Beiträge von theresachristina

    Liebe Mina,


    ich habe schon länger nichts mehr hier ins Forum geschrieben, sondern eher nur still mitgelesen, aber ich möchte Dir auch sehr gerne ein paar Zeilen schreiben, da sich unsere Geschichten leider sehr ähnlich sind...zuallererst tut mir Dein Verlust unglaublich Leid. Du kannst gerne immer hier ins Forum schreiben, hier wissen einfach alle, wie es dem anderen geht und mir hat es damals auch sehr geholfen, meine Gedanken und auch die Trauer nieder zu schreiben. Du kannst auch gerne mal in meinem Thema ein wenig lesen, vielleicht kann es Dir ein wenig helfen. Du bist auf jeden Fall nicht alleine.


    Meine liebe Mama ist im Alter von 54 Jahren im Jahr 2022 verstorben. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade frisch 30 geworden. Auch meine Mama war immer ein sehr gesunder Mensch und hat auf sich geachtet, sie war immer fröhlich und nie krank. Nie hätte ich mir soetwas entsetzliches ausdenken können, als Weihnachten 2020 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Ihr kam. Ich kann dich sehr gut nachempfinden, man denkt man ist im falschen Film, man möchte irgendjemanden anschreien, man möchte irgendetwas tun, um die Zeit zu ändern, aber es geht nicht. Ich weiß wie herzzerreißend das sein kann.


    Ich möchte Dir einfach nur sagen, dass 3 Monate keine lange Zeit ist. Dein Verlust ist so groß. Jeder trauert auf seine Weise und jedem ergeht es anders. Irgendwann weiß man, dass die Trauer dann einfach dazu gehört, ganz weg gehen wird sie nie, aber ich kann Dir sagen, dass sie leiser wird und nicht mehr ganz so heftig kommt. Trotz allem habe ich heute auch noch Tage, an denen ich lieber im Bett bleiben will, weil ich sie so sehr vermisse. Trauer ist ja auch der Beweis, dass man einen Menschen unheimlich geliebt hat. Mir hat hier jemand mal geschrieben, dass Trauer in Wellen kommt. Und das ist zumindest bei mir so. Manchmal ist alles ruhig, dann, wenn es stürmisch wird, werden die Wellen immer größer, bis Du fast gar keine Zeit und keine Pause mehr hast, Luft zu holen, bis Du fast zu ertrinken drohst und irgendwann scheint wieder die Sonne, bis das nächste Unwetter kommt. Das kann eine ziemlich lange Zeit dauern oder eben bald wieder kommen. Deine jetzigen Gefühle sind nicht schön, aber völlig normal nach so einem schmerzhaften Verlust. Auch Angstgefühle und Panik gehörten bei mir dazu und sind auch heute noch ein kleiner Teil von mir. Man hat körperliche Schmerzen, alles tut weh, jede Erinnerung, jeder Schritt, man möchte ausbrechen, man möchte die Wirklichkeit nicht wahrhaben. Es dauert eine ganze Weile, aber es wird irgendwann ein wenig besser. Ganz langsam und Schritt für Schritt. Auch ich habe wie Du bis zum Schluss an das Gute geglaubt. Ich habe mir eingeredet, dass sie wieder gesund wird, dass wir das schaffen können. Als es Ihr dann schlechter und schlechter ging, traf mich die Erkenntnis auch ziemlich hart. Ich dachte ich werde wahnsinnig, ich konnte mit so viel Schmerz nicht umgehen. Konnte es nicht ertragen, wie sie immer schwächer wurde....aber wer kann das schon?


    Ich hatte und habe manchmal immer noch die selben Gedanken wie Du. Man denkt an all die Menschen, die alt werden dürfen, man denkt an die Zeit, die man noch miteinander verbringen hätte können...Irgendwann wird es Dir aber ein Trost sein, überhaupt solche schönen Momente wie ShoppingTouren usw, mit Ihr erlebt zu haben. Die Liebe zu einem Menschen kann ein Trost sein. Auch wenn es so sehr weh tut, diesen Menschen nicht mehr hier zu haben. Irgendwann siehst du Dir Bilder an oder denkst an Sie und Du fühlst zwar noch diesen Schmerz, er wird immer da sein, aber dann wird auch irgendwann Dankbarkeit und ein klein wenig Trost dazukommen, dass Euer Verhältnis so gut war und dass Du trotz allem eine schöne Zeit mit Ihr gehabt hast. Lass Dir einfach Zeit, nimm Dir Deine Zeit, wenn es Dir schlecht geht lass es raus. Ich hoffe sehr, dass Du ein Umfeld hast, in dem Du Dich wohl fühlst und wo Du ein wenig Verständnis von den Menschen bekommst. Und fühle Dich bitte nicht schlecht, wenn Du mal wieder über etwas lachen kannst. Ich habe mich auch schlecht gefühlt, ich dachte ich kann doch nicht schon wieder über etwas so sehr lachen! Doch, Du kannst und das ist wichtig, denn solche Momente haben ja nichts damit zu tun, dass Du Deine Mama nicht vermisst oder dass Du nicht mehr trauerst. Du wirst sie immer vermissen, aber es gibt auch, trotz der Trauer und der Dunkelheit, schöne Seiten im Leben. Du wirst sie bald wieder erkennen können. Und Deine Mama wird niemals gewollt haben, dass Du traurig bist. Deine Mami wird sich mit Dir freuen, wenn Du wieder Freude über etwas empfinden kannst, auch wenn es nur kurz ist. Also bitte verbiete Dir nicht zu lachen :))


    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg und dass Du ein wenig zur Ruhe kommen kannst.

    Liebe Grüße

    Theresa

    Hallo liebe/r thelostsoul ,


    mein herzliches Beileid zu Deinem schlimmen Verlust, ich habe mir soeben Deine sehr detaillierte und traurige Geschichte durchgelesen und mir kamen die Tränen. Ich kann Dich sehr gut nachempfinden, vor allem Deine Beschreibungen von Deiner Mama. Ich habe meine Mama ebenfalls an dieser schrecklichen Krankheit verloren. Es gab viele Übereinstimmungen zu meinen Erlebnissen.


    Du musstest beide Elternteile so kurz nacheinander gehen lassen....es ist unvorstellbar, es tut mir sehr Leid. 8 Monate ist überhaupt keine lange Zeit. Lass Dir bitte von niemand anderem sagen, wie lange Du trauern darfst und dass Du wieder "normal" sein sollst. Was ist schon normal? Dein Verlust ist sehr groß, dass muss erst mal verarbeitet werden, zumindest einigermaßen. Diese schlimmen Schicksalsschläge bleiben für immer ein Teil von Dir, für jeden hier von uns. Aber man kann versuchen mit Ihnen zu leben. Nimm Dir die Zeit die Du zum trauern brauchst. Vielleicht hast Du auch einen lieben Menschen in Deiner Umgebung dem Du Dich anvertrauen kannst. Tu das was Dir in dieser Zeit einigermaßen gut tut.


    Du bist wahnsinnig stark, dass Du das alles alleine geregelt hast. Du hast Dich so liebevoll um Deine Eltern gekümmert. Hast alles aufgegeben um bei Ihnen zu sein. Ich weiß wie hart und kräftezehrend das ist. Diese Verzweiflung, die Angst die ständig da sind. Ich hoffe sehr für Dich, dass Du ein wenig zur Ruhe kommen kannst auch wenn es so schwer fällt. Es ist gut dass Du Dir alles von der Seele geschrieben hast, das ist ein erster Schritt. Hier wird immer jemand sein der Dir antwortet. Wenn Dir danach ist, schreib alles hier auf.


