Beiträge von RoundAn

    Jetzt sind ein paar Wochen vergangen und ich kann euch erzählen, das meine Mama in 10 Tagen endlich nach Hause kommt <3

    Es war und ist es auch noch eine anstrengende Zeit. Wir sind alle noch angespannt weil wir noch nicht so richtig die Situation

    für meine Mama einschätzen können wie sie tatsächlich zurecht kommen wird. Natürlich sind wir dabei alles zu organisieren das sie gut

    zu Hause sein kann.



    Nächste Woche hat mein Roman Geburtstag. 58 Jahre wäre er geworden. Wie doch die Zeit vergangen ist. Ich schaue mir ganz oft unsere Fotos an.

    All die vielen schönen Erinnerungen an gemeinsame Urlaube, Ausflüge und Blödelleien. Roman <3fehlt mir so sehr. Im Oktober werden es

    3 Jahre. Ich kann es heute noch genauso wenig begreifen, verstehen wie damals. Aber man sollte sich nicht die Frage nach dem warum stellen.



    Heute war ich bei der Mama meiner toten Freundin die im letzten Jahr mit 49 Jahren an Brustkrebst verstorben ist. Sie hat ein sehr schönes

    Foto von ihr auf der Fensterbank stehen.Das ist so herzlich dieses Foto, meine Freundin sieht so unsagbar hübsch aus mit ihren schönen großlockigen langen Haaren und ihren wunderschönen blauen Augen...und auch das ist alles nicht verstehbar für mich das auch sie nicht mehr hier ist.


    Alles unfassbar, unglaublich:!:Genauso unfassbar unglaublich stehe ich auch auf dem Friedhof, egal ob bei meiner Freundin oder bei meinem Roman. Ich bin so sprachlos wenn ich an dem Grab stehe. Ich kann dann gar keinen klaren Gedanken fassen.


    Ich wünsche euch eine gute Nacht

    Es braucht Zeit lieber Paul, die Zeilt heilt nicht, aber sie wird dich lernen, das die Tage erträglicher werden als jetzt.

    Diese Anfangszeit ist einfach eine ganz ganz furchtbare Zeit!

    Auch weiß ich, das dir das alles jetzt nicht wirklich helfen wird.

    Trauergruppe ist hier sehr schwer zu finden. Sind hier in der Gegend Erzkatholisch. Damit habe ich schon lange nichts mehr am Hut. Mein Bestatter sucht danach. Meine Hausärztin hat eine Therapeutin für mich gefunden. Am Freitag habe ich dort einen Termin. Freundin wohnt 400km weg. Seit ihr Mann in Rente ist, sind die nur unterwegs. Haben kaum Zeit, sind im DRK sehr aktiv. Ein Anruf im Monat, wenn hoch kommt. Ich wäre echt froh wenn ich jemanden finden würde mit dem ich mich austauschen könnte und auch mal was unternehmen könnte. Kaffeetrinken oder so.

    Das ist doch schon mal gut was den Therapeuten angeht, auch was das kümmern des Bestatters ist.

    Ok, was die Freundin angeht...für mich wäre sie dann keine Freundin, einmal im Monat, in der Lebenssituation der du

    dich befindest ist etwas arg wenig.

    Liebe Gisela,


    hast du denn gar keine Freundin, also ich meine so eine richtige gute Freundin....

    Wie sieht es mit einer Trauergruppe in deiner Nähe aus?

    Wie sieht es mit psychologischer Hilfe aus?

    Es ist so schwer, ich weiß.

    Liebe Gisela,


    das was du schreibst ist so traurig und ich würde gerne helfen kann es aber leider nicht. Wenn ich jetzt nebenan wohnen würde, dann würde ich sagen,

    wenn du magst komme ich mal rüber. <3


    Dieses sich als Paar genug sein, ja, so ein Typ Mensch bin ich auch und das ist leider nicht so gut wenn einem das passiert ist was uns passiert ist.

    Aber man denkt nicht darüber nach in dem Moment wenn noch alles gut ist im Leben.

    Dann ist es leider nochmal schwerer. Es fehlt einem auch die Kraft und die Lust sich um soziale Kontakte zu bemühen oder zu halten.


    Ich verstehe dich.


