Beiträge von Jessica

    Ach und noch was...


    Mein Freund meint ich sollte doch zu einem Seelsorger gehen. Kann mir da vielleicht auch jemand sagen, was ein Seelsorger genau macht und ob der sich auch mit Ängsten auskennt? Wäre das vielleicht auch eine Alternative, die helfen könnte?


    Hoffe, ihr könnt mir dazu was sagen!


    Danke, Jessica

    Hallo noch mal!


    Also, bin jetzt grad fleißig auf Therapeutensuche und bin im Internet auf was gestoßen. Also, da bietet so ein Therapeut eine Onlineberatung an. Kann sich von euch vielleicht mal jemand die Seite anschauen und mir dann eure Meinung dazu sagen!? Christine? Markus?


    Die Seite heißt www.seelenstaerkung.de


    Wär echt nett! Danke schon im voraus!


    Liebe Grüße,


    Jessica

    Hallo ihr Lieben!


    Also, ich habe eine Adresse von einer Frau bekommen, die irgentwie so was therapeutisches machen sollte. Ich hab auf deinen Rat Christine mal da angerufen. Die Frau is aber doch keine Therapeutin, sondern "christiliche Beraterin" und auch noch in der Ausbildung, aber sie bietet schon "Beratungsstunden" an.


    Frage an euch: Weiß jemand, was eine "christliche Beraterin" genau ist und was die macht? Und meint ihr, die würde auch schon was bringen, oder dann doch ehr ne richtige Psychologin?


    Das nächste Problem ist allerdings, dass die erst in zwei/drei Wochen Zeit hat und da muss ich schon wieder zu arbeiten anfangen...


    Bin gespannt, was ihr dazu sagt...


    Grüßle, Jessica

    Hallo liebe Tina!


    erst mal ein Wilkommen von mir! Bin auch erst vor ein paar Wochen hier gelandet und sehr froh darum!


    Also, erst mal denke ich, dass schreiben schon ziemlich viel hilft! Das ist zumindest immer meine Strategie! Das deine Mutter gestorben ist tut mir sehr Leid! Ich kenne den Schmerz sehr gut, wenn man einen geliebten Menschen verliert! Du musst nicht denken, dass dein Verlust weniger schlimm ist, "nur weil deine Mutter schon 79 war". Es ist immer schlimm, wenn man einen Menschen verliert, den man liebt! Ich finde, es kommt dabei nicht auf das Alter an, sondern darauf, wie der Mensch war und welche Beziehung man zu ihm hatte.


    Sorry, wenn ich dir jetzt gleich so "krasse" Fragen stelle, aber kann es sein, dass du dir selbst nicht erlaubst zu trauern? Denkst du, es wäre eine Schwäche, seine Trauer zu zeigen? Warum denkst du, dass es andere noch schlimmer erwischt hat als dich? Das mag vielleicht von außen betrachtet so erscheinen, aber im Prinzip ist der eigene Schmerz doch der schlimmste, denn den hast ja trotzdem DU! Du hast geschrieben, dass du die ersten Wochen versucht hast dich abzulenken und auch relativ erfolgreich damit warst. Ich habe diesen Fehler gemacht es zu verdrängen. Es mag vielleicht am Anfang leichter erscheinen und vielleicht auch ganz hilfreich sein, aber irgentwann holt es dich wieder ein und bricht hervor. So war es zumindestens bei mir, nachdem ich es drei Jahre erfolgreich verdrängt habe. Also, was ich damit sagen will: Es ist ganz normal, dass du um deine Mutter trauerst. Und dass du sehr viel weinst ist vielleicht sogar sehr hilfreich, deshalb wein einfach, wenn du willst und schreie wenn du willst!


    Du sagst, du bist wütend und agressiv. Warum? Weil in deinem Umfeld jeder so tut, als wäre nichts? (Du sagst, dein Bruder trauert nicht. Bist du auf ihn sauer?) Bist du auf dich selbst sauer, weil du deine Trauer nicht zulässt? Oder bist du auf Gott sauer, weil er dir deine Mutter genommen hat? Ich kenne das, diese Wut, ich habe den Grund erst gefunden, als ich mich näher mit den Trauerfällen beschäftigt habe.


    Du sagst du bist krank. Körperlich? Wieso willst du Antidepressiva oder Beruhigungstabletten nehmen? Um die Trauer weg zu schieben?


    Sorry, ich will dich echt nicht mit meinen Fragen angreifen oder gar verschrecken, ich versuche nur zu helfen...


    Dass du Bilder von deiner mum aufgestellt hast ist doch schön und auf keinen Fall zu früh! Ich würde sie auch stehen lassen, denn du sagst ja selbst "sie ist sowiso immer in meinem Herzen".


    Ich finde es schön, dass du den Schritt gemacht hast und dich in diesem Forum angemeldet hast und auch gleich etwas geschrieben hast. Ich hoffe, du erzählst uns noch ein bischen mehr von dir und vielleicht auch von deiner Mum!


    Ganz liebe Grüße,


    Jessica

    Liebe Christine!


    Erst mal Danke für deine Komplimente ^^ *rotwerd* ! Du bist aber auch nicht schlecht ;) !


    Aber jetzt mal Spaß bei Seite, is ja kein Wettkampf hier! Hmm, ja ok, du hast ja eigentlich recht, hab dabei nur an Grippe gedacht, könnt ja auch ne "schwerere" Krankheit sein...


