehren ist nicht gut, zulassen, aushalten ist ein unglaublicher Kraftakt... gegen die Atemnot kannst Du nur irgendwie?!... versuchen bewußt zu atmen oder Dir sachte vorne auf die Brust zu klopfen. ❤️Pia

    Als ich das Finanzamt angerufen habe um denen mitzuteilen

    das jetzt die Steuerermäßigung ja nicht mehr gilt,sagte der liebe Mann am Telefon,

    " So einfach ist das nicht !Erst müssen sie zum Strassenverkehrsamt !

    Sie können doch nicht mit dem Wagen von einem Toten fahren "

    Bähm.........:13::4:

    Ernsthaft... Das ist ja wohl das Letzte... Ich dachte grade ich lese nicht richtig...

    Das tut mir furchtbar leid. Sowas kommt dann noch zu Allem dazu. :24:

    Liebe Bettinalein,

    diese Gefühle kenne ich, wie ein kleines Kind, das nicht ohne Mama und Papa sein möchte.

    Ich hab noch Mama und meine Brüder und ihre Familien, aber die leben alle nicht hier. Freundinnen auch nur über Telefonkontakt, eine ist sehr krank und kann nicht raus, die andere lebt in Spanien, noch eine ganz liebe Bekannte und dann hat es sich auch schon. Hie und da mal ein paar nette Worte über WhatsApp mit 2,3 netten Bekannten.

    Ich verstehe genau was Du meinst, egal wie, am Ende ist man alleine. Ich lebe hier nahe am Wald, die Häuser weiter auseinander, Vermieterin nie da, alleine im großen Haus, wenn ich hier schreie wie am Spiess hört mich keiner.

    Daß niemand nach Dir fragt ist schlimm, das liegt dann wieder an der Ignoranz der Menschen.

    Du weißt dass wir in gewisser Weise für Dich da sein können. Natürlich reicht das nicht.

    Ach es ist alles so schwer geworden. Ich drück Dich. 💞Pia

    Du schaffst das... über den langen Weg... Du schreibst doch selbst, Du hast Dich zusammen gerissen... Ja und wo soll der Schmerz jetzt hin... Er muss raus und das ist "normale" Hölle... Ich weiss, es zerreißt einem und man sieht nichts mehr und glaubt an nichts mehr, aber es wird irgendwann leiser, aber es kann nur leiser werden, wenn es vorher auch richtig laut war... Du musst Deinen Schmerz und die Trauer annehmen, das ist der einzige Weg, es wird weniger aber es endet nicht, aber es verändert sich... aber nicht heute und auch nicht morgen... Du musst Geduld mit Dir haben... und atmen nicht vergessen...

    Liebe traurige Birgit,


    auf keinen Fall bin ich böse ❤️es sind ja auch meine Worte dass es so unfassbar schlimme Schicksale gibt, dass ich dankbar sein kann, dass er nicht mehr leiden muss, es sind hauptsächlich die Jahre des Leidens und das Entsetzen darüber was ich nicht verkrafte. Ich habe ihn in diesem hilflosen, schmerzhaften Zustand noch mehr geliebt und vermisse ihn sehr, aber so wie er war wäre es eine Qual.


    64 Jahre ist kein Alter... da kommt die Rente und da sollte man gemeinsam einfach genießen können. Und Deine Tochter... einfach unvorstellbar. Es tut mir wirklich im Herzen weh. :!:


    🌹Pia

    Hallo lieber Ben...


    sei herzlich willkommen und mein aufrichtiges Beileid zum Verlust Deiner geliebten Oma.

    Das ist nicht seltsam und niemand hier wird das so empfinden.

    Es ist völlig nachzuvollziehen dass sie Dir unglaublich fehlt, gerade weil ihr so ein inniges Verhältnis hattet. Es ist so schön dass Du dich um sie gekümmert hast.❤️

    Wenn Dir ihre Weisheit fehlt kannst Du ja mal versuchen mit ihr in Gedanken zu sprechen... Vielleicht findest Du sogar Antworten.


    Schreibe Dir hier Alles von der Seele. Es wird immer jemand lesen, Dir antworten und Dich verstehen.

