Beiträge von Billi

    Ich habe mich nie unfrei gefühlt MIT meinem Mann , JETZT fühle ich mich gefangen in mir selbst.


    Herzlichst 🧡🧡

    Liebe Tine,


    u d genau darum geht es auch. War es noch Liebe, wie groß war sie oder war es sogar perfekt. Ich kann deinen Satz nur unterstreichen, ich habe mich auch nie unfrei oder unwohl gefühlt. Im Gegenteil. Genau wie meine Frau.

    Eine Tante sagte doch glatt mal zu meiner Mama als ihr Mann gestorben war jetzt kann sie sich endlich was schönes zum Anziehen kaufen. 4 Kinder und über 40 Jahre zusammen....

    Lg Billi 🌻

    Liebe Anja,


    ich finde es sehr stark und mutig dass du diesen Schritt gewagt und es durchgezogen hast. Wir möchten mal wieder durchatmen und versuchen wenigstens kurzzeitig dieses unbeschwerte Gefühl zurück zu bekommen. Ich habe mich auch schon unter Leute gewagt mit dem Ergebnis dass du trotzdem allein bist. Mir wurde dann noch bewusster dass da eben keine Sätze fallen wie guck mal hier und schau mal dort und was hälst du von... alles war so normal und selbstverständlich. Jetzt redest du mit dir selbst und im Inneren mit deinen Liebsten. Bekommst keine Antworten, keine Fragen.

    Schade dass der Tag für dich so verlaufen ist. Aber damit zeigst du auch deinen Willen und deine Kraft. Dein Mann und deine Freundin sind bestimmt stolz auf dich, sie geben dir die Kraft und sind bei dir. Alles Gute

    Lg Billi 🌻

    Ihr Lieben,


    Vorher habe ich oft musiziert. Eingetaucht in die Geborgenheit unserer Zweisamkeit hatte ich die Muse dazu. Meine Frau hat dann Brot gebacken oder gelesen. Räumlich getrennt aber immer im Bewusstsein sie ist da. Habe das eine oder andere Liedchen komponiert. Das ging weil ich mich wohlgefühlt hab. Ich hatte angefangen eins für sie zu komponieren. Es wurde nicht fertig, sie hat es nie gehört... Jetzt kann ich das nicht mehr, die Instrumente sind wie ich verstummt. Die Freude daran hat sich in Leid gewandelt. Der Blick für die Natur, fotografieren, Nachrichten und Weltgeschehen. Auch das interessiert mich nicht mehr. Alles wie abgestorben. Ich bin nicht mehr der drr ich war. Ich denke das geht vielen so. Ich bin davon abgekommen Dinge zu tun die ich vorher auch nicht gemacht hätte nur um nicht allein zu sein. Im Endeffekt scheint mir das alles wie eine Flucht aus dem Nichts was uns geblieben ist und bringt eigentlich nicht viel. Das wirklich schöne Leben ist vorbei, unsere Liebsten haben alles verloren und mussten diesen schweren Weg gehen. Wenn man so innig gelebt und geliebt hat haben auch wir alles verloren was uns wichtig war und wirklich leben ließ. Jetzt heißt es auszuharren, jeden Tag irgendwie zu bestehen bis wir abgeholt werden.

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Billi


    Du schreibst, dass auch die Seele unsere Liebsten leidet.

    Ich hatte besonders am Anfang auch das Gefühl. ich habe in Gedanken sogar versucht ihn zu trösten.

    ...wenn man innig verbunden ist, ja. Und auch wenn die Seele den Körper verlassen musste weil der nicht mehr konnte.

    Ich denke da z. B auch an eineiige Zwillinge, die über große Entfernungen spüren wenn ihre andere Hälfte körperliche oder seelischen Schmerzen haben. Wie ist sowas möglich?

    Liebe Anja,


    gut ausgedrückt, trauernde Lustlosigkeit, das kenn ich. Und ja, es ist schwer Tipps zu geben weil man nicht weiß wie man mit diesem Alleinsein klar kommt. Ich habe mich auch schon in ein Restaurant gesetzt. Irgendwie müssen wir uns Dinge aufzwingen die wir nicht wollen aber müssen. Es gibt bestimmt an vielen Orten Menschen die allein in ihrer Trauer sind. Außer Trauercafes oder auch Trauergruppen die alle paar Wochen mal stattfinden gibt es nichts. Daher frage ich mich warum es eigentlich keine Initiativen in der Nähe für genau diese Leute gibt. Einfach mal zwanglos zusammenrufen auf ein Pläuderchen, in ein Cafe oder essen gehen. Jeder wie er halt mag.

