Beiträge von Zeraphine

    liebe Christine,


    der Vortrag war sehr gut besucht, wir waren voll, Folder und rest gingen weg wie nix *lach
    Kate hat es toll gemacht, ihre Bilder wurden bewundert!
    Wir sind mehr als zufrieden! *freu


    glg
    Mira

    Ihr Lieben!


    Ich möchte euch ganz herzlich zum Vortrag "TrauerZeitRaum" einladen,


    Themen:
    Wenn Mütter/Väter ihre Kinder verlieren
    ...Risiken in der Schwangerschaft aus der Sicht eines Gynäkologen
    Trauer (gesunde/krankmachende)
    Möglichkeiten der Trauerbewältigung
    Trauerphasen
    "Meine Liebe wird dich finden..." Geschichte einer verwaisten Mama
    Vorstellung der neuen Stützgruppe für verwaiste Eltern in Telfs
    Fragen und Diskussionen


    Auch unsere Kate wird ihre Geschichte erzählen!


    Alles Liebe
    Zera

    Danke Christine!


    Ich hab den Tag hinter mich gebracht und ich hab mir einen Schirm besorgt ;-)
    Es ist richtig spürbar wie das Loch mich zwar umfängt, aber auch gleich wieder rauslässt, es ist gut so wie es ist :-)


    Ich danke euch für die Glückwünsche
    fühlt euch gedrückt :2:

    hmm halbwegs gut? nö eigentlich nicht ;-(
    Es ging mir gut....ich merke gerade, dass die anderen Finn-Tage mich zwar traurig gestimmt haben, meine Sehnsucht lauter schreit, aber es tat gut auf dieser Melancholiewolke ein wenig durch die gegend zu ziehen. Er war mir nah.
    Heute an meinem Geburtstag ....hmmm.... vor 6 Jahren stand ich genau an diesem Tag vorm Sarg meines Kleinen und musste ihn der Erde übergeben....nein ... dieser Tag ist eindeutig der schlimmste.
    Am 19.August treffen Geburt und Tod zusammen, ich kam auf die Welt und er wurde beerdigt. kein schöner tag...aber es kann nicht immer regnen :-)

    ihr lieben,
    es freut mich, dass es euch gefällt.
    Vor langer zeit hab ich diese Geschichte einmal gekriegt und verloren...
    gestern fand ich sie wieder und hab mich erkannt.
    Ich wünsche euch/uns viel kraft beim umrücken ;-)
    glg

    Liebes Regenböglein!
    Genau so empfinde ich es, gegen meine Trauer und meinen Schmerz anzukämpfen, wäre wie gegen meine Liebe zu meinem Sohn zu kämpfen.
    Die Trauer auszulöschen, wäre meinen Sohn zu negieren, also sehe ich die Trauer als Form der Liebe zu ihm an, die Trauer darf und soll in meinem Haus leben!
    Ich glaube wir lernen mit der Trauer zu leben, hin und wieder uns zu ihr zu setzen, ihr einen platz in unserem Leben zuzugestehen.


    ganz liebe grüße
    Zera

    Die Trauer ist ein unerwarteter Gast.


    Eines schönen Tages klopft sie an Deine Tür und fragt nicht erst,
    ob sie hereinkommen darf, sondern sie setzt sich mitten in Dein
    Wohnzimmer und macht es sich bequem und gemütlich.
    Am Anfang denkt man sich *nun gut, irgendwo muss sie ja sein* und
    bleibt gastfreundlich.


    Dann kommt der Punkt, wo man sich denkt *nun könnte sie aber mal
    langsam wieder gehen* und versucht, mit allerlei diplomatischen und
    weniger diplomatischen Mitteln, sie dazuzubringen, aufzustehen und
    sich zu verabschieden, weil man gern mal wieder für sich sein möchte.
    Aber nein, sie hockt da, stumm und unversöhnlich und bewegt sich
    keinen Fleck.