    Naja und das mit meinem Vater, stimmt auch, eigentlich kann ich mich schon gut durchsetzen, wenn ich will...


    Liebe Grüße,


    Jessica

    Nochmal hallo ihr Lieben!


    Wollte noch was zu der Sache mit dem Psychologen sagen. ich überleg mir ja schon seit Wochen, ob ich zu einem gehen sollte, zuerst hab ich gesagt, ich geh, weil ich einfach keinen Ausweg mehr sah. Dann hab ich mir gedacht, ich schaffs alleine und ich muss sagen, es geht mir auch schon ein wenig besser. Auf jeden Fall weiß ich nicht, an manchen Tagen bin ich mir bomben sicher, dass ich es schaffe und dann denke ich wieder "sollte ich vielleicht doch gehen?" Bevor ich zu euch gestoßen bin, habe ich ja herausgefunden, dass meine Angst mit den Trauerfällen zu tun hat. Ich fand einen alten Flyer von meiner früheren Arbeitsstelle (ich arbeitete in einem Heim mit schwer behinderten Menschen). Es war ein Seelsorgeangebot für Mitarbeiter. ich kenne den Seelsorger und Diakon auch, der hier zuständig ist. Also hab ich mir gedacht, meld ich mich mal bei dem, vielleicht kann der mir helfen. Ich hab ihn mehrmals angerufen, er ist nicht ran gegangen, ich hab ihn eine E-mail geschrieben und auch erwäht worum es geht. Das ganze ist jetzt ungefähr zwei Wochen her, ich habe bis heute nichts von ihm gehört! Tolles Angebot! Aber das nur nebenbei erwähnt.


    Auf jeden Fall, was ich eigentlich sagen wollte: Als meine Ängste begannen schleppte mich eine Freundin zu unserer Dozentin in der Schule. Die Dozentin ist auch so ne Therapeutin und macht so ne spezielle Therapie ( irgentwas mit Traumatherapie). Sie sagte auch, ja, machen's so ne Therapie, des wird ihnen bestimmt helfen, aber sie kann mich nicht therapieren, weil sie meine Dozentin ist. Naja, sie erklärte mir auch den Vergleich mit der Angina, den du geschrieben hast, Christine.


    Ich habe mir darüber folgendes gedacht: "Wenn man eine Grippe hat, rennt man meistens gleich zum Arzt und holt sich Antibiotika, weil man keine Zeit hat die Krankheit auszukurieren, man muss ja schließlich wieder arbeiten und dieses und jenes erledigen. Die Medikamente helfen uns die Krankheit schnellstmöglich wieder los zu werden, aber eigentlich schwächen sie unseren Körper. Wenn ich es schaffe ohne Antibiotika gesund zu werden, dann kommt das von innen und mein Körper ist eigentlich gestärkt, denn er baut von sich aus Abwehrkräfte auf und "gesundet" aus eigener Kraft, es dauert nur etwas länger und manchmal glaubt man vielleicht nicht mehr an den Erfolg und verliert die Geduld...


    Ja, ich weiß auch nicht, wird sich noch herausstellen...


    Ganz liebe Grüße, Jessica

    Hallo ihr Lieben!


    Erstmal zu deiner Frage Christine: Ich weiß, dass er das nicht unterstützen würde, denn für ihn ist alles, was "psychisch" bedingt ist "Spinnerei". Er macht auch oft abfällige Bemerkungen über Leute, die solche Probleme haben.


    So, also, ich war bei der Freundin von meinem Opa. Gleich noch am selben Tag. Hab auch vorher bei ihr angerufen und am Abend war ich dann dort. War schon gut, dass ich dort war. Sie war total nett und hat mich gleich liebevoll begrüßt, so wie früher immer (Bussi links und Bussi rechts- sie kommt aus Frankreich). Dann haben wir zusammen Fotos angeschaut und mir ist aufgefallen, dass ich gar nicht mehr wusste, wie viel mein Opa mit ihr unternommen hat. Sie waren zusammen in Frankreich, Italien(Gardasee), St. Moritz, in den Bergen, "Erholungsfahrt" in Bad Füssing, und vorallem für ihn ein letztes Mal in Hamburg. Das war sein großer Traum. Er hat immer gesagt, er möchte noch ein mal nach Hamburg. Mein Opa war früher auf Seefahrt und hatte sehr viele Erinnerungen an den Hamburger Hafen. Das war der Abschluss seines Lebens. Seine Freundin sagte, er war überglücklich, als er in Hamburg war. Ein halbes Jahr danach begann seine Krankheit. Sie erzählte mir noch einmal alles, von Beginn bis zum Ende, wobei ich das Ende ja selbst miterlebt habe. Es begann damit, dass er Nachts keine Luft bekam, aber er ging nicht zum Arzt. Das zog sich so ein viertel Jahr hin, bis seine Freundin ihn zum Arzt schleppte. Er musste in die Röhre und bekam auch gleich den Befund " Lungenkrebs". Und dann ging alles eigentlich ganz schnell. Ich kann mich nur noch an einige bestimmte Situationen ganz genau erinnern, wahrscheinlich, weil sie für mich wichtig waren. Aber dazu vielleicht ein ander Mal mehr...