    Alles Gute für Dich!

    Ihr Lieben,


    ich danke jeden einzelnen von Euch für Eure Antworten. Es tut gut, wenn man seinen Seelenschmerz aufschreiben kann und es Leute gibt die einen verstehen. Danke für Eure Schilderungen und die lieben, einfühlsamen Worte. Ich habe mich vor meiner Reaktion selbst sehr erschrocken und war dann auch wieder "beruhigt" wenn man das so sagen kann, dass es fast jedem hier ähnlich geht. Ich habe mich auch mit meinem Papa getroffen, er leidet auch sehr und wir konnten uns austauschen. Auch wenn es noch mehr weh getan hat meinen lieben Papa so zu sehen, tat es auch gut, dass wir zusammen weinen konnten.


    Der Tag gestern war dann tatsächlich "weniger schlimm" als die Tage davor. Ich hatte in der Nacht auch keine Panikattacke mehr. Der Tag war natürlich trotzdem unglaublich schmerzhaft. Es ist wahnsinn, wie alles wieder hoch kommt und wie man den Schmerz und die Verzweiflung noch einmal spürt. Aber wir haben sie eben geliebt, von ganzem Herzen und da ist so eine Reaktion nur verständlich auch wenn sie mir Angst macht.


    Gestern habe ich dann nochmal viel geweint und bin zusammen mit meinem Mann und meinem Papa zu Ihrem Grab gefahren. Wir haben Ihr Blumen gebracht. Der Friedhof ist für mich immer noch ein Ort der Traurigkeit. Das wird sich so schnell wohl auch nicht ändern. Muss es ja auch nicht. Ich spüre meine Mama an anderen Orten viel mehr als an Ihrem Grab. Es war ein harter Tag, ich war am Nachmittag dann so erschöpft und musste mich hinlegen und schlafen, das hat auch tatsächlich geklappt. Abends haben wir uns dann bei meinem Papa zu Hause mit Ihren engsten Freunden getroffen. Wir haben was gutes gekocht und waren einfach zusammen. Mit Ihr in unserer Mitte. Das war schön und wir hatten dadurch auch Ablenkung. Jedem ging es ja ähnlich.


    1 Jahr! Ich kann es immer noch nicht fassen und doch ist es so real geworden. Jetzt liegt auch mein 1. Trauerjahr hinter mir. Und ihr habt mich hier auch begleitet und mir geholfen. Vielen Dank, ich glaube ich hätte es nicht so gut geschafft, hätte ich mich nicht hier angemeldet. Ich bin froh, dieses Forum in meiner Not gefunden zu haben. Verbindet uns doch alle der selbe Schmerz.

    Ihr Lieben,


    ich hoffe Ihr habt die Feiertage und Silvester gut überstanden. Ich bin an solchen Tagen sehr emotional, war es doch das erste Weihnachten ohne Mama. Es war komisch und doch schön, da wir komplett anders Weihnachten gefeiert haben. Ich wusste das Mama da war, direkt zwischen uns.


    Heute, 1 Tag vor Ihrem Todestag der sich jetzt zum ersten mal wiederholt geht es mir richtig schlecht. Ich hätte damit nicht gerechnet, da ich alle anderen Tage wie Geburtstage usw auch gut überstanden habe. Aber Ihr Todestag ist nochmal eine ganz andere Nummer. Ich hatte es schon kommen sehen. Ich war die letzten 4 Nächte ungefähr sehr unruhig. Hatte wieder Einschlafprobleme und diese Angst und Panik, wie ich sie so gut kenne, hat sich auch wieder gemeldet, Aber noch sehr leise. Ich kam gut damit klar. Gestern Abend war es dann plötzlich ganz, ganz schlimm. Es kommt immer, wenn ich im Bett liege, tagsüber geht es mir erstaunlich gut. Aber Nachts.....es ist wie damals vor 1 Jahr. Ich war schon wieder so lange wach und musste mich dann wieder mit fernsehen ablenken, aber ich wurde einfach nicht müde. Ich spürte dass mein Körper sich verkrampfte. Ich hatte plötzlich so eine enorme innere Unruhe. Bei der Unruhe blieb es leider nicht alleine. Ich hatte auf einmal wieder Angst. Ich wusste nicht genau wovor. Hatte einfach ein ganz schlimmes Angstgefühl. Ich durchlebe gerade wieder die schlimmsten Tage meines Lebens, als ich vor 1 Jahr meine liebe Mama begleitet habe, als ich ihr einfach zusehen musste wie sie weg ging und ich konnte nichts tun. Es fühlt sich so an, als würde ich genau an diesem Punkt 1 Jahr später wieder stehen. In meinem Kopf wiederholt sich ALLES, was ich damals um diese Zeit erleben musste. Ich finde den Aus Schalter nicht. Mein Kopf spult es immer und immer wieder ab und immer mehr Details fallen mir wieder ein, die ich über das Jahr vergessen habe. Sogar das Fernseh Programm wiederholt sich! Meine Mama und ich haben die letzten Tage vor Ihrem Tod viel fern gesehen, das hat uns beide beruhigt. Und 1 Film blieb besonders hängen. Da habe ich mich zu Ihr uns Bett gelegt, mich an sie gekuschelt und es lief "Fack ju Göte". Dieser Moment ist mir so in Erinnerung geblieben. Genau dieser Film kam gestern....1 Jahr später wieder sogar der selbe Film. Ich dachte wirklich ich dreh durch.


    Ich musste plötzlich krampfhaft weinen und konnte nicht mehr aufhören. Ich musste dann wieder auf Beruhigungstropfen zurückgreifen. Die habe ich damals von meinem Hausarzt bekommen und die haben mir immer sehr gut geholfen. Es sind keine Hämmer, alles homöopathisch aber sie helfen. Ich habe sie seit der Beerdigung nicht mehr gebraucht und war gestern Nacht so froh dass ich sie noch hatte und dass sie noch nicht abgelaufen waren. Erst dann konnte ich mich beruhigen und schlafen. Heute morgen wäre mein erster Arbeitstag wieder gewesen. Ich schreibe gewesen, weil ich im Moment immer noch zu hause bin, ich habe mich für heute ins Home Office verschanzt. Ich hätte das nie gedacht, aber ich bin aufgewacht nach sehr wenig Schlaf und wollte mich anziehen. Die Trauer kickte mich wieder richtig um. Ich fing wieder an krampfhaft zu weinen. Das war wirklich erschreckend, ich habe das letzte mal wie gesagt vor einem Jahr so schlimm geweint. Es ist alles wieder da. Morgen ist Ihr Todestag, es ist einfach 1 Jahr vergangen. Wenn es mir jetzt schon so schlecht geht, wie wird es dann morgen sein? Ich habe Angst davor. Ich kenne mich so nicht. Dazu kommt noch mein schlechtes Gewissen, dass ich nach 2 Wochen Urlaub heute nicht zur Arbeit gehen kann. Aber ich kann, so blöd es sich anhört, meine Kollegen gerade nicht ertragen. Ich fange immer wieder an zu weinen, dann wird es wieder besser, dann kommen wieder die Tränen. Meine Kollegen würden das nicht verstehen. Ich arbeite in einer totalen Männer Branche. Mitgefühl ist da irgendwie ein Fremdwort. Ich habe mir dieses Jahr geschworen, dass ich mehr auf mich achten will. Das tue ich hiermit, dass ich heute "nur" im Home Office bin. Und trotzdem denke ich an die Arbeit und an mein Gewissen. Eigentlich kümmert es mich nicht was meine Kollegen denken, es sollte mich nicht kümmern aber trotzdem habe ich Gedanken daran. Ich bin gerade wirklich sehr verwirrt, ich hätte nicht gedacht dass mich die Trauer nochmal so in diesem Ausmaß überwältigt.


