Beiträge von mutterseelenallein

    Also ich habe beschlossen dieses Jahr 2024 meiner Mutter zu "schenken". Sie ist ja kurz vor dem Jahresende gestorben und wir hatten so gehofft, dass es nach diesem verflixten 2023 alles besser wird. Ich werde versuchen, alles so zu gestalten wie sie es sich für mich gewünscht hätte: mich um meinen papa kümmern, im Beruf durchhalten, Kontakte knüpfen etc. Ich werde dieses Jahr durchhalten und nicht verzweifeln. Das kann ich in 2025 immer noch tun. Dieser Gedanke hilft mir ein bisschen.

    Das eine eigene Familie ..., Partner, Kinder, Enkelkinder ... einen Verlust etwas "leichter" oder erträglicher machen, dass man auffangen wird

    oder dass man dadurch eine gewisse Struktur bekommt, das ist eben oft nicht der Fall. Ich sehe das bei mir und ich weiß, dass es bei einigen

    hier im Forum genauso ist. Es wäre hilfreich, wenn es so wäre ... .

    Mag sein dass ich da vielleicht etwas zu sehr romantisiere. Man wünscht sich halt immer das, was man nicht hat und denkt sich eine Parnerschaft oder Familie wäre ein Garant dafür sich nicht einsam zu fühlen. Das ist wahrscheinlich Unsinn. Auch habe ich da wahrscheinlich sehr konservative Vorstellungen, Den engen Zusammenhalt, den es früher in Partnerschaften oder Familien gab, den gibt es wohl nicht mehr weil sich die ganze Gesellschaft verändert hat. Früher war man mehr aufeinander angewiesen heute ist jeder mit sich selbst beschäftigt, was zu einer zunehmenden Vereinzelung geführt hat. Ich habe bisher immer mein Alleinstehend-Sein als persönliches Versagen angesehen. Aber vielleicht bin ich auch ein bisschen ein Opfer der Umstände.

    Also ich denke dass man natürlich nicht weniger trauert, wenn man selbst eine Familie bzw einen Partner hat. Ich stelle es mir nur so vor, dass man durch die anderen Menschen die einem nahe stehen, zumindest etwas Halt erfährt. Da ich immer Probleme hatte, anderen nahe zu kommen fühle ich mich jetzt sehr allein und auf mich zurück geworfen. Neben der Trauer stellen sich da auch Zukunftsängste ein. Die hätte ich nicht so, wenn ich ein stabiles Umfeld hätte.

    Ja dass sie irgendwann nicht mehr da sein würde wusste ich zwar vom Verstand her, habe es aber gefühlsmäßig nie begriffen. Ich begreife es ja immer noch nicht. Trotzdem bedauere auch ich es nicht, noch so viel Zeit mit ihr verbracht zu haben. Ich bin 2008 bewusst in die Nähe meiner Eltern gezogen. Wir hatten noch ein paar schöne Jahre zusammen. Die Erinnerung bleibt. Nur der Weg in die Zukunft ist im Moment so dunkel. Meine Mutter ha mir bei unserem letzten Frühstück noch gesagt, ich würde mir zu viele Sorgen machen. Es wäre doch alles gut. Daran versuche ich mich festzuhalten. Sie war an dem Morgen schon nicht mehr ganz in dieser Welt. Vielleicht hat sie etwas gesehen...

    Mit 46 j in dieses Jahr fühle ich mich aber nicht mehr jung. Die Artikel die ich gefunden habe handeln immer von Kinders bzw. jungend Erwachsenen die Ihre Eltern verloren haben und ich fühle mich da etwas Sonderbar dabei ( aber ist es nicht immer schlimm wenn man seine Eltern verliert , egal wie alt man ist ) .

    Normalerweise sollte man in dem Alter ein eigenes Leben haben bzw. im Leben stehen und wo stehe ich in meinem Leben...ich weiß es nicht

    Eine wirkliches Leben habe ich glaube ich nie geführt...war immer bei meinen Eltern ...Arbeit hat mir immer Spaß gemacht ...und das Soziale entwickelte sich aufgrund der Schichtarbeit sowieso nicht . Gesucht habe ich nicht wirklich , eine Familie habe auch nicht gegründet wie gefühlt jeder andere und jetzt bin ich mitten im Leben ohne zu Leben bzw. Gelebt zu haben , so komme ich mit aktuell zumindest vor

    Das geht mir genauso, ich habe es auch nie geschafft mich von meiner Herkunftsfamilie zu lösen und eine eigene Familie zu gründen. Irgendwie habe ich es versäumt richtig erwachsen zu werden. Jetzt zahle ich den Preis dafür.

    ohman ja mit geht es beim Einkaufen genauso.

