Beiträge von Matthias65

    Hallo Mario,

    auch von mir zuerst mein aufrichtiges Beileid.

    Zum Glück haben Deine Kinder dich am Leben erhalten.

    Und sie brauchen dich ja mehr denn je.


    Ja die Erinnerungen kann man nicht einfach abschalten wie einen Computer oder den Fernseher.

    Und wenn Du Deine Frau schon seit Deiner Kindheit kanntest,ist es besonders schlimm und ich kann mir vorstellen, daß diese Erinnerungen überall sind wo Du auch hingehst.


    Bei mir haben sich die Trauerphasen immer wieder geändert. Im Moment ist es wieder ganz schlimm. Aber es lag auch daran , daß der Kennenlerntag und der Hochzeitstag nur 4 Wochen auseinander sind . Und gestern war ja mein Hochzeitstag.

    Da ist mir seit Mitte April die Schwere des Verlusts wieder deutlich bewusst geworden.

    Ich denke diese Trauerwellen werden immer wieder kommen.


    Vielleicht lässt irgendwann die Intensität nach,aber der Verlust wird uns unser ganzes Leben begleiten.


    Liebe Grüße

    Matthias

    Das tut mir sehr leid liebe Susanne.

    So geht's mir ja auch oft.

    Vorhin habe ich irgendwie gehofft, daß ich in den Bungalow komme und meine Frau dort ist.

    Diese Momente habe ich immer wieder.

    An verschiedenen Orten.


    Alles aufzugeben und einen totalen Neuanfang zu wagen,ist auch sehr kräftezehrend.

    Aber wenn es aus finanziellen Gründen auch notwendig war, blieb Dir ja nichts anderes übrig.


    Ich wünsche Dir, daß Du an Deinem neuen Platz die Kraft finden wirst,um den weiteren Weg durch die Trauer zu bewältigen.

    Und auch ich möchte Dir hierfür ganz viel Glück wünschen.

    Liebe Karin, deswegen bin ich ja auch hierher gekommen.

    Nicht nur um Trost zu empfangen,sondern auch meine Gedanken zur Trauer anderen Leidenden mitzuteilen , obwohl ich selbst ja auch noch in starker Trauer bin.


    Und wenn meine Art der Trauerbewältigung anderen Mut macht und Kraft schenkt,bin ich glücklich.


    Der Weg dorthin war sehr beschwerlich.

    Und überhaupt in ein Trauerform zu gehen fiel mir nicht leicht.


    Aber angesichts der vielen lieben mitfühlenden Menschen hier,bin ich sehr dankbar diesen Schritt gewagt zu haben.

    Liebe Karin,

    ich kann Deine Ängste verstehen und man sollte auch nichts erzwingen.


    Irgendwann kommt vielleicht der Moment,wo man es dann schafft.


    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es Dir gelingt, diese Orte gemeinsamen Glücks irgendwann wieder aufsuchen zu können,wenn Du diesen Wunsch hast.

    Ja ich habe nach der großen Leere in den ersten Monaten danach versucht,wieder Halt zu finden.

    Ich habe einen Bungalow im Thüringer Wald. Dort haben wir uns sehr wohl gefühlt und waren über den Sommer oft dort.

    Auf der Terrasse stelle ich ihren Stuhl hin und hänge ihre Lieblingsjacke drüber.

    Und dann schaue ich mir Bilder an ,auf denen sie auf diesem Stuhl auf der Terrasse sitzt.


    Das war am Anfang ganz schlimm für mich. Ich konnte den Bungalow nicht betreten.


    Der Garten war total verwildert,weil ich anderthalb Jahre nicht dort gewesen war.


    Stück für Stück habe ich meine ganze Kraft gesammelt und finde hier ein wenig innere Ruhe.

    Es ist im Moment mein Kraftpunkt,wo ich mich jede freie Minute aufhalte.

    Es ist nur eine Viertelstunde von meiner Wohnung entfernt und ich bin die ganze Woche schon hier.


    Es ist trotzdem schlimm nicht mehr die vertraute Stimme zu hören.

    Meine Frau konnte ja schon jahrelang keine Gartenarbeit mehr machen. Aber sie hat mir von der Terrasse aus zugeschaut.


    All das vermisse ich so sehr.

    Aber wenn ich dann ihren Stuhl neben mir sehe,dann fühle ich mich innerlich mit ihr verbunden.

    Das sind die kleinen Dinge von denen ich oben sprach.

    Liebe Susanne, liebe Karin,


    der Besuch dieser Orte war sehr schmerzvoll,aber es waren Orte ,wo wir uns oft aufgehalten haben oder gemeinsame Erlebnisse hatten.