    Wie war es denn bei Euch? Wie habt Ihr den ersten Todestag erlebt? Ward Ihr arbeiten? Habt Ihr Euch abgelenkt? Ich weiß nicht wie ich den Tag morgen überstehen soll. Ich bin einfach so traurig. Ich habe meine Trauer nie ignoriert, habe ihr immer Raum gelassen und doch kommt sie jetzt so sehr zurück. Aber bei diesem großen Verlust ist das denke ich "normal". Ich musste das jetzt auf jeden Fall aufschreiben und loswerden. Ich danke jedem fürs Lesen <3

    Lisa :(


    Tut mir wahnsinnig Leid das zu lesen. Das ist einfach so traurig. Ihr habt meine herzliche Anteilnahme :13:Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte. Habe das Gefühl dass die Welt kurz vor Weihnachten total "spinnt". Ihr werdet jetzt bestimmt noch enger zusammen rücken. Du bist ja sowieso so gut es geht für Deinen Bruder da. Ihr gebt Euch gegenseitig Halt. Ich glaube Du bist jetzt sogar bei Ihm in der Heimat oder?


    So traurig es ist, aber vielleicht war es auch eine Erlösung für Eure Oma dass sie einschlafen durfte. Dein Bruder hat sie auch noch betreut. Das muss hart für Ihn gewesen sein. Aber vielleicht kann er in ein paar Monaten dankbar darüber sein, dass er bei Ihr sein konnte. Es ist so furchtbar traurig wenn liebe Menschen gehen müssen. Warum ist das nur so...ich wünsche Euch viel Kraft, ausgerechnet auch noch vor den Feiertagen, da kommt eh so viel hoch :( Da könnte man nur verzweifeln. Haltet zusammen, ich hoffe dadurch wird es etwas erträglicher. Ich schick Dir eine liebe Umarmung.

    Liebe Jenna,

    tief betroffen habe ich gerade Deine Geschichte gelesen. Das ist so furchtbar was Du erleben musstest, und dann auch noch so jung! Ich bin "schon" 31 und musste dieses Jahr meine Mama nach einer Krebserkrankung gehen lassen und das war das schlimmste überhaupt. Ich kann nur erahnen wie es Dir gehen muss....beide Elternteile so kurz nacheinander verloren...das ist ein Alptraum aus dem man nicht aufwacht. Es tut mir schrecklich Leid. Es ist "gut" dass Du hierher gefunden hast und Deine Geschichte erzählen magst. Mir hat das Forum bisher immer sehr gut geholfen. Hier wird man verstanden, Du kannst Dir alles von der Seele schreiben. Es ist wie ein Ventil, wenn die Trauer und der Schmerz zu groß werden. Das Schreiben verschafft dann zumindest etwas Linderung. Gut, dass Du auch zur Therapie gehst und Dir helfen lässt. Diese Panikattacken kenne ich und viele andere hier auch. Ich glaube Du hast schon sehr viel Trauer zugelassen und das wird Dir helfen, das Erlebte zu verarbeiten.


    Ich hoffe Du musst die Tage nicht alleine durchstehen und dass Du gute Freunde um Dich herum hast bzw Menschen, bei denen Du Dich wohl fühlst und öffnen kannst. Auch wenn jemand, der so einen großen Schmerz noch nie hatte, das nicht nachvollziehen kann tut es gut nicht alleine zu sein. Nimm Dir alle Zeit der Welt um zu trauern. Das ist glaube ich auch sehr wichtig an diesem ganzen Prozess des Verarbeitens. Man muss erst realisieren was passiert ist. Wenn man soetwas überhaupt begreifen kann - keine Ahnung. Meine Mama ist vor 11 Monaten verstorben und ich realisiere es bis heute an manchen Tagen nicht. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe dass Du hier im Forum ein wenig Hilfe bekommst. Du kannt hier immer schreiben, es wird immer jemand antworten. Du bist nicht alleine mit Deiner Trauer und dem Schmerz, so traurig es ist, Hier sind Menschen die Dich verstehen.

    Hallo Alex,

    ich hab Deine Beiträge schon länger stumm mitgelesen und finde heute mal die Kraft zu antworten. Deine traurige Geschichte ähnelt auch sehr der meinen. Meine Mama war erst 54 als sie dieses Jahr im Januar gehen musste. Sie hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieses Gefühl und dieses Erlebnis bricht einem das Herz. Ich kann Dich sehr gut nachempfinden - leider. Du schreibst voller Liebe an Deine Mama, das merkt man dass Ihr ein sehr gutes Verhältnis hattet bzw immer noch habt.


    Das schlechte Gewissen, ob man etwas anders hätte machen sollen und die Grübelei mitten in der Nacht kommen mir ebenfalls bekannt vor. Ich glaube das haben sehr viele. Jeder fragt sich automatisch, ob man rückwirkend alles richtig gemacht hat. Aber wie Lisa schon geschrieben hat, bin ich mir auch sicher dass jeder von uns diesen Instinkt hat, das richtige zu tun. Ich habe damals sehr viel mit den Palliativärzten gesprochen und eine Dame meinte, dass sehr viele Menschen die im Sterben liegen alleine gehen wollen. Sie konnte das sehr oft erleben. Die Angehörigen waren alle da, jeder war im Zimmer und genau in den 5 Minuten als alle mal raus gingen ist es dann passiert. Jeder machte sich Vorwürfe, aber das muss man nicht. Manche Menschen möchten den Angehörigen diesen traurigen Moment ersparen, manche können alleine einfach besser los lassen. Wir werden es nie erfahren, aber mach Dir vielleicht nicht zu viele schlechte Gedanken darüber. Ich weiß das ist leichter gesagt als getan, bei mir gibt es auch einen Moment, den ich evtl rückwirkend bereue. Ich konnte meine Mama genau so wie Du nicht leiden sehen. Ich war schon ein paar Tage bei Ihr zu Hause und hatte ununterbrochen dieses Leid vor Augen. Ich dachte es frisst mich auf. Mein Papa meinte, ich kann hier übernachten, er hat mich glaube ich sogar noch darum gebeten aber ich bin einfach gefahren. Ich brauchte eine Pause von diesem Anblick, von diesem Leid. Am nächsten Tag bin ich natürlich gleich wieder zu Ihr gefahren und bin dann auch über Nacht dort geblieben. Aber ich habe mich lange gefragt, ob ich diese eine Nacht verschwendet hab weil ich nicht bei ihr war. Schwer zu beschreiben, aber wir haben es Momentan alle schwer genug und sollten uns nicht mit diesen Gedanken zusätzlich quälen.


    Unsere Mamas bleiben für immer in unseren Herzen. Die Liebe kann niemand weg nehmen. Und Deine Erlebnisse mit der Sonne, mir geht wirklich mein Herz auf, da ich das auch schon sehr oft erleben durfte :) es waren graue Tage und plötzlich kam die Sonne oder viele andere Zeichen. Du bist sicherlich nicht verrückt, ich habe das auch. Ich finde es auch schön und es gibt mir eine Zuversicht dass Ihre Seele oder was auch immer noch hier ist,


    Es kommen jetzt bestimmt schwere Tage auf Dich zu. Halte Deine Mama in Erinnerung und diese werden Dich irgendwann wieder lächeln lassen. Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute!

