Beiträge von Crafar001

    Danke liebe Linchen1 ,


    dieser schreckliche Schmerz ist so alles bestimmend, jeden Moment des Daseins mit dem Wissen, der geliebte Mensch und all die damit verbundenen Gefühle/Gewohnheiten/Abläufe/Rituale, die Nähe, die Vertrautheit all das wird nie wieder kommen.;(


    Die Hoffnung, dass er irgendwo um uns herum ist und auf uns acht gibt, gibt mir Kraft und Trost.


    Liebe Grüße,



    Crafar

    Liebe Kontrabass ... Dein Beitrag berührt mich sehr.


    Bei mir ist der plötzliche und unerwartete Verlust meines Mannes noch sehr "frisch", ich befinde mich wie alle hier in der ungewollten Danachphase die mir täglich ein Leben offeriert, welches nicht mehr meines ist und dennoch muss und möchte ich weiter machen, da unsere Kinder (14, 12) mich brauchen und ich möchte, dass sie trotz dieses schlimmes Schicksals glücklich sein können, dazu gehört doch auch irgendwie, dass ich diejenige bin, die ihnen sowas wie Unbeschwertheit vorlebt/vorgaukelt, oder?


    Jeder Tag nach Steves Tod ist ein Kampf durch einen Alltag der so nie gewollte/geplant war, aber das Schicksal wollte es anders für uns ... trotzdem hoffe ich, dass es möglich ist irgendwann einmal wieder Glück zu empfinden und das Buch des Lebens damit füllen zu können.


    Viele Grüße



    Crafar

    Liebe leoncelena,


    ich habe zum zweiten Mal zu Aspetos gefunden und nun da ich Dein Schicksal entdeckt habe, treibt es mich, Dir zu antworten.


    Warum? ... weil mir ähnliches widerfahren ist ... mein Mann ist am 06.02.22 nach 20 gemeinsamen Jahren mit 44 Jahren verunglückt. Wir waren an diesem Tag mit unseren Kindern unser Patenkind, was am 02.02.22 geboren ist, begrüßen. Ich bin mit den Kindern mit dem Auto gefahren, er mit dem Rad. Wir sind eher los (die Männer haben noch eine Runde Dart gespielt), da wir uns noch für die nahende Woche fertigmachen wollten, da war gegen halb 7. Als er gegen halb 8 nicht da war, habe ich meine Freundin angeschrieben, ob die Männer sich "festgespielt" hätten, worauf sie antwortet, dass er bereits vor einer Weile los sei. Also habe ich ihn angerufen und nicht erreicht und eine Nachricht geschrieben. Nach 15 min wurde ich unruhig ... ihn nicht zu erreichen war untypisch. Ich habe gedacht er wäre vllt. noch bei einem Kumpel rangefahren. Gegen 8 Uhr bin ich los, es gab zwei Strecken, die er hätte fahren können (wir wohnen ländlich) und ich habe die richtige Strecke gewählt und bewußtlos im Dunklen außerhalb einer Ortschaft gefunden. Ich habe keinen Puls gefühlt und noch gehofft, dass es aufgrund der Aufregung war ... ich habe den Rettungsdienst alarmiert, meine Schwester gebeten und unseren Kindern zu fahren und dann war auch schon unser Freund da (der wo wir zuvor waren) ... es war schrecklich, dieses ganze Szenario was dann folgte.


    Und plötzlich ist nichts mehr, wie es mal war, ein Tag teilt das Leben in ein davor und danach.


    Da es ein Unfalltod ohne Zeugen war, wurde sein Körper auch erst spät freigegeben, so dass wir ihn erst am 10.03.22 beerdigen konnten. Ich hatte das große Glück, dass mein Mutti noch am Unfalltag mit meinem Stiefpapa kam und auch einige Wochen geblieben ist, ebenso meine Schwester, die täglich kam und dafür gesorgt hat, dass auch wirklich alle ordentlich essen und mich auf den schlimmen Gängen zum Bestatter oder Friedhof begleitet hat. So bin ich durch die ersten Wochen gekommen, obwohl ich nicht viel von dieser Zeit realisiert habe.


    Unsere Kinder sind so stark und tapfer, ich bin so unendlich froh, dass sie bei mir sind. Sie sind der Grund für mein Weitermachen, denn sie haben schon so einen großen Verlust zu beklagen, dass ich einfach stark sein muss, schon für sie. Aber letztlich auch für meine Stevie - wir hatten noch so viel vor.


    Nun ist es fast vier Monate her und trotzdem fehlt er jede Sekunde, aber ich bin mir sicher, dass er über uns wacht, zumindest hoffe ich das.


    Liebe leoncelena, unser Leben wird nie mehr wie es war, aber dennoch geht es irgendwie weiter. Ich habe seit Februar gelernt, dass es so ist. Manchmal hat man das Gefühl alles stagniert, aber irgendwie geht es dennoch voran. Schritt für Schritt.


    Sei lieb gegrüßt,



    Crafar001