Hallo!
Linda, Jutta und Christine, Danke für Euren lieben Worte! Ich geh ja jeden Tag mit meiner Schwiegermutter zum Friedhof und wir weinen und beten dann immer zusammen, ich hab erlebt, wie manche Leute einfach herkommen und einen in den Arm nehmen und einige Wortes des Trostes versuchen und andere sind peinlich angetan und nehmen lieber einen anderen Weg, nur das man ja nicht mit uns reden muss. Auch haben wir schon erlebt, das bewußt auf die andere Seite geschaut wird, ja man müsste vielleicht sonst was reden. Ich finde das traurig, denn wir haben doch nicht die Pest an uns, wir sind einfach nur in Trauer, Martin und Opa fehlen uns so sehr, mir wird bewußt das ich Schwiegervater auch jeden Tag mehr vermisse, ja er fehlt uns auch sehr! Am Anfang konnte ich das noch nicht spüren, aber jeden Tag wird es deutlicher! Wir alle haben oft so eine Sehnsucht nach den Beiden, möchten einfach nur unser altes Leben zurückhaben.
Ich habe im Moment eine Phase des Zornes, könnte stampfen und schreien am Grab, bis ich nicht mehr kann. Ich muss mich dann zusammenreisen, damit ich nur stampfe, aber ich explodiere in solchen Momenten fast, ja es zerreist mich vor Schmerz. Manchmal schimpfe ich auf Gott, meine Patres haben gesagt, das darf man tun, nur fluchen ist nicht erlaubt, aber das hab ich eh nie gemacht. Ich stehe dann vor dem Kreuz und frage warum? Macht es Dir Spaß glückliche Familien zu zerstören und dann sind wir Dir nicht mal eine Antwort wert? Du bist so für uns kein guter Gott sondern ein strafender, der uns nicht mal sagt, für was! Dann bete ich wieder zur Mutter Gottes und bitte sie um Kraft, denn sie hat ja auch ihren Sohn verloren! Kennt Ihr so etwas auch, oder denke nur ich so?
Solange ich arbeite oder mit jemanden rede, geht es, aber sobald ich nach Hause komme geht es wieder abwärts, dann suche ich, obwohl ich ja weiß, das sie nicht mehr da sind, sonst war es halt so, wenn ich nach der Arbeit mit dem Auto in den Hof gefahren bin, war fast immer einer der Beiden da und hat mit mir geredet, ja man hat sich willkommen gefühlt und Zuhause, jetzt ist niemand mehr im Hof und ich fange schon da zum weinen an, weil es halt so fehlt.
Wie soll man sich jemals an so einen Verlust gewöhnen, ich weiß es nicht, es ist fast nicht zum Ertragen und der Schmerz wird immer schlimmer und schlimmer, an Schlaf ist nicht zu denken, nicht mal mehr mit den Schlaftabletten, die lasse ich jetzt weg, da sie nicht mehr wirkt. Wie habt Ihr das gemacht, ich habe jetzt Baldrian und Bachblüten empfohlen bekommen. Meine Kraft bei der Arbeit ist auch nicht so groß, ich muss schon bei der kleinsten Anstrengung schwitzen als hätte ich wer weiß was geleistet. Aber sie lenkt halt trotzdem ab. Danke fürs Zuhören!
Tschüß Moni