Beiträge von Jasel

    Liebe Susanne,


    Deine Zeilen zu lesen, tut mir unheimlich gut.

    Ich sehe dadurch, das es vielleicht auch für mich ein Licht am Ende des Tunnels gibt.

    Bei mir sind es jetzt erst etwas mehr als 7 Monate her und im Moment kann ich mir meine Zukunft noch garnicht vorstellen.

    Aber Deine Zeilen machen mir Mut.

    Ich bin ja auch noch relativ jung, ich werde nächsten Monat 45.

    Und mein Mann meinte immer, wenn ihm mal was passiert, ich sei ja noch jung und ich werde wieder jemanden finden.

    Sowas wollte ich natürlich nicht hören.

    Aber ich weiß, das er für mich möchte, das ich irgendwann wieder leichter durchs Leben gehe und auch nicht alleine bleibe. Dafür bin ich auch, glaube ich, nicht gemacht.


    Liebe Grüße

    Jasmin

    Liebe Karin,


    Genau, sch... Corona!

    Ich kann es noch immer nicht begreifen, das so ein verdammter Virus meinen Mann weggenommen hat. Und das nach 4! Impfungen...Es bleibt unbegreiflich und immer die Frage nach dem Warum.


    Ich hatte mich auch vorhin aufgerappelt und bin etwas raus. Ich habe versucht, eine Runde um unsere Talsperre hier zu gehen. Zuletzt war ich dort mit meinem Mann Anfang des Jahres. Ich wusste nicht, ob ich es schaffe, alleine. Es war sehr schwer. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, aber ich habe die Runde geschafft. Ich hatte das Gefühl, das er bei mir ist und ich nicht wirklich alleine daher gegangen bin.

    Nun bin ich wieder hier zu Hause.

    Der Spaziergang tat auch etwas gut, fühle mich jetzt ein wenig leichter. Aber das wird vermutlich nicht allzu lang anhalten.


    Ich drücke Dich ganz lieb und bin in Gedanken bei Dir!

    Liebe Karin,


    Diese Verlustängste habe ich auch schon seit meiner Kindheit.

    Für mich war es damals immer der schlimmste Gedanke, meiner Mutter könnte etwas passieren. Und was geschah, ich war 18 als meine Mutter starb...


    Und die Ängste, die ich um meinen Mann immer hatte, haben mich fast aufgefressen.

    Wenn ich ihn z.B. mal telefonisch nicht sofort erreicht habe, habe ich direkt gedacht, ihm ist etwas passiert. Wenn ich ihn nachts im Bett nicht habe atmen hören, schoss mir auch sofort schreckliche Angst durch den Körper...


    Ich weiß auch nicht, wie ich es diese 6 Monate bis hierher überlebt habe.

    Aber es ist ja auch nur ein Überleben. Es hat nichts mehr mit Leben zu tun...

    Liebe Karin,


    Bei mir war das halbe Jahr am 09.09.

    Ich kann alles was Du schreibst so gut nachvollziehen, leider.

    Ich habe auch unbändige Angst vor der weiteren Zukunft ohne meinen geliebten Mann...

    Es zerreißt mich förmlich.

    Und alles erscheint so sinnlos.


    Ich umarme Dich :24:

    Ach, Ralph, Ich kann Dich so gut verstehen. Du sprichst mir aus der Seele.

    Jeden Morgen der gleiche Gedanke beim Aufwachen. Erst für einen Bruchteil von Sekunden, das Gefühl, es ist alles normal und dann sofort der Schlag auf den Kopf, das eben nichts mehr so ist, wie es war und nie wieder so sein wird...

    Ich weiß nicht, wie ich das weiter ertragen soll.

    Und vorallem der Gedanke, das ich im Normalfall, wenn alles gut geht, noch 40 Jahre lebe, und so viel Zeit ohne meinen geliebten Mann verbringen muss, macht mich unendlich traurig und fertig...

    Liebe Karin,


    genauso kenne ich das auch.

    Da fühlt es sich kurzfristig mal so an, als ob man etwas gestärkt ist und dann bedarf es nur einer Kleinigkeit und man ist wieder dort wo man vorher war oder aber noch tiefer unten.

    Ich hatte das heute auch mal wieder.

    Ich war einkaufen und komme dann an Dingen vorbei, die ich ihm sonst schon mal mitgebracht habe, um ihm eine kleine Freude zu machen. Jetzt werde ich ihm nie wieder etwas vom Einkaufen mitbringen können...

    Und schon war ich wieder extrem in mein Trauerloch zurück katapultiert...


    Es ist alles so unendlich schwer und im Moment fühle ich mich, als würde ein riesiger Stein auf mir liegen und ich komme nicht mehr hoch.


    Liebe Grüße

    Lieber Ralph,


    Ich kann Dich so gut verstehen.

    Ich fühle genauso. Ich bin in dieser Abwärtsspirale gefangen und es geht gefühlt immer nur weiter runter.

    Die Aussagen der Anderen, es muss weitergehen... Ich frage mich, wozu?

    Ich habe keine Perspektive. Das Liebste, was ich hatte ist für immer weg. Wo ist denn da irgendeine Perspektive?

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann ich nicht mehr beantworten...


    Ich habe meinen Mann, als er schon im künstlichen Koma lag, versprochen, für ihn weiter zu leben. Das ist das Einzige, was mich hier hält...

    Ihr Lieben,


    mir geht es auch immer schlechter.

    Das Vermissen ist einfach unerträglich...

    Ich wünsche mir nichts Anderes, als wieder mit meinem geliebten Mann zusammen zu sein :13:

    Bei mir ist es jetzt fast 21 Wochen her, das er gehen musste. Die Zeit vergeht, aber der Schmerz wird immer nur noch schlimmer...

    Wie soll man das aushalten? Es bringt mich fast um den Verstand...

    Ihr Lieben,


    ich finde mich in alldem wieder, was Ihr hier beschreibt.

    Selbst die Dinge, die einen früher schon mal auf die Palme brachten, die vermisst man.

    Alles, was so normal und selbstverständlich war, das ist nun alles für immer weg. Und das zu realisieren ist einfach nur grauenhaft und unerträglich.

    Wenn ich darüber nachdenke, das ich heute vor 20 Wochen noch bei meinem Mann im Krankenhaus war und mit ihm reden konnte und so sehr die Hoffnung hatte, das alles wieder gut wird...und nun, nichts ist mehr gut, nichts mehr wie es mal war...