    Hallo Lisa,

    mir fehlen die Worte :13:ich wünsche Dir und Deinem Bruder bzw Deiner ganzen Familie viel Kraft. Diese sch*** Krankheit....es gibt für soooo vieles ein Gegenmittel, wir fliegen sogar zum Mond; ins Weltall und erforschen soooo viele Dinge....aber gegen Krebs gibt es einfach nichts?! Es ist so traurig. Ich hoffe diese Ereignisse verunsichern Dich nicht noch mehr...wobei man bei solchen Nachrichten wirklich an allem zweifeln kann. Ich wünsche Euch, dass bei Euch auch wieder glücklichere Tage kommen und sorgenfreie. Haltet zusammen. Du bist sowieso so gut für Deinen Bruder da, das ist schon so viel wert. :24:

    Meine liebe Mama <3

    am 10.12.2022 sind es nun tatsächlich schon ganze 11 Monate, seitdem Du gehen musstest. Ich verstehe es immer noch nicht und werde es auch nie verstehen. Dieses Jahr war so turbulent, so grausam, so unendlich traurig. Ich möchte Dir so gerne von Millionen Dingen erzählen. Ich habe Dich bei jeder Kleinigkeit angerufen und Du mich. Wir haben uns immer ausgetauscht. Wenn mir irgendetwas besonders gefallen hat hab ich Dir ein Foto geschickt. Mama ich vermisse Deine Stimme, Deinen Humor, Deine Umarmungen....ich vermisse DICH so sehr. Es zerreißt mir immer noch mein Herz. Wie konnte das passieren? Wie konnte das alles so verdammt schief laufen? Wieso haben wir das nicht vorher bemerkt? Wieso? Diese Fragen habe ich mir gleich am Anfang immer wieder gestellt. Aber ich weiß dass ich darauf keine Antwort bekomme. Jetzt vor Weihnachten kocht alles wieder langsam hoch. Nicht dass ich Dich nicht jeden Tag in diesem Jahr vermisst hätte, aber mir kommt es so vor, als wäre es nun vor Weihnachten besonders hart.


    Wir beide haben Weihnachten immer zelebriert. Wir haben unsere Wohnungen geschmückt. Wenn Du was schönes beim Einkaufen entdeckt hast, hast Du es mir mitgenommen. Ich kann es einfach nicht verstehen, dass Du tatsächlich nicht mehr hier bei mir bist. Nie mehr wieder. Zumindest nicht so wie ich es kenne und haben möchte. Mama in diesem Jahr ist soooo viel passiert. So viel trauriges, aber auch einiges schönes. Ich musste mich vor so vielen Herausforderungen stellen. Und ich habe sie tatsächlich geschafft. Auch wenn ich das nie gedacht habe. Ich bin es nicht gewöhnt, da alleine durch zu müssen, da Du mich immer unterstützt hast. Mit meinen mittlerweile 31 Jahren bin ich zwar kein kleines Kind, aber ich fühle mich trotzdem hilflos seitdem Du nicht mehr da bist. Ich fühle mich unsicher bei jedem Schritt und bei jeder Entscheidung. Und doch musste ich mich immer wieder für einen Weg entscheiden. Ich hab es irgendwie geschafft. Und darauf bin ich ein wenig stolz. Ich weiß dass Du trotzdem immer bei mir bist. Aber es ist hart in dieser Zeit. Es fühlt sich manchmal immer noch so an, als wärst Du im Urlaub oder auf Kur. Du kommst schon irgendwann wieder. Aber Du kommst einfach nicht mehr heim....Du rufst mich nicht mehr an. Ich sehe Deinen Namen "Mama" nie mehr auf meinem Handybildschirm. Ich weine in der letzten Zeit wieder mehr, vor allem abends wenn es dunkel ist. Aber das ist ok.


    Ich habe mittlerweile gelernt, mit meiner Trauer umzugehen. Am Anfang im Januar war ich verstört und verschreckt wenn sie kam. Doch mittlerweile begrüße ich sie fast wie einen alten Bekannten. Ich lasse sie zu, ich weiß dass wegschieben nichts bringt. So blöd es klingt, es hilft mir auch, um Dich zu trauern. Dieser Verlust ist so groß für mich. Nicht nur für mich, auch für unsere Familie. Ich kenne es jedem einzelnen an, sie kämpfen auch in dieser Zeit. Mama warum musstest Du so schlimm krank werden? Du hast immer auf Dich geachtet, hast nicht geraucht, nicht übermäßig viel Alkohol getrunken, kein Junk gegessen....und trotzdem musstest Du an Krebs erkranken? Warum? Ich hatte seit meiner Teenie Zeit diese unbegründete Angst vor dieser Krankheit. Ich weiß nicht warum, ob es vielleicht eine Vorahnung war? Ich konnte den Namen dieser Krankheit nicht mal laut aussprechen da ich Angst hatte dieses Unheil über meine Familie oder mich zu bringen. Falls ich mal zu Gott oder zu sonst jemanden gebetet habe, habe ich immer darum gebeten dass niemand von uns krank wird. Ich hatte immer Angst dass sowas passiert. Und dann ist es tatsächlich passiert....kann man soetwas heraufbeschwören? Ich hoffe inständig nicht. Ich glaube man hat einfach eine Vorahnung? Ich weiß es nicht. Als Papa kurz nach Weihnachten 2020 mir die Nachricht gebracht hat dass Du krank bist fiel ich in ein tiefes Loch. Das konnte nicht sein. Ich war so verloren....


    Das ganze Jahr 2021 konnten wir noch zusammen verbringen. Es gab viele Schöne Momente und doch so unendlich viele traurige. Du warst mit Deinen 54 Jahren einfach zu jung. Wenn mir Deine Freundinnen sagen, dass das immer schlimm ist wenn die Mama stirbt kann ich Ihnen nur teilweise zustimmen. Wenn Du 80 hättest werden dürfen oder sogar 90 wäre das natürlich auch traurig gewesen, aber wir hätten unsere Zeit noch mehr ausleben können. Du hättest Dein Leben länger ausleben dürfen. Du wärst einfach länger bei uns gewesen. Und jetzt? Ich musste Dich gehen lassen. Ich musste einfach nur daneben sitzen und konnte nichts tun als Du schwächer geworden bist. Ich wollte jemanden anschreien, wollte die Zeit aufhalten, ich wollte irgendwas tun. Ich war dann einfach nur nah bei Dir. Es war zwar in diesem Moment das schlimmste was ich je erfahren musste, aber 11 Monate später bin ich dankbar Dich begleitet zu haben. Ach Mama...wo bist Du nur hin? In diesem Jahr sind auch noch ein Arbeitskollege von mir und unser Hund gegangen....alles in einem Jahr. Ich blieb mit soetwas immer verschont worüber ich sehr dankbar war. Und jetzt musste ich da ohne Dich durch. Ich wollte Dir davon erzählen. Von so viel!


