Beiträge von Muckelchen

    Jahm


    Ich kann so gut verstehen, dass du Angst vor diesen Wellen hast, weil nie klar ist, wann sie kommen. So fühlt man sich ihnen einfach nur ausgeliefert.
    Vielleicht werden sie durch das ausgelöst, was gerade auf dem Weg wieder so ansteht oder, weil man sich gerade kraftlos fühlt?


    Der 18. Geburtstag eures Großen ist ja auch einer dieser Tage, dir so schrecklich deutlich machen, dass dein Mann fehlt.
    Natürlich möchte man diesen besonderen Tag irgendwie trotzdem schön werden lassen. Mein Sohn wird im Dezember 16 und ich bin auch schon am überlegen, wie ich es schaffe, ihm einen schönen Tag zubereiten, damit er abends neben dem Gedanken, dass sein Papa fehlt auch noch ein paar schöne fröhliche Gedanken haben kann.


    Ich finde es toll, dass dein Mann Briefe geschrieben hat. Auch wenn das Lesen sicherlich erstmal sehr weh tun wird.


    Das mit dem in „Sich verkriechen wollen“ kenne ich auch sehr gut. Allerdings stelle ich jetzt gerade fest, dass es ganz gut ist, wenn immer mal jemand was von mir will. Wenn ich mich tatsächlich mal verkrieche, dann habe ich nach einiger Zeit das Gefühl, dass ich in Lethargie und Antriebslosigkeit versinke. Und immer unzufriedener mit mir werde. Alles gar nicht so einfach. Die richtige Mischung zu finden ist nicht leicht.

    Jahm


    Hallo liebe Anke,


    es geht mir grad ganz genauso. :30: Dieser Wechsel zwischen „klar kommen“ und „total kraftlos“.

    Vielleicht unterschätzen wir, wie anstrengend alles ist? Wieviel Kraft es kostet zu funktionieren, Dinge zu regeln und immer wieder die Erinnerungen, die uns zeigen, wie sehr sie fehlen in unseren Leben?


    Ich liege grad auf dem Sofa unter zwei Decken und schaue fern. Da ich ziemlich erkältet bin, habe ich die perfekte Ausrede dafür. 😉 Aber eigentlich bin ich einfach nur platt und traurig. Vorhin hatte ich zufällig die Jacke meines Mannes in der Hand und plötzlich war die Erinnerung so stark an ihn, als hätten wir uns gestern noch gesehen. Das hat mich total zusammenbrechen lassen. Ich sage mir jetzt immer, wenn ich denke, er kommt gleich heim, dass er nie wieder kommen kann. Wie lange es wohl dauert, bis man das tatsächlich verstanden hat?


    Wie toll, dass du ihn spürst. Ich wünsche dir, dass das etwas Trost bringt.


    Ich sage meinem auch immer, dass er sich keine Sorgen machen braucht. Aber im Moment hadere ich auch mal wieder mit offenen Fragen, die ich nicht mehr stellen kann. Gestern war ich deswegen richtig sauer. Jetzt habe ich wieder etwas Frieden gefunden.


    Inzwischen bin ich mir sicher, dass es nach dieser Welle auch wieder besser wird. Sind die Wellen bei dir immer noch so heftig wie am Anfang oder etwas flacher? Es kostet anscheinend sehr viel Kraft, wenn man gerade in so einer Welle schwimmt. Ich denke, sie sind aber wichtig, weil sie uns mit dem Schmerz konfrontieren und wir ihn so wieder ein kleines bisschen mehr verarbeiten. Und dann geht es wieder etwas weiter aufwärts. Bis zur nächsten Welle…


    Was denkst du?

    Karin56


    hallo liebe Karin,

    ich kann dein Gefühl auf diese WhatsApp Nachricht sehr gut nachempfinden. Es geht mir manchmal ähnlich. Auch ich erlebe häufig, wenn man ganz ehrlich sagt, wie es einem geht, dass die Leute einen dann „pushen“ möchten. Doch das braucht man ja gar nicht im Moment. Es ist ja auch okay, wenn man mal einfach traurig, mutlos und verzweifelt ist.

    Ich glaube, das können die Menschen dann nicht gut aushalten. Vielleicht denken Sie, dass man da nie wieder rauskommt und sich immer weiter reinsteigert. Das kann bei dem einen oder anderen ja tatsächlich auch passieren, aber auch diese Tiefpunkt gehören dazu.

    Ich erfahre auch immer wieder, dass die Menschen dann so darauf reagieren wie deine Schwägerin. Ich spreche dann mit diesem Menschen auch nicht mehr darüber.