    Sie erzählte mir auch noch einmal, wie sie sich kennenlernten, bzw, dass sie schon eine Jugendliebe meines Opa's war. Er war damals siebzehn und sie zwanzig und er war in sie verliebt. Doch sie ging weg um irgentwo anders eine Ausbildung zu machen. Irgentwann verschlug es sie dann nach Frankreich, wo sie ihren Mann heiratete. Mein Opa fand auch seine Frau, also meine Oma, hatte zwei Kinder, irgentwann dann auch vier Enkelkinder (also meine Cousinen, meine Bruder und mich). Und dann starb meine Oma (2000). Es war schrecklich für uns alle und vorallem für ihn. Er vermisste sie sehr und war lange Zeit sehr unglücklich. Ich muss kurz einwerfen: Das meine Oma damals gestorben ist, war für mich auch sehr schlimm, weil ich eigentlich fast meine ganze Kindheit bei Opa und Oma verbracht habe. Aber damals verarbeitete ich das irgentwie besser, vielleicht, weil ich damals nicht ganz so viel gesehen habe und auch noch jünger war, aber vorallem weil mein Opa ja noch da war. Wir gaben uns gegenseitig Kraft und bauten uns gegenseiteig auf. Es ist ganz komisch für mich, wenn ich über seine Beerdigung nachdenke, da fehlt einfach was, nämlich ER an meiner Seite. An der Beerdigung von meiner Oma war ja ER neben mir, bei mir, einfach da! Als meine Oma dann nicht mehr da war, wurde unsere "Beziehung" noch viel enger und intensiver. Ich war so oft bei ihm und er nahm sehr viel Platz in meinem Leben ein. So, zurück zur "Geschichte": Er war wirklich unglücklich nach dem Tod meiner Oma. Und irgentwann auf einem Supermarktparkplatz traf er seine alte Jugendliebe wieder. Sie erzählte mir, dass er sich total gefreut habe und es gar nicht fassen konnte, dass sie es wirklich ist und sagte: "Dich schickt der Himmel!" Naja und dann gingen sie tanzen und trafen sich immer öfters und wurden ein Paar, bis zu seinem Lebensende.


    Was soll ich sagen, mein Opa war für mich der wundervollste Mensch auf Erden, ich habe ihn sehr bewundert, bzw ich hatte NIE Vorbilder, doch wenn ich eins hatte, dann war es er! Ich liebte es, wenn er die Geschichten aus seinem Leben erzählt, wie er auf Seefahrt war, als sie dort auf dem Schiff manchmal nichts mehr zu essen hatten, als einen Laib Brot, wie er aber auch mit dem Schiff die ganze Welt gesehen hat, Coba Cabana, Hawai, Argentinien, usw. Er sagte immer zu mir, alles was du gibst und wenn es dein letzter Cent ist kommt irgentwann wieder zurück. So hat er auch gelebt. Auch wenn er nichts mehr hatte, oder nicht viel, er hat es gegeben. Ihm war Geld nicht sooo wichtig. Ich liebte auch die Geschichten von seinem Vater Samy, der Profiboxer war und seinen Erzählungen und Zeitungsausschnitten zufolge auch ein ziemlich cooler Typ. Mein Opa konnte auch Boxen, was mich irgentwie auch immer faszinierte. Was ich an ihm so mochte war seine klare und direkte Art. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum, er sagte einfach, was Sache war. Meine Mutter bezeichnete ihn manchmal als "Elefant im Porzelanladen", aber ich mochte diese Art. Er war so stark, aber doch so verletztlich zugleich und auch das war es, was ihn so liebenswert machte, was mich faszinierte, was ich so liebte. Von der Statur her war er auch ehr kräftiger. Ich liebte seine großen, kräftigen Arme so sehr, die mich beschützten und die mir Halt und Kraft gaben. Es war einfach... "Er und ich gegen den Rest der Welt- kein Problem". Seine Freundin sagte mir, dass er immer von mir erzählt habe, dass ich ihm die liebste sei... Er war derjenige, der mir sowohl gesagt, als auch gezeigt hat, dass er mich liebt und dass er stolz auf mich ist. Das war immer sehr wichtig für mich. Er fehlt mir so sehr! Jetzt bin ich alleine, jetzt muss ich alleine kämpfen...


    So, jetzt ist erst mal genug...


    Freue mich, wenn ihr mir hoffentlich etwas zurück schreibt!


    Liebe Grüße, Jessica

    Hallo ihr Lieben!


    Danke für eure Nachrichten und dir Manuela für dein Willkommen!


    Ja, ähm... ich weiß grad gar nicht, wie ich anfangen soll. Zuerst habe ich eine Frage.Vorallem an Kate und an Christine, da ich von euch ja jetzt weiß, dass ihr auch eine Therapie gemacht habt. Habt ihr diese Therapie wegen den Trauerfällen gemacht und lagen die Ursachen eurer Angst darin? In wieweit hat euch die Therapie geholfen?