    An manchen Orten habe ich meine ganze Trauer rausgelassen. Es waren Orte wo wir oft spazieren gegangen sind.


    Ich bin dann dort alleine Wegstrecken gelaufen. Und nach dem starken Schmerz konnte ich an die schönen Bilder denken.Es war nicht einfach. Aber die Sehnsucht nach diesen Orten war sehr groß.


    Aber jeder sollte selbst entscheiden,ob es einem guttut oder vielleicht doch noch zu früh ist. Und ja man braucht sehr viel Kraft um diese Orte überhaupt aufzusuchen,weil die Verzweiflung und die Trauer sehr viel Energie kosten.


    Doch mir hat es geholfen,den Verlustschmerz zu lindern und an meinem Geburtstag möchte ich auf dieser Insel sein. Meine Frau hatte noch bis zu meinem letzten Geburtstag durchgehalten. Wir hatten uns ja immer Ziele gesetzt. Das waren auch Geburtstage. Und drei Tage nach meinem letzten Geburtstag ist sie dann vorausgegangen.

    Liebe Susanne,

    ja ich werde diese Reise auf jeden Fall machen.


    Und ich finde es sehr schön, daß Du mit seinen Eltern jetzt so verbunden bist und ihm seinen Lebenstraum nachträglich erfüllst. Das ist wahre Liebe.


    Ja ich kenne das auch. Viele Menschen haben auch kein oder wenig Feingefühl,um sich in unsere Situation hineinzuversetzen. Das kommt noch zusätzlich hinzu. Zu den ganzen Alltagsproblemen,die man durch die Trauer hat.


    Und ich kann es auch verstehen, daß Du manche Orte nicht aufsuchen möchtest.


    Ich selbst habe schon einige Orte aufgesucht,wo wir glücklich waren.

    Es war manchmal sehr schmerzvoll ,aber trotzdem sehr wichtig und dann auch letztlich schön,nochmal die Erinnerungen an diesen Orten ganz intensiv zu spüren.

    Ja liebe Karin, genau so ist es.

    Es wird erwartet, daß Du funktionierst wie eine frisch reparierte Maschine,die vielleicht kurz mal nicht gelaufen ist,aber nach einer gewissen Zeit hört einem kaum noch jemand zu,wenn man über die Trauer spricht.

    Es ist sehr traurig,wie sehr der Tod verdrängt wird. Überhaupt ist das Thema unerwünscht.


    Aber diejenigen,die ihre Liebsten verloren haben und auf dieser Insel sind,wie es Susanne oben so schön beschrieben hat,wissen ,wie sich das anfühlt und nichts wieder so sein wird wie vorher.

    Viele Grüße

    Matthias

    Liebe Susanne,

    der Vergleich mit der Insel ist ein schöner und hilfreicher Gedanke,die Last der Leere und Einsamkeit besser zu ertragen.


    Bitte gibt Dir nicht die Schuld. Auch ich habe manchmal gedacht,was hätte ich vielleicht besser machen können. Aber es hilft einem nicht.


    2016 hatten die Ärzte meiner Frau nur 6 Wochen bis maximal ein halbes Jahr Lebenszeit gegeben.


    Wir hatten gemeinsam beschlossen es den Ärzten zu zeigen, daß sie nicht Recht haben und haben gekämpft.

    Aus 6 Wochen wurden dann 6 3/4 Jahre.


    2018 wollte meine Frau nochmal ans Meer obwohl sie eigentlich nicht mehr flugfähig war. Wir haben es trotzdem gewagt und sind auf eine griechische Insel geflogen.


    Es war dann die schönste Reise unseres Lebens,obwohl es auch dort kritische Momente gab. Aber wir hatten nichts zu verlieren. Die Ärzte hatten meine Frau ja schon längst aufgegeben.


    Auch hieran denke ich oft. An diese letzte gemeinsame Reise. Auf diese Insel möchte ich dieses Jahr nochmal hin und alle Punkte besuchen,wo wir damals glücklich waren. Kurze Zeit später wäre es nicht mehr möglich gewesen.

    Liebe Susanne,

    auch Dein Schicksal berührt mich sehr und ich möchte Dir mein tiefes Beileid aussprechen.

    Den Liebsten auf diese Art und Weise zu verlieren ist besonders grausam und ungerecht. Es tut mir sehr leid für dich.


    Ich bin ja noch nicht so lange hier in diesem Forum,aber jedes einzelne Schicksal berührt mein Herz sehr.


    Wir alle kämpfen uns mühsam durch die Welt. Und hier finden wir etwas Trost und Hoffnung,weil hier Menschen sind ,die unsere Situation besser verstehen können.


    Meine Freunde wollten nach ein paar Monaten nicht mehr darüber reden. Sie haben ja alle noch ihren Partner.

