Beiträge von Crafar001

    Liebe Sie sind gegangen ,


    Ich war in meinem Leben DAVOR eher pragmatisch , aber nun halte ich mich an diese schönen Sprüche. Meine Hausärztin, sehr gläubig, sagt nachdem Steve den Unfall hatte und sie bei mir war, dass sie denkt, dass der menschliche Körper eine Hülle für die unsterbliche Seele ist, dies gibt mir Trost und Zuversicht ❤️ ich denke, hoffe und fühle, dass mein Steve allgegenwärtig ist und über uns wacht. Das macht es nicht besser, aber tröstlicher ... manchmal.




    Ich wünsche Euch allen Kraft und Zuversicht :24:



    Crafar

    Liebe Sverja, ich lese so unheimlich gern Deine Beiträge, sie sind Balsam für meine Seele. Ich danke Dir dafür <3 Achte weiterhin gut auf Dich, lass Dir Deinen Tee schmecken und werde wieder gesund!


    Liebe Grüße




    Crafar :24:

    Liebe Sanne,


    auch ich war fast 6 Wochen zu Hause und die Zeit habe ich gebraucht, wobei ich gern auch länger zu Hause geblieben wäre, aber ich hatte Sorge, danach nicht in den Alltag zurück zu finden.


    Ich sehe das wie kontrabass ... ich habe auch immer Mitgefühl mit trauernden Menschen, aber was so ein Verlust bedeutet, wie tief der Schmerz geht und was es tatsächlich für das eigene Leben bedeutet, was plötzlich nicht mehr das eigene Leben ist, kann man aus der "Ferne" nicht wirklich erahnen. Ich denke es ist nicht immer bös gemeint. Viele sind so im Hamsterrad Alltag gefangen, dass sie das drumerum nicht wahrnehmen.


    Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit noch einmal etwas herauszunehmen.


    Sei lieb gegrüßt,



    Crafar

    Ja liebe Sverja , ich komme aus Sachsen ;)


    Ich finde es so "schön", dass Babajaga912 ihrem Mann schreibt, ich bin oft mit Steve im Gespräch (sowas hätte ich mir von mir im Leben DAVOR nie vorstellen können), es tröstet mich etwas. Ich denke er ist irgendwie eh immer um uns herum (er hätte uns niemals freiwillig verlassen) und deswegen "erzähle" ich ihm gern von meinem/unseren Tag. Ihm zu schreiben hat so einen Hauch von normal in diesem surrealen Zustand in dem man sich seit DEM Tag befindet.


    Wir haben tatsächlich vor ein Bild von ihm zur Jugendweihe aufzustellen und es werden uns auch wieder viele liebe Menschen unterstützen, aber dennoch wissen vermutlich trotzdem viele von Euch, wie es sich anfühlt, sich in all der Menschen ganz allein zu fühlen, was eigentlich undankbar ist, da sich alle so eine Mühe geben, einen die eigene Situation leichter/erträglicher zu gestalten, aber man ist unvollständig und diese Leere kann nur eine Person füllen ;(


    Heute kommt mein Vati und hilft mir, an der Terrassentür ist irgendwas am Schließmechanismus kaputt gegangen, d. h. wird nichts getan schließt die Tür vermutlich irgendwann nicht mehr. Gut das er mir da helfen kann - es ist immer schöner jemanden da zu haben den man kennt und vertraut und preiswerter ist es auch. Neben dem Verlust und der Tatsache, dass es emotional und organisatorisch im Tagesablauf neu zu sortieren gilt, kommen ja noch die finanziellen Veränderungen. Mein Mann hat eine Tochter aus einer vorangegangen Beziehung, die es auszuzahlen gilt, da wir ein Haus haben und ständig möchte irgendeine Behörde/Versicherung noch irgendwas. Aber langsam, wirklich langsam lichten sich manche Dinge. Eigentlich war ich immer ein von Haus aus ungeduldiger Mensch, da hat sich plötzlich geändert. Ich leben inzwischen nach der Devise alles Schritt für Schritt und eins nach dem Anderen.


    Stevie <3, Du wärst stolz auf mich, wie geduldig ich plötzlich sein kann.


    Ich freue mich über jede Angelegenheit im Zusammenhang mit seinem Verlust, die ich geordnet abhaken kann. Aber das wird vermutlich auch Vielen von Euch so gehen. Eigentlich hat man keine Kraft dafür, hat aber auch keine Wahl sich auszusuchen, ob es gemacht wird.


