Liebes Forum,
jetzt beschäftigt mich mein Satz sehr, was noch von meinem Partner übrig ist. Ich behalte ihn so in Erinnerung,
wie ich ihn zuletzt sah und natürlich wie unser gemeinsames Leben war unser Kennenlernen und, und, und
Ich habe das Gefühl etwas Falsches gesagt zu haben, was die Würde von meinem Partner verletzt. Das ist
aber auch kompliziert die richtigen Worte zur rechten Zeit zu äußern.
Nachdenkliche Grüße
Rita
Liebe Manu,
ich kann Dich so verstehen. Ich war auch immer bei meinem Vater und seiner Frau am Wochenende. Hauptsache
nicht alleine sein müssen. Bin morgens schon hingefahren und abends zurück. Irgendwann mochte ich nicht
mehr hinfahren und bin jetzt viel im Haus.
Ich vermisse auch seine gute Küche. Seit mein Partner fort ist, habe ich nicht mehr gekocht. Alles erinnert uns
an den, der vor uns gegangen ist.
Ich bin auch immer froh, wenn ich niemanden treffe. Mittlerweile parke ich vor der Tür, damit ich schnell
davon brausen kann.
Ich denke auch manchmal, was von meinem schönen Partner übriggeblieben ist, aber ich versuche es
schnell zu umgehen. Seine Seele ist hier.
Lieben Gruß
Turicum
Liebe Dolore,
genau die ist das. Ja, irgendeinen Vorteil scheint sie sich zu versprechen, aber ich weiß nicht welchen. Ich habe
sie schon mehrfach ins Krankenhaus gefahren, obwohl sie ein Auto hat und das habe ich Mittwoch jetzt
abgelehnt.
Ich habe mich ja jetzt komplett zurück gezogen und dabei belasse ich es auch. Ich möchte meine Ruhe
haben. Sie schreibt mir auch, dass ich jetzt zu ihrer Familie gehöre und das ist mir ehrlich gesagt
zu viel.
Danke, das Du nachfragst, Dolore
Turicum
Ihr Lieben,
mein Vater wird bald 83 Jahre alt. Er arbeitet nach wie vor als Selbständiger. Er kümmert sich um meine Mutter,
obwohl sie schon lange geschieden sind.
Ich merke in der letzten Zeit, dass es ihm nicht gut geht. Morgen geht er zum Arzt. Ehrlich gesagt, nachdem
was mir letztes Jahr mit meinem Partner passiert ist, werde ich schnell hysterisch, wenn etwas mit meinen
Angehörigen ist.
Dieser ganze Rattenschwanz, den ein möglicher Tod mit sich bringt. Ich habe einfach keine Kraft und auch
kein Geld mehr, um mich um die nötigen Abwicklungen zu kümmern. Natürlich habe ich ihn auch lieb.
Seine Frau müsste untergebracht werden, die Firma usw.usw. um nichts wurde sich gekümmert für den
Fall.
Jegliche Versuche mit ihm darüber zu reden, schlugen fehl. Deshalb gerate ich immer leicht in Panik,
wenn er kränkelt, auch aufgrund meiner Erfahrung letztes Jahr, wo ich gesehen habe, wie schnell
es gehen kann und auch hier war wenig geregelt.
Danke, dass ich das mit Euch teilen darf.
Turicum
Liebe Renate,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe mich seitdem Vorfall komplette zurückgezogen. Genauso ist es, man will
es sich nicht verscherzen und sagt ja, wo man nein meint, allerdings wurde ich auch überrumpelt.
Ich habe erst gedacht, dass sie ein kleiner Ersatz für Gerhard sein könnte, weil sie mich ein paar Mal zum
Essen eingeladen hat, aber sie ist oft übergriffig, also verzichte ich lieber darauf. Gerhard hat immer
bei uns gekocht. Ich höre immer, dass ich positiv sein soll. Ich habe keine Lust mehr wie ein Wackel
Dackel positiv zu sein, außerdem gelingt ihr das selbst, in dem sie "raucht" und mich ebenfalls
dazu motiviert, auch da mache ich nicht mit. Ich gehe meinen geraden Weg. Jetzt mit 54 Jahren
fange ich den Quatsch nicht an.
Das Leben verändert sich enorm, ohne seinen geliebten Herzensmenschen. Mit Dummsapplern
möchte ich nichts mehr zu tun haben, dann bin ich lieber allein.
Ich vermisse meinen besten Freund und Vertrauten. Ich sag ja, dass ich das Gefühl habe, das meine temporäre
Schwäche und ohne Mann darstehen, teilweise komische Menschen anzieht, die es "gut" mit Dir meinen.
