Beiträge von RoundAn

    Liebe Puzzle,


    ich kann nachvollziehen was du beschreibst, keinen Plan B zu haben und dieses Gefühl der Alternativlosigkeit. Das habe ich oft. Eigentlich sitze ich dieses Gefühl dann aus. Irgendwann kommt dann wieder der Zeitpunkt, wo mir "B" und die "Alte" von weitem aus winken. Zumindestens mal wieder für eine Zeitlang.

    Ich würde gerne helfen wenn ich könnte.


    Ganz lieben Gruß

    Anja

    Liebe Susanne,


    ich finde es toll das du das kannst, das schreien meine ich. Ich habe das mal versucht, ich habe mich so sehr vor mir selbst erschreckt so laut zu werden. Ich bin vom naturell her ein ganz ruhiger Mensch mit einer ruhigen Stimme. Also nichts wirklich tempramentvolles.

    Trotzdem finde ich den Tip gut.


    Vielleicht hast du Recht, das im Moment sehr viele Gefühle in mir hochkommen die ja nicht nur mit dem Verlust von Roman zu tun haben.

    Ich suche irgendwie einen Weg das mein Leben Gestalt bekommt denn ich kann so nicht weiterleben. Dabei fällt mir auf wo ich im Leben stehe und das nicht nur auf den Bezug um den Verlust um Roman, sondern um das gesamte Leben. Das überfordert mich anscheinend gerade da mir vieles schmerzlich bewusst wird.

    Auch bewusst wird, das ja das Leben schön und gut sein kann aber ich es nicht automatisch habe so als wenn es selbstverständlich ist.


    Ganz lieben Gruß an dich

    Anja

    Liebe Sonnenschein57,


    ja genau dafür schäme ich mich ;(. Ich habe immer das Gefühl stark sein zu müssen, da auch Mensche im näheren Umfeld überhaupt nicht damit umgehen können, das ich mich so fühle. Man wird nur stumm angeschaut und das wars oder sie laufen irgendwie weg oder reden dagegen, das ich für mich doch tun muss um es wieder Lebenswert zu finden das Leben.

    Und es gibt bestimmt viele Menschen die froh wären Leben zu dürfen, können, es schaffen möchten um wieder gesund zu werden von einer schweren Erkrankung....und ich bin müde....:13:

    Liebe Mischi,


    so treffend und schön geschrieben.


    Ganz lieben Gruß an dich

    Anja

    Nun sind auch die Ostertage endlich vorbei.Auch wenn ich diese Tage ein wenig zum erholen gebraucht habe und es trotzdem keine Erholung war. In den letzten Monaten und Wochen ist so einiges passiert, leider nichts schönes. Ich mache mir Sorgen. Sorgen um nahestehende Menschen denen es nicht gut geht.

    Ich habe manchmal Angst und dann kann ich es wieder ganz gut wegstecken, verdrängen oder oder, ich weiß nicht, ich möchte auch nicht wirklich darüber nachdenken. Zum anderen kommt mein eigenes nicht mehr wirlich schönes Leben dazu. Ich habe ständig das Gefühl, ich drehe mich im Kreis mit meiner Trauer und bemerke das ich neidisch auf andere Menschen werde die alles im Leben erreicht haben was ich mir für mich selbst auch immer gewünscht habe. Ich kann es nicht verleugnen, ja ich bin neidisch und es tut weh immer wieder zu sehen das andere glüchklich sind und ich mal wieder nicht. Ich musste mich schon einmal von einem sehr großen Wunsch in meinem Leben verabschieden und das war und ist auch irgendwie wie Trauer. Ich wollte immer eigene Kinder haben, nun ja, es blieb mir verwehrt, erste Ehe gescheitert. Beruflich habe ich es auch nicht wirklich zu viel gebracht, bin MFA und der Beruf macht mir keinen Spaß und ein wirklich gutes Auskommen hat man auch nicht. In der Vergangenheit halt immer die falschen Entscheidungen im Leben getroffen. Dann noch einmal mich verliebt vor 9 Jahren und den Rest kennt ihr. Ich bin so müde geworden vom Leben. Es verlangt so viel. Ich versuche meine Trauer um meinen Mann anzunehmen und mit ihr zu Leben aber zur Zeit habe ich das Gefühl, wie ich schon gesagt habe, es dreht sich im Kreis.

