Beiträge von MaScha1991

    Ihr Lieben,


    ich brauchte etwas Zeit für mich. Ich habe vergangene Woche das Medikament gewechselt und eine persönliche Trauerbegleitung begonnen. Durch den Medikamentenwechsel ging es mir nicht so gut. Bei der Trauerbegleitung habe ich Rotz und Wasser geheult. Seitdem erstaunlicherweise nicht ein Mal mehr. Es fällt mir leichter seine Sachen zu entsorgen und ich kann mir auch seine Bilder ansehen. Trotzdem ist immer eine gewisse Anspannung da. Schlafen geht mehr schlecht als recht. Kann aber vom neuen Medikament kommen. Am 16.9. gehe ich erneut zur Trauerbegleitung. Es sind erstmal Einzelgespräche.


    Liebe Grüße

    Marina

    Ihr Lieben,

    mein Bruder fliegt heute für zwei Wochen in den Urlaub. Damit geht es mir nicht so gut. Ich bin total unruhig. Er kann halt nicht innerhalb von 30min hier sein. Internet hat er auch nur im Hotel. Das letzte Mal als er im Urlaub war, starb unser Vater. Ich sehe ihn auch im Moment als Beschützerfigur. Ist er da, geht es mir gut. Er hat halt früher schon auf mich aufgepasst.


    Viele Grüße

    Marina

    Liebe Nebelschleier,


    ich wünsche dir bereits jetzt ganz viel Kraft. Ich musste meinen Papa am 3.6. beerdigen. Er sagte immer "spart Geld und verstreut mich im Busch". Er wurde auf einem "normalen" Friedhof beerdigt und bereits jetzt steht fest, dass meine Mama mal dazukommen wird. Wir brauchen einen Ort, an den wir ihn besuchen gehen können. Ich denke nicht, dass dein Papa im Herzen euch böse ist.


    Viele Grüße

    Marina

    Ihr Lieben,

    wieder ist ein Wochenende vorbei. Ich habe Samstag offen mit meinem mittleren Bruder geschrieben. Ihm geht es auch nicht immer gut, aber er ist durch seinen kleinen Sohn oder Gartenarbeit sehr gut abgelenkt. Donnerstag fliegt er für zwei Wochen in den Urlaub. Da hab ich etwas Bammel vor. Meine Nichte gestand, dass sie derzeit etwas überfordert mit der Situation hier Zuhause ist. Das dachte ich mir schon und ist überhaupt nicht schlimm, auch wenn man sich selbst einsam dadurch fühlt. Ich war Samstag sogar im Fußballstadion. Früher hatte ich da echt Spaß. Derzeit kann ich mich kaum auf das Spiel konzentrieren. Wollte mich aber versuchen abzulenken. Dort konnte ich lange mit einer Freundin quatschen. Das tat gut. Ich war abends total platt und war für meine Verhältnisse früh schlafen. Mit dem Schlafen hab ich immernoch so meine Probleme. Ich schlafe zwar schnell ein, aber ich schlafe nicht durch und bin morgens sehr müde. Gestern waren wir den ganzen Tag bei meinem Bruder im Garten. Dort konnte ich gut abschalten. Es war ein richtig schöner Tag und ich war erneut früh im Bett.