    Am Wochenende findet bei seinem Verein (er war leidenschaftlicher Tischtennisspieler) das Vereinsfest (das erste Mal nach 2019) statt, dass hat ihm immer gefallen und er hat sich da eingebracht. Unser zweites Wunschkind ist ebenfalls beim Tischtennis, weshalb wir da noch sehr verbandelt sich und seine "Jungs" ein dufter Haufen sind, auf den wir zählen können, wenn etwa sein sollte. Es wird wieder ein schmerzlicher Moment dort hinzugehen und er ist nicht da :33:.


    Habt alle einen möglichst guten Tag!

    Liebe Sverja, das klingt idyllisch! Schön dass Du all dies so wahrnimmst und Dich davon glücklich machen lässt! <3


    Lass Dir besser werden 🍀 sei lieb gegrüßt, Crafar

    Ach Schatz <3 gestern habe ich begonnen nun endlich die abschließenden Besorgungen für die Jugendweihe unseres ersten Wunschkindes zu machen, irgendwie geht es mir nicht von der Hand und ich habe deswegen ein wirklich schlechtes Gewissen. Ich muss mich endlich dazu aufraffen, nicht dass ich am 09. das schlimme Erwachen bekomme, weil Vieles fehlt. :13: Vielleicht kannst Du mir etwas Kraft hierzu schicken, unserer Großer hat verdient, dass dieser/sein Tag unvergesslich wird. Ich bin so unendlich traurig, dass Du diesen Meilenstein nicht mit uns feiern wirst und mir graut ehrlich gesagt davor. Ich bin mir sicher, dass besonders unsere männlichen Freunde/Verwandten ihn an diesem Tag besonders auffangen werden, obwohl keiner Dich ersetzen kann. Ich liebe Dich und hoffe es geht Dir gut, da wo Du bist :24:<3

    Sabiene, ich danke Dir sehr, für Deine lieben Zeilen. Unsere (ich hasse es nur von meinen Kindern zu sprechen/schreiben, es sind ja dennoch unsere) sind wunderbar. Ich denke das wir als die Übrigen unserer Einheit uns gut stützen, auch wenn die Emotionen nach einem solchen Verlust so unberechenbar sind.


    Komm gut in den Dienstag,



    Crafar

    Liebe Eightch,


    mein tiefes Mitgefühl, für Deinen Verlust und viel Kraft für Dich und Deine Angehörigen.


    Ich denke, dass wir oft aus Intuition richtig entscheiden, martere Dich nicht mit Gedanken, die Deine Entscheidung in Frage stellen! Du hast geschrieben, Ihr wart gut vorbereitet, also denke ich das Du instinktiv richtig für Mila entschieden hast, dass Du/Ihr bei ihr wart, ist wichtig!


    Nutze dieses Forum um Deine Seele zu "entlasten" ... hier weiß jeder wie sich ein Verlust anfühlt, ich denke Du wirst hier nicht nur ein Tagebuch haben.


    Sei lieb gegrüßt,



    Crafar

    Ich denke es ist eher ein gesellschaftliches Problem, generell wie man mit dem Tod als solches umgeht ... wer spricht schon gern darüber und so, denke ich zumindest werden viele damit nicht umzugehen wissen, ohne es vielleicht böse zu meinen. Indigene Völker gehen hiermit völlig anders um, dieser Umgang wäre vermutlich auch für viele von uns tröstlicher, auch wenn der Schmerz dennoch da wäre, aber es gäbe bestimmte Barrieren nicht.


    Ich selbst bin immer empathisch Trauernden gegenüber gewesen, hatte auch schon Berührung mit dem Tod (meine liebe Uromi, meine liebe Freundin, mein lieber Opa), hatte hier aber immer noch im Hintergrund, dass es einmal aufgrund es Alters war, da war ich noch recht jung und hatte da einen anderen Blickwinkel. Meine Freundin, sowie mein Opa waren beide schwer krank, hier war eine eine Erlösung, aber dennoch schmerzhaft. Aber seit dem 06.02. weiß ich , dass es auch Trauer gibt, die sich in Mark und Bein eingräbt, bis in die Tiefe der Seele und immer gegenwärtig sein wird und eine unendliche Leere/Sehnsucht nach dem verlorenen Menschen mit sich bringt.