    Ich bin einfach müde.


    Es grüßt euch traurig


    Anja

    Der Schmerz der in einen wütet ist einfach so gewaltig.

    Nebenbei merke ich auch das der Körper teils versagt. Jeden Morgen Wache ich mit Bauchschmerzen auf und bin dauerhaft Müde. Ich fühle mich kraftlos. Irgendwie schaffe ich den normalen Alltag zu bewältigen. Aber wenn ich an Arbeiten denke...

    Wie macht ihr das und Wann seid ihr wieder arbeiten gegangen?

    Lieber Mario,


    dieses kraftlose Gefühl, Erschöpfung und die Müdigkeit das war auch bei mir so. Ich habe sehr viel geschlafen in der Anfangszeit. Alles was ich tun musste, auch kleine Dinge wie einkaufen, Haushalt haben mich erschöpft,irgendwie fühlte ich mich so ganz komisch als wenn ich gar nicht richtig da und bei mir war.

    Ich war 5 Wochen zu Hause nachdem mein Mann gestorben ist. Ich hätte auch noch länger zu Hause bleiben können, wollen, weil einfach so viel zu regeln war. Da ich Vollzeit berufstätig bin hatte ich mega Angst diese ganz vielen Dinge, gerade was Behörden, Banken, Notar usw. betrifft nicht geregelt zu bekommen.

    Dann kam der Punkt, das mir bewusst wurde, wenn ich über die 6 Wochen krank bin ich in ins Krankengeld fallen würde,was auch wieder sehr aufwendig ist zu regeln dann kommt das Geld nicht zu dem Zeitpunkt wo man es braucht usw., mein Weihnachtsgeld gekürzt wird und damit war die nächste Angst da, der finanzielle Absturz. Ich bin dann wieder arbeiten gegangen und ich muss wirklich sagen, das es mir auch irgendwie gut getan hat. Die ersten Tage und Wochen waren nicht einfach, das morgens aufstehen ist mir sehr sehr schwer gefallen. Tagsüber hatte ich aber Ablenkung und das tat mir gut auch wenn ich abends wieder in dieses Loch gefallen bin.

    Auch heute, jetzt nach einem Jahr, 5 Monaten und 11 Tagen habe ich immer wieder mal Tage dazwischen gehabt wo ich nicht arbeiten gehen konnte. Mal einen oder zwei Tage.

    Ich denke, da findet jeder seinen Weg was sich für einen richtig und machbar anfühlt.


    Liebe Grüße

    Anja

    Ihr Lieben,danke für eure Antworten!

    Ich denke schon, das es eine Möglichkeit geben wird auszusetzen. Ich habe noch nicht gefragt, drücke mich ein wenig das Thema anzusprechen weil ich keine extra Wurst gebraten bekommen möchte und es mir irgendwie unangehm ist.


    Die Frage ob ich der Situation gewachsen bin kann ich irgendwie nicht so richtig beantworten da ich gut darin bin Gefühle weg zu drücken die dann aber doch sich irgendwann ihren Weg suchen.

    Vor Tagen kam bei der Arbeit die Information, das wir wieder einen ersten Hilfekurs machen müssen mit der Information,das wenn wir

    nicht daran teilnehmen es irgendwann nachholen müssen auf unsere eigenen Kosten.

    Nun weiß ich nicht wirklich was ich tun soll, ich finde kein richtiges Gefühl dazu. Ich habe bedenken das ich durch den erste Hilfe Kurs

    in keine gute gefühlsmäßige Lage komme, da ich meinen Mann fast bewusstlos oder bewusstlos in der Wohnung gefunden habe und

    immer mal wieder Schuldgefühlfe habe in der Situation nicht richtig gehandelt zu haben.

    Ich weiß, Ratschläge sind Schläge....trotzdem frage ich euch....was würdet ihr tun?

    I

    Liebe Yvonni,


    auch von mir mein herzliches Beileid zu eurem schweren Verlust.

    Du bist hier gut aufgehoben. Jeder der hier ist hat ein eigenes Wissen dieser traurigen Gefühle.

