Beiträge von turicum

    Hallo,


    Ich komme gerade von meiner Freundin. Sie hat Essen gekocht. Ihr On/Off Partner war da und hatte schlechte Laune.

    Ich denke dann immer gleich, ob es meinetwegen ist, weil ich da bin.


    Was ich nicht verstehe, warum müssen sie sich streiten, wenn ich dabei bin? Ich vermisse schmerzlich meinen

    Partner und die beiden streiten.


    Ich habe heute meiner Freundin Essen aus der Tiefkühltruhe mitgegeben, die er noch in großen Mengen für uns

    gekauft hat und wieder denke ich schmerzlich an ihn, während ich ihre Tüte fülle. Warum? Du wolltest doch

    für uns kochen. Ich habe immer geschnippelt und Du hast fröhlich gekocht. Aus für immer.


    Immer wieder schwirren meine Gedanken zu ihm. Manchmal rede ich von ihm, aber es kommt nicht so viel

    Interesse, also lasse ich es und gucke mir doofe Videos auf dem Smartphone an, die lustig sein sollen.


    Ich bin jedoch dankbar, dass ich sie habe. Ich bin immer froh, wenn wieder ein Sch...tag zu Ende geht.

    Ich habe so eine Sehnsucht. Heute wollte jemand mit mir ins Cafe. Ich habe abgesagt. Ich möchte das

    nicht. Für mich fühlt sich das an wie fremdgehen, auch wenn ich weiß, das das überzogen ist.


    Er ist verheiratet, was soll das? Ich bin sehr ernst geworden.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Liebe Jenny,


    Dein Beitrag hat mich sehr berührt. Ich habe auch viel Schlimmes mit sogenannten Freunden erlebt, was

    zur Folge hatte, das ich mich sehr zurückgezogen habe. Was Du von Deiner Freundin geschrieben hast,

    ist wirklich bitter und egoistisch.


    Ich meide ein wenig "unsere" Plätze, weil mich das zu traurig macht, aber jeder erlebt das natürlich anders.

    Für mich ist auch die Welt stehen geblieben durch den Verlust, aber die Menschen um mich herum

    erleben das natürlich anders. Ich denke auch oft, Deine Probleme hätte ich gerne.


    Dein Verlust um Deinen Vater tut mir sehr leid. Ich bin mittlerweile "draußen" verstummt, was die Trauer

    betrifft. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass das so ein Tabuthema ist und von den gut gemeinten Rat-

    schlägen erhole ich mich immer noch.


    Nicht nur, dass der Partner nicht mehr da ist, auch die Freunde sind nicht mehr da. Mich hat das sehr

    verletzt, dass ich so alleine war in der schlimmsten Stunde meines Lebens.


    So bin ich dann irgendwie auf dieses Forum gestoßen und bin nicht mehr allein in meiner Trauer.


    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    ich habe heute eine Freundin ins Krankenhaus gefahren zur Blutentnahme. Es ist auch noch das Krankenhaus,

    wo ich meinen Partner zuletzt gesehen habe.


    Wenn wir uns unterhalten geht es mir ganz gut, aber nach einer Weile bin ich gestreßt und will wieder zurück

    in mein Haus und mein Bett.


    Kaum bin ich dann in meinem Haus bin ich wieder einsam. Das ist doch alles so krank. Ich war heute über-

    glücklich, weil ich seine Lieblingshandschuhe gefunden habe. Wieder ein Stück mehr von ihm.


    Er fehlt mir so sehr. Ich kann es so schlecht akzeptieren. Ich habe lebenslänglich bekommen. Eine Leben

    lang werde ich an ihn denken.


    Wir haben so gekämpft für unsere Liebe, aber der Tod war stärker. Oft gucke ich auf die Uhr und denke, was

    würden wir jetzt machen.


    Ich sage mir oft, nun reiß Dich mal zusammen, aber es hilft nicht. Mein Partner hat mir einmal gesagt, ein

    halbes Jahr trauern reicht Rita. Ich habe jetzt schon 9 Monate und bin weit davon entfernt, das es besser

    wird.


    Meine ach so zahlreichen Bekannten sind alle verschwunden, aber ich habe noch meine Familie und

    meine Freundin und natürlich auch Euch. Manchmal habe ich auch um meine Lieben Ängste, wenn

    sie sich lange nicht melden.


    Ich muss sehr auf mich aufpassen, das ich nicht zu düster werde. Für mich hat das Leben seine Leichtig-

    keit und Unbeschwertheit verloren. Nichts ist sicher.


