Durch die Kinder und den ,,Alltag" habe ich derzeit gut Ablenkung, allerdings kommt ständig ein ,, Tiefpunkt" durch, wo ich nur Weine. Als ich die Diagnose damals bekam und man mir sagte ,, es tut uns leid. Ihr Baby wird leider keine 3 Tage Lebenserwartung haben" war ich wie gelähmt. Ich konnte es einfach nicht glauben und dachte im ersten Moment ,, nein, die MÜSSEN sich täuschen. Die meinen sicherlich nicht Grad mein Baby. Es war doch bisher immer alles gut. Wie können die mir sowas schreckliches nun vorhersagen. Die Ärzte irren sich, mit Sicherheit, ALLE, ganz klar!" Aber ich denke in dem Moment hat sich einfach mein persönlicher Schutzinstinkt eingestellt weil ich es nicht wahr haben wollte.
Ich habe ziemliche Bauchschmerzen sobald ich mich dem Friedhof nähere. Allein der Gedanke ständig ihn dort lassen zu müssen. Er gehört doch in meine Arme. Ich weiß, dass manche Gedanken echt absurd sind, aber die kommen einfach wie zb. ,, Ob er wohl friert? Ob er Angst hat so allein im dunkeln?" Usw..
Wie gesagt ist echt bescheuert aber ob Tod oder nicht, mein Mutter- und Beschützerinstinkt bleibt. Meine anderen 2 Kinder sind auch noch klein und verstehen natürlich nicht wirklich wieso wir derzeit jeden Tag dort hin laufen. ( Sind wir ja schließlich vorher auch nicht)
Ich sagte meinem Sohn Milan (3 Jahre ) heute, dass wir seinen kleinen Bruder besuchen gehen. Er verstand aber nicht wieso wir vor nem Grab stehen und auf ein Kreuz mit Blumen und Kränzen und Kuscheltieren hinab schauen wenn es doch sein Bruder ist und sein anderer Bruder Lorenzo (1 1/2 Jahre alt) im Buggy sitzt. Also warum er den einen sehen kann und den anderen nicht. Gott ich hoffe ihr wisst was ich meine. 🙈🙈
Da der kleine ja Zuhause kam und ich alleine war in dem Moment außer das meine Kinder bei mir waren, die leider auch die Geburt mitbekommen haben, hatte ich Angst wie viel die 2 mitbekommen haben. Die ganzen wochen wich mir mein Mann und meine Mutter nicht von der Seite aber genau in den 2 Std wo beide kurz weg mussten kam er natürlich.
Zunächst dachte ich, na gut die sind noch klein die werden, wenn überhaupt, eh alles schnell vergessen. Ich bat die sogar die Erzieherinnen aus der Kita ein extra Auge auf Milan zu werfen ob er sich anders verhält. Die kamen mir sehr entgegen und sagten, dass sie sofort mir helfen würden das zu überwinden. Sogar das Milan auch gerne länger in der Kita Mal lassen kann, falls es mich in dieser Zeit entlasten würde. Fand ich super nett. Allerdings scheinen die 2 mehr mitbekommen haben als ich annahm. Milan sagt seitdem zu jedem ,, Mama hat AUA am Bauch. Und dann kam Doktor mit tatuuutataaaaa und haben Mama mit geholt und dann war ich bei Oma. Und dann bei Papa. Papa war mit Auto weg noch"
Wie gesagt er ist 3 Jahre erst. Da dachte ich nur oooooh jeeeee naja es hätte auch schlimmer kommen können. BIS Lorenzo kam und irgendwas brabbelte und ich meinte was er mir denn sagen wolle.
Er winkt und sagt ,,komm Mama"
Ich bin im dann hinterher, er läuft ins Badezimmer, zeigt genau auf die besagte Stelle und dann unten zwischen die beine und sagt ,, Mama... Baby.... Tuuutaaaaaaa" 😯😯😯
Und beide an unterschiedlichen Tagen und das unabhängig voneinander.
Da dachte ich mir nur ,Mist'.
Gleichzeitig war ich erstaunt, dass Lorenzo zb. Sofort wusste das es ein Baby ist was ich da hielt und das ohne ich was sagte. Er ließ sich damals leider nicht aus dem Bad verbannen. Versteht mich nicht falsch, er hat zwar schon einige Babys gesehen allerdings dadurch daß ich eine vorzeitige halbe Plazenta Ablösung hatte war der kleine Engel voller Blut. Weit über dem normalen bei einer Geburt hinaus.
Tut mir leid für diesen Riesen Text aber musste das euch erzählen.❤️