Hallo!
Chritine, Markus und Linda, Danke für Eure leiben Beiträge, warum hatte ich gestern so ein Gefühl, als ob mich das alles nichts angeht? Macht das der Körper selber oder was ist das, ich habe zwar ununterbrochen Gedanken an und über Martin im Kopf, aber irgendwie das Gefühl das ich innerlich abgeschottet worden bin damit das alles nicht so nahe an mich rankommt, die viele Arbeit gestern hat bestimmt auch dazu beigetragen, obwohl man da eigentlich gut nachdenken kann, wenn man alleine ist, die Arbeit geht ja von selber wie automatisch. Bin dann am Abend zum Friedhof, das mache ich eh jeden Tag, gestern auch noch zum frischen Grab hin, es war aber nicht so schlimm wie sonst, ich musste nicht mal weinen, auch nicht an Martins und Opas Grab. Vielleicht macht das auch die Trance aus, ich versuche sie täglich zu hören, denn manchmal schießen mir so Gedanken durch den Kopf, die ich da gehört habe, z. B. das man Dinge die man nicht ändern kann, hinnehmen soll....
Gestern musste ich sehr lange arbeiten, da meine Kollegin ja zur Beerdigung gehen musste. sie ist die direkte Nachbarin gewesen. Ich war gestern fast 9 Stunden im Betrieb, wie es Morgen wird, weiß ich noch nicht, da muss sie ihren Mann im Krankenhaus in Augsburg abholen und kann auch nicht kommen.
Am Sonntag hat meine Schwiegermutter Geburtstag, sie wird 78 Jahre alt und weint auch jeden Tag um Martin und um Opa, es wird schlimm werden, denn Martin und sie waren ja ein Herz und eine Seele, er hat so an seiner geliebten Omi gehangen, sie haben so vieles zusammen gemacht, er wollte sie immer um sich haben. Sie haben sich auch gezofft, aber immer wieder schnell wieder vertragen, denn mit Martin konnte man nicht wirklich gut streiten, er ging dann weg und kam später wieder mit der Frage, ob man sich jetzt beruhigt hätte und normal miteinander reden könne?? Ach war das eine schöne Zeit, jetzt die Blätter, der dicke Nebel und das Trübe machen mich zusätzlich fertig, heute nieselt es und es möchte gar nicht mehr richtig hell werden. Das zieht mich so runter, mein Mann musste auch heute wieder total früh gehen, er stand um 3.30 auf, ich kann dann nur mit Hilfe der Trancen einschlafen, aber da bin ich sehr froh darüber.
Heute müssen wir nochmal zu den Gräbern gehen, ich mach ja auch das Grab von meinem Papa mit, ich muss noch den Grabstein putzen und möchte oben noch ganz dünn so dunkle Erde auftragen, wir haben ja Messe am Samstag Abend, das ist die Jahrestagmesse von meinem Vater und von der Oma von meinem Mann, da werden aller Toten in unseren beiden Familien gedacht. deshalb schmücke ich die Gräber da auch schon. Ich habe ein Winterherz bestellt, wie es aussehen wird, weiß ich noch nicht, ich hole es am Samstag ab. Heuer an Allerheiligenist schon der 10. Todesatag von meinem Papa, er starb nach 6-wöchiger Leidenszeit qualvoll im Krankenhaus, er hat seine Beine im Russlandkrieg erfroren und eines musste ihm amputiert werden, damals war er erst 18 Jahre alt und sein Bruder 17, beide mussten in den Krieg und sein Bruder ist bis heute vermisst. Eine furchtbare Zeit war das, er hat sein ganzes Leben darunter gelitten und seinen Bruder immer suchen lassen, bis heute wurde er nicht gefunden. ich denke aber in der Ewigkeit haben sie sich schon wieder getroffen und sind zusammen. Er hatte eine schlimme Blutvergiftung und einen Splitter von einer Stalinorgel in der Lunge, der fing dann auch noch plötzlich das Wandern in der Lunge an und hat alles zerschnitten, man konnte ihn nicht herausoperieren, da