Ich fand im Nachhinein auch, dass ihr Partner sich sehr negativ über mein Häuschen ausgelassen hat. Er
war sehr herablassend. Leider fallen mir passende Antworten erst nachts ein.
Danke Renate, Dein Beitrag hat mir gut getan. Ich lese Dich auch immer sehr gerne, weil ich vieles
ähnlich empfinde. Ich finde, Du bist eine starke Frau, wie viele hier.
Lieben Gruß
Rita
Guten Morgen Ihr Lieben,
gestern war ich ja mit meinem Sohn in Hamburg´s Innenstadt und wir haben Tänzer gesehen, die zu schöner
Musik Saltos und ähnliches gezeigt haben.
Es war einfach eine ausgelassene Stimmung und Lebensfreude pur, die ich sehen konnte. Ich konnte endlich
mal vergessen für einen Moment, da ist mir etwas peinliches passiert. Ich fing an zu weinen.
Mein Sohn hat es nicht mitbekommen, weil ich mich bald wieder eingekriegt habe. Später haben wir
dann seine Freundin wieder eingesammelt und wir sind dann zu dritt Richtung Auto gegangen.
Als mein Sohn dann kurz zu seinem Cousin gegangen ist, hat mir seine Freundin erzählt, das mein
Sohn sehr glücklich ist, das wir uns wieder so gut verstehen, da habe ich wieder geweint.
Ich bin einfach sehr nah am Wasser gebaut seit 9 Mon. auch wenn etwas schön ist. Momentan habe
ich sehr viel mit meiner kranken Mutter zu tun, auch das ist irgendwie ein Abschied vom Vertrauten
und Liebevollem und tut sehr weh.
Mein Sohn und mein Vater unterstützen mich, wo sie können. Kann nicht alles so bleiben, wie es ist?
Ich mag überhaupt keine Veränderungen, aber ich werde nicht gefragt, beim Spiel des Lebens.
Manchmal frage ich mich, was mache ich hier in unserem "Kaff" alleine. Es ist dieses Haus mit
all seinen Erinnerungen an schönere Zeiten. Ich verbinde das Haus mit ihm. Hier in der Nähe
ist seine letzte Ruhestätte.
Wenn ich zurück nach Hamburg ginge, habe ich das Gefühl ihn alleine zu lassen. Hört sich
vielleicht eigenartig an, aber so sind meine Gedanken zur Zeit.
Gesünder wäre es wieder zurück zu ziehen, zu meinen Lieben. Ich werde auch nicht jünger,
aber ich kann es nicht, aus genannten Gründen.
Hier bei uns ist so wenig leben. Jeder puzzelt im Haus so vor sich hin. Wenig Kinder, wenig
Hunde und vor allem Spießigkeit.
Zu zweit haben wir unseren Ort "gerockt" aber alleine habe ich keine Lust. Vielleicht werden
die Karten des Lebens ja noch einmal gemischt und es ergibt sich etwas Neues für mich.
Ich hoffe, der Text war nicht zu lang. Habt einen guten/erträglichen Sonntag.
Turicum
Lieber Mario,
ich besuche 1 x im Monat eine Trauergruppe. Ich finde sie sehr gut. Ich finde
nur 2 Std. ein bißchen lang, aber sie wird sehr liebevoll moderiert. Natürlich
ist die Motivation sehr gering momentan etwas zu tun und dann wieder
mit Trauer sich zu beschäftigen, aber mir hilft es eben auch andere
Menschen zu treffen, denen dieses Schicksal widerfahren ist.
Lieben Gruß
Rita
Ihr Lieben,
gestern hatte ich beklagt, dass meine Nachbarn einfach in den Garten gekommen sind und mich hat das sehr
lange beschäftigt.
Heute haben sie eben geklopft, weil sie ihre Schulden mir zurückzahlen wollten und haben dann gleich eine
Hausbesichtigung nach vorheriger Abstimmung unternommen und das war ok für mich, außer das es nicht
so aufgeräumt war.
Trotzdem fühlt es sich komisch an. Seine Bilder, seine Sachen sind da. Das kommentiere ich auch nicht mehr,
sollten Nachfragen kommen. Ich mag es irgendwie nicht, wenn mein Häusi beurteilt wird, wie bei einer
Besichtigung.
Warum habe ich eine Wanne und die beiden nicht. Keine Ahnung. Mein Partner mochte es nicht so gerne,
wenn Fremde im Haus waren und ich auch nicht.
Das ist mein Rückzugsort. Das Bett ist nicht gemacht, weil ich mich gerne dort einkuschel. Ach ja, ein paar Mal
fielen die Worte habt ihr dies, habt ihr das. Irgendwie komisch, irgendwie vertraut.