    Liebe Grüße


    Anja

    Lieber Paul,


    Ich weiß was es bedeutet Schuldgefühle zu haben und es hat auch gedauert bis ich damit einigermaßen klar gekommen bin. Auch diese sind in der Trauer

    ein bekannter Prozess.

    Es trifft dich keine Schuld! Wie hättest du ahnen können, das Symptome wie Magen Darm Beschwerden zum Tod deiner Frau führen würden?!

    Dazu kommt auch, das sie selbst der Symptome keine große Bedeutung gegeben hat.Das hätte keiner vorausahnen können.


    Aber ich verstehe dich mit deinem Schuldgefühl. Ich hatte und manchmal kommen sie auch noch die Schuldgefühle, als ich meinen Mann kaum noch ansprechbar in unserer Wohnung gefunden habe, das ich nicht richtig gehandelt habe.


    Auch das du das Leben nicht mehr verstehst lieber Paul, ich kann das wirklich so sehr nachvollziehen. Die letzten 3 Jahre sind die schlimmsten in meinem Leben

    gewesen da soviel schlimmes passiert ist.

    Ich glaube, ich lebte einfach in einer falschen Vorstellung von der Welt und dem Leben.

    Auch das du kein Leben mehr ohne deine Frau haben möchtest Paul das ist so verständlich her vom Gefühl.

    Aber deine Monika würde das bestimmt nicht wollen, genauso wie mein Roman das nicht wollen würde......aber es ist schwer, ich weiß.


    Alles Liebe


    Anja

    Lieber Paul,


    ja, das Leben ist erstmal Scheiße. Man möchte dieses Leben so wie es jetzt ist nicht. Dazu können Schuldgefühle kommen wenn

    es mal einen kurzen Moment des positiven gibt. Auch Erinnerungen an schönes mit dem Partner Schmerzen erstmal wahnsinnig.

    Manchmal meine ich das hört nie so wirklich auf. Es verändert sich aber schon mit der Zeit, aber es braucht auch seine Zeit.

    Auch kann man unterschiedlich in der Trauer sein. Ich zb. habe lange lange Zeit gar nichts gefühlt, war irgendwie in einer Schockstarre.

    Weinen konnte ich gar nicht. Ich war wie versteinert.

    Du kannst nur das nehmen so wie es kommt. Manchmal dachte ich, ich bin nicht normal aber es ist alles normal. Jedes Gefühl oder Nichtgefühl

    alles hat seine Berechtigung.

    Es ist nicht einfach mit der Trauer zu leben. Es verändert vieles. Aber es kann so wie ich gehört habe nocheinmal anders werden das Leben.

    Ich kenne auch jemanden der heute wieder ein Leben hat. Also es geht. Ob es für alle das gleiche sein wird kann ich nicht sagen.

    Aber es geht und das gibt mir ein wenig Hoffnung.


    Anja

    Liebes Knubbelchen,


    es tut mir so sehr leid was euch passiert ist, wieder so ein trauriges Schicksal.

    Fühle dich hier aufgefangen, schreibe wie es für dich passend ist.

    Hier versteht dich jeder.


    Auf deine Frage....es kann erstmal nicht weiter gehen liebes Knubbelchen das ist aber vollkommen normal.

    Ich wünsche dir gute 24 Stunden...


    Liebe Grüße

    Anja

    Hallo Andrea,


    ich verstehe sehr gut was du schreibst. Mir geht es ja genauso oder ähnlich.

    Allerdings ist noch so ein kleiner rebellierender Funke in mir der sagt: Anja, das darfst, kannst, solltest du nicht tun...nämlich mein

    eigenes Leben wegzuwerfen aber genau das tue ich!

    Ich finde es eigentlich nicht richtig !

    Ich schaffe es nur nicht....hoffentlich nur " noch nicht".

    Wir haben nicht gewollt, dass das mit unseren Partnern passiert und sind nicht dafür verantwortlich.

    Eigentlich müssten wir schon für unsere Partner kämpfen, das wir wieder ein eigenes und auch gutes Leben haben!

    Das sage ich, die absolut pessimistich dem Leben gegenübersteht.


    Nur ich habe es in der Hand, kein anderer kann mein Leben zum positiven verändern.

    Ich sollte lernen auch alleine glücklich zu sein.

    Lieber Paul,


    auch ein leises willkommen von mir.