    Man versucht sie rauszuzerren, rauszuekeln - aber sie sitzt da
    einfach. Jeden Tag versucht man es wieder, doch wie ein Sack nasser
    Zement thront sie auf Deinem Sofa und schaut Dir die ganze Zeit über
    die Schulter. Du fühlst Dich beobachtet und unwohl - aber sie sitzt
    da einfach.
    Und schweigt.
    und wartet.
    Und weißt nicht mal worauf, geschweige denn wie lang.
    Und noch ein Tag und noch ein Versuch, sie zum gehen zu bewegen.
    Herrgott, in unserer modernen Welt muss es doch möglich sein, der
    Lage Herr zu werden!
    Aber nein, dieses Ding hockt da wie eine Spinne im Netz und wartet.


    Ok, raus will sie nicht.
    In Deinem Wohnzimmer ist zuwenig Platz.
    Also fängst du an, Dich an sie zu gewöhnen. Stellst den Tisch ein
    bisschen weiter da und den Stuhl ein bisschen weiter dort - und nun
    sitzt sie zwar noch immer da, aber nicht mehr in der Mitte.
    AHA - denkst Du Dir!


    Ich kann sie nicht zum Gehen bewegen - aber ich kann mich um sie
    herum bewegen. Ein bisschen Möbel umstellen, ein bisschen Perspektive
    wechseln und schon sieht sie nicht mehr so bedrohlich aus.
    Tatsächlich kannst Du sogar um sie herumgehen und sie von hinten
    anschauen - unspektakulär..


    Weitere Tage vergehen und sie setzt schon langsam ein bisschen Staub
    an, bis sie sich plötzlich wieder mal schüttelt, eine Trauer-
    Staubwolke aufsteigt und Dich einhüllt. *hust* . Du stellst den Tisch
    noch ein bisschen mehr dort und den Stuhl noch ein bisschen mehr da,
    und auf einmal ist sie nur noch der Rand Deines Wohnzimmers und
    nicht mehr das Zentrum.


    Aber sie sitzt noch immer da.
    Manchmal wirft sie Dir einen vorwurfsvollen Blick zu und Du fühlst
    dich versucht, sie wieder in die Mitte auszurichten.
    Manchmal schüttelt sie sich und hüllt Dich in eine Staubwolke...
    Aber irgendwann ist sie so eins geworden mit Deinem Wohnzimmer, dass
    Du sie nicht mal mehr siehst, außer wenn sie sich grad schüttelt.
    Und so hast Du aus der Not eine Tugend gemacht und dank dem
    ungebetenen Gast, der nicht mehr gehen wollte, eine ganz neue
    Perspektive in Dein Leben gebracht.


    Und würde man nun die Trauer aus Deinem Wohnzimmer entfernen - so
    würde ein hässlicher, kahler Fleck bleiben, weil da auf einmal etwas
    fehlt.


    (hab ich endlich wiedergefunden, verfasser unbekannt)

    sorry floechen,
    bald jährt sich der 6te Jahrestag meines Sohnes Finn, die jahre zuvor hatte ich immer schon lange vorher gefühlte gewitterwolken über mir.
    Dieses Jahr fühlt sich anders an, ich freue mich, mich wieder intensiv mit ihm zu beschäftigen.


    glg

    bin irgendwie in froher Erwartung, kann es kaum erwarten ...bin von ungeduld getrieben, eigenartig.
    Klar bin ich auch traurig, ein paar tränen kullern, Erinnerungen und Gefühle holen mich ein, aber es fühlt sich so ...hmm... GUT und RICHTIG ...an.
    Die jahre zuvor hab ich ewig gebraucht um den Jahreszettel zu machen, dieses jahr ging alles so locker von der Hand, es ist alles schon fix und fertig. Tatsächlich freue ich mich auf meine Finn-Woche (hab aber auch angst davor, keine Frage, dieses hochgefühl macht mir angst)


    Also ihr lieben, solltet ihr nichts mehr von mir hören, dürft ihr mich gern in einem Krankenhaus besuchen ;) vorzugsweise mit einer Feile bestückten Torte.


    umärmel

    Liebe Chrisu, Floechen und rest :-)


    ich weiß auch noch schmerzlich wie es war meinen toten sohn in den armen zu halten, ihn zu beatmen und zu wissen, dass es schon "gelaufen" ist....ich weiß auch, wie ich aufgewacht bin und schon schrie bevor ich wußte weshalb.
    Wieso ich mich mit dem Tod beschäftige hängt sicher auch damit zusammen, zudem es aber auch beruflich immer schon ein Teil meines Alltages war, jetzt mit den Sterbebegleitungen bin ich noch näher dran.


