Beiträge von Muckelchen


    Lieber Ron,

    ich lese aus deinen Zeilen, dass es weitergeht. Mit einem Herzen voll Trauer und schönen Momenten, die das Leben einem gibt.

    Genauso empfinde ich es auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwann wieder so sein wird wie vorher. Ich nicht und das Leben nicht! Aber ich wünsche mir, dass ich wieder Vertrauen ins Leben bekomme.

    Liebe Corinna,


    mir hat es damals geholfen, nur ganz kurzfristig zu denken. Immer nur für den nächsten Tag, maximal für den übernächsten. Auch ich hatte große Existenzängste und habe mich völlig überfordert gefühlt mit der gesamten Situation. Ich habe mir sogar für jeden Tag eine To Do Liste geschrieben. Auf der standen sogar so einfache Sachen wie, mit dem Hund gehen oder Frühstück machen, damit ich das voreinander bekomme. Es ist eine ganz schreckliche Situation, da sie einen völlig hilflos und überfordert sein läßt. und dann immer wieder dieses Nichtbegreifen können. Die ersten Tage hatte ich immer das Gefühl, mein Mann läge im Krankenhaus und kämpft um sein Leben. Mir war schon bewusst, dass etwas ganz Schreckliches passiert ist, aber dass er tot ist, konnte ich einfach nicht begreifen. Das kriegte mein Verstand nicht hin. (Schafft er immer noch nicht so ganz…) Dieses „nie wieder“, dass so wehtut!!! Das einfach nicht zu glauben ist!!! Und immer wieder diese Gedanken, dass man ihn doch gerade jetzt so dringend bräuchte!💔


    Mir hat auch das Schreiben hier in dem Forum geholfen. Es hat mir gut getan, zu wissen, dass hier Menschen sind, denen es gerade ähnlich geht oder die so etwas ähnliches bereits erfahren haben. Das hat mir sehr geholfen, diese ganzen Gefühle besser auszuhalten.


    Fühle dich ganz, ganz lieb umarmt. Die erste Zeit ist ein Albtraum, aus dem man leider nicht erwachen kann.:30:

    Kuscheldachs


    Liebe Corinna,


    es tut mir so leid zu lesen, was du und deine Familie erlebt habt und auch jetzt weiter erleben müsst. Ich sende mit dir mein ganzes, aufrichtiges Mitgefühl und eine stille Umarmung. Leider gibt es keine Worte, die dir den Schmerz nehmen können.


    Ich habe gerade deine Zeilen meinem 15-jährigen Sohn vorgelesen und musste dabei schon wieder ein bisschen weinen. Mein Sohn hat vor einem halben Jahr auch zu sehen müssen, wie sein Vater ganz plötzlich verstorben ist. Ich war in dem Moment auch nicht bei ihm. Ich brauchte 30 min von der Arbeit nach Hause. Er fühlte sich am Anfang manchmal andersartig bei seinen Freunden, weil die so etwas nicht erlebt hatten und nicht nachvollziehen können.


    Ich erlebe auch deine Gefühle und Gedanken . Mein Mann war auch mein bester Freund, ich war auch nur noch halb. Bin es immer noch zum Teil.


    Hast du Menschen, die euch unterstützen und begleiten?


    Auch wenn es dir nicht den riesigen Schmerz nimmt, du bist nicht allein! Es ist gut, dass du dieses Forum gefunden hast. Wenn du magst, teile gerne deine Gedanken und Gefühle mit uns, wenn es dir hilft, das Ganze irgendwie zu ertragen.

    Liebe alle,


    es hat einige Tage gebraucht, bis ich erkannt habe: Ich bin im bisherigen Weg nicht gescheitert - das Auf und Ab ist normal.

    Das ist schön ❤️
    Ich teile deine Ungeduld. Sie macht den Weg nicht unbedingt leichter.
    Fühl dich umarmt

    Jahm


    Bei der ersten Welle, die ich erlebt habe, habe ich mich auch gefragt, ob ich gescheitert bin. Ich war doch schon ein Stückchen weiter und plötzlich ging es wieder auf Anfang zurück. Das hatte mich stark verunsichert.


    Inzwischen denke ich, dass diese Wellen dazugehören. Anscheinend verläuft die Trauerbewältigung nicht linear. Eine Zeit lang hat man das Gefühl, alles ganz gut inzwischen im Griff zu haben und dann kommt eine neue Welle und wirft einen wieder zurück. Für mich sind sie kein Anzeichen dafür, dass man gescheitert ist.