    Und dann gibts da noch was. Ich weiß, dass ich das selbst entscheiden muss, aber ich würde trotzdem gerne wissen, was ihr dazu sagt. Also, mein Opa hatte die letzten Jahre seines Lebens noch eine Freundin. Der Tod seiner Frau (2000) also meiner anderen Oma war für ihn sehr schwer und er wusste auch nicht recht damit umzugehen. Au7f jeden Fall fand er dann irgentwann diese Freundin und machte mit ihr auch noch ein paar schöne Reisen. Nach seinem Tod hat sich meine Familie total mit ihr zerstritten, wobei man dazu sagen muss, dass sein Sohn, also mein Onkel von Anfang an sehr gegen diese Beziehung war. Naja, ich hab mich aus dem Ganzen eigentlich ziemlich raus gehalten, weil ich sie eigentlich schon ganz gerne mochte und sie immer nett zu mir war und es ja schließlich die Freundin meines Opas war. Vor ein paar Monaten habe ich sie beim Einkaufen getroffen und sie hat mir Bilder von meinem Opa angeboten, die sie noch hat. Sie meinte, nicht dass sie mal weggeschmissen werden, wenn sie nicht mehr lebt. Zuerst habe ich begeistert ja gesagt und dass ich demnächst vorbei komme und sie abhole. Doch dann hatte ich irgentwie Angst davor und habe es immer wieder hinausgezögert, weil ich ja meine "Scheinsicherheit" nicht zerstören wollte. ( Zu dem Zeitpunkt hatte ich das Ganze mal wieder sehr erfolgreich verdrängt und dachte es macht mir nichts mehr aus...)


    Gestern bin ich ein bischen mit dem Auto rum gefahren und bin zu dem Haus gefahren, wo mein Opa gewohnt hat. Eine gute Bekannte wohnt noch in diesem Haus, die ich spontan besuchen wollte. Sie war aber nicht da. Es war total komisch für mich, über den Hof zu laufen, die Treppen mal wieder hinaufzulaufen, die ich früher unzählige Male hinaufgegangen bin, den Balkon zu sehen, wo ich mich früher immer so geborgen und sicher gefühlt habe. Und jetzt wohnt da nicht mehr mein Opa, sondern irgentwelche fremden Leute...


    Aber zurück zum Thema: Nachdem die Bekannte nicht daheim war fuhr ich in einem Anflug von Spontanität zur Wohnung von der Freundin meines Opa's. Als ich an der Tür stand und klingelte raßte mein Herz und ich hätte am liebsten sofort die Flucht ergriffen (So wie ein Kind, das "klingelputzen" spielt) Auf jeden Fall blieb ich doch stehen, klingelte noch ein weiteres mal, aber auch sie war nicht zu Hause.


    Jetzt weiß ich nicht, ob es gut ist, da nochmal hinzugehen. Soll ich mich damit konfrontieren? Also, ich mein, sie war halt die Person, die am Schluss am meisten mit ihm zusammen war. Vielleicht kann sie mir ja auch noch irgentwas erzählen... Ich weiß nicht! Was sagt denn ihr dazu?

    Hallo ihr Lieben!


    Erst mal Danke für eure Antworten und vorallem dir Kate für deine Ratschläge! :thumbup:


    Hab jetzt die letzten zwei Tage nicht mehr geschrieben, zum einen, weil ich mal wieder ein bischen was unternommen hab (bin mal wieder Auto gefahren und ein Stück alleine gelaufen, war bei meinem Freund, etc.) und zum anderen, wenn ich ehrlich bin, hat mich deine Antwort, Christine, ein bischen verunsichert. Ich weiß, dass es gut gemeint war und ich hab auch selbst schon daran gedacht, zu einem Psychologen zu gehen, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste und ich diese Angst loswerden will, aber...


    ... Vielleicht sind es auch nur Ausreden, aber ich weiß nicht wo bei mir in der Nähe jemand ist und wie ich das herausfinden soll und außerdem bin ich zur Zeit noch über meinen Vater privat versichert und der flippt aus, wenn ich sag, ich geh zum Psychologen! Und irgentwie komm ich mir da auch komisch vor, weil ich dann denke, ich bin doch irgentwie "verrückt" oder "krank" oder so...


    Also, ich versuch schon, auch selbst etwas dagegen zu tun und die Ursachen meiner Ängste herauszufinden und das irgentwie zu verarbeiten. Ich habe z.B. das alles aufgeschrieben, wie mein Opa krank wurde, wie ich ihn im Krankenhaus besucht habe, wie er gestorben ist. Hier bin ich gerade angelangt. Jetzt kommt noch die Beerdigung. Beim Schreiben hab ich gemerkt, wie schlimm das war. Als ich aufgeschrieben habe, wie ich ans Telefon ging und das Krankenhaus dran war und sagte, dass er tot ist und wie wir dann im Krankenhaus waren und ihn sahen, Tot... Also, als ich das aufgeschrieben habe, wurde mir kotz schlecht und ich hab ein bischen gezittert, geschwitzt, usw., eben die ganzen Gefühle bzw auch körperlichen Reaktionen von damals noch einmal durchlebt. Aber es hat mir etwas gebracht und meine Angst hat sich auch ein bischen verändert.


    Ich brauche nur irgentwie so, wie soll ich sagen, etwas, das auch noch den Rest hervorlockt. Vielleicht könnt ihr mir ja irgentwas schreiben, dass mich wieder in die gewisse "Stimmung" versetzt um den Rest auch noch zu durchleben. Wär echt Super!


    Welches Gefühl ich auch noch habe, bzw. was mich irgentwie blockiert ist, dass wenn ich das mache und es schaffe ihn loszulassen, also... ich hab Angst, ihn loszulassen, weil ich dann denke, dann ist er ganz weg! Ich weiß, hört sich komisch und unlogisch an, denn er ist ja sowiso tot! Ich weiß auch, dass ich mich seit Jahren selbst damit quäle, indem ich mich so festklammere und das will ich eben nicht mehr. Das war auch das, was meine Ängst ausgelöst hat. Es war halt so, dass ich mich die letzten Jahre, wie soll man sagen, selbst "kontrolliert" habe. z.B. "es ist schon zehn, ich muss sofort ins Bett, weil ich muss morgen wieder in die Schule und wenn ich nicht ausgeschlafen bin, kann ich unmöglich Auto fahren, etc". Das ging mir dann immer mehr auf die Nerven, weil ich den großen Wunsch habe, endlich wieder richtig zu leben, ohne Kontrolle und mir damit den Spaß zu versauen!