    Ich glaube, was man dann eigentlich braucht isr Verständnis. Ein echtes oder in Gedanken „in den Arm nehmen“ und das Signal, dass man immer da ist und zuhört. Das können leider die wenigsten.

    Ich habe aber auch den Eindruck, dass deine Schwägerin dir mit dieser Nachricht ehrlich helfen wollte. Auch, wenn sie damit das Gegenteil erreicht. Du kannst sicherlich besser beurteilen, ob sie ein Mensch ist, dem man das sagen kann und der dann versucht etwas anders zu machen oder ob sie dann einfach nur beleidigt wäre.

    Das Verständnis, dass man hier im Forum erhält, erlebe ich in der Welt da draußen nur sehr, sehr selten. Aber, ich versuche auch immer fair zu bleiben. Ich frage mich auch oft, wie würde ich an deren Stelle reagieren. Und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich nicht ähnliche Worte genutzt hätte. Man muss schon selber diese Situation erfahren, um sie zu verstehen. Und selbst solche Leute reagieren nicht immer so, wie man es eigentlich bräuchte.


    Du schreibst, dass du Knieprobleme hast? Ich auch! Ob einem die Knie weh tun können, aufgrund der Situation, in der man sich gerade befindet? ich bin jetzt erst mal die nächste Woche krankgeschrieben und habe danach Urlaub. Ich hoffe, danach wird es besser!

    Ich wünsche dir gute Besserung.

    KarenLe


    Liebe KarenLe,


    dein Erlebnis im Krematorium ist erschreckend. Vielleicht stumpft man ab, wenn man tagtäglich mit dem Tod zu tun hat. Aber ich empfinde es als mangelnden Respekt vor dem Verstorbenen. Wer auch immer das zu verantworten hat, hätte sicherlich bei seinen eigenen Angehörigen nicht so gehandelt!! Unglaublich, mit welchen Erlebnissen man auf einmal konfrontiert wird, oder?!!! Alles Dinge, die man noch zusätzlich verarbeiten muss.


    Dass du dich im Moment nicht stark fühlst ist verständlich. Ich denke, es wird mit der Zeit wieder kommen. Was du erzählst wirkt auch mich auch jetzt sehr stark.


    Ich bin Anfang fünfzig. Mein Mann ist am plötzlichen Herztod gestorben. Wir waren grad dabei mein Elternhaus zu renovieren. Da wollten wir demnächst eigentlich einziehen. Unser Sohn hat ihn durch das Fenster auf dem Boden liegen sehen und konnte nicht zu ihm rein. Er hat mich ganz panisch auf der Arbeit angerufen. Mein Mann war da vermutlich schon tot. Der Notarzt sagte zu mir, dass es wohl ganz schnell gegangen sein muss. Mein Sohn musste da vorm Fenster stehen und hatte nur den Menschen aus der Leitstelle am Telefon, weil ich ne halbe Stunde bis nach Hause brauchte. Er ist fünfzehn.


    Meine Mutter mochte die letzten Monate vor ihrem Tod immer weniger gern noch aufstehen. Dann hatte sie einen Schlaganfall und lag drei Tage im Sterben. Für sie war es gut, dass sie gehen konnte, bevor die Demenz ihr noch mehr wegnahm. Es fiel ihr schon immer schwerer noch einen Löffel zu halten. Sie hatte immer Angst vor einer Demenz. Ich habe schon vor ihrem Tod manchmal Trauer empfunden, wenn wieder etwas von ihrem Wesen verloren gegangen war. Es war tatsächlich ein Abschied auf Raten. Ihr Tod war sehr traurig für mich. Aber es war auch okay, dass sie gehen konnte. Das war kein Leben, das sie gerne wollte. Das erste Jahr war ich oft traurig, dann wurde es besser.

    Liebe KarenLe


    ich wünsche dir für deinen morgigen Termin ganz viel Kraft. :30:


    Ich habe es anfangs auch wie einen Makel, ein ungewolltes anders sein, empfunden. Das geht mir jetzt, beim Tod meines Mannes auch wieder so.

    Im Hinblick auf den Tod meines Vaters würde ich aber im Nachhinein sagen, dass ich durch den Verlust unabhängiger und stärker geworden bin. Und es gibt viele Menschen, die einen Elternteil verloren haben, manchmal sogar beide. Vielleicht werden sie dir nun mehr begegnen?

    Es wird ein anderes Leben, mit Narben, die immer wieder mal schmerzen, aber es ist trotzdem schön. Ich habe meinen Mann drei Jahre nach Tod meines Vaters kennengelernt. Sie hatten viel gemeinsam.