    Sie bringen den ganzen Schmerz und die Trauer, die ja immer noch da sind, auch, wenn man sie im Alltag manchmal ein gutes Stück zur Seite schieben kann, wieder nach vorn.


    Ich hoffe, wenn man auch diese Welle wieder bewältigt hat, ist man wieder ein Stückchen weiter als man davor war. So habe ich es zumindest bei den letzten beiden Wellen erfahren.


    Heute bin ich mit meinem Sohn, nach dem Besuch auf dem Friedhof, in einem Café gewesen, dass wir zusammen mit meinem Bruder kurz nach dem Tod meines Mannes besucht hatten.


    Und wir haben beide festgestellt, dass wir jetzt mit einem anderen Gefühl diesem Café sitzen als damals. Damals saß uns noch der Schock in den Gliedern und die Welt um uns herum fühlte sich fremd an. Als ob wir Aliens wären.


    Heute haben wir beide festgestellt, dass wir wieder Teil dieser Welt sind und fühlen uns nicht mehr ausgeschlossen. Das ist doch schon einmal etwas.

    Und trotzdem muss ich grad auch wieder viel weinen und scheine wieder neu zu begreifen, dass er nie wieder kommt. Ich möchte ihm so vieles erzählen, ihm zeigen und hätte so gerne seinen Rat zu einigen Dingen. Und ihm umarmen. Riechen, fühlen…💔😥

    Jahm


    Liebe Anke,

    diese Wellen sind gemein!!! Man weiß nicht, was sie auslöst und wie lange sie andauern. Und man fühlt sich Ihnen ziemlich hilflos ausgeliefert. Sie machen es einem im Alltag echt schwer.

    Vielleicht sind sie zum Ausgleich da für unsere starke Seite? Vielleicht ist es ja wichtig, zwischendurch sich auch schwach und traurig zu fühlen, um letztenendes alles irgendwie verarbeiten zu können?


    Fühl dich ganz lieb umarmt! 😘 Es ist gut, dass du uns an deinem Gefühlen teilhaben lässt. Ich wünsche dir, dass die Welle langsam abebbt.

    Es ist der erste Herbst ohne deinen Mann. 💔


    Ich stelle bei mir fest, wie viel ich so ganz selbstverständlich im Herbst mit meinem Mann verbinde, was jetzt plötzlich keinen Sinn mehr ergibt.


    Und mir dadurch wieder so schmerzhaft deutlich macht, dass er weg ist. Den Sommer ohne ihn habe ich jetzt erfahren, aber den Herbst ohne ihn kenne ich noch nicht.


    Bei mir führt das zu einem Gefühl, als ob er gerade erst gestorben ist. Und ich habe wirklich Angst vor der Weihnachtszeit.


    Ergibt es irgendwie Sinn?

    ...wenn man innig verbunden ist, ja. Und auch wenn die Seele den Körper verlassen musste weil der nicht mehr konnte.

    Ich denke da z. B auch an eineiige Zwillinge, die über große Entfernungen spüren wenn ihre andere Hälfte körperliche oder seelischen Schmerzen haben. Wie ist sowas möglich?

    Ja, irgendeine unsichtbare Verbindung besteht. Davon bin ich auch überzeugt. Wie auch immer die funktioniert.

    Ralph


    Lieber Ralph,


    ich lese gerade erst deine Frage, ob man jemanden, der an einem Grab steht und weint ansprechen sollte oder nicht. Leider habe ich für dich auch keine endgültige Antwort.


    Ich persönlich möchte nicht angesprochen werden, wenn ich am Grab meines Mannes weine. Für mich wäre das eher belastend, wenn mich da jemand anspricht und ich würde künftig dort nicht mehr weinen mögen.


    Aber, meine Schwiegermutter hat erzählt, als sie letztens am Grab stand, und weinte, dass ein junger Mann zu ihr kam, der sie auch noch an meinen Mann bzw. ihren Sohn erinnert hat. Der hat sie in den Arm genommen und getröstet. Und das war für sie einfach total schön.