    Du bist nicht alleine :!:

    In Verstehen Pia

    Liebe Birgit... Das ist so und gut dass Du nach Dir schaust ❤️


    Mein geliebter Papa ist gestorben. Er durfte 86 werden aber ich verkrafte seinen Weg zum Ende nicht. Nach 2 Herzinfarkten, den ersten bekam er mit 67 und der war so tragisch dass die Ärzte meinten er hätte 1000 Schutzengel gehabt. Der 2. war mit 79 und da dachte er selbst er überlebt es nicht. Dann mit 81 Schlaganfall. Danach begann ein furchtbarer Weg für ihn und uns. Ein gesundheitliches und körperliches Auf und Ab. Und dann schlich sich die hinterhältige Demenz heran. Davor hatte mein Vati die größte Angst. Die letzten 5 Jahre waren grausam... ihn so zu sehen und nicht helfen können. Am Anfang waren wir total hilflos im Umgang mit der Demenz. Mit der Zeit haben wir dazugelernt. Aber es war so schlimm. Ich weiss nicht mehr wie oft er hinfiel, Krankenhaus wieder zurück, Nachts lief er mit der Taschenlampe durchs Haus... Er wusste nicht mehr dass er zu Hause war. Das kann man alles garnicht erzählen. Dann wurde er schwer zu bewegen, wir haben es zu viert nicht geschafft... dann kam Inkontinenz etc. Wir hatten Angst um unsere Mutter... Es war nicht mehr möglich das zu schaffen. Stellenweise ging es ihm so schlecht, daß ich unter Tränen gebetet habe, Gott möge ihn erlösen. Ich habe meine Mutter ein halbes Jahr bearbeitet für eine 24 Stunden Hilfe... Das ging dann auch nicht mehr und wir entschieden, auch zum Schutz von Mutti ihn ins Heim zu bringen. An dem Tag als ich ihn dahin begleitete brach mein Herz... Und dort ging es weiter, mal hat er aufgebaut, mal wieder abgebaut. Es gibt an diese Zeit so viele schlimme Bilder. Einmal fiel er wieder und mein Vati lag wie ein kleiner Maikäfer völlig hilflos auf dem Rücken...

    Dann kam Weihnachten. Einer meiner Brüder mit seiner Familie durften ihn noch am Fenster sehen. Mutti und ich hatten am 2. Feiertag einen Termin. Davor kam der Anruf Corona auf der Station. Wir durften nicht mehr zu ihm. Er war 16 Tage alleine, halb eingesperrt im Zimmer umgeben von vermummten Pflegerin. Wenn ich ihn mal ans Telefon bekommen durfte stöhnte er nur noch ins Telefon. Dann wurden wir informiert dass er Corona hat. Am 11.01.2021 Nachts bekam ich den Anruf Vati hätte schon Atemaussetzer. Wir ließen ihn dann ins Krankenhaus verlegen. Wir konnten uns dann fast alle die kommenden Tage von ihm verabschieden. Als ich bei ihm sein konnte bot er einen erbärmlichen Anblick. Ich saß die eine Stunde die ich bei ihm bleiben durfte schluchzend an seinem Bett. Ich wollte auch nicht gehen, am liebsten hätte ich mir ein Bett daneben stellen lassen. Er war auch garnicht mehr da... Irgendwo schon in einem anderen Bewusstseinszustand. Donnerstags war niemand bei ihm und Freitag Abend starb er alleine. Ich fuhr sofort mit meiner Mama hin... Ja ein furchtbar schlimmer Gang... Dieser Anblick... Es war tatsächlich nur noch die Hülle von meinem Vati. Ich habe ihn geküsst und gestreichelt... Seinen kalten Körper ohne Atem...


    Oh liebe traurige Birgit verzeih mir... Ich konnte nicht anders als drauf los schreiben. Es quält mich schon die ganzen Tage wieder.

    Jetzt habe ich dein Wohnzimmer benutzt um meinen Kummer zu beschreiben, dabei finde ich Dein Schicksal um so vieles vieles schlimmer, genau wie die vielen anderen hier... Unfassbar wie brutal das Schicksal bei Euch zugeschlagen hat und unvorstellbar für mich wie ihr das aushaltet... Mir fehlen auch die Worte des Trostes dafür...

    Wenn ich darf möchte ich Dich mal ganz fest in den Arm nehmen und hin und her wiegen damit ein klein wenig, ein klitzekleines bisschen Ruhe in Dich einkehrt ❤️

    Liebe Niobe... Ganz lieben Dank!


    Ich messe meinem Geburtstag schon lange keine besondere Bedeutung mehr bei, habe auch ganz selten gefeiert. Aber in dieser/Deiner Situation geben wir diesen Tagen intuitiv einen hohen und besonderen Stellenwert der den Schmerz

    noch intensiver und tragischer werden lässt. Die Erinnerungen und Bilder sind auf einmal wieder klar und deutlich.

    Ich verstehe Dich! Meine größte Angst ist Weihnachten und Neujahr... wobei ich gerade denke... schrecklicher als letztes Jahr kann es gar nicht werden...

    Den Verlust der Lebensliebe stelle ich mir aber doch um vieles furchtbarer und unerträglicher vor... daher habe ich großen Respekt vor euch wie ihr das aushaltet ❤️ Pia