    Und dann kam das "Schlüsselerlebnis", an dem dann die ganzen Ängste (vorm Auto fahren, alleine sein, etc) ausbrachen. Ich musste ja jeden Tag ca. sechzig Kilometer in die Schule fahren und hatte auch eine Fahrgemeinschaft. Aber Donnerstags musste ich die Hälfte alleine fahren und dann mit einer aus meiner Klasse weiter. Auf jeden Fall, wir waren auf dem Heimweg, ich saß bei ihr im Auto und träumte so vor mi8ch hin und ohne es zu wollen, schoss mir auf einmal so ein Bild in den Kopf mit dem Titel "Wie wäre es, wenn ich meine Kontrolle aufgeben würde" und es war wie wenn man einen Vorhang zur zeite schiebt und ich sah die Welt, schön, kräftig und leuchtend! So könnte es also sein! Vielleicht hört sich meine Beschreibung für euch komisch an, aber ich denke sehr viel in Bildern.


    Nach diesen "Bildern" war ich iwie verunsichert. Ich stand dann alleine am Parkplatz vor meinem Auto und rauchte noch eine. Auf der Straße war ein Unfall und die Polizei war da. Ich fühlte mich schon sehr komisch, als ich los fuhr und an diesem Unfall vorbei, aber ich musste ja iwie heim kommen. Und dann auf der Autobahn geschah es, es knackst ein bischen, weil sich ein Stein in meiner Radkappe befand. Nichts besonderes, das ist eigentlich immer so, wenn man von dem Schotterparkplatz weg fährt, aber ich bekam auf einmal panische Angst, meine Knie wurden weich, mein Atem ging schneller, mir wurde heiß und ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, wechselte schon auf die rechte Spur, fuhr langsamer und überlegte mir auf den Standstreifen zu fahren, aber was dann?


    Ich fuhr weiter, hielt den Roßenkranz in meinem Auto fest und betete und es wurde besser! Eigentlich hätte mir dieses Erlebniss auch Vertrauen schenken sollen, denn es wurde ja besser als ich betete, aber iwie bin ich seit dem tot von meinem Opa so enttäuscht von Gott, weil meine Gebete damals keine Kraft hatten. Hab ich übrigens erst neulich rausgefunden, dass ich sauer auf Gott bin/war?! Nach dem Tot von meinem Opa konnte ich nicht mehr beten. Ich hab da auch nicht drüber nachgedacht, ich tats einfach nicht mehr! Dann so nach einem Jahr hab ich ein Buch gelesen, dass mich irgentwie Gott wieder näher brachte und ich fing wieder an zu beten, wobei eben schon oft diese Zweifel da waren, die ich vorher nicht hatte "Gibt es ihn überhaubt?". Auch merkte ich, dass mich der Religionspädagogikunterricht oft so aggressiv machte. Damals wusst ich noch nicht wirklich woher diese Aggressionen kamen. Ich weiß schon, wie soll ich sagen... es war nunmal Gottes Wille und der Wunsch von meinem Opa, da kann man eben nichts machen... Nur will ich eben immer meinen Kopf durchsetzen, egal wie, einfach mit dem Kopf durch die Wand (Ich bin übrigens Widder :) ) Hat wohl nicht geklappt! Vielleicht hätte ich einfach anders beten sollen, anstatt "Bitte lass ihn wieder gesund werden" ein "Bitte hilf mir, dass ich ihn gehen lassen kann, wenn es dein Wille ist, dass er stirbt", dann wär ich vielleicht nicht so enttäuscht gewesen und hätte mich nicht so machtlos gefühlt. Aber naja... Ich fühl(te) mich da schon allein und von meinem Opa und dann auch noch von Gott im Stich gelassen.


    So, soviel erst mal dazu, bin sehr gespannt, was ihr dazu sagt! Ich hoffe, bald etwas von euch zu hören und freue mich auf eure Antworten! Werde später wahrscheinlich noch mal ins Forum kommen und euch vielleicht noch etwas mehr von meinem Opa erzählen, wenn ihr wollt?


    Ganz liebe Grüße, Jessica

    Ach, was mir zu den Ängasten noch einfällt, ich habe Angst wenn ich dann irgentwie weiter weg bin von zu Hause, auch wenn es nicht weit ist, zwanzig Kilometer, oder so, wenn ich etwas unternehme. Dann fällt irgentwie meine "Sicherheit" weg.


    Ich habe irgentwie immer Angst ohnmächtig zu werden, also die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren oder keine Luft mehr zu bekommen.


    Wenn ich dann irgentwo einen Arzt sehe denke ich "Gott sei Dank, ein Arzt ist da!" Aber wirklich Sicherheit gibt mir das auch nicht, weil der auch nicht wirklich was machen kann!


    Grüße,Jessica

    Hallo ihr Lieben!


    Danke für eure Nachrichten! Hab mich wirklich sehr gefreut, dass mir so viele geschrieben haben!


