Beiträge von Sunset0312

    So geht es mir auch.

    Heute war wieder ein schwerer Schritt. Ich musste das „Spaßauto“ von Jens (einen 35 Jahre alten Jeep) bei der Zulassungsstelle abmelden.

    Es gibt immer wieder Tage an denen ich meine Tränen einigermaßen unter Kontrolle habe.

    Heute ist es mir nicht geglückt. Beim Rausgehen haben sich die anderen Wartenden bestimmt gefragt, warum ich in einer KFZ Zulassungsstelle in Tränen ausbreche…

    Liebe Verena,

    es tut mir so leid, dass dein Mann gegangen ist.

    Auch ich musste am 27.03.22 meinen liebsten Menschen bewusstlos finden.

    Alle Bemühungen um sein Leben zu kämpfen waren erfolglos.

    Von jetzt auf gleich den Lieblingsmenschen und größten Schatz zu verlieren, wo nur Stunden zuvor alles noch in Ordnung war, ist so schrecklich.

    Ich denke an dich und schicke eine Umarmung.

    Ich wünsche dir schönen Stunden.

    Der Blick aufs Meer ist für mich immer heilsam, tröstend und schmerzhaft zugleich.

    Es tut auf jeden Fall gut, wenn man nicht die ganze Zeit die wartende Arbeit zu Hause sieht.

    Liebe Grüße

    Hallo,

    heute melde ich mich aus dem Urlaub zurück.

    Ich war ja mit den Schwestern von Jens in dem dänischen Ferienhaus, das Jens und ich im letzten Dezember für unseren jetzigen Sommerurlaub gebucht hatten.

    Im letzten Jahr waren wir nur 2 Dörfer weiter im Urlaub in Dänemark.

    Für die Hin-und Rückreise bin ich allein gefahren, weil es mit dem Hund nicht gepasst hätte.

    Es war schrecklich und schön zugleich an die Ecken zu gehen an denen wir im letzten Jahr noch glücklich zusammen waren und ich musste viel weinen.

    Die Schwester hatte einen Bilderrahmen mit Foto von Jens dabei. Wir haben es einfach an die Stelle eines anderen Bildes gehängt. So war er immer bei uns.

    Dann habe ich bei den Ausflügen immer gesagt, was er dort gern gegessen hat und so gab es immer seine Lieblingsgerichte im Andenken an ihn für uns.

    Die Rückfahrt gestern war wieder sehr schlimm.

    Ich stand natürlich vor dem Elbtunnel im Stau und konnte all die glücklichen Paare und Familien in den Autos neben uns sehen.

    Auch die Rückkehr in ein leeres Haus war schlimm und ist es immer noch. Gestern waren es schreckliche 90 Tage ohne ihn und ich könnte gerade nur heulen und mich verkriechen…

    Ohje, ich denke zwar oft, dass ich nicht mehr kann.

    Ein Einbruch kam aber noch nicht…8|

    Dadurch, dass ich 3x am Tag mit Elmo im (Kiefern) Wald spazieren gehe, bin ich sehr viel in der Natur und merke, wie gut das tut.

    Wie geht es euch im Form? Welchen Ausgleich habt ihr gefunden? Womit geht es bei euch ein Stückchen leichter?

    Ich bleibe, auch wenn ich hier allein bin.

    Das Haus haben wir größtenteils selber gebaut. Jens konnte alles und hat alles gemacht.

    In jeder Ecke sehe ich ihn und erinnere mich an die viele Arbeit, den Schweiß und die Mühe.

    Es ist unser Traumhaus - das kann ich nicht aufgeben.

    Jens ist mit 44 gestorben😭😭😭.

    Ja, das mit Belanglosigkeiten habe ich auch gemerkt und stelle fest, dass mich gefühlt Welten von anderen Menschen trennen.

    Irgendwie bekommt man eine ganz andere Sicht auf die Dinge.

    Ja, das ist Elmo. Er ist 2 1\2 Jahre und war der größte Schatz von meinem Lebensgefährten.

    Er war mit verschiedenen Tieren groß geworden. All die Jahre konnten wir keinen Hund anschaffen, weil es unsere Lebenssituation/Beruf nicht hergab. Im Dezember vor Corona hatten wir einen Weg gefunden, wie wir einen Hund artgerecht in unserem Alltag integrieren und Jens war der glücklichste Mensch der Welt. Deshalb war Elmo immer immer und überall dabei und auch bei der gesamten Trauerfeier.

    Leider ist noch einiges an Erziehung bei ihm notwendig.

    Liebes Linchen,

    es tut mir so leid. Ich war gerade in deinem Wohnzimmer und habe „deine Geschichte“ gelesen.

    In deinen ersten Nachrichten fand ich so oft mich mit meinen Gefühlen.

    Besonders, wenn man merkt mit welchen Belanglosigkeiten sich die mitmenschen beschäftigen bzw. sich darüber ärgern. Dann würde ich die ganz gern schütteln oder anschreien - oder beides.

    Mein Status ist immer noch, dass meine Tränen ungehindert ihren Weg finden. Ich kann das noch nicht steuern. Wenn mich Kollegen ansprechen oder andere Dorfbewohner auf offener Straße fange ich immer noch unkontrolliert an zu weinen…

    Wie hast du die Zeit bloß überstanden?

    Liebe Grüße

    Liebes Linchen,

    ich freue mich sehr über deine Nachfrage.

    Wir warten leider immer noch auf die Behörden….

    Ich arbeite mittlerweile wieder 100%. Ich bin 48 und irgendwie muss ich unser Haus ja abbezahlen…

    Eine kleine Herausforderung mit großem Hund, Haus und-Gartenarbeit, die einen immer anschaut.

    Am Wochenende hatte ich mal wieder einen Tiefpunkt. Alle Nachbarn um mich herum hatten ihre Familien zu Gast und haben gegrillt.

    Meine Familien und Freunde wohnen mindestens 1 Stunde entfernt und daher bin ich allein geblieben (unser Hund tut sich zur Zeit mit Autofahren schwer, was früher ohne Probleme möglich war - eine weitere Herausforderung).

    Ich habe mich dann ins Haus geschlichen und in die Kissen geweint….

    Mittlerweile sind es 72 Tage ohne meinen Schatz und ich weiß nicht, ob es jemals besser wird.

    Eigentlich funktioniere ich nur, aber lebe nicht.

    Wie geht es dir?

    Liebe Grüße