Ich muss sagen, jetzt im Nachhinein stört es mich doch. Sie allein geht, aber ihr on/off Freund stört mich,
weil er auch schlecht über mich mal geredet hat, als ich sehr krank war.
Ich möchte einmal wieder mein altes Leben zurück. Das neue Leben fühlt sich komisch an. Wenn ich mit
meinem Sohn Sonnabends zusammen bin, geht es mir gut. Darauf freue ich mich eine ganze Woche
lang.
Ansonsten habe ich oft düstere Gedanken. Die Pflege meiner Mutter nimmt mich sehr in Anspruch. Es
sind einfach zu viele Baustellen gleichzeitig.
Warum interessieren sie sich für mein Häuschen? Nicht, dass ihr Freund hier rein will. Sie sind ja getrennt
und er sucht dringend eine Wohnung. So einfach geht das ja nun auch nicht. Ich bin durch den Wind.
Mein bester Freund und Vertrauter würde mich beruhigen, aber er ist nicht mehr da, auch wenn ich seine
Anwesenheit spüre, manchmal.
Entschuldigt, wenn es etwas konfus ist. Ich habe wenig geschlafen.
Liebe Grüße
Turicum
Liebe Elke,
danke für Deine Antwort. Mir geht es genauso. Ich mag dort nicht alleine sitzen. Mein Therapeut rät alles zu machen,
nur eben allein. Ich habe es ausprobiert das war nichts für mich.
Dafür mache ich heute andere Sachen, die ich nicht mit meinem Partner gemacht habe. Der Garten erinnert
mich immer daran, wie ich nervös meine Runden gelaufen bin und viel geraucht habe, obwohl ich Nichtraucherin
bin. Ich wußte nicht wohin mit mir und keiner meiner Nachbarn hat mich angesprochen, wie es meinem
Partner ging. Das fand ich besonders schlimm. Deshalb fühlt es sich jetzt so falsch an.
Liebe Grüße
Turicum
Ihr Lieben,
ich bin ein Sonderling geworden. Meine Nachbarn kamen eben durch den Garten und er, der On/off Partner
meiner Nachbarin hat sich gleich in "unsere" Stühle gesetzt.
Das war ein ganz komisches Gefühl. Sonst saßen wir immer dort und jetzt sitzen da "Fremde". Meine Nachbarin
fing an bei mir Unkraut zu zupfen und alles war irgendwie surreal. Mich hat das Unkraut zwischen den
Fugen auch nicht gestört. Jetzt ist da eine Kraterlandschaft.
Ich habe hier das schönste Wetter, aber ich ziehe es vor im Wohnzimmer zu sitzen und Euch zu schreiben.
Ich verbinde das schöne Wetter immer mit der Tragödie vom letzten Jahr im Juli.
Bitte nicht falsch verstehen, meine Nachbarin ist für mich da. Ich aber auch für sie, aber es fühlt sich falsch
an.
Wie gerne hätte ich jetzt meinen Partner zurück. Wir würden beide im Garten sitzen. Er auf seinem Lieblings-
stuhl. Ich auf meinem. Er würde eine rauchen, ich würde fröhlich plappern. Wir würden uns über die Vögel
freuen, die immer mutiger näher heran kommen. Schöne heile Welt.
Ich hoffe, jemand kann damit etwas anfangen. Ganz ehrlich, ich habe nicht gern Besuch, seitdem ich allein
bin.
Nachdenkliche Grüße
Turicum
Turicum
Liebe Karin,
wir hatten damals vor der Tür unser Auto vollgepackt mit unserem Gepäck und wollten in die Schweiz das 1. Mal zu
unseren Freunden nachts losfahren. Dann brach mein Partner zusammen im Bad und starb 2 Tage später im
Krankenhaus. 2 Std. vorher saßen wir noch gemütlich zusammen und haben gelacht
Ich kann nachfühlen wie es Dir geht. Ich habe nicht einmal mehr die Freunde aus der Schweiz, weil sie sich völlig
empathielos benommen haben.
Ich fand es auch eine Riesenherausforderung mit der Sterbeurkunde. Es tut mir sehr leid, das Du Dich jetzt um
solche Dinge kümmern mußt, statt fröhlich in den Urlaub zu fliegen.
Lieben Gruß
Turicum
Hallo Karin,
ich bin auch sauer auf Gott, dass er mir meinen lieben Partner genommen hat. Gleichzeitig habe ich
Angst völlig ohne Schutz zu sein.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Turicum
Liebe Sonnenschein,
danke. Ehrlich gesagt, habe ich sonst niemanden mehr hier in der Nähe. Deshalb nehme ich so vieles in Kauf
bei meiner Nachbarin. Ich halte mich auch nicht so lange bei ihr auf.