    Viele Grüße

    Marina

    Ihr Lieben,

    ich liege gerade im Bett und werde gleich schlafen. Meine Mutter ist seit Sonntag unten. Sie fragt öfter, ob ich bei ihr schlafe oder nicht noch etwas bei ihr bleiben kann. Ich gehe dann aber, weil ich das Gefühl habe eingeengt zu werden. Ich will ihr nichts böses, aber sie klammert sehr sehr stark und das ertrag ich im Moment nicht. Ich habe ebenfalls den Entschluss gefasst hier auf Dauer nicht wohnen bleiben zu können. Bzw nicht mit ihr zusammen. Entweder muss sie oder ich umziehen. Ich hoffe das kommt nicht komisch rüber, aber ich brauche Distanz. Mit dem Essen klappt es endlich besser. Darüber freue ich mich total. Die Eingewöhnungsphase für das Medikament ist bald vorbei. Ich werde mit meinem Arzt nochmal sprechen, weil eig. passt es mir gar nicht ein Antidepressivum einzunehmen. Da nehme ich lieber Neurexan. Dies hilft mir. Meinen Brüdern habe ich geschrieben, dass ich nicht mehr allein die Verantwortung für unsere Mutter tragen will/kann. Nur weil ich im gleichen Haus wohne kann man mir dies nicht aufbürden. Ich muss jetzt wirklich mal an mich denken. Das habe ich jahrelang vernachlässigt. Eine Reaktion von beiden kam nicht. Ich rechnete schon damit. Dies enttäuscht mich enorm.


    Viele Grüße

    Marina

    Ihr Lieben,

    Freitag war ich wie oben geschrieben erneut beim Arzt. Die Magentablette bewirkt, dass ich endlich kein saures Aufstoßen mehr habe. Teils stoße ich noch Luft auf, aber es ist besser. Mit dem Essen ist immernoch so eine Sache. Ich bin sofort satt, trotz Hunger. Soll nun zur Magenspiegelung.


    Freitagabend war ich bei meinem mittleren Bruder zum Grillen. Es war sehr schön und ich konnte etwas abschalten. Dort bin ich halt die kleine Schwester und trage keine Verantwortung.


    Samstag habe ich mich ins Fußballstadion getraut. Auf dem Hinweg war ich schon nervös, weil ich beim vorherigen Spiel an meinen Vater erinnert wurde. Im Stadion selbst hätte ich wieder heulen können. Es ging mir nicht gut. Kommenden Samstag denke ich, dass ich nicht gehe. Auf dem Rückweg benötigten wir fast zwei Stunden. Ich würde hibbelig.. hatte ja auch kaum gegessen und dachte ich kippe um. Abends schlief mein kleiner Neffe bei mir. Er ist 8 Monate alt und war schwer in den Schlaf zu bringen. Ab 4 Uhr nachts hörte ich ihn. So war mein eh schon gestörter Schlaf eine erneute Nacht im Eimer.


    Meine Nichte schläft seit ca 1 Woche bei meinem Bruder. Ich fühle mich hier allein gelassen. Dort ist alles so unbeschwert. Wie ich oben schrieb.. dort bin ich die kleine Schwester. Er wohnt auch abgelegen, in meiner Wohnung höre ich trotz Schallrollo den Straßenverkehr.


    Meine Mutter hat gestern die erste Nacht alleine unten in der Wohnung geschlafen. Wir waren beide unruhig, aber alles klappte.


    Marina

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe mich erbeut zwei Wochen vom Arzt krankschreiben lassen. Er verschrieb mir auch nochmal eine Magentablette, da ich erneut unter starkes Sodbrennen/Aufstoßen leide. Teils bis zum Würgereiz. Ebenso wies ich nochmal auf mein Essverhalten hin. Ich soll nun eine Magenspiegelung durchführen lassen.


    Eben war ich mit meiner Mutter einkaufen. Ich fühlte mich direkt unwohl und wollte am liebsten sofort nach Hause. Später sind wir noch bei meinem Bruder im Garten eingeladen. Darauf freue ich mich schon.


    Bezüglich des Antidepressiva habe ich zumindest die Hälfte der Eingewöhnungszeit hinter mir. Ich hoffe dieses benommen sein geht bald endlich weg.


    Morgen ist wieder ein Fußballspiel. Meine Mutter und ich haben Karten. Meine Mutter freut sich total. Ich eher weniger. Wäre ja wieder länger aus meiner Komfortzone weg.