    Ich hoffe, ich war nicht zu lang mit meinem Beitrag.



    Lieben Gruß


    Turicum

    Hallo,


    meine Freundin meint, das es nicht ratsam wäre mir seine Fotos anzugucken. Ich gucke mir jeden Tag das eine

    oder andere Foto von ihm an. Ich kann ihn ja nicht mehr angucken. Ich muss ja selbst wissen, was sich gut

    anfühlt. Wieso meinen so viele Menschen, die selbst keinen geliebten Partner verloren haben, zu wissen

    was gut für mich ist. Ich muss mit der Trauer leben.


    Ich passe schon auf nicht mehr die alten Lieder ständig zu hören, weil mich das schon sehr herunter zieht,

    aber die Fotos?


    Wie handhabt ihr das?


    Liebe Grüße



    Turicum

    Liebe Danne,


    Du sprichst mir aus dem Herzen. Mein Partner war bis dahin gesund und ist plötzlich zusammen

    gebrochen. Mir fehlt da die Sensibilität bei Ameliea und ich weiß auch nicht warum sich dann

    noch andere munter mal wieder mit einmischen.


    Es tut mir sehr leid, was bei Deinem Mann passiert ist. Wenn unsere Männer Vorerkrankungen

    gehabt hätten, hätten wir uns schon darauf einstellen können, so hat es uns eiskalt erwischt

    und das läßt einen noch ohnmächtiger zurück.


    Traurige Grüße


    Turicum

    Geliebter Gerhard,


    letztes Jahr haben wir Ostern noch zusammen "gefeiert". Jetzt bist Du fort. Meine Freundin und ihr Freund

    haben mich eingeladen zum Osterfrühstück. Es war sehr schön. Ich habe ein paar Mal gelacht. Jetzt bin

    ich wieder allein und es ist wie ein Sog.


    Ich will zu Dir. Ich möchte nicht endlos die Probleme, die meine Mutter betreffen, mit meinem Vater

    durchsprechen. Ich möchte unsere Leichtigkeit zurück.


    Ich möchte an Deiner Hand gehen und die Nordsee erkunden. Hier sind wir hergezogen. Hier wollten

    wir zusammen alt werden. Jetzt werde ich alleine alt, ohne Dich meine große Liebe.


    Ich versuche immer wieder die Verbindung zu Dir aufzubauen und manchmal gelingt es mir, vor

    allem abends. Dann fühle ich mich wieder beschützt.


    Ich vermisse all unsere Rituale. Dein Lachen, Deine blauen Augen, Deine Power, abends gemeinsam

    Eis essen.


    Ich habe dieses wunderbare Forum damals nach dieser schrecklichen Zeit gefunden. Es ist meine

    heimliche Schatztruhe geworden.


    Hier kann ich schreiben und lesen und meistens werde ich verstanden, oder verstehe. Hier kann ich

    meine Maske ablegen und mich so zeigen, wie ich bin. Ich bin eben gefragt worden, ob Du denn

    krank warst? Nein, Du warst kerngesund und fit. Das ist ja so dramatisch für mich.


    Ich wäre so gerne wieder an Deiner Seite, da wo ich hin gehöre. Ich liebe Dich für immer.


    Deine Rita

    Ihr Lieben,


    eben war ich noch schnell einkaufen. Ich hatte das Gefühl nur glücklichen Paare oder Familien zu sehen.

    Ich musste mich sehr zusammenreißen nicht loszuweinen. Liebe Kathi, das tut mir sehr leid mit Deinem

    Sohn. Mein aufrichtiges Beileid.


    Jetzt bin ich in meiner Burg und habe meine Ruhe. Alle die wir jemanden verloren haben, können diesen

    Schmerz verstehen.


    Vorbei sind die unschuldigen Tage. Ich habe in den Abgrund gesehen und erhole mich immer noch davon.

    Ach, ich vermisse ihn so sehr. Seitdem ist mein Glauben auch massiv erschüttert worden und das nimmt

    mir meine Stabilität.


    Einen Tag nach dem anderen...


    Nachdenkliche Grüße


    Rita

    Lieber Mario,


    das sehe ich auch so. Selbst wenn ich bei meiner Nachbarin sitze, fühle ich mich einsam. Das ist

    nicht meine Familie, so lieb auch alle sind.


    Ich vermisse schmerzlich meine Familie, auch wenn wir nur zu zweit waren. Wir waren uns genug.



    Lieben Gruß


    Turicum