Beiträge von Karin56

    Liebe Elisa,

    genauso war und ist es bei mir auch, ich habe bis auf den Termin im Bestattungsinstitut alles alleine geregelt, war auch irgendwie stolz auf mich es geschafft zu haben. Es sind bei mir am Sonntag 20 Wochen her. Jetzt merke ich aber immer stärker wie sehr er mir fehlt und das Bewusstsein er kommt nie wieder ist wahnsinnig schmerzhaft. Wie ich oben schon schrieb, versuche ich mich abzulenken um nicht ständig ins Grübeln zu verfallen. Zudem wurde mir jetzt gestern in der Klinik bestätigt dass ich ein neues Knie haben muss, es wird aber nicht gemacht, da ich starkes Übergewicht habe. D.h. ich muss abnehmen. Bin immer schon korpulent gewesen, und seit dem Tod meines Mannes habe ich richtiges Frustessen begonnen. Ich sitze in einem schlimmen Kreislauf, den ich mir im Grunde genommen selbst angetan habe. Also zu all der Trauer die in mir ist, kommt das jetzt auch noch dazu. Und ich fühle mich in solchen Situationen dann furchtbar allein, sonst konnte ich alles mit meinem Schatz teilen. Der mir immer zur Seite stand.

    LG Karin

    Lieber Ralph, liebes Linchen,

    Ich gehöre auch zu den Menschen die alles macht, weiß aber selbst nicht woher ich die Kraft dazu nehme, eigentlich habe ich sie gar nicht, ich merke nur ich muss was tun, sonst drehe ich durch. Sortiere Papiere usw. Es lenkt mich halt ab. Vielleicht verdränge ich aber damit auch. Ich weiß es selbst nicht.

    LG Karin

    Lieber Ralph,

    Ich bin seit 6 Jahren Rentnerin und habe Zeit ohne Ende.

    Frage mich auch jeden Morgen wofür aufstehen, wofür frühstücken, aber ich habe von Anfang an versucht den Tagesrythmus den wir hatten beizubehalten, ich weiß nicht wie ich es schaffe, aber irgendwie geht es. Ich habe es sogar geschafft 3 Tag nach dem Tod meines Mannes wieder meine ehrenamtliche Tätigkeit Genau in der Klinik aufzunehmen in der er verstorben ist. Ich bin ein Mensch der unter Leute muss, deshalb musste ich das tun. Es gibt mir Struktur. Jeder ist da anders, für dich sind es die Spaziergänge in der Natur. Mein Mann fehlt mir überall, ich vermisse ihn ständig und immer.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Kathi 57,

    Auch ich habe keine Menschen um mich, die meine Trauer verstehen können, da sie ihre Partner noch haben, oder wie meine Tochter, die im Moment soviel um die Ohren hat, dass sie mir auch keine Stütze ist. Man muss alleine damit klar kommen habe ich das Gefühl. Keiner außer wir hier im Forum weiß wieviel Kraft man dafür jeden Tag aufbringen muss. Keiner sieht meine Tränen die täglich laufen, da ich es zuhause bei mir tue. Wie soll es jemals wieder besser werden, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Ich kann es mir absolut nicht vorstellen. In meinem eigenen Wohnzimmer hatte ich ja schon mal erwähnt, dass mein Mann nach einem Corona Infekt innerhalb von 14 Tagen an Lungenversagen und anschließendem Organversagen verstorben ist. Diese Fassungslosigkeit darüber ist immer noch präsent.

    Liebe Kathi du hattest ja auch schon erwähnt, dass es bei deinem Sohn auch nach einem Corona Infekt passiert ist.

    Liebe Grüße Karin

    Lieber Ralph,

    Ich kann das was du schreibst sehr gut nachempfinden. Bei mir sind es Sonntag 5 Monate her, seit mein Mann nicht mehr bei mir ist. Mir wurde gestern auch wieder die Frage von meiner Schwägerin gestellt ob es mir denn jetzt etwas besser ginge, ich mußte lange überlegen was antwortet man darauf, sage ich schlecht verstehen sie es nicht, sage ich gut ist es gelogen, also sagte ich es geht so lala. Heute ist wieder so ein Tag wo ich schon morgens weinen muss und immer wieder unseren letzten Chat lese, der noch so zuversichtlich klang. Habe einen Mann ins Krankenhaus gebracht damit er gesund wird und habe ihn nicht wiederbekommen. :13:

    LG Karin

    Liebe Jasel, bei mir sind es heute 19 Wochen her, mir geht es genauso. Es ist ein rauf und runter der Gefühle. Und keiner von der Familie kann meinen Gemütszustand nachvollziehen. Das tut nochmal zusätzlich weh.

