Für alle, die mich kennen. Heute vor genau 4 Wochen ging mein Sohn zur Arbeit und kam nicht wieder. Nicht wieder in seine Wohnung, die er sich sehr liebevoll eingerichtet hatte. Die Zeit ist so schnell vergangen, ich weiß gar nicht,was ich jeden Tag gemacht habe. Ich schrieb schon mal an anderer Stelle, daß ich manchmal denke, daß das alles nicht wahr ist und ich aus dem bösen Traum aufwache.Ich denke,das hängt damit zusammen, daß es völlig unerwartet kam. Ich hatte noch mit ihm telefoniert. Da war er so wie immer, keinerlei Anzeichen, daß er eventuell krank sein könnte. Die ersten Tage waren ganz schrecklich. Ich dachte, wie kann so ein großer starker Mann plötzlich tot sein. Ich habe mittlerweile Sachen von ihm bei mir. Und auch da denke ich,daß er bald kommt und sie abholt. Mir hat im Forum jemand geschrieben, daß das eine lange Zeit dauert,bis man sich dessen bewusst wird, was eigentlich passiert ist. Ich hatte 60 Jahre meinen Sohn an meiner Seite, nun ist es nur noch die Erinnerung .Er kommt nicht mehr mit seinem großen Koffer die Treppe hoch und klingelt und seufzt :"Ach Muddelchen, das war wieder anstrengend auf der Autobahn "Er kam zu mir, so oft er konnte die 700km, die uns voneinander trennten. Solche wunderschönen Momente kommen nicht wieder. Ich denke, daß es das Schlimmste an unserem Verlust ist ,daß etwas verlorengegangen ist. Die Erinnerung ist immer da,aber sie ersetztnicht den Menschen. Man kann nur hoffen, daß die Zeit die Wunde heilt,eine Narbe wird immer bleiben .Heute ist ein Tag , wo die Traurigkeit wieder besonders stark ist. Ich werde lesen und nachmittags Fußball gucken, Samstag ist immer mein Fußballtag.Dabei werde ich in Gedanken mit meinem Sohn sprechen, so ,wie wir es immer gemacht haben. Ich wünsche allen einen geruhsamen Tag.Christine.