    Viele Grüße

    Marina

    Guten Morgen ihr Lieben,

    der gestrige Tag war soweit ok. Ich mache nebenbei online eine kostenlose Trauerbegleitung. Auch dort erwähnte ich die lange bestandene Angst um meinen Vater und meine Probleme mit neuen Medikamenten. Ich bin da auch so ein Kandidat, der alles googlet. Ein Fehler, ich weiß. Sie meinte, ich werde sehr wahrscheinlich über Jahre eine Angststörung aufgebaut haben. Ging es meinem Vater gut, ging es mir gut. Dies hat mein Psychiater sich schon notiert. Klar Stress im Job kam auch immermal vor. Dies äußerte sich bisher durch Sodbrennen, Verspannungen und Extrasystolen. Mittlerweile stoße ich überwiegend Luft auf. Schon lange bevor mein Vater starb. Gestern habe ich mich noch viel in Angststörung eingelesen und wie diese entstehen. Dabei bin ich auf das Roemhild Syndrom gestoßen, welches zu Panikattacken mit sämtlichen Symptomen führen kann.


    Ich habe gestern meinem Vater einen Brief geschrieben. Habe Fragen gestellt, Dinge gesagt (geschrieben). Dies tat gut. Ebenso habe ich, als ich kurz alleine in deren Wohnung war, mit ihm gesprochen. Laut und nicht wie sonst in Gedanken. Mir kamen sofort die Tränen.


    Was mir bzgl. Träume einfällt.. kurz nach seinem Tod.. circa 2 Wochen danach haben wir meiner Mutter die Waschmaschine ins Badezimmer gestellt. Diese stand vorher im Keller in der Waschküche. Ich träumte von ihm.. war unten in der Wohnung.. im Wohnzimmer.. wir räumten um.. er kam aus seinem Computerzimmer und fragte "was macht ihr hier?".. ich war sofort wach.


    Außer das Gedankenkarussel am Morgen im Bett, weil ich nicht mehr schlafen kann, beruhigt sich meine Angst. Gleich muss ich wieder zur Physio. Dann muss ich raus. Ich bin gespannt.


    Viele Grüße

    Marina

    Hallo ihr Lieben,

    heute geht es mir zumindest bis jetzt besser als gestern. Gestern war allein wetterbedingt alles anstrengend und mein derzeitiges Essverhalten macht es nicht besser. Ich wartete quasi darauf, dass mir schwindelig wurde. Abends in meiner Wohnung waren bis spätabends 27°. Nach einem Gewitter konnte man Gott sei Dank kühlen. Ein Ventilator hat auch gut geholfen. Abends wurde mir trotzdem irgendwie doof im Kopf. Nicht direkt schwindelig, aber halt doof. Dies hatte meine Mutter bei der Eingewöhnung des Medikaments auch. Ich nehme das ja auch erst vier Tage. Ich muss lernen geduldig zu werden. Ich wurde auf jeden Fall unruhig und habe den Fehler begannen meinen Blutdruck zu messen. 148/107, Puls 85. Was Angst mit einem machen kann.. ich kam relativ schnell runter und habe gegen 22:30 Uhr die Tablette genommen. 6 Uhr war wie immer mein Schlaf vorbei. Aber das kenne ich halt von der Arbeit. Dienstbeginn ist immer ab 6:30 Uhr. Heute morgen war ich unruhig im Bett. Wälzte mich von links nach rechts. Leise Radio hören lenkte mich nur teilweise ab. Also habe ich Neurexan gelutscht. Das half mir. Gegen 8 Uhr habe ich dann meine Mutter geweckt. Ich hatte keine Lust mehr im Schlafzimmer zu warten bis sie wach wird. Seitdem verläuft der Morgen ganz gut. Ich habe erneut mit meiner Mutter gesprochen, dass ich gerne von Zeit zu Zeit wieder mehr Abstand hätte. Sie ist dann auch direkt runter in ihre Wohnung. Ich mein das ihr gegenüber nicht böse und ich will ja auch, dass es ihr gut geht, aber ich merke wie sie sich hier ausbreitet. Überall ihre Sachen.. wo ich bin, ist sie.. Essen wird grundsätzlich für 3 geplant.. usw. .. ihr müsst wissen, dass ich Nachzügler bin. Ich habe zwei ältere Brüder. 14 und 8 Jahre älter als ich. Ich habe seeehr lange Hotel Mama genossen. Muss ich leider zugeben, denn jetzt bekomme ich die Quittung. Ich bin mit 29 (ja ich weiß - spät) ausgezogen. Dann auch nur ins Nachbarhaus. Ich hatte aber meinen Rückzugsort und das war so ok für mich. Circa 6 Monate danach zogen meine Eltern ins gleiche Mehrfamilienhaus in eine kleinere, altersgerechte Wohnung. Ich werde bis heute sehr in Anspruch genommen. Jetzt nach dem Tod meines Vaters noch mehr, da meine Mutter von Papierkram 0 Ahnung hat. Hat halt alles immer mein Vater gemacht. Worauf ich aber hinaus wollte ist, dass sie gleich zwei Stunden unten in ihrer Wohnung ist und ich es sogar geschafft habe die Spülmaschine aus- und einzuräumen. Ich habe sogar den Blutdruck gemessen. 125/89, Puls 85.. also alles bestens.


