Beiträge von papas_puppi

    Hallo ihr Lieben!
    Zu Allerheiligen war ich leider nicht bei meinem Papa. Bei uns ist es Brauch, dass die Kinder zu der Verwandtschaft und Freunden "wünschen" geht. Meine Kids mußten in letzter Zeit viel ohne mich machen, da wollt ich nicht schon wieder wegfahren.
    Mein 4-jähriger hat gestern in den Himmel geschaut und mich gefragt, ob unser Opa dort oben auch etwas zu tun hat. Ich hab geantwortet, dass ich nicht weiß wie es "dort oben" ist. Dann hat Raphael gesagt, dass unser Opa sicher die Wolken zerreißt, damit wir viele kleine Wolken haben. Weil der Opa ja so stark ist.


    Liebe Christine, danke für deine Gedanken! In der Arbeit kann ich mich gut ablenken. Und natürlich meine Kinder, die reißen mich mit ihrer Unbeschwertheit und Fröhlichkeit oft mit. Meine Freunde sind mir auch eine Stütze! Alleine sein ist halt sehr schwer. Ich denke, dass ich doch in einem "gesunden Prozess" bin und nur an manchen Tagen die Trauer kaum zu ertragen ist.


    Wird das nochmal anders?

    Ich bin wohl (noch) nicht in der Lage, meine Trauer "umzubewerten". Es ist einfach noch alles so schwer und fürchterlich. Ich war seit dem Tod meines Papas noch nie duschen, ohne die Zeit zum Heulen zu nützen, ist mir heute beim Duschen aufgefallen. Wenn ich einkaufen fahre setze ich mich ins Auto und die Tränen kullern, ich trockne mir die Augen um einkaufen zu gehen und heule wieder weiter wenn ich nach Hause fahre. Bevor ich dann ins Haus zu meiner Familie gehe, trockne ich mir wieder das Gesicht ab. Ich weiß, dass ich auch vor meiner Familie weinen kann, aber das habe ich zu Genüge und ich will auch nicht, dass sie sich zu viele Sorgen machen.
    Vielleicht ist meine Heulerei nicht mehr "normal" und ich sollte mir Hilfe holen. Mal sehen.
    LG, Tanja

    Ich würd dich auch gerne etwas trösten, aber ich weiß, dass das nicht geht!
    Vielleicht hilft es, dass wir dich verstehen. Mein Papa ist am 3. September gestorben und ich kann und will es auch noch nicht wahrhaben oder verstehen.
    Bei deinem Papa war es auch noch seine eigene Entscheidung zu gehen - wie, um Himmels Willen, sollst du wissen was du fühlst oder fühlen sollst?!
    Fühl dich gedrückt!
    Tanja

    Ich danke euch!


    Heute ist wieder ein ganz mieser Tag. Ich war heute nicht arbeiten und irgendwie finde ich dann nicht richtig in den Tag. Aber so ist das wohl. Mal kann man sich tagsüber besser ablenken und mal klappt das garnicht. Die Nächte dagegen sind alle gleich.


    LG, Tanja

    Liebe Mia!
    Es tut mir furchtbar leid, dass deine Mama gestorben ist!
    Der Schmerz ist unbeschreiblich und man kann ihn nicht nachempfinden wenn man keinen so lieben, nahen Verwandten verloren hat. Wahrscheinlich ist das auch gut so.
    Mein Papa ist am 3. September gestorben, auch Herzinfarkt, mit nicht mal 56 Jahren. Er war einfach ein wunderbarer Mensch und ich heule jeden Tag bei schlafengehen und beim aufstehen.
    Ich hoffe, dass dieses Forum dir etwas hilft!
    LG, Tanja

    Danke, Detti!
    Mein Papa starb wirklich total unerwartet zu Hause und mußte noch 3 Stunden zu Hause bleiben, nachdem der Notarzt weg war. Seine Frau ist froh, diese Zeit noch gehabt zu haben. Es kamen auch noch seine Mama, meine zwei großen Brüder, die in Salzburg wohnen und andere Verwandte hin um sich zu verabschieden.
    Ich denke nicht, dass ich Papa nochmal so hätte sehen wollen. Ich erinnere mich gerne an unsere letzten Augenblicke und seine lachenden Augen....