    Für mich waren immer meine Mutter und mein Mann meine Bezugspersonen. Meine Mutter wurde vor sechs Jahren dement und starb vor 2,5 Jahren. Da hatte ich noch meinen Mann, der mir durch die Zeit half. Jetzt fühle ich mich auch allein, ohne einen Menschen, zu dem ich immer gehen kann, dem ich alles anvertrauen mag.


    Ich schau mal, wo mich dieser Weg nun hinführt. Ich habe das Gefühl, mich erstmal neu kennenlernen zu müssen, um zu entscheiden, was gut für mich ist, so allein. Aber ich merke auch, dass ich ganz schön stark bin. Stärker als ich dachte. Diese Stärke möchte ich nicht wieder verlieren.

    Hallo liebe KarenLe,,


    herzlich willkommen hier. Fühl dich ganz lieb umarmt. Es tut mir sehr leid, dass du deine beiden Eltern so früh verloren hast.

    Ich habe meinen Vater kurz vor meinem 22. Geburtstag ganz plötzlich durch einen Herzinfarkt verloren. Ich war auch ein Papakind. Ich hatte auch einen richtig tollen Vater, mit dem ich mich super verstanden habe.


    Es ist inzwischen 30 Jahre her, aber ich kann mich noch gut an den Schock erinnern, als der Anruf meiner Mutter kam und die Fassungslosigkeit und das Vermissen. Ich habe auch die anderen um ihre Väter beneidet. Es wird irgendwann leichter. Bei mir war es so, dass ich mich mit der Zeit ein Stück weit an seine Abwesenheit gewöhnt habe. Dann tat der leere Platz nicht mehr ganz so weh.


    Man lernt damit zu leben und kann irgendwann auch wieder Freude und Frieden fühlen. Aber es dauert. Aber es kommen immer wieder Momente, wo er schrecklich fehlt. Das letzte Mal war es bei mir ganz schlimm als mein Sohn geboren wurde und mir bewußt wurde, dass er seinen Opa nie kennenlernen wird. Und mein Paps wäre ein richtig toller Opa gewesen. Das weiß ich.


    Ich musste meinen Vater damals auch sehen um es überhaupt begreifen zu können. Er sah anders aus als ich ihn kannte, weil er anders frisiert war und sein Mund war etwas schief war. Als meine Mutter ihm die Haare wieder „richtig“ gemacht hatte, ging es. Ich habe den Mund einfach versucht zu übersehen und nur auf seien Lachfältchen um die Augen geachtet, die ich so gern an ihm mochte. Es war nicht wirklich schön, aber wichtig ihn zu sehen. Ihn anzufassen habe ich mich nicht getraut. Ich hoffe, wenn du ihn nochmal siehst ist sein Anblick erträglicher für dich.


    Bei meinem Mann war gut, ihn da so gut versorgt zu sehen. Er wirkte als ob er schläft. In seinem Lieblingshoodie. Ihn mochte ich sogar auf die Wange küssen. Danach ging es mir besser. Ich habe mir vorher viel überlegt, was ich ihm noch alles sagen wollte und das habe ich auch getan als mich mit ihm allein war. Das tat gut.


    Auch meinen Mann hat mein Vater nicht kennengelernt. Vielleicht ja jetzt…


    Hier im Forum gibt es Menschen. die ähnliches durchleben müssen. Ich wünsche dir, dass du hier deinen Schmerz etwas lindern kannst und hilfreiches Vertständnis findest.

    Jacqueline 1979


    Die Cap auf dem Kreuz finde ich eine süße Idee.


    Der Geburtstag meines Mannes war auch sehr schwer. Sogar schwerer als unser Hochzeitstag kurz vorher. Aus dem haben wir nie so viel gemacht, aber an den Geburtstagen schon. Wir haben uns mit meinen Schwiegereltern am Grab getroffen und sind danach einen Kaffee trinken gegangen. Bei uns zuhause hätte es zu weh getan. Ich denke morgen an Euch und wünsche dir, dass du den Tag so gut wie möglich überstehst. :30: Ich schicke dir schon mal ganz viel Kraft ❤️


    Irgendwie tut alles, was ich zum ersten Mal ohne ihn mache, sehr weh. Ich habe unsere Gartenlounge heute endlich fertig gemacht und war prompt traurig, weil er dieses Jahr nicht mehr darin sitzen wird. Und dann war ich seit ewigen Zeiten mal wieder mit zwei Bekannten walken und wurde traurig, als ich die Stöcke nahm, weil sie mich wieder an ihn erinnerten. Wir waren damals zusammen im Sportgeschäft als ich sie entdeckt hatte. Und, als ich das letzte Mal walken war, lebte er noch.