Ja, mir tut das auch weh, das mein Dicksein gesehen wird und kommentiert, aber mein Verlust ein Tabuthema
ist.
Es fühlt sich alles immer noch unwirklich an. Ich muss mich jetzt um meine kranke Mutter kümmern und
habe selbst kaum Kraft. Gut, dass es dieses Forum gibt, sonst wäre ich mit meinen Fragen ganz allein.
Traurige Grüße
Turicum
Liebe Karin,
mein aufrichtiges Beileid. Es tut mir sehr leid für Dich. Ich habe etwas ähnliches erleben müssen, mit meinem
Partner.
Hier bist Du auf jeden Fall richtig.
Herzlichen Gruß
Turicum
Liebe Manu,
mir geht es genauso. Ich wollte auch schon aus dem Leben scheiden, aber habe zu viel Angst davor. Ich wiege so
viel wie noch nie und werde ständig auf mein Gewicht angesprochen, aber nicht auf meinen Verlust.
Ich hatte vorhin einen schlimmen Besuch bei meiner Nachbarin und musste mich endlich einmal abgrenzen,
weil sie mir Horrorgeschichten von Toten erzählt hat. Ich bin dann bald gegangen.
Wenn ich dann so zuhause bin, wünsche ich mir schmerzlichst mein altes Leben zurück. Mein Partner würde
all das nicht für mich wollen. Ich sehne mich nach unseren Ausflügen, seinem Lachen und vor allem dieses
Gefühl von Beschütztsein zurück.
Ich tröste mich damit, dass ich ihn irgendwann wiedersehen werde und das behalte ich schön für mich,
da sonst meine div. ungefragten Ratgeber meine Gedanken als lächerlich abtun würden.
Ich kann Dich so gut verstehen.
Turicum
Liebe Sunset,
entschuldige. Toll, das Du es angesprochen hast.
Lieben Gruß
Turicum
Liebe Linchen,
ja ich finde es auch übergriffig. Danke für Deine Antwort. Es ist ein schmaler Grad bei meinem Vater, weil ich
finanziell von ihm abhängig bin. Mein Partner und er konnten sich überhaupt nicht leiden, es gab sogar
einen Kontaktabbruch von meiner Seite, weil da schon die Übergriffigkeit war.
Auf jeden Fall denken beide meine Freundin und er, neuer Partner alles gut. So einfach geht es aber
nicht.
Ich glaube auch nicht, das sich das noch ändert. Es gibt einfach besondere Menschen, die kann man
nicht einfach ersetzen und schon gar nicht nach so kurzer Zeit.
Ich verstehe die Menschen nicht, die so denken. Ich bin dankbar für die Zeit, die wir hatten, aber
ich werde nicht gleich jemanden suchen, der diese immense Lücke auffüllen kann. Im Kopf und
im Herzen bin ich sowieso nicht frei.
Danke Linchen
Turicum
Ihr Lieben,
ich bin sehr genervt davon, wieder an den Mann gebracht zu werden. Meine Freundin und vor allem
mein Vater hat immer neue Kandidaten für mich.
Ich trauere verdammt noch mal um meine große Liebe. Ich habe überhaupt nicht den Wunsch
jemanden zu daten.
Kennt ihr so etwas auch von Euren Angehörigen, oder Freunden?
Liebe Grüße
Turicum
Liebe Desidera,
ich würde es sehr schade finden, wenn Du Dich zurückziehst.
Lieben Gruß
Turicum
Liebe Anna,
mein Partner hatte sich auch so sehr auf die Rente gefreut und sie nicht mehr erlebt. Ich freue mich auch immer über
nette, zufällige Begegnungen.
Ich habe mich heute mit meinem Sohn getroffen und meiner Mutter und ich habe nichts besseres zu erzählen,
als dass ein mir unbekannter Sänger von 46 Jahren gestorben ist.
Mein Sohn hat mich fassungslos angeguckt. Ich habe dann schnell umgeschaltet auf gute Laune Small talk und
dann wurde es noch ein sehr schöner Tag. Wir haben seine Freundin in der Stadt getroffen und sie hat mich
zum Abschied fest in den Arm das 1. Mal genommen, da hatte ich gleich Tränen in den Augen. Ich bin so
furchtbar sensibel geworden.
Wenn ich dann glücklich nach Hause fahre und zur Ruhe komme, habe ich ein schlechtes Gewissen das ich
mir einen schönen Tag gemacht habe.
Wenn mein Sohn so mit seiner Freundin süß redet, erinnert mich das an meine mal glücklichen Zeiten. Ich
habe irgendwie mein Ziel im Leben verloren und damit auch den Sinn.
Lieben Gruß
Turicum