    Jetzt zu euren Fragen:


    Kate, du wolltest wissen, wie es dazu kam, dass ich meine Oma begleiten durfte.


    Vorweg muss ich erst einmal klar stellen, dass diese Oma und mein Opa über die ich schreibe nicht verheiratet waren. Die Frau meines Opas, also meine andere Oma starb schon 2000, als ich zwölf war. Mein Opa war der Vater meiner Mutter und meine Oma die Mutter meines Vaters.Also, es war heilig Abend in der Früh um acht. Ich lag noch im Bett, weil ich ein Langschläfer bin :sleeping:. Ich wurde von meiner Mutter aufgeweckt mit den Worten "Die Oma musste heute früh ins Krankenhaus gebracht werden. Sie hatte schon einen Herzstillstand, musste wiederbelebt werden." Ich wusste, was das bedeutete. Sie war schließlich schon 91. Außerdem hatte ich die letzten Monaten schon ganz intensiv gespürt, dass sie bald sterben würde und sie selbst wusste es glaub ich auch. Sie hatte auch immer wieder mal gesagt, dass sie sterben möchte. Trotzdem lag ich in meinem Bett und mein Magen verkrampfte sich,mein Herz raßte und ich zitterte. Mein Vater sagte, dass wir ins Krankenhaus fahren müssen. Ich zog mich mit so einem unangenehmen, zögerlichen Gefühl an.Ich konnte nichts essen, weil mir so furchtbar schlecht war. Im Krankenhaus mussten wir eine halbe Ewigkeit vor der Intensivstation warten. Dann kam ein Arzt und sagte, dass sie im Moment relativ stabil ist, aber dass man in diesem Alter eben nie wissen könnte... Er fragte auch noch, falls sich ihr Zustand verschlechtert, ob lebenserhaltente Maßnahmen durchgeführt werden sollen oder nicht. Mein Vater antwortete mit Nein, weil das immer der Wunsch meiner Oma war. Wir durften zu ihr, aber mit der Anweisung nicht lange zu bleiben und sie sollte nichts reden.


    Sie hatte eine Sauerstoffmaske auf und war wach. Ich ging zu ihr ans Bett und wollte ihre Hand nehmen, doch sie war irgentwie so erschrocken, fast panisch. Sie zog ihre Hand weg, versuchte sich aufzurichten, uns ständig etwas zu sagen, wollte ihre Bettdecke weg tun. Ihre Augen waren ganz groß, sie wollte uns unbedingt etwas sagen, versuchte es immer wieder, aber wir verstanden sie nicht, wegen der Maske. Das machte uns allen (meiner mum, meinem Bruder(16), meinem Vater und mir) irgentwie Angst und wir sagten, dass wir wieder gehen würden und morgen wieder kämen. Sie machte noch einen letzten Versuch etwas zu sagen, merkte, dass es keinen Sinn hat und gab auf. Legte sich wieder zum Schlafen hin.


    Heilig Abend war natürlich für uns gelaufen. Aber irgentwie hoffte man wenigstens ein kleines bischen, dass es vielleicht doch wieder wird. Wobei ich mir bei ihr sicher war, dass sie stirbt. Am nächsten Morgen, so um neun wurde ich wieder von meiner mutter geweckt "Das Krankenhaus hat angerufen, der Oma gehts sehr schlecht, wir sollen sofort kommen". Also stand ich auf, es mag sich jetzt vielleicht blöd anhören, aber irgentwie genervt. Es war irgentwie so... Ich hab kein Bock des ganze scho wieder mit zu machen. Also fuhren wir wieder ins Krankenhaus. Alle furchtbar nervös, auch mein Vater, den solche Sachen eigentlich ehr kalt lassen.


    Diesmal war sie nicht mehr wach, aber sie schlief auch nicht wirklich. Sie blinzelte manchmal noch leicht und versuchte ihre Augen ein wenig zu öffnen, aber sie hatte keine Kraft mehr. Ich sah, dass ihre Augen trüb waren, nicht so glänzend und lebendig wie sonst. Ich stand rechts neben ihrem Bett und hielt ihre Hand, die manchmal noch leicht zuckte. Mein Vater stand auf der linken Seite von ihrem Bett. Ich wollte am liebsten richtig heulen, aber das konnte ich vor meinem Vater nicht. Ich weinte nur leise und war darum bemüht, dass er meine Tränen nicht so sieht. Irgentwann kam der Pfarrer und gab ihr die Krankensalbung. Mein Vater redete die ganze Zeit auf sie ein, ständig sinnlose Versprechungen, um sie hier zu behalten. "Du wirst wieder gesund und dann geh ma wieder spazieren und Eis essen, usw." ´Das machte mich so sau wütend! Ich dachte "Du Arsch (sorry), sag doch einmal in deinem Leben was persönliches emotionales und nicht so ein Schmarrn, wo wir alle wissen, dass sie bald geht" Ich wollte ihr sagen, dass wir sie lieb haben und Danke für alles aber es war mir so peinlich vor meinem Vater. Es dauerte eine halbe Stunde, bis ich es schaffte, meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und es zu sagen. Meine Mutter und mein Bruder hielten sich ehr zurück, standen im Hintergrund. Wir waren nun schon zwei Stunden da und überlegten schon heim zu fahren, weil sich ihr Zustand in den zwei Stunden extrem verbessert hatte, beschlossen dann aber noch ein bischen zu bleiben. Ich dachte zwischendrin auch "Bitte, geh!Bitte lass sie endlich gehen!" Mein Bruder ging.Er legte sich ins Auto, wollte und konnte nicht mehr. Ich saß immer noch an ihrem Bett und hielt ihre Hand und dann war es ganz komisch, das mag sich jetzt vielleicht völlig verrückt anhören! Ich setzte mich mit meinem Drehstuhl an die Wand, weil ich irgentwie das Gefühl hatte weggedrückt zu werden. Und dann war es so, als würde ihr Mann (den ich nie kennen gelernt habe) an ihrem Bett stehen und zu ihr sagen "Marie, etz geh man dann aber langsam!"


