Hallo Torsten,
es tut mir sehr leid, dass du dich damit befassen musst. Das stelle ich mir sehr hart vor.
Ich weiß, dass manche Hospize Trauergruppen anbieten, die für trauernde Hinterbliebende wie auch für Menschen sind, denen nicht mehr viel Zeit bleibt, Vielleicht gibt es auch Selbsthilfegruppen, wo du Menschen triffst, die in einer ähnlich schlimmen Situation sind.
Es gibt auch viel Literatur, die dir vielleicht helfen kann auf deinem Weg. Einmal zur Unterstützung für dich auf deinem Weg, aber auch Ratgeber, was man alles erledigen und regeln sollte vorher.
Ich glaube, vorbereiten kann man sich auf die Trauer nicht wirklich, aber es hilft natürlich, wenn dann Sachen wie Bankvollmachten, Wünsche zur Beerdigung, Patientenverfügung und Testament etc. vorliegen, damit deine Lieben da nicht noch Hürden nehmen müssen und das Wissen haben, sie handeln in deinem Sinne.
Aus meiner Erfahrung heraus, denke ich, es ist gut, viel mit seinen Lieben vorher zu reden. Meine Mutter hatte mir mal am Telefon gesagt, dass sie ein Testament aufgesetzt hat und dazu noch einen Brief für mich und meinen Bruder geschrieben habe, in dem sie uns um Verzeihung bittet. Ich habe sie ganz erstaunt gefragt, wofür sie uns um Verzeihung bittet und dann hat sie mir den Brief vorgelesen.
So konnte ich ihr damals schon am Telefon ganz persönlich sagen, dass es nichts zu verzeihen gibt. Klar, war nicht alles gut, aber ich wußte, dass sie immer ihr Bestes gegeben hat und, wenn man selbst Mama ist, hat man nochmal viel mehr Verständnis für das Verhalten der Eltern. Als meine Mutter fünf Jahre später starb, war ich froh, den Brief nicht dann zum ersten mal zu lesen, sondern, dass ihr damals persönlich sagen konnte, dass alles okay ist. Das war tröstlich.