    Es tat weh danach auf der Terrasse zu sitzen mit dem Wissen, dass er nie wieder kommt. Durch die Dinge, die ich heute gemacht habe und die für den Sommer seit Jahren so normal sind, kommt es mir wieder so unwirklich vor, dass er fehlt. Ständig will ich ihn ansprechen oder denke, er müsste gleich aus dem Haus zu mir auf die Terrasse kommen. Die Erinnerungen an ihn sind dadurch grad wieder besonders lebhaft und dadurch auch sehr schmerzhaft.


    Wenn andere in meiner Nähe sind, wirke ich fröhlich und stark. Ich kann lustig sein und mich ganz normal unterhalten. Der Schmerz ist dann gut verstaut in einer hinteren Ecke. Das klappt inzwischen schon ganz gut. Es fragt zum Glück auch keiner viel nach meinem Mann. Sonst könnte es passieren, dass der Schmerz sich nach vorne drängt und riesengroß wird.


    Ein paar mal habe ich den Versuch unternommen, offen zu erzählen wie es mir geht, aber das endete oft in Ratschlägen (du bist ja noch jung/ du musst dir jetzt ein neues Leben aufbauen/ du muss nach vorn sehen) oder auch weghören. Das tu ich mir nicht mehr an. Mir zuliebe, nicht den anderen zuliebe.


    Mein Mann ist Mitte März gestorben. Genaue Daten mag ich hier nicht so gern schreiben. Es ist ja sehr öffentlich hier. Da bin ich ein wenig paranoid.🙈

    Liebe Jacqueline,


    wie Anke schon geschrieben hat: den ersten Teil hast du geschafft. Ich finde auch, dass das ein Erfolg ist. Die Kleidung meines Mann macht mich auch immer wieder traurig. Am Anfang hatte ich noch einige Klamotten von mir, die er noch gewaschen hatte. Das tat so weh sie anzuziehen. Oder Lebensmittel im Kühlschrank, die er eingekauft hatte…


    Ich war vorhin auf dem Friedhof und fand es wieder einfach nur befremdlich, da den Namen meines Mannes zu lesen. Es passt nicht zusammen. Ich vermisse ihn auch schrecklich. Ich möchte so gerne mit ihm reden und ihn umarmen.💔 Nächste Woche sind es schon drei Monate. Oder erst drei Monate…


    Ich fühle mich im Moment erschöpft und ausgelaugt. Ich habe heute nachmittag in der Hängematte gelegen und in den Himmel geschaut. Und dabei seine Lieder gehört und geweint. Dann bin ich zum Friedhof gefahren und habe da einfach eine Weile gestanden und die Ruhe von diesem Ort aufgenommen. Ich suche immer wieder meinen Mann (klingt komisch, oder? ) und da hatte ich das Gefühl bei ihm zu sein. Danach war ich etwas ruhiger.


    Ich drück dich und hoffe, du findest etwas Ruhe, um Kraft zu schöpfen!:30:

    Jahm


    Der Termin liegt schon ne Weile zurück. Aber er war okay. Bei der Steinmetzin war es hell und freundlich eingerichtet. Alles ein bisschen moderner. Und sie war eine gute Mischung aus locker und mitfühlend. Vor 2,5 Jahren war ich mit meinem Mann da, als wir für eine Mutter einen Stein brauchten. Sie hatte ne gute Idee für meinen Mann. Das passte gut zu ihm. Danach war ich irgendwie beruhigt. Demnächst müsste der Stein fertig sein. Das wird nochmal schwer, wenn da sein Name dran steht…

    Jahm


    Liebe Anke,


    fühl dich ganz lieb umarmt. Solche Momente werfen einen wieder zurück. Ich fühle mit dir. :30: Auch wenn es weh tut, aber das Auto hast du nun abgegeben. Das liegt nicht mehr noch vor dir.


    Ich kann mich mit diesem Familienstand auch nicht anfreunden. Aber auch der Schritt mit der Witwenrente ist jetzt geschafft. Zwei schwere Dinge musst du heute aushalten. Das ist ganz schön viel. Ich hoffe, du hast jetzt ein bisschen Ruhe und kannst erstmal alles ein Stück verarbeiten. Alles Liebe für dich.❤️

    Jacqueline 1979


    Den Termin beim Steinmetz fand ich wie in einem schlechten Traum. Es war so unvorstellbar für meinen Mann so etwas zu brauchen! Ich habe mich da auch nicht wirklich gut aufgehoben gefühlt. Ich bin dann noch zu einem anderen gefahren und da war es besser zu ertragen.