    LG Karin

    Lieber Ralph,

    Willkommen im Forum der Trauernden, ich habe meinen Mann am 19.03.23 verloren. Es ist jetzt immer noch verdammt schwer für mich es zu akzeptieren, ein Mann der nie groß krank war, stirbt nach einer Corona Infektionen. Meine Gefühle gehen rauf und runter. Der Weg zum Friedhof und das sprechen mit ihm geben mir das Gefühl er ist noch bei mir. Verstehen von meiner Familie ist auch nicht wirklich vorhanden, sie kennen die Situation selbst noch nicht. Verstanden fühle ich mich auch nur bei meiner Trauerbegleiterin und im Trauercafe. Hier verstehen dich alle.

    LG Karin

    Guten morgen liebe Nicki,

    Ich bin seit März in diesem Forum. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass du hier immer eine Reaktion auf all deine Beiträge bekommst. Mir tut es immer gut, mich hier verstanden und angenommen zu fühlen. Ich habe nur noch meine Tochter und einen Bruder mit Frau, die mir nahestehen, leider können sie meine Trauer nicht mit tragen, sie haben noch ihre Partner. Von meinem zweiten Bruder höre ich seit der Beerdigung nichts mehr. Dieses Verhalten von Familie und Freunden gegenüber uns Witwen oder Witwer kennen viele in diesem Forum. Ich wünsche dir, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Esmussweitergehen,

    Du hast die richtigen Worte gefunden, "hinnehmen müssen", keiner von uns würde es je freiwillig hinnehmen. Dieses "müssen" ist so furchtbar. So verdammt schwer, man kann sich noch so sehr dagegen wehren, es bleibt wie es ist, wir sehen sie in unserem Leben nie wieder. Es ist so schmerzhaft.

    Liebe Elisa,

    Es tut immer wieder gut zu hören, daß man doch nicht so verkehrt denkt. Bei mir war es ja auch so, daß mein Bruder und Schwägerin keine zwei Monate nach dem Tod meines Mannes in Urlaub fuhren, weil sie den so dringend bräuchten, und schöne Bilder im Status hatten. Ich frag mich dann auch jedesmal stimmt mit mir was nicht das mir das weh tut. Ich überlege auch schon ob ich evtl. im nächsten Jahr eine Reise für Alleinstehende machen soll. Ich weiß es noch nicht. Man muss abwarten wie es einem dann geht.

    Liebe Grüße Karin

    Liebe Kathi, liebe Elisa,

    Wie ich lese, geht es euch genauso. Das tröstet mich. Ich versuche auch so gut es geht rauszukommen, einkaufen usw. Teile es mir so ein, dass ich mindestens. Einmal am Tag raus muss. Also nicht alles an einem Tag mache. Es wird dauern, bis man sich einigermaßen dran gewöhnt hat denke ich. Ich bin wahrscheinlich deshalb heute so deprimiert, weil ich heute von meiner Schwägerin gehört habe, das sie einen Ausflug nach Holland machen, und sie erzählt mir das auch immer noch oder besser gesagt sie schreibt es mir per watsup. Ich bin dann sehr traurig darüber, weil ich denke könnten sie mich nicht einmal fragen ob ich mit möchte. Das ist jetzt das dritte Mal, das sie mir schreibt wo sie waren oder hin wollen. Vielleicht bin ich ja auch ungerecht und erwarte zuviel, ich weiß es selbst nicht, weiß nur das ich enttäuscht bin und mich verlassen fühle.

    Hallo ihr Lieben,

    Wollte mal hören wie ihr mit der Einsamkeit umgeht.Ich bin seit 6 Jahren Rentnerin. Wir haben uns so darüber gefreut, endlich gemeinsame Zeit zu haben. Leider fingen dann bei mir viele orthopädische Probleme an, die nicht vorhersehbar waren. Ich musste oft ins Krankenhaus und operiert werden. In all den Zeiten hat mein Mann mir immer zur Seite gestanden. Letztes Jahr sind wir dann mal wieder in Urlaub gefahren, auch über Silvester und im März hat Corona ihn mir weggenommen. Wollte damit nur sagen, dass wir beide keinen Freundeskreis hatten. Ich hatte lose Bekanntschaften mit 3 Frauen, aber nichts wo ich sagen könnte da kann ich jederzeit hin wenn mir die Decke auf den Kopf fällt. Wie haltet ihr das aus?

    Liebe Jasel, da hast du Recht, selbst die Dinge die einen genervt haben fehlen jetzt. Die schon öfter von mir erwähnten Barthaare die öfters im Waschbecken im Bad lagen, die brachten mich auch auf die Palme. Jetzt war ich froh, daß ich noch eins gefunden habe. Ich habe es in ein kleines Ringkästchen gelegt und pass auf das es nicht verloren geht.

    Lieber Rüdiger,

    Das Vermissen wird bleiben. Jede Kleinigkeit die wir früher kaum noch bemerkt haben, da sie ja immer da waren, hat jetzt großen Wert und wir Vermissen diese Kleinigkeiten, sei es singen oder sonst was. Stück für Stück fällt einem alles mögliche ein, was uns jetzt fehlt. In der Wohnung ist es zu ruhig geworden. Keiner mehr der singt, hustet oder uns ruft. Die Realität ist so verdammt hart und schmerzt ohne Ende.

    LG Karin