    Was ich euch noch fragen wollte.. man hört ja von manchen, dass sie meinen ihre Lieben zu "spüren" oder irgendwelche "Signale" erhalten. Ich find die Vorstellung einerseits schön und irgendwie beängstigend. Hatte jemand schon so Erfahrungen? Meine Mutter hatte vor ca. 3 Wochen im Korridor Wäsche auf den Wäscheständer aufgehangen. Am nächsten Morgen lagen 3 Wäscheklammern am Boden. Sie ist der festen Überzeugung die seien ihr nicht runtergefallen.


    Ich rede mir auch ein, dass mein Papa jetzt mein Schutzengel ist und auf mich aufpasst. Das macht mir manches leichter.


    Viele Grüße

    Marina

    Guten Morgen ihr Lieben,

    ein neuer Tag.. die Nacht war gut. Leider bin ich wieder seit 6 Uhr wach. Das war immer meine Uhrzeit, als ich arbeiten ging. Ich bin dann noch müde und drehe mich oft im Bett um. Heute klappte trotz Gedanken nochmal kurz einzuschlafen. 8 Uhr bin ich dann aufgestanden. Der Haushalt fällt mir schwer.. keine Lust und keine Energie. Hunger ist nach wie vor da, Essen geht weiterhin nur sehr schwer. Ich habe trotzdem leichte Haushaltsaufgaben gemacht. Meine Mutter ist bereits nach unten in die Wohnung. Hier oben im 2. OG haben wir bereits 25°. Wir müssen wieder lernen uns nicht auf der Pelle zu hängen. Fällt mir schwer, aber tut auch irgendwie gut. Klar bin ich mulmig, aber da sagte mein Arzt "da müssen Sie durch". Ich werde sonst Co Abhängig von meiner Mutter und traue mich gar nichts mehr allein. Heute schmerzt auch der Nacken. Da hatte ich schon früher oft Probleme. Verspanne ich zu sehr, ist da Schicht im Schacht. Hatte diesbzgl. schon öfter Physio. Bei den heutigen Temperaturen werde ich einen Teufel tun und die Wohnung nicht verlassen.

    Hallo ihr Lieben,

    die Nacht war gut. "Dank" der Tablette schlafe ich schnell ein. Ich werde allerdings gegen 6 Uhr wach und bin dann auch wach. Liege meistens noch im Bett, da ich versuche nochmal einzuschlafen. Natürlich kommt da das Gedankenkarussel, aber ohne Attacke. Fragen wie "Wieso? Wie soll es weitergehen? Wann wird es besser? Wieso musste er schon sterben? Usw."