    Was genau vonstatten geht wird kein lebender wirklich ergründen können, somit bleibt es uns überlassen, das was wir "sehen, erleben und erfahren" zu bewerten.


    :24:

    Dass sie Schwestern Schutzanzüge anhatten hat vielleicht hygienische Ursachen, also in IBK ziehen wir uns nicht um, aber ich denke jede anstalt hat ihre Regeln.
    Es kommt auch auf die Todesursache an, ob der Verstorbene gleich zum Bestatter kommt, oder zuerst auf der Pathologie obduziert wird.


    Ja erst wenn man damit konfrontiert wird entstehen fragen und manchmal hilft es, wenn unsicherheiten geklärt werden.


    :24:

    Ich denke, dass "eile" nicht mehr geboten ist, und angehörige so auch Zeit haben sich vom Verstorbenen zu verabschieden. Hat auch was mit innehalten und Respekt zu tun.
    Auch pflegepersonal hat so die möglichkeit damit umzugehen (ich fand es im kh natters schön: die Nachtschwester hatte ein buch mit psalmen und schönen bildern, sie schlug einfach eine seite auf und stellt das buch mitsamt blumen und einer kerze aufs nachtkästchen, es wirkte zwar einfach aber voller Respekt und gefühl).


    Meine Kolleginnen machen das schon länger und vor allem eine kann ganz gut abschätzen "wie lange es dauern wird", sie hat aber kaum berührungsängste, einmal hat eine sterbende über kalte füsse geklagt und dass sie sich so alleine fühlt, also hat diese Kollegin sich aufs bett gelegt und sie einfach im arm gehalten.


    Hoffentlich finde ich die richtigen worte den biologisch- chem. prozess zu erklären:


    In den meisten fällen läuft es so ab (ich versuche mich kurz zu halten):
    Atmung verändert sich, gewisse botenstoffe (müsste erst nachlesen welche das wären) werden nicht mehr produziert, der körper fährt seine funktionen runter, extremitäten werden nicht mehr richtig durchblutet, sauerstoffaufnahme verringert sich, verringerte hirnleistung, sehen und hören wird reduziert. Das erklärt laut Medizinern das "Halluzinieren". Manche behaupten, dass das eine natürliche Reaktion ist um so weniger angst zu haben, sozusagen angeboren.
    Es ist aber immer abhängig welche Medikation (sedierung usw.) verabreicht wurde. Was den meisten angst macht ist die Rasselatmung, sie klingt sehr heftig, als ob der Sterbende nicht genug luft kriegt, was aber nur darauf zurückzuführen ist, dass auch der Muskeltonus reduziert ist und speichel somit nicht abgehustet oder geschluckt wird. Lt. Ärzten kriegen die Patienten das aber nicht so mit. Wirkt aber (auch für mich) etwas erschreckend.


    glg

    Hallo Chrisi,


    du widersprichst mir nicht, ich habe nirgends erwähnt, dass es immer so ist!
    Es gibt ein paar (ich hatte goth sei dank noch keine solche Begegnung!) Menschen die sehr schwer von dieser Welt gehen, da spielen auch sehr viele andere Faktoren eine Rolle.


    Floechen
    Sie erzählenl von der Vergangenheit bestimmte begebenheiten, sehen schon vorausgegangene Menschen, sprechen mit diesen Menschen oder sie wirken in sich gekehrt, antworten aber auf Fragen, wirken aber nicht als ob sie das noch könnten. Schauen auf eine bestimmte Stelle, lächeln dorthin.
    Um aus der Praxis ein beispiel zu bringen:
    Eine meiner ersten Begleitungen: Frau A. bemerkte meine ankunft nicht, als ich sie jedoch angesprochen habe hat sie mich angesehen und auch auf meine Fragen geantwortet um dann wieder auf eine bestimmte stelle zu schauen, dann hat sie mit einer "Frau" sich unterhalten, sie um Verzeihung gebeten, um dann kurz darauf mich zu bitten ihr einen süß-gspritzten (Wein mit Sprite) zu bringen, den sie dann auch getrunken hat.
    Ein wenig später sang sie ein altes Heimatlied (sie war südtirolerin), es wirkte auf mich so, als ob sie grad irgendwo in ihrer Jugendzeit war.
    Ein paar stunden später starb sie, ALLEIN!, als ich kurz raus ging.