    Dann setzte ich mich wieder an ihr Bett und ihr Puls und die Atmung gingen weiter herunter. Zwischendrinn mal wieder ein bischen hoch, wenn mein Vater auf sie einredete. Sie wusste nicht mehr was sie tun sollte, sie wollte gehen, aber ihr Sohn bedrängte sie zu bleiben... Die Pfleger schickten uns dann kurz aus dem Zimmer um ihre Kissen aufzuschütteln...? Ich sah von außen zu. Auf dem Monitor zeigte es keine Herztöne mehr an. Ich ging rein und fragte was los sei, es war nur der Kontakt verrutscht. Als der Kontakt wieder dran war, ging es ganz schnell, der Puls und die Atmung sanken rapide ab, bis die Anzeige schließlich auf 0 war. Sie schnaufte noch einmal aus und war tot. Und sofort sah sie so richtig leer aus.


    So, jetzt hab ich schon nen halben Roman geschrieben...


    Noch kurz auf eure anderen Fragen:


    Also zum Thema Alkohol wollte ich noch sagen, es ist nicht so, dass ich regelmäßig trinke. Wenn halt mal ein Fest ist oder so und da ist es halt dann häufig so, wenn ich ein bischen zu viel erwischt habe und dann daheim bin, dann kommt das halt alles. Aber zur Zeit trinke ich nichts, weil ich das nicht möchte. Wenn ich mich schon mit diesem Thema jetzt konfrontier, möchte ich das auch bei vollem Bewusstsein tun.


    Christine zu deinen Fragen mit den Ängsten:


    Das alles hat damit angefangen, dass ich beim Auto fahren panische Angst bekommen hab. Angst, die4 Kontrolle zu verlieren, aber nicht über das Auto sondern über mich. Irgentwie vielleicht ohnmächtig zu werden, oder so und ich hatte keine Sicherheit mehr. Der Gedanke rechts ran zu fahren machte mir noch mehr Angst, als dass er mir sicherheit gab. Dann würd ich da alleine stehen, keiner würde mir helfen und es wäre ja eigentlich auch nichts, außer, dass ich panische Angst habe. Ich habe da auch Angst vor meinen eigenen Reaktionen, was würde ich dann machen? Davon rennen? Heulend umherlaufen? Ich hab keine Ahnung.


    Ich hab dann versucht einfach trotzdem Auto zu fahren und es wurde immer schlimmer,die Angst, vorallem wenn ich allein war, aber dann auch schon, wenn andere dabei waren. Es is irgentwie auch so ein "Ich halts nimmer aus! Ich schaff des nicht!"-Gefühl.


    Irgentwann hab ich es, so wie du es sagtest vermieden Auto zu fahren. Was mir natürlich auch irgentwo peinlich war, denn ich musste jemanden davon erzählen um irgentwie die 60 km einfach zur Schule zu kommen. Es liegt ja nicht direkt am Auto fahren, ich kann ja gut fahren, aber diese Angst...


    Natürlich hat sich die Angst dann massiv ausgebreitet, es fing dann auch an, wenn ich alleine wo hingelaufen bin. Das war dann wieder ein bischen ein anderes Gefühl. Schon auch dieses "Ich schaff des nicht!´" Und des war dann aber irgentwie so, als würde die Angst wie ein Kaugummi an meinem Rücken kleben und mich zu Boden reißen wollen. Ich fühlte mich in solchen Momenten auch so alleine, so als wäre ich von der ganzen Welt áusgeschlossen und keiner könne mir helfen. Da fällt irgentwie meine komplette Sicherheit weg und irgentwie kann sie mir auch keiner zurück geben. In solchen Situationen gehe ich dann einfach schnell weiter, darauf bedacht, dass es keiner merkt und versuche an etwas anderes zu denken um mich wieder halbwegs zu beruhigen und so eine Art "Scheinsicherheit" aufzubauen.


    Ja, erst mal soviel zur Angst...


    Liebe Chris und liebe Kate zu euren Fragen erst später, ich brauche jetzt erst mal eine kleine "Pause"!


    Liebe Grüße, Jessica

    Liebe chrisu!


    Auch dir Danke für deinen lieben Beitrag! Ich bin sehr froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn es tut gut zu wissen, dass es einem nicht alleine so geht. Ich war mir wirklich schon nicht mehr sicher, ob ich noch ganz "normal" bin!


    Das was du über das Verdrängen schreibst stimmt. Das ist bei mir auch so. Es geht immer nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt und dann holt es mich in anderer Form immer wieder ein. In diesem Fall jetzt eben durch meine Angst.


    Liebe Grüße, Jessica

    Hallo Chris,


    danke für deine liebe Nachricht! Bei meinem Opa war das so, dass der Tumor um die Weihnachtszeit 2004 festgestellt wurde und er dann am 8. April, sechs Tage nach meinem Geburtstag 2005 gestorben ist.


