Ich muss das Thema noch einmal aufgreifen. Nach dem erleben einer Gewalttat oder aber den Verlust eines Menschen durch Gewalt, immer Theraphie!!!!!
Bitte nicht falsch verstehen, ich beschreibe meine Stimmungen und die daraus resultierenden Gedanken und werde das auch gerne weiter tun.
Vergangenen Montag war ich wieder in meiner Therapiestunde. Mein Therapeut hat meine HP besucht und diese auch mit mir besprochen.
Durchaus positiv und hat mir eröffnet das ich noch etliche Ressurcen zur Verfügung habe. Falsch habe ich gedacht, aber nicht gesagt=Fehler.
Ich bereite mich schon Sonntags auf diese Therpiestunde innerlich vor und fühle mich sehr schlecht dabei. Warum? Es ist für mich klar das es wieder um die Ermordung meines Sohnes geht. Worum auch sonst.
Habe ich denn die Kraft an jedem Wochenanfang wieder und wieder darüber zu sprechen? Diese Frage habe ich mir nicht gestellt, ich bin zur Therapiestunde wie in die Schule=Fehler!
Fragen von meinem Therapeuten: wie empfinden sie den Schmerz wenn sie an die Tat denken, stottern, unsicher, ein nicht beschreiben können. Möchte diese Frage eigentlich nicht beantworten, sage es aber meinem Therapeuten nicht=Fehler.
Nach der letzten Therapiestunde war ich bei meiner Psychologin und habe ihr davon erzählt. Sie hat es mir super erklärt. 2009 Sohn grausam ermordet,
2010 Prozeß gegen die Mörder als Nebenkläger aufgetreten Bilder, Berichte usw von der Tat hautnah miterlebt. Reha im selben Jahr 6 Wochen lang, wieder Tatgeschehen aufarbeiten.
In der Reha wurde mir gesagt, sofort eine Therapie zu beginnen wenn ich nach Hause komme, habe ich gemacht. Kraft ?
Antrag auf Erwerbsminderungsrente usw. Kraft?
Was mir meine Psychologin klar gemacht hat, das ich das Erlebte nicht vergessen werde, eine Therapie sinnvoll ist, wenn ich die Kraft dazu habe. Ich hatte ja eigentlich keine Pause und diese Frau hat mich auch über meine Rechte aufgeklärt.
Ich soll es jetzt alle zwei Wochen mit einer Sitzung versuchen und ansonsten mindesten ein halbes Jahr pausieren oder gar abbrechen.
Die Flashbacks werden bleiben aber irgend wann verblassen, irgend wann!
Ein gutes Gespräch mit meiner Psychologin, die mich sehr gut einschätzen kann. Aber auch einige von euch haben mir zur Ruhe geraten, Danke.
Fazit: Therpie ist sehr wichtig, aber die Kraft muss dazu vorhanden sein
Meine Ängste und meine Schmerzen werden ein lebenlang da sein. Aber der Gedanke, das ich hier für die eine oder den anderen da sein darf, macht mein Leben schon lebenswert.
geht liebevoll mit euch um
Heinz Dieter