    Heute Morgen war ich bei meinem Hausarzt. Er ist zu meinem Glück auch Psychotherapeut und kann einem gut Zuhören und Ratschläge geben. Er kennt meine ganze Familie, da wir alle dort in Behandlung sind. Selbst mein Vater war dort. Es ist eine Gemeinschaftspraxis, die anderen Ärzte sind keine Psychotherapeuten. Als ich die erste heftige Panikattacke hatte, war ich leider nicht in seine Akutsprechstunde gekommen. Bei der Akutsprechstunde wird man leider dem Arzt zugewiesen, der noch Kapazität hat. Heute war ich mit Termin da. Er sagte auch, ich soll mir die Zeit nehmen, die ich brauche und "Aufgaben" auch mal abgeben. Kontrolle auf andere Verteilen. Nicht alles auf meinen Schultern. Das meine Familie und ich das auf jeden Fall schaffen werden.


    Gerade eben kam ich von der Physio bzgl. meiner Hand. Ich bin alleine hin. Mir war erst mulmig und ich war zu früh. Das Warten passte mir irgendwie nicht und mein Puls beschleunigte sich. Dies ging "relativ" schnell wieder weg. Mit meiner Physiotherapeutin kann ich auch über alles reden. Das tat wieder gut. Jetzt wieder Zuhause bin ich stolz auf mich, dass ich es geschafft habe alleine zur Physio zu Laufen.


    Marina

    Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich halte durch. Momentan kann ich mir schlecht Fotos ansehen. Ich muss sofort weinen. Oder je nachdem wie wir über ihn sprechen. Meine Mutter wollte seinen Kleiderschrank aussortieren. Nicht wegschmeißen, aber ggf in einen Koffer. Ich musste direkt weinen. Anfangs habe ich versucht das Weinen zu unterdrücken. Das mach ich nicht mehr. Ich lass alles zu. Und ich rede, rede, rede.. meine Mutter bleibt auch in der Wohnung wohnen. Sie bekommt aber ein neues Bett.

    Hallo Linchen,

    ich denke/hoffe auch, dass es besser wird mit der Zeit. Bisher hat es jeder geschafft.. irgendwie/irgendwann. Die Trauer wird nie vergehen, aber anders. Ich nehme mir auch die Zeit die ich brauche. Ich habe sehr mit mir rumgedrungen bzgl des Antidepressiva. Nur ich konnte nicht mehr. Die Angst machte mir noch mehr Angst. Ich hatte Angst ins Bett zu gehen. Angst vor einer erneuten Nacht mit Herzrasen. Ich bin bei einem Psychiater auf der Warteliste. Ich muss das alles aufarbeiten. Mache sogar online eine Trauerbegleitung. Ich nehme gerade alles in Anspruch was geht.

    Mein Vater ist 12 Wochen tot. Er hätte das auch niemals gewollt, aber es ist so verdammt schwer. Vorallem wenn nicht alle Verständnis haben und einem sagen man hat nicht mehr zu trauern. Mein "Zustand" ist erst seit 3 Wochen, aber es schränkt mich ein. Ich musste bereits auf Sachen verzichten, weil ich mich nicht Zuhause raus getraut habe. Das will ich nicht und nervt mich. Essen bekomme ich kaum runter. Ich muss mich zwingen und bin nach zwei Bissen satt. Alle sagen es kommen bessere Zeiten. Ich hoffe es so sehr

    Hallo,

    ich leide mit. Mein Vater verstarb im Mai. Ich habe noch zwei Geschwister, meine Mutter, eine Nichte, einen Neffen usw. .. trotzdem plagen mich derzeit Angst und Panikattacken. Es schränkt mich ein und hielt mich vom Schlafen ab. Seit gestern bekomme ich die geringste Dosis Antidepressiva. So war mir das Schlafen möglich. Anfangs habe ich alles verdrängt und nun kommt die Trauer mit voller Macht. Ich selbst habe keine eigene Familie. Meine Geschwister schon. Die kommen relativ gut zurecht. An arbeiten ist derzeit gar nicht zu denken.