    Traurig, alles traurig und jeder versteht das hier.

    Fühle dich hier aufgefangen und verstanden.


    Lieben Gruß

    Anja

    Während ich das Schreibe, laufen mir schon wieder die Tränen übers Gesicht und auch nach 2 Jahren ist es manchmal so schlimm,

    das ich einfach nicht mehr will.

    Und doch gehen wir weiter, wir tuen es für unsere Männer/Frauen/Kinder-weil sie es so wollen würden!! Wir "leben" für sie.

    Einen lebbaren Sonntag für alle.

    Andrea

    Ja, genau da ist für mich die Schwierigkeit..." Wir "leben" für sie.

    Also ich lebe leider nicht....das ist eine Aufgabe für mich, wo ich jeden verdammten Tag dran verzweifle.

    Dazu kommt ja das ich wollen müsste, aber will ich denn?


    Anja

    Die letzte Woche und auch heute sind/waren keine guten Tage für mich.

    So langsam glaube ich, das es nicht nur Trauer ist. Ich denke, das ich schon

    ein Stückweit in eine Depression reinrutsche. Ich habe für nichts aber für absolut gar nichts Interesse.

    Selbst Dinge die mich wenigstens ab und zu ein wenig aufmunterten oder mir etwas gut getan haben interessieren

    mich nicht mehr und es hilft nicht. Ich denke oft, wäre es doch schon vorbei mit diesem Leben. Dann bekomme ich ein schlechtes

    Gewissen gegenüber all unseren Lieben die gehen mussten und die nicht die Wahl hatten. Es hat sie keiner gefragt und ich hänge im

    tiefen schwarzen Loch und wünschte......

    Ich sehe alles nur noch negativ in meinem Leben.

    Ich überlegte jetzt ob ich hier schreiben soll, weil ich denke, was sollt ihr mir sagen....keiner kann was sagen, keiner kann helfen. Keiner kann

    einem diese Last die jeder hier von uns hat dem anderen abnehmen.

    Zuhören, lesen, alles hilft nicht.

    Ich bin es selbst, die aus diesem Leben was so unendlich traurig und schwer geworden ist einen Weg suchen muss daraus zu kommen.

    Ich schaffe es irgendwie nicht, noch nicht einmal Ansatzweise :13:

    Liebe Nora,


    ich kenne auch diese Gedanken wie du sie geschildert hast bzg. warum ich, warum muss ich das alles durchmachen und warum werde ich so bestraft.

    Ich habe diese Gedanken auch immer wieder mal. Ich weiß auch nicht warum diese Gedanken kommen, vielleicht ist es auch ein Teil der Trauer, auch um

    das eigene Leben.


    Was die Kleidung von deinem Partner angeht, das kenne ich nur zu gut. Bei dir kommt noch erschwerend hinzu das du seine Wohnung räumen musst

    und selbst nicht soviel Platz hast.

    Ich denke, diese Verzweiflung sich von Kleidung oder anderen Dingen zu verabschieden gehört auch zu der Trauer.Schwerer wenn man keine Wahl hat den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Mein Mann ist jetzt im dritten Jahr tot. Ich habe

    es noch nicht wirklich geschafft etwas zu räumen. Sein Kleiderschrank ist noch voll von seinen Sachen und auch sonst.

    Ein paar Dinge habe ich geschafft weg zu tun. Das war so, Augen zu, Gefühl ausschalten und irgendwie versuchen nicht darüber nachzudenken.

    Mir könnte auch ein bisschen mehr Platz in unserer Wohnung gut tun, wir hätten schon längst räumen müssen als mein Mann noch lebte.


    Diese ganzen Situationen die wir als übrig gebliebene ertragen müssen ist sehr sehr schwer. Für mich fühlt es sich auch immer wie ein Verrat an. Dann versuche ich nicht so streng mit mir selbst zu sein wenn ich Handlungen machen muss die ich eigentlich nicht möchte.


    Aber bei jedem ist das anders. Manche brauchen sehr lange für diese Handlungen und andere haben den inneren Impuls relativ schnell zu handeln.

    Wichtig ist glaube ich es nicht zu bewerten vor allen Dingen dann nicht wenn man auch noch aus einer gezwungenen Situation handlen muss.


    Ich verstehe dich und fühle dich lieb gedrückt.


    Anja