    Ach Mama...ich hoffe so sehr es geht Dir gut da wo Du bist. Dass Du keine Angst haben musst und keine Schmerzen hast. Ich hoffe es so! In letzter Zeit schaue ich mir wieder viele Bilder von uns an. Ich habe manchmal Angst Dich zu vergessen, so wie Du warst. Da helfen mir die Bilder immer ganz gut. Leider habe ich fast keine Videos von uns, da hätte ich wenigstens Deine Stimmt gehört. Ich trage mittlerweile Deine Pullis. Ich konnte das anfangs nicht ertragen. aber jetzt schon. Deine Pullis sind wie Umarmungen. Manche riechen noch nach Dir. Die will ich dann gar nicht waschen und anziehen damit ich den Geruch noch lange habe. Kann man Gerüche einsperren und in ein Glas packen? Das wäre schön. Mama ich würde so vieles mit Dir besprechen wollen. Es steht noch ein großes familiäres Gespräch an. Früher hätte ich Dir als erstes davon erzählt. Du hast immer vermittelt bzw geholfen. Jetzt mach ich das alleine. Es liegt mir aber am Herzen das Gespräch zu führen von daher muss ich das durchziehen. Ich hoffe Du begleitest mich dabei.


    Mama ich kann nicht in Worte fassen wie sehr Du mir fehlst. Es ist so komisch, nicht mit Dir reden zu können. Ich bin immer noch traumatisiert. Aber es geht mir doch im Großen und Ganzen gut. Ich will stark sein für Dich. Weil ich weiß, dass Du mit jedem Schritt mit mir gehst. Ich will für Dich weiterleben. Es muss irgendwie weitergehen, auch wenn es schwer fällt. Bald ist das 1. Trauerjahr vorbei. Ich bin gespannt ob es sich ändern wird. Aber der Tod von Dir bleibt immer ein Teil von mir. Und DU <3 ich werde Dich nie vergessen. Ich hab Dich einfach so lieb.

    Liebe Michaela,

    ich kann Dich sehr gut nachempfinden. Mir geht es ähnlich wie Dir. Dieses Jahr ohne Mama war schon schlimm, aber vor Weihnachten kochen die Gefühle irgendwie nur noch mehr hoch. Auch die Panikzustände sind mir nicht fremd. Der Körper reagiert ja sehr auf unseren Gemütszustand. Wenn mit Deinen Ohren alles in Ordnung ist und Du das Sausen trotzdem manchmal hast ist das mit Sicherheit auf Stress und auf die Trauer zurückzuführen. Ich bin kein Arzt, aber wie gesagt ich weiß dass körperliche Schmerzen auch von unseren Emotionen ausgelöst werden können. Ich hoffe Du kannst . so traurig die Weihnachtsfeiertage vielleicht auch werden - trotzdem zur Ruhe kommen. Mach eine Pause vom Alltag und hör auf Dich. Was würde Dir jetzt gut tun? Ich wünsche Dir viel Kraft weiterhin. Theresa

    Hallo Ihr Lieben,

    ich hoffe, es geht Euch allen den Umständen entsprechend gut. Ich war jetzt eine Zeit lang gar nicht mehr online bzw habe eher still mitgelesen, aber ich denke immer wieder gerne an dieses Forum bzw an Euch.


    Mir ging es in der letzten Zeit eigentlich ziemlich ok. Ich habe einen Weg gefunden, mit der Trauer umzugehen bzw es war auch sehr viel los in der letzten Zeit, das war natürlich auch eine Ablenkung. Wenn ich ehrlich bin habe ich die Gedanken, falls sie Abends hoch kamen, auch weg geschoben weil ich mir immer dachte "nein jetzt nicht". Es war dann alles im Großen und Ganzen ok, aber in den letzten 2,3 Wochen hat sich das wieder geändert. Klar, Trauer kommt ja in Wellen wie es immer so schön heißt und irgendwann konnte ich meine Trauer auch nicht mehr wegschieben. Das kommt mir jetzt doppelt "dick", ich habe meinem Körper nicht erlaubt zu trauern und jetzt kommt alles wieder hoch, was aber auch an der Jahreszeit liegt. Ich weiß noch alles so genau, wie es vor einem Jahr war. Meiner Mama ging es gut, sie hatte die Chemos gut hinter sich gebracht und sie war mit meinem Papa im Urlaub und ich war so oft es geht bei Ihr Kaffee trinken oder einfach Blödsinn machen. Diese Zeit war rückblickend gesehen so kostbar. Ich hätte niemals gedacht, dass sich die Situation so schnell ändert. Ich habe am 15.10. Geburtstag und ab dem Tag danach ging alles so steil bergab...mein Papa war die ganze Woche schon ein bisschen erkältet, meine Mama hat immer geschaut, dass es sie nicht erwischt, aber sie hat mir nach meiner Geburtstagsfeier geschrieben, dass Papa sie jetzt doch angesteckt hat und sie auch husten müsste. Leider war das keine Erkältung....das hat alles nur vom Timing her gut zusammengepasst, aber leider war es kein Schnupfen, die Krankheit hat meine Mama langsam erobert. Und der Husten war der Anfang....mit dem fing alles an. Die nächsten Monate bis Januar waren so ein harter Weg...so viele Krankenhausbesuche, so viel Kummer, so viel Hoffnung, die sofort wieder zerstört wurde. Ich habe Angst vor dieser Zeit, da ich immer wieder reflektiere, was im letzten Jahr um die gleiche Zeit passiert ist. Ich freue mich auf meinen Geburtstag, aber habe auch Angst davor bzw es wird eben einfach sehr schwer. Mein erster Geburtstag ohne sie, und dann auch noch die Erinnerungen dazu....


    Ein Auslöser, dass meine Trauer wieder total zurück gekommen ist, war auch noch folgende Situation, die mich auch sehr überrascht hat. Meine Schwiegermama hat sich leider den Arm gebrochen beim Rad fahren. Es musste operiert werden, aber man kann es heilen. Als das passiert ist war sie erst mal im Kranknehaus und durfte auch gleich wieder heim, weil man sie erst am Montag operieren wollte. Wir haben sie dann ein wenig mit zu uns genommen und uns um sie gekümmert. Meine Schwiegermama hat dann angefangen zu erzählen, dass sie so lange warten musste und 3 Stunden im KH war. Damit fing es an. Irgendwas hat sich da in mir geregt. Sie hat dann weiter vom Krankenhaus erzählt wie schlimm und blöd das alles ist und dass sie nicht operiert werden mag, aber es jetzt eben so ist. Mir war da ganz komisch, ich hab sie beruhigt usw und mein Mann hat sie dann auch heim gefahren (wir wohnen alle nicht so weit entfernt). Ich bin dann ins Haus und wollte Wäsche aufhängen, als ich einfach plötzlich komplett in einem Weinkrampf am Boden saß. Das war wirklich überraschend für mich, es kam so schnell als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Ich musste so weinen. Ich hab geschimpft und immer wieder gesagt ich hätte ALLES dafür getan, dass sich meine Mama auch nur den Arm gebrochen hätte. Ich habe immer wieder gedacht warum konnte sich meine Mama nicht auch "nur" den Arm brechen? Warum musste meine Mama so eine scheiß Krankheit bekommen? Meine Schwiegermama hat das alles nicht böse gemeint und ich weiß ja, andere haben auch ihre Probleme aber irgendwie war ich noch nicht soweit, dass ich mich über einen gebrochenen Arm sorge. Auch als sie gesagt hat dass sie 3 Stunden im KH war....da dachte ich mir nur sei hald froh dass es nur 3 Stunden waren und nicht Tage. Ich weiß das ist sehr egoistisch von mir, natürlich ist es nicht toll für sie dass sie einen gebrochenen Arm hat. Sie hat Schmerzen und es ist unangenehm. Das weiß ich. Aber meine Toleranz dafür ist noch nicht da. Meine Mama ist jetzt seit 8 Monaten nicht mehr bei mir, ich kann mir leider immer noch nicht die Geschichten von anderen anhören die klagen wie scheiße und schlimm alles ist, obwohl sein oder Ihr Problrem in 8 Wochen wieder vorbei ist. Das ist auch nicht gerade eine tolle Eigenschaft von mir im Moment ich weiß...aber ich muss da wirklich auf mich selbst aufpassen. Die KH Geschichten von meiner SchwieMu haben wieder alles aufgebrochen in mir. Ich war plötzlich wieder im Januar und ich hatte plötzlch wieder Angst. Ich hab mich dann ein wenig distanziert, was für meine Familie so rüber kam, als wäre ich genervt von ihr gewesen was natürlich überhaupt nicht stimmte. Ich wollte einfach nicht nochmal so reagieren wie beim Wäsche aufhängen. Mir macht so ein Nervenzusammenbruch einfach Angst und ich will das vermeiden. Ich möchte einfach nicht so sein....aber mein Körper holt sich das eben und ich habe wieder gelernt, dass ich mir da einfach noch mehr Raum und Geduld geben muss. Aber seitdem bin ich echt wackelig auf den Beinen und auch sehr durch den Wind. Leider kam dann auch noch eine schlechte Nachricht von einem Bekannten bei mir an, was alles nicht besser gemacht hat.