    Liebe Sverja,

    ich muss auch wieder mehr lernen auf meinen Körper zu hören. Fällt mir derzeit noch sehr schwer. Auch durch die Angst und Panikattacken. Ich schaffe es da leider noch nicht die Gedanken umzuleiten. Steigere mich eher noch rein. Ärzte sagten auch, dass ich der Angst entgegentreten muss. Also auf keine Sachen verzichten soll. Ich versuche rauszugehen, auch wenn es mir absolut nicht gut geht. Jetzt gerade sitze ich bei meinem mittleren Bruder. Ich bin nervös. Obwohl mir ja nichts passieren kann. Ich schaffe es derzeit auch nicht wirklich zu essen. Ich zwänge es mir rein und hab nach zwei Bissen keinen Hunger mehr. Entsprechend wird mir schnell übel und schwindelig.


    Es kann alles nur besser werden. Mit der Zeit..


    Mein Vater würde nicht wollen, dass ich oder meine Familie uns hängen lassen. Es fällt einfach nur schwer. Und dann kein Verständnis von meinem ältesten Bruder zu bekommen belastet ebenfalls.


    Ein Hoffnungsschimmer ist mein kleiner Neffe. Er wurde im Januar geboren. Mein Vater hat ihn also noch kennenlernen dürfen.


    Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Sonntag :)


    Marina

    Hallo,

    vielen lieben Dank für die netten Worte. Ich bin nicht ganz glücklich mit den Tabletten, aber nur so konnte ich endlich mal wieder schlafen. Ich nehme auch "nur" die geringste Dosis. 50mg am Abend. Neurexan bei Bedarf.


    Ich war durch und durch Papakind. War meine Mutter krank dann wusste ich immer sie schafft das. Bei meinem Vater war ich immer sehr angespannt. Auch wenn ich in den Urlaub flog. Ich denke auch, dass einfach zu viel auf meinen Schultern lastet. Ich mich selbst unter Druck setze. Der Tod ist das unwiderruflichste Ereignis.. machtlos, hilflos. Mein Vater hat immer gesagt, dass er Zuhause sterben will. Er sagte immer "hier gehe ich nur noch mit den Füßen voran raus". Hat er.. dies beruhigt mich etwas. Auch das er bis zum Schluss kein Pflegefall war und das es letztendlich sehr schnell ging. Er musste nicht leiden. Es wird vermutet, dass er an plötzlichen Herztod starb. Wissen tun wir es nicht, da er aufgrund der Vorerkrankungen nicht obduziert wurde.


    Ich habe jetzt schon Angst vor seinem Geburtstag im Dezember.


    Sehr gut kann ich auch mit einer Freundin schreiben. Sie verlor bereits vor 10 Jahren mit Anfang 20 ihre Mutter. Auch sie sagt, dass es irgendwann "anders" wird.


    Ich habe keine Wut auf meinen Vater, aber ich frage mich trotzdem was wäre, wenn er früher zum Arzt gegangen wäre