    Mir ging’s letztens ähnlich wie dir. Da stand ein älterer Herr sehr lange schweigend an einem Grab, und als ich den Friedhof verließ, saß er vorm Friedhof auf einer Bank. Er wirkte so fürchterlich einsam und verlassen, dass ich ihn am liebsten kurz einmal gedrückt hätte. Ich habe mich das aber natürlich nicht getraut. Ich habe mir gedacht, wenn er mir noch mal begegnet, versuche ich es mal mit Blickkontakt und vorsichtig anlächeln, um zu sehen, wie er darauf reagiert. Aber ich habe ihn bisher noch nicht wieder gesehen.


    Grundsätzlich finde ich es wichtig, Anteil zunehmen. Es ist allerdings ein schmaler Grat zwischen zu nahe treten und einfach trösten.

    Liebe Manuela,

    es tut mir unglaublich leid zu lesen, was du durchgemacht hast und immer noch durchmachst. Es ist verständlich, dass du dich so traurig und verloren fühlst. Es ist völlig in Ordnung, deine Gefühle zuzulassen und zu weinen, wann immer du es brauchst. Trauer ist ein natürlicher Prozess, und es gibt kein richtig oder falsch in dieser Zeit.

    Mein Mann ist vor vier Monaten ganz plötzlich verstorben. An seinem Geburtstag, er wäre 52 geworden, haben mein Sohn an seinem Grab auf ihn angestoßen und leise die Musik von seiner Trauerandacht gehört. Ich hatte ihm ein ein Herzstecker gekauft und an seinem Grab aufgestellt. Es war ein sehr schmerzhafter Tag.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld in dieser schweren Zeit. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um zu trauern und dich zu erholen,

    Liebe Petra,


    herzlich willkommen in diesem wirklich einzigartigen Forum. Fühl dich lieb umarmt.


    Auch ich werde dieses Jahr 52 und kann mit dem Wort „Witwe“ auch nach vier Monaten immer noch nichts anfangen.


    Hier in diesem Forum gibt es viele Menschen, die verstehen können, wie es dir gerade geht und dich hoffentlich mit ihren Gedanken ein bisschen stützen können auf dem Weg, der vor dir liegt.


    Ich hatte auch sehr viel Angst vor dem Abschied. Ich kann im Nachhinein für mich sagen, dass ist ein guter Moment war. Ich hoffe, dass es für dich ähnlich sein wird.


    In einer solchen Situation gleichzeitig Oma zu werden, ist sicherlich schwer. Ich hoffe, langfristig wird dein kleines Enkelkind dich ein bisschen aufheitern können.

    Mein Mann ist vor ziemlich genau vier Monaten ganz plötzlich verstorben. Und wenn ich an die erste Zeit zurück denke, dann war sie sehr anstrengend und es gab unheimlich viele Dinge, die geregelt werden mussten. Vieles davon habe ich inzwischen auf dem Weg gebracht und jetzt steht bei mir die Trauer um meinen Mann im Vordergrund. Jetzt so langsam setzt bei mir immer mehr das Begreifen ein, dass er nie wiederkommt. Kein Tag, wo ich deswegen nicht weine.


    Aber, ich fange auch langsam an, mit sehr weichen Knien, mich in ein neues, anderes Leben ein zu arbeiten. Es tut sehr weh und ist sehr schwer, aber es geht immer ein bisschen weiter.

    Karin56


    hallo liebe Karin,


    ja, auch ich kenne Phasen, wo ich das Gefühl habe, dass es unerträglich ist. Und auch ich kenne das Gefühl, dann mit jemandem reden zu wollen und nicht zu wissen, an wen man sich wenden kann.


    Es ist gut, dass du hier in diesem Forum über deinen Schmerz schreibst. Hier bist du nicht allein und wirst verstanden. Ich erlebe oft, dass die Menschen denken, nach ein paar Monaten müsste die Trauer jetzt langsam abflachen.


    Diese Wellen, die wir hier erleben, die sind nicht vorstellbar für andere. Waren sie für mich ja auch nicht vorher. Auch ich bin davon ausgegangen, dass es mit der Zeit immer ein Stückchen leichter wird. Dieses immer wieder zurückgeworfen werden in tiefe Verzweiflung und Schmerz, das habe ich vorher auch noch nicht so gekannt.


    Aber ich habe vorher auch noch nie meine engste Bezugsperson verloren, mit der ich mein Leben geteilt habe und mit der ich mein halbes Leben zusammen war.