    Wie geht es Euch dann im Moment mit Eurer Trauer? Und wie geht Euer Umfeld damit um? Zeigt es bei jeder Situation Verständnis?

    Liebe Lisa und liebe Hedi,

    liebe Alle,

    danke für Eure Antworten - vor allem Hedi, danke dass Du Deine Sicht aus der "Elternseite" geschildert hast. Es ist schön zu wissen, dass Du einen guten Rückhalt bei Deiner Familie hast. Wie Du schon sagst, Einsamkeit in der Trauer darf sein und muss bei einigen leider auch so sein. Und hier gilt wirklich, lieber erfühlen anstatt sich so viele Gedanken zu machen, da hast Du schon Recht. Mein Papa hat sich tatsächlich, wie Du schon geschrieben hast Lisa, gleich im Februar schon in einem Fitness Studio angemeldet. Da hat er mittlerweile seinen festen Kern und sie trainieren regelmäßig zusammen. Er hat auch so tolle Freunde, die sich um ihn kümmern und ich bin natürlich auch für Ihn da so gut es geht. Wie sagt man immer, er ist im Moment einsam, aber nicht alleine.


    Wünsche Euch allen eine gute Woche, passt auf Euch auf.

    Hallo liebe Community,

    habe eine Zeit lang nichts mehr geschrieben, aber immer still Eure Beiträge gelesen und mitgefühlt <3 Ich danke Euch sehr für den Austausch hier und Eure einfühlsamen Worte. Ich kann daraus wirklich vieles lernen und wer weiß vielleicht helfen jemand anderen unser Beiträge wieder, wie Sverja schon geschrieben hat.


    Wie gehts es Euch? Ich hoffe die Zeit macht es ein wenig erträglich für Euch.

    Ich habe ja schon öfters geschrieben, dass sich meine Trauer ein wenig verändert hat. Manchmal ist sie da und schlägt mit voller Wucht zu. Manchmal ist sie wieder kleiner, wie Wellen. Manchmal kommt Angst dazu, aber meistens bleibt sie weg. Trotzdem vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meine Mama denke. Und es wird niemals mehr weggehen, das weiß ich. Aber ich will auch meine Mama immer im Herzen und in meinen Erinnerungen wach halten <3


    Gestern war eine Geburstagsfeier von meinem Onkel, der Bruder von meiner Mama. Es war sein erster Geburtstag, an dem seine Schwester nicht da sein konnte. Ich weiß nicht wie es ihm ging....er hatte viele Freunde und Bekannte da, das war auch echt schön. Ich konnte mich dann mit meiner Tante ein wenig unterhalten. Vor allem über Mama. Und da hab ich mir wieder gedacht, wie surreal das alles ist. Beim erzählen denke ich immer, ich erzähle die Geschichte von einer anderen Familie. Uns kann das doch nicht wirklich passiert sein. Es fühlt sich manchmal an, als würde meine Mama jeden Moment anrufen und mich spaßhaft schimpfen "Hey spinnst Du warum hast Dich denn so lange nicht mehr gemeldet?! Magst auf einen Kaffee vorbei kommen?". Ich kann es manchmal nicht glauben, dass sie weg ist, dass das nun unser Schicksal ist. Dass ich sie nie wieder sehen werde. Diese Endgültigkeit macht einen doch verrückt oder? Ich habe es soweit verstanden, dass sie nicht mehr kommt. Mein Kopf und mein Herz wissen es. Leider. Aber es fühlt sich trotzdem nicht so an. Manchmal bin ich von mir selbst überrascht, wie ich mit all dem umgehen kann. Im Januar dachte ich es zerreißt mich vor Schmerz. Hatte ständig Angst, Panik, Trauer...so eine schlimme, tiefe Trauer. Ein halbes Jahr später ist es wirklich anders geworden. Ich will nicht sagen besser, denn dieser Verlust wird nie besser. Aber eben anders.


    Ich denke im Moment auch viel über meinen lieben Papa nach. Er meistert das alles soooo gut, er ist ja selbst erst 57 und war seit Ewigkeit mit meiner Mama zusammen. Plötzlich ist er alleine. Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin dass ich meinen Mann habe, dass da jemand ist an dem ich mich randrücken kann wenn die Nacht wieder zu dunkel ist. Dann denke ich an Papa. Er kann das nicht. Ich wäre in meinem Leben nicht mehr froh, wäre mein Mann nicht da. Wie schafft mein Papa das nur. Wir sehen uns sehr oft und reden täglich. Es geht ihm im Großen und Ganzen OK, aber ich sehe es ihm an, dass er das einfach nicht will. Dieses alleine sein. Er tut mir so Leid, ich will nur dass es ihm gut geht. Und ich muss sagen ich bin echt stolz auf Ihn wie er das macht, das sage ich ihm auch. Habt Ihr manchmal auch diese Sorgen um den verbliebenen Elternteil? Wie gehen sie damit um und wie unterstützt ihr sie? Ich bin schon froh, dass wir alle nah zusammen wohnen und ein gutes Verhältnis haben. Er hat auch sehr gute Freunde die ihn auffangen. Ich hoffe das reicht bzw hilft ihm ein wenig.


    Wünsche Euch einen schönen Tag <3 bleibt zuversichtlich.

    Liebe Lisa95


    wir haben uns ja schon ein wenig ausgetauscht, wollte Dir aber hier auch nochmal antworten :)


    Es ist verständlich, dass Du Deiner Mama von Deinem JGA erzählen wolltest :( solche größeren Ereignisse möchte man doch immer seiner Mama erzählen. Ich verstehe das. Unsere Mama werden schmerzlichst von uns vermisst. Aber Deine Mama war bestimmt trotzdem auf irgendeiner Art und Weise bei Dir. Auch wenn das vielleicht kein Trost ist...man kann manches einfach nicht schön reden. Aber ich glaube schon ganz fest daran, dass sie alles mitbekommen, nur eben anders.