    Marina

    Liebes Forum,

    ich habe das Gefühl meine Welt steht still. Mein Vater verstarb unerwartet im Mai. Er war zwar vorerkrankt mit COPD, Diabetis und Bluthochdruck, aber war medikamentös gut eingestellt. Mein Vater war leider stur und ging nur äußerst selten zum Arzt. Nach dem Motto "was alleine kommt, geht alleine". Im Januar verstarb ebenfalls unerwartet der Ehemann einer Freundin im Alter von 32. Mein Vater war zeitgleich krank und ich war wütend, dass er nicht zum Arzt wollte. Erst Tage später als gar nichts mehr ging und er nichtmal zur Toilette konnte durfte ich einen Notarzt rufen. Er hatte es vorher vehement abgelehnt. Er hatte eine beidseitige Lungenentzündung und wurde 5 Tage im Krankenhaus aufgepeppelt. Alles war gut. Ich muss dazu sagen, dass ich im gleichen Mehrfamilienhaus wie meine Eltern lebe. Meine Nichte und ich im 2. OG, meine Eltern im Erdgeschoss. Ich war jeden Tag bei meinen Eltern und wurde dort bzgl Einkaufen etc sehr eingespannt. Ich sah also nicht wie mein Vater körperlich immer weiter abnahm. Meine Geschwister sahen dies. Am 16.5. war alles normal. Mein Vater schaute mit meiner Mutter bis spätabends TV. Am 17.5. um 00:07 Uhr rief mich meine Mutter an. Ich rannte die Treppen runter und fand meinen Vater rückwärts im Bett. Er wollte keinen Notarzt, sondern verlangte laut meiner Mutter nach mir. Der von mir alarmierte Notarzt versuchte ihn zu reanimieren. Erfolglos. Meine Mutter und ich saßen im Nebenzimmer. Die Reanimation habe ich gar nicht wahrgenommen. Da man nicht sagen konnte woran er verstarb wurde die Kripo eingeschaltet. Diese beschlagnahmten meinen Vater. Ich rief nachts meine Geschwister an und habe in den Wochen darauf den Papierkram übernommen. Nach 4 Wochen ging ich wieder Arbeiten. Da fingen Panikattacken bei meiner Mutter an. Sie schläft seit dem Tod meines Vaters bei mir, da sie das in der Wohnung nicht kann. Sie waren 47 Jahre verheiratet und wohnte nie alleine. Sie ist mittlerweile gut durch Medikamente vom Psychiater eingestellt. Es ging bergauf. Dann kam bei mir eine Hand OP ins Spiel. Unter Vollnarkose. Meine allererste Vollnarkose. Ich hatte eine Heidenangst. Am gleichen Tag wurde der Grabstein meines Vaters geliefert. Schrecklicher Tag. Einen Tag nach der OP musste ich zur Nachsorge. Ds war warm, ich war noch nüchtern und sah Blut.. mir wurde schwindelig. Seitdem habe ich Panikattacken, innere Unruhe usw. .. ich war schon mehrmals beim Arzt. Sogar beim Psychiater in einer Akutsprechstunde. Das von ihm verschriebene Medikament Melperon traute ich mich nicht zu nehmen. Bzgl Medikamente bin ich ein Schisser, da ich gegen Vieles allergisch bin. Ich hielt die Angst also so aus. Es wurde besser. Seit letzter Woche habe ich wieder einen Knacks und stark mit der Angst zu tun. Ich war im Fußballstadion und wurde an meinen Vater erinnert. Ich hätte so weinen können. Seit dem heule ich ständig. Ich bin laut Psychiater im Übergang von Trauerphase 1 zu 2. Also vom Schock zur emotionalen Phase. Der Verlust meines Vaters ist nun 12 Wochen her. Mein ältester Bruder hat 0 Verständnis für meinen Zustand. Es seien ja schon 12 Wochen her und ich müsse mal wieder arbeiten gehen. Er war aber max 2x im Jahr bei meinen Eltern. Ich jeden Tag. Selbst als er starb. Gestern hielt ich es nicht aus und ging in die Notdienstpraxis unseres Krankenhauses. Ich bekam Opipram und Neurexan. Beides habe ich eingenommen. Alle sagen es wird leichter. Ich hoffe das stimmt. Zu schaffen macht wir das ständige Herzrasen. Vorallem nachts vor dem Schlafen oder morgens beim Aufwachen. Ich kann auch gar nicht sagen was genau mein Problem ist. Angst um mich? Um meine Familie? Im Nachhinein denken wir, dass mein Vater es ahnte. Die letzte Woche vor seinem Tod war er anders. Gesten, Äußerungen..


    Ich vermiss ihn so. Möchte Fragen stellen, mir Ratschläge holen..


    Ich hoffe ich kann hier Gedanken teilen.


    Liebe Grüße

    Marina