    Dir auch mein herzliches Beileid!
    Es ist einfach nicht zu verstehen oder zu begreifen, und manchmal ist es wirklich nur zum Schreien.......

    Danke für deine Antwort!
    Irgendwie ist die Lebensfreude weg. Man macht seinen Tag mit Arbeiten und Kindern/Familie, aber man "funktioniert" einfach nur. Schlimm sind die freien Tage zu Hause, wo man viel Zeit zum Nachdenken hat.
    Es ist einfach so ungerecht. Ich hab ja auch noch einen jüngeren Bruder mit 16 Jahren, der hätte unseren Papa ja auch noch sooo dringend gebraucht. Und seine Frau, ich denk auch viel an sie und würde ihr gerne mehr helfen und bei ihnen sein! Es sind aber leider 400 km zwischen uns.
    Als ich zur Urnenbestattung nach Salzburg fuhr fragte mein 4-jähriger Sohn, wo ich hinfahre. Ich sagte nur "nach Salzburg" und er schrie gleich "jeah, zum Salzburgopa". Mein jüngster ist grad mal 1 1/2 Jahre und wird seinen Opa nie kennen lernen.....

    Es ist einfach zum Verrücktwerden!!!
    Am 3. September bekam ich um halb 7 Uhr morgens den schlimmsten Anruf meines Lebens von meiner Schwester......." unser Papa ist vor 10 Minuten gestorben" hat sie gesagt.........
    Den ganzen Vormittag hoffte ich, dass alles nur ein böser Traum ist. Irgendwann nachmittags erfuhren wir, dass Papa einen schweren Hinterwandherzinfarkt hatte und ihm selbst auf der Intensivstation im Krankenhaus niemand hätte helfen können.
    Leider lagen zwischen mir, zwei meiner Geschwistern und unserem Papa 400 km Entfernung. Wir waren in Salzburg zu Hause bis sich unsere Eltern scheiden ließen und unsere Mama mit uns ins Burgenland zog. Die Entfernung war schlimm, aber wir hatten trotzdem immer eine innige Beziehung zu unserem Papa. Ich verbrachte immer die Ferien beim Papa und er ließ uns immer spüren, wie wichtig wir für ihn waren und wie lieb er uns hatte. Sogar meine Kinder hatten eine besondere, vertraute Beziehung zu ihrem Opa.
    Ich war erst mitte August mit meinen Kids in Salzburg und wir verabschiedeten uns wie immer unter Tränen von einander.
    Mein Papa war ein Bär von einem Mann, stark wie ein Büffel. Er strahlte Kraft und Gesundheit aus, ständig mit einem Lächeln im Gesicht. Sein ganzes Leben hat er gearbeitet, gerne gearbeitet, war stolz auf das, was er gemacht hat! Und jetzt, 4 Jahre vor seiner Pensionierung....im Dezember hätten wir seinen 56. Geburtstag gefeiert.
    Als wir zum letzten mal miteinander telefonierten meinte mein Papa, dass er schon des öfteren Schmerzen in der Brust hatte und deshalb auch schon beim Internisten und sogar im Krankenhaus war. Nach einem EKG wurde der Druckschmerz auf den Magen geschoben. Wenn mein Papa einmal sagt, dass er Schmerzen hat, dann sind das wirklich schlimme Schmerzen. Ich hab ihn noch gebeten, das nicht anstehen zu lassen! Am 14. September hätte Papa einen Termin für eine Magenspiegelung gehabt und das wollte er mal abwarten.


    Der Bestatter war ein guter Freund von meinem Papa und hat uns wirklich sehr geholfen.
    Am Samstag wurde die Urne von meinem Papa begraben und jetzt ist das alles abgeschlossen.
    Ich hab jetzt schon Angst vor dem Brief vom Notar, wegen der Verlassenschaft.
    Ich will doch "nur" meinen Papa wieder haben!
    Wen ruf ich denn jetzt an, wenn ich Sorgen hab???
    Warum hab ich die Zeit, wo Papa noch da war nicht besser genützt???


    Ich weiß, dass die Fragen und Selbstvorwürfe nichts bringen.
    Es ist wirklich einfach nur zum Verrücktwerden! Und ich glaube, dass das nie mehr anders wird! Ich hab meinen Papa soooo geliebt!