    Du darfst dir hier alles von der Seele schreiben, wenn du möchtest. Deine Ängste und dein Schmerz sind verständlich. Ich erlebe sie auch. Und gerade dann, wenn man seinen Partner bräuchte, wie du jetzt mit deinem Knie, dann werden diese Gefühle noch viel größer.

    Auch ich hatte ja Probleme mit meinem Knie und bei der Vorstellung, eventuell ins Krankenhaus zu müssen, ging es mir genauso wie dir. Auch der Gedanke, dass mein Mann mich nie wieder abholen wird oder im Krankenhaus besuchen, diese Gedanken sind einfach nur äußerst schmerzhaft. Dann fühlt man sich einfach nur allein und schrecklich einsam.


    Fühl dich mal ganz lieb umarmt. :30:

    Hallo liebe Lisa,


    ein ganz liebes Willkommen hier in diesem Forum.

    Hier ist ein Ort, wo du deine Gedanken einfach niederschreiben kannst und ganz viel Verständnis erhalten wirst. Hier gibt es viele Menschen, die ähnliches wie du erlebt haben.


    Ich schicke dir mein ganzes Mitgefühl zu deinem schlimmen Verlust! Fühl dich umarmt!!


    Bei mir sind es jetzt vier Monate, dass mein Mann mit 51 durch den plötzlichen Herztod verstorben ist. Es war genauso unvorbereitet und plötzlich wie bei dir. Ich kann sehr gut verstehen, dass du fühlst, dass du deine ganze Zukunft verloren hast. Und es ist ja auch so.


    Mir hilft in dieser Zeit auf jeden Fall dieses Forum und mit Menschen, die gut zuhören können, über meine Gefühle zu sprechen. Ich gehe inzwischen auch zu einer Psychologin, was mir auch noch mal weiterhilft.


    Außerdem lese ich gerade ein Buch über Trauerbewältigung, das ganz gut beschreibt, wie man sich in dieser Situation fühlt und wie sich die Gefühle auch im Laufe der Zeit verändern. Es ist von Dr.Doris Wolf und heißt „Einen geliebten Menschen verlieren“.


    Man hat so viele verschiedene Gefühle in diesen Zeiten, wo man sich manchmal fragt, ob das alles noch normal ist. Darum ist ein Austausch so wichtig und auch in diesem Buch tauchen all diese Gefühle wieder auf, so dass man etwas beruhigter ist, dass das alles ganz normal ist. Und viel Zeit braucht, um leichter zu werden.


    Ich rede auch viel mit meinem Mann. Die erste Zeit habe ich viel vor seinem Foto gesessen und mit ihm geredet. Heute findet vieles eher in meinen Gedanken statt.


    Ein Trauertagebuch finde ich auch eine schöne Idee. Ich glaube es ist wichtig, die richtige Mischung zwischen Ablenkung und Trauer zulassen zu finden. Das ist aber gar nicht so einfach.

    Jahm


    Ich kann so gut verstehen, dass du Angst vor diesen Wellen hast, weil nie klar ist, wann sie kommen. So fühlt man sich ihnen einfach nur ausgeliefert.
    Vielleicht werden sie durch das ausgelöst, was gerade auf dem Weg wieder so ansteht oder, weil man sich gerade kraftlos fühlt?


    Der 18. Geburtstag eures Großen ist ja auch einer dieser Tage, dir so schrecklich deutlich machen, dass dein Mann fehlt.
    Natürlich möchte man diesen besonderen Tag irgendwie trotzdem schön werden lassen. Mein Sohn wird im Dezember 16 und ich bin auch schon am überlegen, wie ich es schaffe, ihm einen schönen Tag zubereiten, damit er abends neben dem Gedanken, dass sein Papa fehlt auch noch ein paar schöne fröhliche Gedanken haben kann.


    Ich finde es toll, dass dein Mann Briefe geschrieben hat. Auch wenn das Lesen sicherlich erstmal sehr weh tun wird.


    Das mit dem in „Sich verkriechen wollen“ kenne ich auch sehr gut. Allerdings stelle ich jetzt gerade fest, dass es ganz gut ist, wenn immer mal jemand was von mir will. Wenn ich mich tatsächlich mal verkrieche, dann habe ich nach einiger Zeit das Gefühl, dass ich in Lethargie und Antriebslosigkeit versinke. Und immer unzufriedener mit mir werde. Alles gar nicht so einfach. Die richtige Mischung zu finden ist nicht leicht.