    Es gäbe vieles zu sagen, vor allem möchte ich aber betonen, dass die meisten Menschen versöhnt sterben, mediziner erklären das mit einem chem. prozess im hirn, spirituelle-religiöse Menschen sehen darin naturgemäß etwas anderes.


    Dass jemand aggressiv wird hat manchmal auch damit zu tun, dass er tatsächlich alleine sein will, ich hatte eine Frau die wollte eigentlich nicht, dass jmd. bei ihr ist, ihre familie bestand aber darauf.
    So hat sie mich jedes mal zusammengepfiffen wenn ich kam: "i stirb heit sicha nit, brauchsch gar nit do bleibn", erst nach langem hin und her, hat die Familie eingelenkt.
    Sie starb alleine, bei der beerdigung sagte dann ihr sohn: sie ist so gestorben wie sie im leben war, alles alleine schaffen".


    glg


    PS: ich weiß nicht, ob ihr quasi den med. faktor auch "erklärt" haben wollt, also was sozusagen in diesem moment im körper vorgeht.

    Hallo ihr lieben,


    da ich auch als Sterbebegleiterin ehrenamtlich arbeite, durfte ich ein paar menschen bis zuletzt begleiten.


    Vorab möcht ich aber anmerken, dass es etwas anderes ist einem "fremden" Menschen beizustehen, man ist emotionaler nicht so eingebunden, eigene verlustgedanken kommen da weniger zum tragen, als wenn man einen geliebten Menschen loslassen muss.


    Grundsätzlich ist der Moment des sterbens etwas friedliches, sanftes, es ist ein nach Luft holen und loslassen. Meine Kolleginnen und ich haben festgestellt im Gespräch, dass eine ganz besondere Stille herrscht, nicht beängstigend.


    So sehr der Mensch vorher auch gekämpft und gehadert hat, je näher der Zeitpunkt kommt, desto ruhiger, in sich gekehrter ist er.
    Wenn die Ruhe, das Aufgeben oder auch das dahingleiten eintritt, wissen wir meist, dass es nicht mehr lange dauert.


    Vorher ist es etwas anderes, Angst vor dem unbekannten, gewissensfragen, oder auch religiöse Fragen beschäftigen viele, auch sterbende haben verlustangst, sie müssen ihre Lieben zurücklassen, sehen einem ereignis entgegen, das ungewiss ist.


    Meine beeindruckendste begleitung war letztes Jahr, diese Frau war sehr aktiv in der Vorbereitung ihres Abganges, hat alles schon organisiert, das bild für die Traueranzeige, Texte für die beerdigung, grabstein....alles war vorbereitet.
    Dennoch wollte sie nicht sterben, sie sagte: es ist so als ob ich auf einem tollen ball bin und man teilt mir mittendrin mit, dass ich jetzt gehen muss.
    Sie hatte nachts angst allein zu sein, also haben wir wochenweise bei ihr im Krankenhaus übernachtet, ihren atem überwacht, weil sie angst hatte, dass "ER" sie holen kommt...
    und dann, eines abends als ich zum Nachtdienst kam war sie ruhig, wirkte zufrieden, hat sich von dieser Welt schon ein wenig ausgeklinkt, war aber ansprechbar und hat geantwortet auf fragen...in dieser Nacht hat sie einmal ganz tief luft geholt und ist die für immer gegangen, ruhig und sanft.


    Es gibt aber auch welche die wirklich erst gehen können, wenn sie allein sind, deshalb gehen wir auch manchmal für ein paar minuten vor die Tür, um es ihnen nicht schwerer zu machen, aber man merkt das mit der Erfahrung, was den Wünschen entspricht.


    glg