Mein Sohn ist plötzlich verstorben.

  • Liebe Elster. Mir fällt heute besonders auf,daß alle im Forum ihr ganz eigenes Schicksal haben. Wenn wir uns austauschen ,kann man keine Rezepte verteilen. Ich glaube aber, daß das Forum in erster Linie dafür da ist ,sich zu öffnen und Dinge rauszulassen,die man sonst sich nicht getraut zu sagen, weil ja die anderen Familienmitglieder auch betroffen sind.Und dann gibt es Mitglieder die haben kaum jemanden zum Reden. Das ist so mein Eindruck. Auf mich trifft es zu.Zum Fußball: Gleich spielt Leipzig, meine ehemalige Heimat. :8:

  • Ich habe heute ein kleines Büchlein bekommen über Amazon. Es ist mehr ein Heftchen. Ich finde es wunderschön. Im Forum hatte jemand darauf hingewiesen. Ich weiß nicht mehr wer.Das Heftchen ist von Jörg Zink und heißt " Trauer hat heilende Kraft"Es kostet nicht mal 5 Euro. Damit hat das Forum wieder eine gute Tat vollbracht. Das ist in Versform geschrieben. Es liest sich sehr gut. Jörg Zink hat früher mal im Fernsehen "Das Wort zum Sonntag "moderiert.Daran erinnere ich mich noch und fand das immer sehr schön.

  • Ich habe heute mal eine Frage, ob es jemanden gibt, der auch schon einmal so gedacht und empfunden hat. Ich habe die vergangenen Wochen gekämpft, gelitten,gehadert,nachgedacht, nachgefragt und vieles mehr.Ich bin noch nicht am Ende meines Weges ,um mit neuer Energie mein Leben weiter zu gestalten. Ich habe derzeit immer ein sehr schmerzliches Gefühl, wenn ich daran denke, daß es meinen Sohn nicht mehr gibt. Nicht, dass ich darum traure,dass ich mit ihm nie mehr zusammen sein werde. So zum Beispiel wenn jemand für lange Zeit weg ist, aber noch lebt sondern, dass es ihn ,wie ich ihn vor mir sehe, nicht mehr gibt. Nie mehr. Daran zu denken, tut mir immer noch sehr weh.Nicht das nicht mehr da sein, sondern dass es ihn nicht mehr gibt. Ich weiß nicht ob ihr mich versteht und würde mich auf eine Antwort freuen. Vielleicht noch etwas. Wir alle glauben , daß unsere Lieben in einer anderen Welt jetzt sind.Vielleicht sollte ich mich daran festhalten. Liebe Grüße von Christine.

  • Vielleicht noch etwas. Vielleicht liegt es daran, daß ich ihn 60 Jahre um mich herum hatte. Und im Unterbewusstsein fest verankert ist,daß eine Mutter nicht länger als ihr Kind lebt. Das ist so tief in einem verankert. Meine Eltern sind an schweren Krankheiten gestorben. Da wusste man,daß ein Sterben unausweichlich war.Aber Mein Sohn ist ohne irgendwelche Anzeichen den plötzlichen Herztod gestorben. Ich denke, daß macht es so unvorstellbar schwer.

  • Liebe Christine,

    Mein Christoph ist jetzt seit 2 Jahren, 2 Monaten und 24 Tagen nicht mehr hier. Guten Gewissens kann ich dir sagen, es tut immer weh. Oft sehr weh, manchmal brennt es wie Feuer und ab und zu ist es ruhiger. Es ist ein Weltuntergang für uns und unsere Welt ist und bleibt zerstört. Gehen mußte er mit 38 Jahren.

    <3 Kathi

  • Liebe Christine,


    ich denke, ich weiß was du meinst...


    Mir geht es auch so...der Gedanke, dass unser geliebter Mensch, der mit uns gelacht, erzählt, gelebt hat, der DA war...und jetzt...weg...nichts mehr von ihm hier...es ist schwer auszudrücken...dieser Gedanke macht mir immer ein ganz unangenehmes, seltsames Gefühl...