    Wie du selbst schon bemerkt hast bekommt man hier schnell liebevolle Rückmeldungen und das tut gut.

    Ich wünsche viel Kraft für dich und deine Kinder....ich wünsche dir gute 24 Stunden.


    Ganz lieben Gruß

    Anja

    Liebe Anja, vielen Dank für deine Anteilnahme. Ich versuche jetzt an den vertraulichen Teil des Totenscheines zu kommen und spreche morgen nochmals mit der Ärztin um näheres zu erfahren. Es macht mir sehr zu schaffen.... Sei umarmt. Kitty

    Ich wünsche dir von Herzen, das du nach dem Gespräch mit Ärztin zur Ruhe kommst.

    Bei meinem Mann auf dem Totenschein stand nicht besonders viel. Da stand nur die Todesursache oder vermutliche Todesursache, die Uhrzeit. Mir hat damals nicht weitergeholfen, ich hatte aber auch eine andere Fragestellung.


    Sei herzlichst gedrückt

    Anja

    Vielen Dank Linchen, ich habe alles versucht, der Bestatter hat es abgelehnt. Ich vermute meine Mutter ist durch den Todeskampf furchtbar entstellt, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Der Bestatter sagte, er wäre der letzte der es ablehnen würde aber das Krankenhaus hat es ihm wohl gesagt. Er soll es in keinem Fall ermöglichen.... Sie muss schlimm aussehen, sonst wäre es doch sicher möglich...

    Liebe Kitty,


    auch von mir mein herzliches Beileid zu dem Verlust deiner Mama.

    Bei mir war das so, also mein Mann ist verstorben und es war eine ungeklärte Todesursache. Das heißt die Kriminalpolzei wurde eingeschaltet bzg. auschließen von Fremdverschuldung.

    Am fünften Tage ist der Leichnam von meinem Mann freigegeben worden. Auch uns hat der Bestatter davon abgeraten ihn nochmal zu sehen, weil er nicht mehr so gut anzusehen war. Das hört sich so blöd an, was ist schon gut in solch einer Situation, eigentlich fehlen mir da so ein bisschen die Worte.

    Wir leben hier auf dem Dorf und ich kenne den Bestatter und ich habe ihm absolut in dieser Situation vertraut das er uns davon abgeraten hat, weil ich glaube das ein Bestatter es vielleicht ganz gut einschätzen kann was Angehörige vom Anblick her verkraften können und wollte dich/ euch deine Schwestern irgendwie schützen. Ich weiß es nicht. Es ist schwierig.

    Jetzt muss ich dazu sagen, das ich meinen Mann nochmal sehen konnte, da ich ja mit dem Auto ins Krankenhaus hintergefahren bin als mein Mann mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden ist. Also ich konnte mich verabschieden. Deshalb ist es auch so schwierig das richtige dazu zu sagen.

    Seine Geschwister, seine Mama die konnten ihn nicht mehr sehen.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, das es dir jetzt dadurch, das du deine Mama nicht mehr sehen konntest nicht so gut damit zurecht kommst.


    Alles liebe

    Anja

    Oh, je.... Ja das kenne ich mit Aufräumen. Beim Aufräumen bin ich meist trauerbearbeiterin (weinen, nix verstehen, Überblick suchen, einordnen wollen, nix verstehen, machen, immer wieder heulen) und danach bin ich zwar etwas aufgeräumter, fühl mich etwas leichter, ansprechbar. Merke dann aber auch dass jetzt einfach wieder Platz ist um wieder aktuelle Aspekte zu deponieren, damit ich irgendwann wieder aufräumen kann. Macht Sinn. Sonst würde älter Schmerz und neuer Schmerz irgendwann ein unüberwindbarer Knotensalat ergeben. Aufräumen ist Schwerstarbeit. Entwirrend. Ich drücke dir die Daumen. Waltraud

    Liebe Waltraud,

    das hast du sehr schön beschrieben. Ich hoffe, das es mir so geht wie dir bzgl. des Sinns und das es sich leichter anfühlt.

    Knotensalat....jetzt hast du mir sogar ein kleines lächeln gezaubert, danke!