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Liebe Anja,


    Mein Bruder hat eine ähnliche Erfahrung hinter sich. Als seine Frau vor 19 Jahren mit 46 starb war ihre Familie auf einmal weg. Er hat es nicht verstanden, war immer da wenn man ihn brauchte. Er hatte nur noch mich und seine 2 Kinder.

    Anscheinend geben viele Menschen etwas vor was nicht ist. Schauspielerei. Sie haben einem was vorgemacht, anders kann man es nicht sagen. Und die sind es einfach nicht wert.

    Liebe Grüße Billi 🌻


    Hallo Ron,


    Ich denke nicht dass du dein Leben bewusst sabotierst. Das lässt sich nicht steuern, die Trauer ist zu tief in uns.

    Und dadurch wird die Sichtweise eine andere, wir haben uns verändert und sind feinfühliger, empfindlicher geworden.

    Unser Verstand kommt damit nicht klar, da er unser Schicksal nicht greifen kann uns sich keine wirkliche Lösung anbietet. Diese tiefe, liebevolle Verbundenheit hat sich in unsere Seele eingebrannt und ist unlösbar in uns. Keiner von uns möchte in Traurig- und Dunkelheit leben.

    Ich habe in meiner Verwandtschaft 19 Menschen verloren. Alle taten sehr weh, bei den Eltern war es am schlimmsten. Aber selbst alle zusammen kommen nicht im geringsten an dieses jetztige Seelentrauma ran. Es mag vielleicht irgendwann besser werden, den Schmerz werden wir trotzdem immer in uns tragen. Vielleicht deshalb weil wir jetzt auch die Schmerzen unserer Liebsten in uns tragen müssen. Denn sie wollten nicht gehen, "nur" mit uns leben. Sie haben das höchste irdische Gut verloren und damit noch mehr als wir.

    Diese Bürde gehört nun zu uns, wir können nur versuchen das beste daraus zu machen. 🌻

    Gruß Billi

    Ja, die Welt ist untergegangen. Wir haben das Herzstück, unseren Lieblingsmenschen verloren und damit den Wert, den Sinn unseres Lebens.

    Nichts wird jemals wieder so sein wie es war. Zweisamkeit, die so selbstverständlich war. Sie leben in unseren Gedanken, unseren Herzen, unserer Seele weiter, wir tragen sie in uns. Trotzdem ist das kein Ersatz für die Nähe und Wärme die wir vorher hatten. Unterhaltung nur noch monolog, keine Antworten. Schönes miteinander teilen, lachen, spielen, essen etc. Unsere Liebsten mussten den höchsten Preis bezahlen mit ihrem Leben. Wir sind anscheinend dazu verdammt zu leiden, warum auch immer. Müssen in einem Dasein dahinsiechen das keiner will.

    Ich frage mich auch oft wie das weitergehen soll, wo die Tür nach draußen ist. Ob es die für uns gibt?

    Ich kann dich sehr gut verstehen, bei mir werden es am Donnerstag grade mal 14 Wochen.

    Interessantes Thema, wenn auch schon älter. Meine verstorbene Frau und ich sind schon lange aus der Kirche ausgetreten. Das hat damit nichts zu tun dass ich glaube. Ich bin mir sicher dass es höhere Dimensionen gibt die wir nicht verstehen und greifen können. In welcher Form auch immer. Ich glaube dass die Seele die Gedanken, Erinnerungen, Gefühle und alles was sie gelernt hat mit sich trägt.

    Energie wie ein für uns unsichtares, helles Licht. Und ich glaube, wenn man eine innige, ehrliche und starke Verbindung hatte auch die Seele unserer Liebsten leidet. Und das spüren wir indem wir stärker leiden als andere. Solange wir sie lieben und in uns tragen werden sie bei uns bleiben und auf uns abholen wenn es soweit ist. Ich bin nicht sonderlich spirituell veranlagt hatte aber inzwischen Erlebnisse die mich überzeugt haben dass da tatsächlich mehr sein muss als wir uns vorstellen können.