  • Liebe Pia. Du hast mich verstanden. Das Wort seltsam passt gut.Als ich die Urne ich in der Kapelle sah ,da war das Gefühl ganz stark .Ich konnte nicht glauben ,daß in diesem Gefäß die Asche meines so großen,kräftigen, ,starken Jungen liegt. Das ist ein sehr eigenartiges Gefühl. Das kann man auch nicht verstehen. Ich finde, dass das auch normal ist, daß man das nicht glauben kann. Bestimmt braucht das auch eine lange Zeit, ehe dieses Gefühl verblasst. Liebe Grüße von Christine.

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  • Liebe Elster. Ich hast mich nicht verstanden. Das ist auch manchmal schwer ,für alles die richtigen Worte zu finden. Das Wort abhaken ist sehr unglücklich gewählt. Aber ich nehme es dir nicht übel. Es ist letzten Endes nur ein Forum im Internet .Würden wir uns beide kennen und gegenübersitzen,wäre

    das anders.Ich beschäftige mich mit den Wegen aus Schmerz und Verlust oder Trauer als heilende Kraft. Das sind Aussagen von bekannten Psychologen. Ich habe viel gelesen in letzter Zeit. Ich muss dazu sagen und das steht in keinem Buch::Ich bin von Natur aus ein optimistischer Mensch. Damit habe ich schon manche harte Zeiten in meinem Leben überstanden. Eins weiß ich jetzt .Der Tod gehört zum Leben dazu. Manchmal kommt er unerwartet. Er ist oft auch hässlich. Wir können ihn nicht überlisten. Aber mein Leben geht weiter. Ich könnte es ja auch beenden. Aber da würde ich meinem Sohn Unrecht tun und meinen Kindern auch. Deshalb werde ich alles dafür tun, um aus dem dunklen Tal herauszukommen. Wie lange das dauert, steht in den Sternen. Liebe Elster. Vielleicht hast du mich jetzt besser verstanden.

  • Nun möchte ich noch etwas sagen. Wenn man hier schreibt, geht man immer von sich aus , was ja logisch ist.Was beim anderen vor sich geht, kann man nicht beurteilen. Und mir fällt

    noch ein Spruch ein: Papier ist geduldig. Meistens reicht unser Wortschatz nicht aus, um Gefühle auszudrücken. Liebe Elster, vielleicht habe ich mich jetzt besser ausgedrückt, damit du nicht denkst ich würde den Tod meines Sohnes "abhaken ' wollen .

  • Liebe Elster. Ganz genau, lassen wir das .So verschieden wie unsere Fingerabdrücke sind , so verschieden sind wir. Jeder Mensch verarbeitet so einen Verlust anders. Und ich sage es trotzdem nochmal, Papier und hier das Internet ist geduldig. Was wirklich ist,kann das Internet doch nicht aufzeigen. Trotzdem bin ich froh, daß ich wieder essen kann, keine Schwindelanfälle mehr bekomme und die Schmerzen im Körper nachlassen. Der Körper lügt nicht .Er zeigt mir,daß ich auf einem richtigen Weg bin.Ich wünsche dir ,daß du auch eines Tages den richtigen Weg findest. Liebe Grüße von Christine.

  • Mir fällt doch noch etwas ein. Ich habe das Buch von Mel gelesen. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich jeder Mensch mit seinem Verlust umgeht. Es geht nicht um wie lange,um richtig oder falsch ,es gibt da keine Regeln. In den Ratgebern geht es um Erfahrungswerte von Menschen die sich damit beschäftigen, um anderen zu helfen. Nichts und niemand bringt uns unseren geliebten Menschen zurück. Und ich bin nicht so veranlagt, dass ich irgendjemanden die Schuld gebe.Wem sollte ich sie geben?Wer hätte ein Interesse am Tod meines Sohnes?Es ist das Leben, was auch den Tod bringen kann. Denn er gehört zum Leben dazu. Und mit dieser Einstellung kann ich ,wenn der Schmerz und die Trauer mich nicht mehr beherrschen ,immer wieder auch viele schöne Momente haben.