    Heute hatte mein Sohn ein Handballturnier, überall Omis, sogar mit Rollator und Sauerstoff.

    Ich hab die erste halbe Stunde nur mit Tränen gekämpft.

    Da fragt man sich doch warum unseres Mamas , warum so früh?

    Vielleicht hilft es die Perspektive zu wenden zu denjenigen, die ihre Mütter noch viel früher verloren haben oder zu den vielen, die niemals liebevolle Mütter hatten. Meine Mutter war 50 Jahre lang für mich da. Ich habe wohl kein Recht mehr zu verlangen. Viele haben weniger bekommen.

    Ich finde es auch unerträglich mir vorzustellen, dass es keinen Sinn und keinen Plan hinter dem Ganzen gibt. Wenn die Toten keine Seelen haben und nach dem Tod einfach aufhören zu existieren, dann wäre alles sinnlos. Das will ich mir gar nicht vorstellen. Wie gut haben es die Menschen, die einen gefestigten Glauben haben. Sie müssen sich nicht fürchten.

    Ich glaube, eine gängige Vorstellung ist, dass wir hier auf Erden etwas Lernen sollen, bzw. Aufgaben zu erfüllen haben und wenn dies geschehen ist, dann können wir gehen.

    Ich wüsste nur zu gern was diese Aufgabe sein soll und was von mir erwartet wird. Bisher habe ich vor allem versucht, im Beruf zu bestehen und eine gute Tochter zu sein. Mit anderen Menschen hat es ja leider nicht so gut geklappt.

    Meine Mutter war so glücklich, dass ich nach einer längeren Phase der beruflichen Unsicherheit (Mobbing durch Teamleitung, komplizierter Stellenwechsel in einen völlig neuen Bereich) endlich in meiner neuen Abteilung angekommen bin. Ich denke, sie würde wollen, dass ich daran festhalte. Ansonsten kümmere ich mich um meinen Vater und versuche, mehr soziale Kontakte zu knüfen. Mal sehen ob das klappt....

    Ich habe sie so geliebt. Sie war mein ein und alles. ;(;(;(


    Wieso musste es so enden? Ich fühle mich so allein. Wenn ich an die Zukunft denke graust es mir. Ihr Geburtstag, Ostern, mein Geburtstag, Weihnachten. Immer allein!

    Liebe Malin, liebe Paula,


    es tut mir sehr leid, dass ihr meint Fehler gemacht zu haben. Selbst wenn es so sein sollte, Menschen machen Fehler und ihr hattet doch beide die besten Absichten. Eure Mütter würden bestimmt nicht wollen, dass ihr euch Schuldgefühle macht! Und schließlich wissen wir ja auch nicht, ob es nicht genau so vorbestimmt war. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass das Todesdatum einer Person schon bei der Geburt feststeht.

    Ja das tröstet mich auch ein wenig. So muss es auch sein: Kinder begraben ihre Eltern, nicht andersherum! Wäre mir etwas passiert, wäre meine Mutter mitgestorben. Dieses Leid hätte ich ihr nie antun wollen. Insofern ist es gut so wie es ist. Besser ich leide als dass sie leiden muss.

    Trauerweide : Ich hoffe, du hast Recht. Der Gedanke, dass es keinen tieferen Sinn hinter unserer Existenz gibt und kein "Nachhausekommen" nach dem Tod ist einfach nur schrecklich.


    Heute bin ich sehr traurig, es ist genau einen Monat her. Ich wusste zwar dass uns nicht mehr ewig bleibt, aber das es so schnell gehen würde, habe ich nicht geahnt. Die Lücke, die meine Mutter gerissen hat ist so unendlich groß. Und doch würde sie wollen, dass ich weiter mache und nicht in Verzweiflung verfalle. Das ist so unendlich schwer, zumal ich schon früher oft mutlos war. Mir fehlt der Lebenssinn.

    Liebe Malin,


    ich hoffe du konntest am heutige Sonntag etwas zur Ruhe kommen. Ich fühle mich dir verbunden weil wir ein ähnliches Schicksal haben. Mein Vater hat mir heute gesagt, man kann kurzfristig ichts tun, sondern nur versuchen, die Situation jeden Tag ein wenig zu verbessern und wenn es nur dadurch ist, dass man seine Einstellung ein klein wenig ändert. Das werde ich mal versuchen. Es ist noch ein langer Weg...