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Liebe Tine,


    es tut mir so leid für dich. Es ist tatsächlich so au h bei mir. Am Anfang diesen ganzen Bürokratismus erledigen, jetzt schon seit Wochen mit dem Umzug beschäftigt. Aber gegen das Alleinsein habe ich bisher noch kein Rezept gefunden und habe große Angst davor, wenn der Umzug vorbei und die Wohnung eingerichtet ist. Dann gibt es keine wirkliche Aufgabe mehr, was wird dann ?

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Hallo liebe Trauernden,


    Sicher geht es einigen so wie mir die nach ihrem schweren Verlust alleine sind. Freunde leben entweder sehr weit weg oder haben sich zurückgezogen.

    Wir waren die letzten Jahre mehr unter uns und haben uns damit sehr wohl gefühlt. Die anderen leben halt ihr Leben weiter, klar. Ich stelle an mir fest, dass dieses Alleinsein das Grübeln ertieft, die Trauer einen noch mehr überwältigt. Keine Kommunikation, kein vertrautes Miteinander. Kein nichts mehr.

    Macht ihr was dagegen und wenn, was ?

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Liebe Tine,


    Vor 4 Jahren mußten wir die Wohnung meiner Mama ausräumen. Wir sind dort aufgewachsen, sie hat 55 Jahre darin gelebt und sehr liebevoll eingerichtet. Es war sehr, sehr schwer. Wir haben alle persönlichen Sachen mitgenommen und natürlich auch die Dokumente. Vorher jedes Zimmer fotografiert und gefilmt. Danach noch 1 x vorbeigefahren und dann nie mehr. Es war sehr befremdlich von unten fremde Leute in ihrem Zuhause zu sehen. Ich wünsche dir viel Kraft.

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Ihr Lieben,


    Auch wenn ich leider selbst keine Kinder habe...ich wünsche euch alle Kraft der Welt über euren unvorstellbaren Verlust. 🙏


    Ich wünsche euch von Herzen,

    Alle Kraft für eure Schmerzen,

    Alles was ihr ertragen müsst,

    Euer Kind euch dann vom Himmel küsst.


    Vlg Billi 🌻

    Ich kenne das auch. An manchen Tagen ist es etwas besser, dann kommt plötzlich eine Welle die dermaßen zuschlägt. Manchmal sehe ich noch nicht mal den Grund, manchmal sind es Situationen wie Jasel schreibt. Einkaufen ist extrem anstrengrnd, ich flüchte mich regelrecht durch das Geschäft. Überall ist irgendwas was meine Billi gekauft hätte. Und heute ist es besonders schlimm. Unser 15. Jahrestag. Und vor 16 Wochen unser letztes Telefonat. Einfach grausam.

    Liebe Grüße Billi 🌻

    Liebe Lisa,

    Ich möchte dir mein aufrichtiges Beileid ausprechen zu deinem schweren Verlust.

    Ich glaube solange wir unsere Liebsten im Herzen tragen können wir nicht loslassen.

    Warum auch. Ihre Seelen sind deshalb nicht gefangen, sie finden ihren Weg.

    Deine Seele wird ihre Schmerzen weiterhin über Tränen nach außen tragen, je nachdem wie intensiv die Liebe war/ist vielleicht sogar für immer. Es ist unser Ventil um nicht an unserem Kummer zu zerbrechen. Und sie wird dich leiten, lass es zu und zwing dir nichts auf.

    Ich wünsche dir viel Kraft

    Lg Billi 🌻

    Hallo Ralph,


    Ich bin schon einmal angesprochen worden als ich weinend an der Stele meiner Frau stand. Ich empfand es als störend da wie du sagst es sehr intim ist.

    Dort möchte ich mit meiner Liebsten alleine sein und mit ihr sprechen, ihr Bild streicheln. Ich finde deine Überlegung trotzdem gut und sehr menschlich. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit etwas abseits von der Grabstelle.

    Beste Grüße Billi

    ...und vorgestern saß ich wieder traurig auf der Terrasse. Es schüttete, der Himmel grau. Plötzlich wurde der Himmel blau, die Sonne schien und ein herrlicher Regenbogen war direkt vor mir, sogar doppelt. So einen schönen hatten wir hier in 8 Jahren noch nie. Direkt vor mir. Das hat mich vollkommen berührt, ich habe geweint und mich bedankt. Es war wunderschön und dauerte ca. 10 Minuten. Danach war wieder alles grau und es fing wieder zu regnen an. 🌻