    Ich habe, obwohl er Krebs hatte einfach nicht damit gerechnet, dass er sterben könnte. Ich hatte zwar Angst, dass er bei der Operation sterben könnte, weil sein Herz nicht mehr so gut war, aber als er diese Überstanden hatte, kam für mich die Möglichkeit das er sterben könnte gar nicht mehr in Betracht.


    Ja, ich war damals im ersten Jahr meiner Ausbildung und habe in einem Kindergarten gearbeitet. Also, ich bin auch jetzt noch in der Ausbildung, jetzt im September mache ich mein Berufspraktikum, also mein letztes Ausbildungsjahr.


    Weißt du vielleicht einen Rat, wie ich mit meiner Angst umgehen kann?


    Liebe Grüße, Jessica

    Ich muss jetzt leider kurz gehen, ihr könnt mir aber gerne trotzdem schreiben, ich werde später noch einmal ins Forum kommen!


    Liebe Grüße, Jessica

    Liebe Christine,


    ja, es ist so, ich fühle mich einfach schrecklich alleine und habe wahnsinnige Angst davor. Deshalb vermeide ich es in letzter Zeit auch immer mehr alleine etwas zu unternehmen. Zu Hause kann ich gut alleine sein, aber wenn ich alleine etwas machen soll bekomme ich Angst.


    Ich fühl mich einfach auch so unverstanden. Und ich denke schon manchmal es stimmt mit mir irgentwas nicht, dass meine Reaktionen nicht normal sind!?


    Ja und ich fühle mich als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Einfach so hilflos und machtlos! Und ich erkenne mich teilweise selbst nicht mehr. Ich war früher ganz anders, irgentwie stärker!


    Ein halbes Jahr, nachdem das mit meinem Opa war, hatte ich schon einmal so eine Krise, die noch heftiger war, als die momentane. Damals bin ich jede Nacht aufgewacht und war mir sicher, dass ich jetzt gleich sterben würde. Tagsüber war mir ständig schwindelig, meine Wahrnehmung war völlig verzerrt und ich dachte, dass ich an einer schlimmen Krankheit leiden würde.


    Ich weiß nicht wie, aber das wurde dann alles plötzlich wieder besser bzw. war dann wieder weg.


    Auch deshalb denke ich, dass meine momentane Angst von den Trauerfällen kommt.


    Liebe Grüße,Jessica

    Lieber Markus,


    danke für deine Nachricht! Schön, dass dir Franken so gut gefällt! Kommst du noch manchmal nach Nürnberg? Hast du direkt in Nürnberg gearbeitet?


    Liebe Grüße, Jessica

    Liebe Christine,


    zu deiner zweiten Frage, ich weiß es selbst nicht genau, wie ich darauf gekommen bin, aber ich merke einfach, dass hier die Blockade liegt. Außerdem ist es so, dass immer wenn ich etwas getrunken habe das alles hochkommt und aus mir herausbricht.


    Auch hatte ich vor einiger Zeit einen Traum,der mir zeigt, dass ich das mit meinem Opa noch nicht überwunden habe.


    Liebe Grüße, Jessica

    Ja, ich möchte gerne mehr erzählen. Es ist so viel, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.


    Vor drei Jahren ist mein Opa an Lungenkrebs gestorben. Er war meine wichtigste Bezugsperson. Er war wie ein Vater für mich, weil ich zu meinem Vater kein gutes Verhältnis habe. Es war damals sehr sehr schlimm für mich. Ich habe Zaras Beiträge gelesen. Ich wollte damals auch ein Lied an seiner Beerdigung singen, aber mir fehlte einfach die Kraft und auch die Unterstützung, weil meine Familie die Idde nicht gut fand. Aber sie können alle nicht nachvollziehen, was mein Opa für mich bedeutet hat. Er war mein Partner, mein Freund, mein Vater, mein Opa, er war alles für mich. Mit ihm fühlte ich mich stark. Mit ihm konnte ich alles schaffen. Und jetzt ist er nicht mehr da und ich bin alleine.


    An Weihnachten ist dann meine Oma (väterlicherseits) gestorben. Das ist irgentwie wieder anders.Da ist es nicht das Gefühl, dass so eine enge Bindung einfach wegfällt, sondern es war einfach so erschreckend für mich direkt zuzusehen, wie sie gestorben ist. Ich habe drei Stunden ihre Hand gehalten bis sie gestorben ist. Und man selbst ist so machtlos.

    Hallo!


    Ich bin Jessica und habe mich heute als Mitglied angemeldet. Ich bin auf diese Seite gestoßen, weil ich alleine irgentwie nicht mehr weiter weiß. Mir geht es zur Zeit sehr schlecht und ich habe sehr viel Angst. Zuerst wusste ich nicht, wo diese Angst herkommt, doch seit ein paar Wochen habe ich rausgefunden, dass es wahrscheinlich an den zwei Trauerfällen in meiner Familie liegt, die ich hautnah miterlebt habe.


    Leider habe ich bei beiden Fällen den Fehler gemacht, das Ganze erst einmal zu verdrängen. Ich konnte den Tatsachen einfach nicht ins Auge sehen und irgentwie will ich es auch jetzt noch nicht wirklich akzeptieren. Ich kann einfach nicht loslassen.


    Könnt ihr mir helfen?


    Liebe Grüße, Jessica