    Ich merke das es immer Berührungsängste gibt, wenn jemand mit mir zusammentrifft und mich das erstmal in meinem Leben DANACH trifft, aber andererseits spürt man bei manchen Menschen auch, dass es nach Bekundung des Beileids nicht mehr unbedingt erwünscht ist, über so traurige Themen zu sprechen (ich hoffe ich drücke mich einigermaßen gescheit aus) - aus diesem Grund wähle ich sehr sorgfältig im realen Leben vor wem ich mich emotional zeige (sofern ich es beeinflussen kann, dies geschieht meist durch Rückzug.)


    Wichtig ist es, einen Ort/eine Plattform/eine Möglichkeit zu finden, wo man angenommen wird, wie man ist und sich auch verstanden fühlt.


    :24: liebe Grüße, Crafar

    Liebe Sabiene,


    wie Du schon schreibst, ist genau aus diesem Grund, dieses Forum so wichtig und auch so hilfreich, weil es (leider) voller trauriger Schicksale ist, man sich aber aufgrund dessen gerade deshalb verstanden fühlt und auch etwas Last von der Seele schreiben kann ... Trauer ist scheinbar für viele Unbeteiligte nur ein begrenzter Prozess :(, dem ist aber nicht so.


    Bitte nutze unbedingt Dein Wohnzimmer, um immer wieder den Druck auf Deiner Seele zu entlasten, hier wird Dir zugehört, Du wirst verstanden und es gibt so viele zauberhafte Menschen, die einen auffangen ... hier musst Du nicht einsam sein.


    Ganz liebe Grüße



    Crafar

    Liebe Sonnenstrahl,


    mein Stevie ist an einem Sonntag von uns gegangen und wir sind deswegen immer Sonntags bei ihm und bringen ihm Blumen oder ein Licht.


    Früher hat er mir immer Blumen mitgebracht, nun ist es anders herum 😔.


    Viel Kraft für Deine Samstage,


    vG Crafar

    Ich danke Euch sehr für Eure liebe Worte!


    Mein Mann war mit dem Rad zu Freunden gefahren, wo wir uns getroffen haben ... Unser Patenkind war an dem Tag 4 Tage alt ... ich bin mit den Kindern eher los, da Sonntag war und als er nach 1,25h noch nicht da war, hab ich meine Freundin kontaktiert, ob er los ist. Sie schrieb schon ne Weile, da ich Stevie nicht erreicht habe, hab ich ihm ne Nachricht geschickt. Ich dachte vllt hat er bei nem Kumpel angehalten und sich festgequatscht (wäre nicht untypisch gewesen) ... aber ich hatte ein komisches Gefühl und bin losgefahren, da ich dachte er ist gestürzt und hat sich was gebrochen (Bein oder Arm, was "banales") ... im Nachhinein ist mir klar, dass er da ans Telefon gegangen wäre ... ich bin los und habe ihn gefunden ...


    Normalerweise wäre ich nicht losgefahren, es war dieses Gefühl und instinktiv der richtige Weg ... doch leider zu spät. Er ist an einer unauffälligen Stelle an einen Baum gefahren und hatte mehrere Schädelbrüche (trotz Helm) ... unser Freund war auch losgefahren und war bei mir. Glücklicherweise hat mein Gehirn ihn wie meinen Stevie aussehen lassen. Unser Nachbar, der bei der Feuerwehr ist und vor Ort war, hat ihn nicht erkannt ...


    Ich habe nach dem Rettungsdienst meine Schwester angerufen, damit die Kinder nicht allein sind, sie hat meine Mutti angerufen (die 60 km entfernt wohnt), auch sie kam noch am selben Abend. Mutti ist 3 Wochen bei mir eingezogen, meine Schwester hat die ersten 14 Tage Essenpläne gemacht und mit Mutti gekocht, damit alle essen und bei Kräften bleiben. Wir hatten täglich über Wochen Besuch von lieben Freunden ... wir wurden und werden gut aufgefangen, was tröstlich und hilfreich ist.


    Mittlerweile haben wir nicht mehr täglich Besuch, aber ich stehe im ständigen Kontakt mit Freunden die sich sorgen. Was mir ein schlechtes Gewissen bereitet, da alle ja ein eigenes Leben haben und nun haben sie noch mich dazu.