    Am Anfang habe ich mir auch immer wieder die Videos der Überwachungskamera angeschaut. Sie sind nur ca. zwei Stunden vor seinem Tod aufgenommen worden. Ich habe nach Anzeichen gesucht. Irgendwann tat es zu doll weh, da habe ich es erstmal gelassen. Gestern habe ich ein Video mit meinem Sohn angeschaut, da war die Stimme meines Mannes im Hintergrund. Dann kommt mir alles wieder so unwirklich vor. Als ob er wiederkommen müsste.

    Andere Familien kann ich auch nicht gut um mich haben. Es macht so deutlich was wir verloren haben.

    Jahm


    Ja, sich verstanden fühlen hilft mir auch sehr. ❤️


    Ich empfinde es auch so, dass das Leben einem keine Zeit läßt. Ständig kommt es mit neuen Dingen um die Ecke, um die man sich kümmern soll.

    Im Rückblick kann ich sehen, wieviel ich schon geschafft habe, was mir große Angst gemacht hatte, als ich davor stand. In leichteren Phasen bin ich jetzt manchmal stärker als vorher.


    Bis dann die nächste Welle kommt, dann fühle ich mich winzig und hilflos ohne meinen Mann.

    Jacqueline 1979


    Ich wünsche euch ein paar schöne Momente am See. Allein, dass Ihr das macht ist schon eine Leistung. Im schlimmsten Fall weißt du, dass es dafür noch zu früh war oder nicht das richtige. Aber vielleicht erlebt Ihr dort auch etwas Schönes, das Euch zeigt, dass neben dem ganzen Schmerz auch noch etwas leichteres existieren kann. Das wünsche ich Euch von Herzen. Die vielen glücklichen Familien zu sehen tut mir auch immer noch weh.


    Jahm


    Ja, die Welt ein Stück weit zurückerobern, das ist unser Weg im Moment. Vorwärts gehen und zwischendurch immer wieder zusammenbrechen, weil Erinnerungen weh tun, man sich grad überfordert fühlt und einfach nur verzweifelt. Nur der nächste Tag zählt, in kleinen Schritten.

    Hallo liebe Jacqueline,


    fühl dich willkommen. Ich sende dir mein Mitgefühl zum Tod deines Mannes. Ich fühle mit dir. Fühl dich umarmt.

    Das mit dem alleine sein kann ich gut nachfühlen. Auch, wenn da viele sind, die für einen da sind, so ist es doch etwas ganz anderes.


    Ich bin 51 und habe einen 15jährigen Sohn. Mein Mann ist starb Mitte März ohne jegliche Vorwarnung am plötzlichen Herztod.

    Mein Sohn hat ihn durchs Fenster am Boden liegen sehen und konnte nicht zu ihm rein. Ich war auf der Arbeit und die halbe Stunde Fahrt nach Hause war die längste meines Lebens. Der arme stand allein mit dem Mann von der Leitzentrale am Handy vorm Fenster und musste beschreiben, was er sieht.


    Seitdem versuchen wir irgendwie wieder zurück ins Leben zu finden. Aber es wird wohl noch dauern…

    Puzzle

    Vielen Dank für deine Gedanken.
    Du sprichst mir in vielem aus der Seele und es tut gut, es mal jemand anderem zu „hören“. Darauf achten, auf was man ständig seinen Blick lenkt ist wichtig. Ein gutes Verhältnis zwischen Trauer ausleben und sich auch von ihr ablenken lassen ist gut, denke ich.
    Liebe Grüße von einer, die sich auch immer etwas schwer tut, den Mittelweg zu finden und zu gehen. 🙋🏻‍♀️❤️

    Ich spreche auch viel mit meinem Mann. Manchmal in Gedanken und manchmal auch laut. Es tut gut.

    Ein bisschen seltsam finde ich mich auch deswegen, aber es ist okay.

    Es ist schön, sich hier darüber auszutauschen.

    Ein Bekannter ist derzeit auf der Suche nach einem Käufer. Er ist so lieb und hat sich bereit erklärt, das für mich zu übernehmen. Es tut immer wieder weh, hinter dem Auto zu parken.


    An seinen Schreibtisch kann ich noch nicht ran ohne gleich in Tränen auszubrechen. Dafür brauche ich noch Zeit.

    Jetzt erstmal das Auto….


    Zahnputzbecher und einige Klamotten habe ich schon geschafft wegzuräumen.


    Es ist immer Gradwanderung weitermachen zu müssen, weil es sonst so weh tut und ihn nicht „rausschmeißen“ zu wollen.

    Kennt Ihr das auch?