    Nur ein Pärchen kümmert sich etwas um mich. Hier werde ich ab und zu zum Essen eingeladen,so auch gestern.

    Aber irgendwie wird erwartet, daß man mit der Trauer abschließt.


    Doch man kann die Trauer nicht einfach in eine Schublade stecken oder irgendeinen Schlüssel wegwerfen.


    Wahre Liebe ist unsterblich.


    Ich schicke euch allen ganz viel Kraft

    Matthias

    Hallo guten Morgen liebe Kathi,


    ich hatte für die Pflege meiner Frau ab 2019 meine berufliche Zukunft aufgegeben. Am Schluss habe ich sie rund um die Uhr gepflegt.

    Durch ihre Bettlägerigkeit musste sie nachts immer alle zwei Stunden auf die Toilette. Als es noch ging auf den Toilettenstuhl. Da musste ich ihr immer helfen. Dann ,als das auch nicht mehr ging, habe ich die Windeln gewechselt.


    Ich habe es nicht als hartes Los empfunden,sondern als Selbstverständlichkeit. Als ich 2009 todkrank war hatte sich meine Frau auch ganz liebevoll um mich gekümmert.


    Und ja,nach dem Tod meiner Frau war die Leere riesig. Ein gewaltiges Loch drohte mich selbst in den Abgrund zu reißen.

    Ich fühlte mich wie ein halber Mensch und wusste nicht mehr,was ich machen sollte. ALLES erschien so sinnlos.


    Durch einen Freund fand ich wieder Arbeit. 10 Tage nachdem meine Frau gestorben war begann ich wieder zu arbeiten. Es half ein wenig,aber die Trauer holte mich nach der Arbeit in der leeren Wohnung ein. Nur mein Kater hat mich getröstet. Meine Tochter wohnt 200 km entfernt und war selbst überfordert mit der Situation.


    Ganz mühsam und mit kleinen Schritten kämpfe ich mich seitdem durchs Leben.

    Mein Garten hat mir auch geholfen,die schönen Erinnerungen im Auge zu behalten. Und überhaupt die Gedanken an die schönen Momente im Leben.


    So fand ich nach und nach Bilder des kleinen Glückes wieder in meinem Herzen.


    Gestern war unser Hochzeitstag. 24 Jahre wären es gewesen. 30 1/2 Jahre waren wir insgesamt zusammen.


    Liebe Kathi,ich weiß wie schwer es ist wieder schöne Gedanken zu finden.

    Aber ich schaue in die Natur und erfreue mich an kleinen Dingen. Am Wachstum von Pflanzen und der erwachenden Tierwelt nach dem Winter. Vor ein paar Tagen habe ich eine Gruppe von Störchen auf einem Feld gesehen.


    Meine Frau möchte nicht, daß ich aufgebe. Das weiß ich inzwischen.

    Die Liebe geht über den Tod hinaus. Sie bleibt ewig


    Ich wünsche Dir heute einen Samstag ,an dem Du vielleicht auch an ein paar schöne Momente denken kannst ,auch wenn es schmerzt und schwerfällt.

    Mir hat es geholfen.


    Liebe Grüße

    Matthias

    Liebe Kathi,


    Ich habe seit 2019 die liebsten Menschen meines Lebens verloren. Meinen Vater und die Liebe meines Lebens.


    Bitte bleib stark. Ich kann es nachvollziehen,wie es Dir geht. Ich hatte anfangs dieselben Gedanken.

    Wollte auch bei meiner geliebten Frau sein. Wir waren doch wie Zwillnge. Warum wurden wir dennoch getrennt?

    Diese Frage habe ich mir oft gestellt.

    Meine Frau sagte immer,wir müssten doch gemeinsam sterben,so wie wir uns lieben und seelisch zusammen gehören.


    Inzwischen nach knapp 8 Monaten weiß,ich daß jeder Mensch im Leben seine Aufgaben zu bewältigen hat und alles irgendwie vorherbestimmt ist.


    2009 wäre ich fast gestorben. Meine Tochter ist kurz vorher wieder bei uns eingezogen, nachdem sie 5 Jahre außer Haus war. Sie hat mir das Leben gerettet,damit ich 6 Jahre später meinen dementen Vater pflegen konnte und noch einmal drei Jahre später meine schwerstkranke Frau bis zu ihrem Tod Ende September letzten Jahres.


    Ich schicke Dir heute Nacht meine ganze Kraft,alles auszuhalten und wieder ins Leben zu finden.


    Alles Liebe

    Matthias

    Liebe Nicole,


    ich fühle mit Dir und Deiner tiefen Trauer.

    Es tut mir sehr leid, daß es Dir so schlecht geht.