    Ich bin eine Woche nach der Beerdigung, am 18.3. wieder arbeiten gegangen ... die Kinder waren bereits nach 14 Tagen wieder in der Schule und da sah ich es als meine Pflicht, als Vorbild ebenso wieder arbeiten zu gehen. Ich muss dazu sagen, ich bin von Haus aus sehr strukturiert, da war ein strukturierter Tagesablauf gut. Ich hätte aber auch weiter in "meinem Nest" bleiben können, da fühlte ich mich sicher, aber ich hatte Sorge dass ich den Punkt verpasse und es nicht mehr in den Alltag schaffe. Ich habe einen tollen und verständnisvollen Arbeitgeber, so dass die Arbeit erträglich ist.


    Schlimmer ist es nach "draußen" zu gehen, da man immer jemanden begegnen könnte, der einen darauf anspricht. So gefestigt bin ich noch nicht.


    Heute hatte wir von der Arbeit aus ein Fest auszurichten, wo unter anderem die Feuerwehr mit einer Hebebühne war. Da ist meine kleine Emma mit ihrer Freundin mitgefahren und als ich sie so von unten filme (niemals würde ich da einsteigen!) wurde mir bewusst dass ich diese "Heldentat" nicht mit Steve teilen kann und seitdem breche ich ständig in Tränen aus.es ist so furchtbar ungerecht. Wir hatten noch so viel vor 😔. Und dann laufen mir, während der Autofahrt die Tränen und mein Sohn (plötzlich ist er nur noch mein Sohn im offiziellen Kontext) reicht mir wortlos und meine Tochter (auch nur noch meine Tochter) streichelt mir den Arm. Ich kann meine Gefühle so schlecht kontrollieren und sollte doch vor ihnen stark sein.


    Es ist gut das die Kinder da sind, so dass mein Leben einen Sinn und eine Aufgabe hat. Ich sehe ihn vor mir stehen und schimpfen während ich das schreibe ... ich hatte so ein Glück, ich hatte einen Mann der mich bedingungslos geliebt und immer wieder verwöhnt hat. Wir hatte eine schöne gemeinsame Zeit, gefüllt mit unzähligen schönen Momente/Urlauben (natürlich gab es auch mal Streit, aber das gehörtdazu)... ich hoffe sehr, dass er irgendwie um uns ist.


    ... ich glaube ich strapaziere das Fassungsvermögen meines Wohnzimmers über 🙈

    Seit einiger Zeit lese ich in diesem Forum, hergefunden habe ich vermutlich aus demselben Grund, wie die Meisten hier ... ich habe meinen Mann am 06.02.22 durch einen Unfall verloren und plötzlich ist nichts mehr wie es war und das eigene Leben gibt es nicht mehr. Ich habe das Gefühl seitdem wie betäubt zu funktionieren ... wir haben zwei tolle Kinder, nur sie sind der Grund warum ich weitermache und mich zu so viel Normalität, wie möglich zwinge.


    Steve und ich waren 20 Jahre zusammen, von denen wir 18 zusammen gearbeitet haben. Am 11.6.22 wären wir 18 Jahre verheiratet gewesen.


    Wir hatten noch so viel vor?( Er fehlt mir so sehr ... wir waren uns so nahe und nun ist er einfach nicht mehr da. Obwohl mein Kopf weiß, dass er nie wiederkommen wird, hofft mein Herz es doch so sehr.


    Und nun sitze ich hier, mit unseren Kindern, in unserem Traumhaus und versuche alles bestmöglich zu bewältigen. Plötzlich ist jeder Tag zu kurz und jede Tätigkeit viel zu kräftezehrend. Wie schafft Ihr das? Wir haben zwar das große Glück eine wunderbare Familie und Freunde zu haben, die uns unterstützen, aber ich schäme mich auch, dass ich in manchen Dingen so hilflos bin ... es sind so banale Dinge, wie der Kauf von Sommerferien, darum habe ich mich nie kümmern müssen und nun in all dem Schmerz auch noch den eigenen Mann stehen müssen ...


    Ich danke Sverja für ihren "Wohnzimmerratschlag".


    Viele Grüße




    Crafar

    Liebe Sverja,


    danke für Deinen Tipp!


    Ich hoffe ich bin niemanden zu Nahe getreten indem ich hier geschrieben habe, das war nicht meine Absicht.



    Crafar