  • Liebe Pia. Du hast mich verstanden. Das Wort seltsam passt gut.Als ich die Urne ich in der Kapelle sah ,da war das Gefühl ganz stark .Ich konnte nicht glauben ,daß in diesem Gefäß die Asche meines so großen,kräftigen, ,starken Jungen liegt. Das ist ein sehr eigenartiges Gefühl. Das kann man auch nicht verstehen. Ich finde, dass das auch normal ist, daß man das nicht glauben kann. Bestimmt braucht das auch eine lange Zeit, ehe dieses Gefühl verblasst. Liebe Grüße von Christine.

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    Ja genau, so geht es mir auch und noch immer...:24:

  • Liebe CHRISTINE, Ihr Lieben,


    ich denke jeder Mensch ist vollkommen anders und hat eine andere Art und Weise damit umzugehen.


    Es ist immer sehr schwierig wenn Worte und Sätze gewählt werden die für andere nicht wirklich nachvollziehbar sind, weil man ganz anders denkt in einer ganz anderen Situation ist.

    Manchmal fällt es auch schwer die richtigen Worte zu finden.


    Für mich wäre vieles was CHRISTINE hier schreibt nicht möglich gewesen auch überhaupt nicht nachvollziehbar schon gar nicht nach so kurzer Zeit.

    Aber das ist eben der Unterschied der Menschen so absolut individuell wie wir nun mal sind.


    Ich glaube das alle von uns die hier sind Wege und Möglichkeiten suchen damit irgendwann irgendwie umzugehen.

    Auch wenn uns manchmal manche Sätze und manche Aussagen nicht verständlich sind.


    Das ist oft der Nachteil wenn man nur schreibt und sich nicht gegen über steht.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Pia. Ich gehe demnächst auf den Friedhof. Auch da kommt das Gefühl wieder stärker. Aber ich wollte, daß mein Sohn einen würdigen Platz hat und daß ich ,wenn ich da hingehe , ihm irgendwie nahe bin.Ein bisschen spirituell bin ich auch veranlagt.

  • Liebe CHRISTINE,


    eigentlich hab ich gelernt das genau diese Unterschiede einen weiter bringen weil man anfängt manche Dinge anders zu sehen und zu hinterfragen.

    Ja manches ist schwer zu akzeptieren und so lange es nicht heißt Du musst das ist doch alles okay.

    Man kann Fragen warum siehst Du das so warum ist das Dein Anhaltspunkt, man muss verstehen lernen das es unterschiedliche Wege und Möglichkeiten gibt und auch unterschiedliche Menschen die trotz Stärke und das ist jeder von uns hier und Mamas und Papas erst recht trotzdem ganz anders mit der Situation umgehen und es eben sehr viel schwerer fällt es zu verstehen und zu verkraften was passiert ist.


    Was gar nicht heißt das der andere weniger Schmerzen hat und weniger leidet.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Linchen. Das ist ja heute sehr lebhaft hier im Forum. Ich finde es auch gut , dass man von anderen lernen kann. Dabei geht es aber auch darum, dass man Dinge liest,die man selbst nicht gut findet. Es gibt viele Beispiele, wo ich gedacht habe, oh Gott, so möchte ich nicht leben. Aber das behalte ich für mich und bewerte es nicht.Das hat nun jemand heute gemacht und damit den Stein ins Rollen gebracht. Aber mich tangiert das nicht, ich wollte es nur richtigstellen .An der Liebe zu meinem Sohn ändert das alles nichts. Und das ist meine ganz private Angelegenheit.

  • Ein Forum hat auch Schattenseiten. Wie alles im Leben.Wo Sonne ist,ist auch Schatten. Wo Wärme ist ist auch Kälte. Wo Liebe ist ist auch Hass...........Das war ein bißchen Philosophie. Nun aber allen eine gute Nacht. Morgen habe ich eine nicht so schöne Sache zu erledigen. Ich habe mir eine Jacke gekauft, wollte mir eine Freude machen und nun festgestellt, daß das Futter eingerissen ist .Die bringe ich nun zurück. Wollte noch sagen,daß Schalke heute gewonnen hat und ich mich gefreut habe. Mein Sohn und ich sind Schalke Fan.