    Und ja meine Mutter und ich geben uns gegenseitig Kraft. Ich bin froh, daß sie noch lebt.


    Ich wünsche Dir, daß Du zu Dir selbst zurückfindest und Dein Leben weiterhin gut meisterst. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.


    Unsere Liebsten sind zwar vorausgegangen,aber sie wachen über uns. Da bin ich mir sicher.


    Liebe Grüße und gute Nacht

    Matthias

    Guten Abend liebe Lillifee,


    vielen lieben Dank für Deine Worte.


    Ja unsere Beziehung war sehr innig

    Wir waren 30 1/2 Jahre unzertrennlich und sie war und ist die Liebe meines Lebens.


    Und es ist ein Geschenk, daß ich sie spüren darf. Dafür bin ich auch sehr dankbar.


    Wir sind über den Tod hinaus verbunden.

    Das haben wir beide uns auch versprochen.


    Ich wünsche Dir von Herzen das Allerbeste für Deine Zukunft.

    Und ja unsere Liebsten sind nicht tot,sondern in einer Dimension der absoluten Liebe.


    Das spüre ich jeden Tag.


    Und wir werden unsere Liebsten wiedersehen. Da bin ich mir sicher.


    Alles Liebe

    Matthias

    Liebe Nicole,

    ich danke Dir für Dein Mitgefühl.

    Ja ich bin auch sehr froh, daß es dieses Forum gibt.

    Es sind so viele warmherzige und authentische Menschen hier,die alle schlimme Schicksale teilen und das Leben dennoch weiter irgendwie meistern.


    Ich fühle mich nach dem Verlust nach wie vor wie amputiert

    Aber ich muss weiterleben und es gibt noch andere Familienangehörige,die mich vielleicht noch brauchen.


    Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Mutter,die 200 km entfernt wohnt.

    Sie ist 86 und möchte nicht nochmal umziehen.

    Zum Glück geht's ihr noch verhältnismäßig gut.


    Alles Liebe

    Matthias

    Hallo und mein aufrichtiges Beileid wegen deiner Mama. Es tut sehr weh seine geliebten Eltern zu verlieren.

    Ich habe 2019 meinen geliebten Vater verloren Er war nach einem Schlaganfall 3 1/2 Jahre dement im Bett und hat mich nicht mehr erkannt.

    Meine Mutter und wir,also meine inzwischen verstorbenen Frau und ich,haben ihn gepflegt und zusätzlich noch ein ambulanter Pflegedienst.


    Im Januar 2019 war ich mit meiner schon damals kranken Frau nochmal auf Montage in Leipzig. Damals war sie noch transportfähig und es wurde ein Appartement von meiner Firma bezahlt,da ich sie schon selber pflegen musste.


    Nach knapp vier Wochen Montage rief ich meine Mutter an und es war gerade der Notarzt da. Ich sprach mit ihm und er meinte es ginge dem Ende zu.

    Ich beschloss sofort zu meinen Eltern zu fahren. Ca.500 km entfernt von Leipzig. Es war sehr kalt und mein Auto sprang nicht an. Ich rief im Flughafen an und bekam gegen 23 Uhr den letzten verfügbaren Mietwagen.

    Wir fuhren fast ohne Pause durch Schneetreiben durch.

    Um 5 Uhr morgens kam ich dann bei meinen Eltern an. Mein Vater lebte noch und starb eine Stunde später. Er hatte auf mich gewartet

    Für meine Frau war es zu viel. Ich hatte sie vorher Zuhause abgesetzt


    Der Tod der Eltern ist ganz schlimm. Der Tod der Liebe meines Lebens war für mich jetzt noch schlimmer,da meine Frau noch nicht so alt war .


    Ich sende Dir ganz viel Kraft für alles .


    Liebe Grüße

    Matthias

    Lieber Rudi ,ich habe Dein schlimmes Schicksal gerade erst gelesen. Ja da fehlen einem wirklich die Worte und tut mir auch sehr leid, daß durch den ersten Schock mit dem Tod Deines Sohnes so sehr gelähmt warst, daß Du keine Kraft mehr zur Trauer um Deine Frau gefunden hast.


    Ich habe die Liebe meines Lebens verloren.


    Aber ich weiß, daß wir unsere Liebsten wiedersehen. Es ist ein kleiner Trost in einer Welt,die oftmals so ungerecht erscheint.

    Dieser Trost hat mir nach nunmehr knapp 8 Monaten nachdem meine Liebste gestorben ist,Kraft und etwas Halt gegeben,obwohl ich momentan in einem starken Trauerschub stecke.


    Ich sende Dir ganz viel Kraft für alles.


    Gruß

    Matthias