    Ich war ja das letzte Wochenende in München wie Du weißt. Ich habe ein paar Tage vorher auf Instagram von einer ganz lieben Person, die ich nicht persönlich kenne, die Story angesehen. Sie ist ein sehr positiver Mensch, ist in meinem Alter und hat leider auch sehr jung Ihren lieben Papa verloren. Sie schreibt immer wieder mal darüber, wie Sie damit umgeht usw und ich finde das sehr bewundernswert. Auf jeden Fall war die besagte Dame ein paar Tage vor mir auch in München und hat berichtet, dass sie eben auf Zeichen usw hört und hat erzählt, dass auf Ihr ein Marienkäfer rum gekrabbelt ist und für sie war das ein Zeichen von Ihrem Papa. Ich habe mich so für sie gefreut, weil ich es auch als ein schönes Zeichen empfunden habe. Als ich dann in München war und S-Bahn mit meinen Mädels gefahren bin, war ich dann total sprachlos und überrascht, als sich bei meinem Fensterplatz neben mir auch ein Marienkäfer nieder gelassen hat. Mitten in München in einer S-Bahn. Ich hab den Gedanken für mich behalten....aber wie schön ist das? Und so ist es bei Dir bestimmt auch. Deine Mama ist da und hat Deinen JGS gesehen. Ich hoffe der Gedanke tröstet Dich ein wenig. Auch wenn nichts unsere Mamas ersetzt und wir sie natürlich am liebsten in den Arm nehmen wollen....


    Zu Deiner Freundin: Find es einfach total unmöglich von ihr. Aber wie Pia schon geschrieben hat, ich kenne auch niemanden, bei dem sich die Träume bewahrheitet haben. Ich glaube auch dass bei Deiner Freundin vllt irgendwas schlummert und sie das eben geträumt hat. Aber sie hätte es Dir nicht erzählen dürfen. Finde das sehr schade und auch rücksichtslos von ihr. Aber steigere Dich da nicht rein. Dieser Traum ist NICHT die Wirklichkeit.


    Wünsche Dir und Euch allen einen schönen Tag <3

    Liebe Michaela,

    der Schmetterling war bestimmt von Deiner Mama, das ist doch so eine schöne Vorstellung und dass er auch noch auf dem Kopf von Deiner Tochter gelandet ist <3 ich glaube ganz fest daran, dass dies ein Zeichen war. Ich habe auch sowas ähnliches mit einem Schmetterling erlebt. Es war der erste Geburtstag von meiner Mama, an dem sie nicht mehr bei uns sein konnte;( der Tag war schwer, sehr sogar. Ich ging zusammen mit meinem Mann und meinem Papa zu Ihr ans Grab und wir standen da, alle 3 so verloren und so traurig, in Gedanken ganz fest bei Ihr. Und dann kam wie aus dem Nichts ein weißer Schmetterling. Er schaute sich alle Blumen an, die wir Ihr neu gebracht haben zu Ihrem Geburtstag. Er setzte sich auf jedes einzelne Gesteck und blieb ein wenig bei uns. So als hätte er sich alles angesehen. Das war sehr schön und ich stellte mir auch vor, dass das meine Mama war <3 ich glaube es gibt noch so vieles, was wir Menschen nicht verstehen können. Ich hoffe es sogar. Hoffe so sehr, dass unsere Mamas und all die Lieben, die schon gehen mussten, noch irgendwie bei uns sind.


    Ich kann Deinen Schmerz so sehr verstehen. Das tut mir Leid, dass Du Dich mit Deiner Trauer allein gelassen fühlst. Ich weiß Du hast bestimmt Deine Familie und Freunde mit denen Du darüber sprechen kannst, aber so ganz verstehen können sie es wohl nicht. Das ist bei mir aber auch so in manchen Situationen. Da ist man schon stolz, dass man überhaupt aufstehen kann und weiter machen kann. Alles andere wie Arbeit wäre an diesen Tagen zu viel. Doch andere sehen dann nur, dass man aufgestanden ist und sonst nichts. Derweil ist dieses aufstehen und bemühen schon ein riesen Schritt, egal wie "weit" man schon in der Trauerzeit ist. Mach das alles in Deinem Tempo und achte auch Dich. Wünsche Dir einen erträglichen Tag <3

    Schwieriges Thema, auf der einen Seite will ich wirklich nicht hin gehen und sehe das ähnlich wie Du Linchen1 , finde es sehr gut von Dir, dass Du Dich damals nicht hast lenken lassen sondern einfach auf Dich gehört hast und auch so stark warst, Dich "durchzusetzen". Man muss schon auch auf sich selbst schauen und ich kann absolut nachvollziehen, dass Du nicht hin gegangen bist.


    Liebe Ameliea , nein alles gut vielen Dank für Deinen Ratschlag. Ich weiß dass mir im Prinzip niemand sagen kann was ich tun soll. Das muss ich selbst entscheiden, finde es aber gut zu wissen, wie andere darüber denken würden. Letztendlich liegt es natürlich an mir. Ein kleiner Teil von mir denkt auch so wie Du, dass ich mich vielleicht meiner Angst stellen soll. Hut ab vor Dir übrigens, dass Du Dich zu Deinem Ex mit der neuen Freundin hin getraut hast. Danach warst Du bestimmt ein bisschen stolz auf Dich - zurecht :) und konntest vielleicht besser abschließen.


    Ich weiß eben nicht, ob ich es nicht für mich als Abschied brauche. Es ist auch schwierig, wir arbeiten in einem Familienunternehmen und der Verstorbene ist eben der Schwiegersohn unsereres Gesellschafters und bei uns ging es immer familiär zu. Aber da kommt eher wieder die Erwartungshaltung von den andren zum Vorschein, da denke ich gerade nicht an mich, sondern eher was die anderen Kollegen erwarten. Aber darum sollte es nicht gehen, es geht immer noch um mich und deshalb muss ich alle anderen ausblenden.


    Ich will diesem Thema eigentlich gar nicht so viel Raum geben und dennoch schreibe ich mit Euch darüber...


    Muss auch ehrlich sagen, die Fassungslosigkeit geht allmählich zurück und ich spüre fast nur noch Wut. Wut über diese gesamte Situation, zum Teil auch über ihn. Wisst Ihr ich war echt auf einem guten Weg. Ich konnte langsam damit umgehen, dass Mama nicht mehr da ist. Habe trotzdem viel mit Mama gesprochen. Natürlich weine ich immer noch so viel, aber es wurde ein wenig besser bzw die Trauer hat sich verändert. Und jetzt kommt sowas. Aber das kann ich nicht ändern.


    Hoffe einfach, dass diese Woche schnell vorbei geht, egal wie ich mich entscheiden werde. Ich würd so gern mit Mama darüber telefonieren....das Leben ist SO schön und auch SO hart manchmal.

    Danke Ihr tollen und lieben Menschen für diesen Austausch hier :)


    Danke dass Ihr Euch ein wenig in mich Hinerversetzen könnt. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob mir das eher schadet als gut tut, ich werde da mal noch darüber schlafen und richtig...zwingen kann mich niemand. Eins kann ich aber heute auf jeden Fall sagen, dass es mir weh tut damit konfrontiert zu werden und ich auch wieder komplett unruhig werde. Ich glaube auch, dass ich nicht mit anderen Gedanken hin gehen kann. Wie soll man sowas auch anders sehen? Es ist und bleibt schrecklich und traurig. Gerade wenn man selbst soetwas erlebt hat. Ich weiß manchmal gar nicht, was ich dann denken soll ich stresse mich dann so sehr in einen Gednaken rein dass ich mich über Kopf und Kragen rede / schreibe.


    Sverja Du hast immer so eine wahnsinnig tolle Art Dich auszudrücken und schenkst den Menschen hier immer sehr viel Trost und hast gute Tipps. Ich hoffe, dass es Dir bald wieder besser geht. Vielen dank, dass Du mir trotzdem geantwortet hast:24:ich stimme Dir in allem zu. Nur weiß ich eben wirklich noch nicht ob ich hin gehen soll. Werde es mir überlegen und nach meinem Bauchgefühl gehen.