nur noch ein Lungenflügel gearbeitet hat. Es war so schlimm, er hat gehofft und gekämpft, am Ende war es eine Erlösung für ihn, es hat einfach kein Medikament mehr angeschlagen, egal wie neu es auch war. Das Fieber ging nicht mehr weg und er wurde noch operiert,da er durch zu wenig Flüssigkeit ein Loch im Darm bekommen hatte, die Tabletten die er bekam haben das angerichtet, die Schwestern hatten keine Zeit ihm dauernd etwas zu geben, das haben dann wir versucht, haben geschaut, das immer jemand von uns im Kh ist und er nicht alleine ist, aber er hat sich geweigert, da wurde er angeschlossen und jeden Tag noch mehr, als er starb waren an seinem Körper 16 Schläuche befestigt. Ich durfe damals zuerst nicht zu ihm, da ich eine Angina hatte, erst danach, da war ich dann aber stundenlang an seinem Bett gesessen und habe seine Hand gehalten, mit ihm geredet und als es zu Ende ging, waren die Werte so schlecht, ich habe zu ihm gesagt, das ich bei ihm bleiben werde bis er gehen möchte, egal wie lange es dauern sollte. Nach ein paar Stunden wurden seine Werte auf einmal immer besser und besser, da kam der Arzt und schickte mich heim, er sagte, heute stirbt der Vater nicht mehr, kaum war ich daheim, kam der Anruf, es ist vorbei, meine Schwester und ich sind dann sofort wieder ins KH, wir wollten ihn selber waschen und anziehen, ich hatte es ihm ja versprochen, das haben wir auch getan und einen Rosenkranz gebetet, erst am Morgen so gegen 5°° zur Stallzeit musste ich wieder heim, da ich ja die Kühe melken musste, Martin war damals gerade 12 Jahre alt, niemals, ja niemals im Leben hätte ich gedacht, das er 9 Jahre später auch geht!
Jetzt versuche ich einen Kuchen zu backen, Schwiema wünscht sich eine Sachertorte, die mochen Opa und Martin sooo gerne, deshalb ist es jetzt wieder so schwer sie zu backen, auch eine Schwarzwälder-Kirschtorte wünscht sie sich zum Geburtstag am Sonntag. Ich habe gesagt sie soll ihre Freundinnen einladen, damit sie nicht alleine ist, am Montag muss ich ja auch wieder den ganzen Tag arbeiten, danach soll de Rest der Woche angeblich frei sein. Da kommen dann ihre Freundinnen.
Linda, der Ingwertee wärmt schön von innen, aber gegen die Kälte kann er nicht wirklich etwas ausrichten, für den Moment ja, aber es wird sehr schnell wieder kalt und mit ordentlich Honig kann man ihn schon trinken. Ich habe festgestellt, das wenn ich eiskalte Füße habe, es sehr gut ist, auf dem Trimmrad zu fahren, eine höhere Stufe, dann wird mir nach einiger Zeit schön warm, dann noch dicke Socken und so ab ins Bett, die Trance laufen lassen und dann schlafe ich schnell ein für ein paar Stunden.
Karla, das Wetter ist heute nicht schön, es hat Hochnebel und nieselt, es ist so dunkel das man überall Licht haben muss um überhaupt etwas zu sehen, am Liebsten würde ich mich in mein Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen. Aber das geht ja nicht, ich muss ja was tun. In einer Stunde kann ich ja schon meinen mittleren Sohn von der Schule abholen, er ist immer so lieb und nimmt mich in den Arm und drückt mich fest und versucht mich zu trösten, auch bei Oma macht er das, ich finde das so schön, Martin hat das auch gerne gemacht. Nur der Jüngste schottet sich immer noch ab, er hat Probleme mit sich selber, ich hätte nicht gedacht, das die Puppertät ihm so zu schaffen macht, das war ja schon so als Martin noch hier war. Jetzt ist es halt noch extremer geworden.
Ich versuche jetzt eine Sachertorte zu backen, drückt mir die Daumen das es klappt!
Mona