    Danke Euch allen

    Ihr Lieben <3


    vielen Dank an alle, die immer meine Beiträge mitlesen und sowohl im Stillen, als auch mit Ihren Texten an mich denken :)


    Heute bin ich so zwiegespalten. Das Thema Tod und Abschied beschäftigt mich seit letzter Woche wieder mehr denn je. Nicht, dass ich den Tod von meiner lieben Mama im Januar schon verarbeitet hätte...nein das hab ich wirklkich nicht...aber ich konnte in dieser Zeit schon vieles aufarbeiten und habe mich wieder in das Leben gestürzt. Ich wollte wieder glücklich sein. Für mich, aber auch für meine Mama. Ich denke mir, dass sie eh immer bei mir ist und sieht was ich mache und erlebe und dass sie mir hilft. Die Trauer kommt dennoch oder gerade deswegen immer wieder in Schüben. Erst gestern Abend wieder. Ich hatte ein schönes Wochenende voller Entspannung und gutem Essen und mit unseren Freunden. Alles war gut. Und dann kam wieder die Trauer. Diese Bilder, die mir damals im Januar mein Herz gebrochen haben. Diese Hilflosigkeit und die Angst von Mama zu sehen. Mein Herz wird wieder so schwer wenn ich nur daran denke. Aber mein Kopf erinnert mich automatisch immer wieder daran, auch wenn ich nicht an diese Bilder denken mag.


    Wie ihr in meinem vorherigen Beitrag vielleicht schon gelesen habt, hat sich ein Arbeitskollege letzte Woche das Leben genommen. Für mich immer noch unfassbar. Einfach unbegreiflich. Aber ich habe versucht, das nicht zu nah an mich heran zu lassen und doch beschäftigt es mich. Ich bin ein sehr empathischer Mensch, was ich eigentlich sehr gut finde, aber in manchen Situationen überrennt mich diese Eigenschaft manchmal. Wir haben alle in der Arbeit gedacht, dass die Familie im stillen und nur unter sich Abschied nehmen will, doch heute hieß es, wir, also die Arbeitskollegen, können auch zur Beerdigung kommen. Das war ehrlich gesagt ein kleiner Schock für mich. Ich habe mit einer Beerdigung nicht gerechnet und mein erster Gedanke war: Ich kann da nicht hin gehen. Ich schaffe das nicht. Es ist zu früh. Aber ich stehe ein wenig im "Zugzwang", da ich unter anderem die Personalleitung bin und wie ich es gehört habe, fast alle hin gehen möchten. Ich denke dabei gerade nur an mich und ich weiß das ist egoistisch. Ich kann nicht schon wieder auf eine Beerdigung gehen. Nicht schon wieder auf einen Friedhof. Nicht schon wieder die Urne oder vielleicht sogar noch schlimmer - einen Sarg sehen. Vor diesm Anblick fürchte ich mich schon mein ganzes Leben. Ich finde Särge ganz, ganz furchtbar. Keine Ahnung wieso. Ich kann es nicht ertragen, die Angehörigen so am Boden zerstört und weinend zu sehen. Ich habe den Tod von meiner Mama noch nicht verkraftet, ich weiß wirklich nicht ob ich das schaffe. Die Kollegen reden auch über die Organisation von einem Kranz und einem Brief, da haben sie sich auch an mich gewandt. Ich durchlebe diese Orga indirekt nochmal. Ich bin gefühlt wieder im Januar, obwohl dies ja eine KOMPLETT andere Situation ist. Ich habe hier in der Arbeit Verantwortung für die Mitarbeiter und ich sehe ihnen an, dass sie das alles auch mitnimmt. Aber ich habe noch nicht die Kraft, für alle tröstende Worte zu finden. Ich bin noch zu sehr mit mir selbst beschäftigt.


    Wie ihr vielleicht auch wisst, ist das Thema Friedhof und Beerdigung sowieso ein großes Thema für mich. Ich habe dies auch mit dem lieben King schon mal kurz in einem anderen Wohnzimmer besprochen - herzlichen Dank nochmals für Deine Offenheit und Deine Worte. Ich bin in der letzten Zeit darauf gekommen, dass viele Ängste und Unsicherheiten in meinem Leben von früher kommen. Als ich als Kind mit zu einer Beerdigung genommen wurde. Ich konnte so vieles noch nicht verstehen und ich habe mich so vor dem Sarg gefürchtet. Ich hatte Angst, als ich die Rose hinein gelegt habe, selbst hineinzufallen. Ich hatte einfach Angst vor diesem Anblick und konnte es nicht verstehen und wollte es sogar nocht mit etwas lustigem überspielen (verdrängen). Das hat sich bis heute hin gezogen und ich glaube wirklich, dass viele Probleme die ich habe, von diesem Tag her kommen, bzw die Probleme die ich mit dem Thema Tod habe. Irgendwie ist da eine Störung entstanden, ich weiß es selbst nicht wie ich es beschreiben soll und ob es daran wirklich lag....aber ich bilde mir ein, dass es da "klick" bei mir macht und ich auf einer guten Spur bin, mein Trauma zu lösen um endlich frei von diesen Gedanken voller Sorgen um mich und andere zu leben.


    Ich habe mich mit diesem Thema auseinander gesetzt....und jetzt soll ich wieder auf eine Beerdigung gehen. Auf der einen Seite schreckt es mich ab, weil ich es extrem schlimm finde und es einfach nicht ertragen kann. Auf der anderen denke ich mir, wieso diese "Herausforderung" gerade jetzt in mein Leben kommt, wo ich versuche mich mit dieser auseinanderzusetzen? Das ist doch seltsam. Vielleicht möchte jemand, vielleicht möchte sogar meine Mama, dass ich mich diesem Thema nochmals stelle, nur mit anderen Gedanken. Mit einer anderen Sichtweise. Das Thema Tod wird mich immer begleiten, ich bin erst 30 Jahre alt und auch wenn ich meine lieben Großeltern und alle Menschen die ich liebe gerne um mich habe....das Leben ist nicht unendlich. Das habe ich als kleines Kind dann sehr schnell begriffen, dass Menschen einfach verschwinden und nicht mehr wieder kommen. Diese Gedanken melden sich wieder bei mir. Und ich muss dieses Thema akzeptieren. Ich bin natürlich nicht gezwungen, hin zu gehen das weiß ich, das haben auch viele Kollegen gesagt. Wenn ich es nicht schaffe, brauche ich es nicht machen. Punkt. Aber vielleicht sollte ich es....auch um Abschied von Ihm zu nehmen, auch wenn er nicht zu meinem engsten Bekanntenkreis gehörte...


    Wie ihr seht bin ich heute echt hin und her gerissen und es tut wieder mal gut, mein Gedankenchaos aufzuschreiben. Wie würdet Ihr Euch denn an meiner Stelle verhalten? Wie seid Ihr mit dem Thema vertraut? Bei uns wurde es leider immer totgeschwiegen und ich habe vielleicht deshalb eine verzerrte Wahrnehmung daovn. Alles nicht so einfach gerade.


    Danke fürs lesen <3

    King vielen dank für Deinen offenen und ehrlichen Worte. Danke, dass Du Deine Gedanken mit mir/uns teilen magst - vielen Dank, das ehrt mich sehr und war bestimmt nicht leicht.


    Du bist sehr stark, ich finde das toll, wenn Menschen so offen sind und man sich auch eingestehen kann, dass eine Therapie nichts schlimmes ist, sondern eine unglaublich Große Hilfe.


    Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles Gute, LG