Beiträge von Juttap

    Hallo an alle,


    ich muß etwas "richtigstellen"!
    Was ich gestern über den Anruf von Mutti geschrieben habe klingt so, als hätte sie mich "absichtlich zu spät" angerufen. Aber ich glaube nicht, daß es so war.
    Angeregt durch Miras Beitrag über die "falschen Erinnerungen" (die, die nicht ganz den Tatsachen entsprechen), habe ich nachgedacht. Und mir ist eine Bemerkung von Mutti wieder eingefallen, die ich vergessen (verdrängt) hatte:
    "Die Schwester ist mir nachgekommen und hat gesagt: Nicht mehr telefonieren gehen, gleich zurückkommen!"
    Es ging wohl einfach alles so schnell, es "sollte wohl so sein!" Und ich bin wirklich froh, daß Mutti bei ihm sein konnte, daß Vati nicht alleine war. Ich möchte gar nicht daran denken, wie ich (und auch Mutti) fühlen würden, wäre sie ev. durch den Anruf an mich nicht bei ihm gewesen.


    Gestern war ich eigentlich ziemlich ruhig. Schleppte zwar einen "Felsblock" in meinem Herzen herum, aber es ging so. Doch heute -
    hatte gegen Morgen einen schlimmen Alptraum, hab mich selbst mit meinen Hilfeschreien aufgeweckt und konnte dann nicht mehr einschlafen. Und seither rinnen die Tränen fast pausenlos, kann sie einfach nicht "abstellen", muß aufpassen, daß ich die Tastatur nicht "unter Wasser setze".
    Draußen scheint die Sonne, ich spüre sogar ihre Strahlen durchs Fenster auf meiner rechten Hand, aber mir ist so kalt. Hab schon alles mögliche angezogen, dicke Socken, Strickjacke.. aber es schüttelt mich, als ob es -20 Grad hätte.


    Und in meinem Kopf kreisen die Schuldgefühle. Ich weiß ja, daß es unsinnig ist, vergangenes nicht mehr geändert werden kann, aber...
    Es macht mir (unter anderem) wahnsinnig zu schaffen, daß ich am Mittwoch Thomas nur angerufen habe um ihm zu sagen, daß Opa gestorben ist. Ich hatte Angst davor, und auch irgendwie die Kraft nicht, zu ihm zu fahren.


    Ich hab mein Kind (auch wenn er schon bald 29 ist - "mein Kind" ist er ja trotzdem) damit einfach "alleine gelassen"!


    Am Sonntag kommen Mutti und er zu uns zum Mittagessen, dann muß ich mich noch bei ihm entschuldigen, daß ich so egoistisch war.
    Gott sei dank hat er seine Freundin angerufen, und sie ist sofort zu ihm gefahren. Ich hoffe sooo sehr, daß die beiden zusammenbleiben, sie ist ein ganz, ganz liebes Mädel.


    Sonntag nachmittag werden wir also die Parte machen, d.h. so weit, daß ich dann nur mehr das Datum einsetzen muß, da wir ja erst am Montag aufs Magistrat können. (müssen! - ich fürchte mich jetzt schon)
    Habe auch schon für meine Tante die Parte selbst gemacht und gedruckt, und möchte das, gemeinsam mit Mutti, auch für Vati machen. Es ist ja doch eines der letzten Dinge, die ich für ihn tun kann.


    Schon wieder ein "Roman" geworden, ich hör jetzt auf. Ich hoffe mein Zehnfinger-System hat mich nicht im Stich gelassen, "Korrekturlesen" kann ich heute nicht, denn jetzt sehe ich wirklich nichts mehr.


    Euch allen noch einen schönen (restlichen) Feiertag mit ruhigerer See als meine im Moment ist
    Jutta

    Liebe Mira,


    Ich denk mal: du warst in dieser Situation so hilflos, so "alleine", daß du dich eben auch alleine siehst.


    Dieses "von außen sehen", sich selbst wie auf einem Foto oder in einem Film sehen, ist für mich eine Art Selbstschutz. Zumindest ich sehe das bei mir so. Dadurch ist die Distanz zu diesem Geschehen größer und dadurch ist es "leichter" zu ertragen.
    Und daß sich diese "Erinnerung" dann einbrennt, liegt wohl in der Natur des menschlichen Gehirns. Wenn wir ein paar Mal etwas "falsch" sehen, gelingt es nur mit Hilfe anderer wieder, das zurechtzurücken.


    Light: vielleicht hast du deine Großmutter gesehen (wolltest sie sehen?). Kinder haben meist eine viel nähere Beziehung zu "anderen Ebenen". Und wenn wir dann erwachsen werden, "verlernen" wir das dann meist.
    Ich weiß, das klingt jetzt sehr "esotherisch", wahrscheinlich suche ich ja grad auch nach einem "Rettungsanker"


    Liebe Grüße
    Jutta

    Meine Lieben!


    Ich danke euch für eure lieben Worte, es tut so gut hier zu sein und euch zu lesen. Jedes eurer Worte ist ein kleiner Tropfen Balsam auf meiner Seele.
    Habe es heute Nacht dann doch nicht mehr geschafft, noch etwas zu schreiben, wie ich bei traurigetina meinte. Hab zwar angefangen, aber mittendrin einfach den Läppi abgedreht, weil ich merkte, daß ich während dem tippen einschlafe.
    Im Großen und Ganzen hab ich eigentlich recht gut geschlafen (danke Rosalie für die sauren Gurken ;) ), hatte aber doch zwischendurch den Alptraum "ins Bodenlose zu fallen".


    Ich sehe Vati immer wieder vor mir, wie ich gestern ins Zimmer kam und er so ruhig dalag. Erst machte mein Herz einen riesen Sprung weil ich dachte: es ist doch nicht wahr, er hat auf mich gewartet, er schläft nur. Dann erst sah ich die Blumen auf seiner Bettdecke und wußte, ich bin doch zu spät gekommen. War Mutti tief in mir ein klein wenig "böse", daß sie mich nicht früher angerufen hat, aber heute Nacht dachte ich mir, sie waren so lange zusammen (in ein paar Tagen hätten sie den 54. Hochzeitstag gehabt), also war es schon richtig so, daß Vati in ihren Armen einschlafen durfte. Sie hat diesen Abschied "alleine" wahrscheinlich gebraucht.
    Ich habe sehr stark gespürt, daß er noch hier war. Ich "spürte", daß auch er mich noch einmal streichelt.


    Und ich muß jetzt damit zurechtkommen, daß ich, nachdem wir am Montag nach einer Woche Deutschland zurückkamen, nicht sofort am Dienstag zu ihm gefahren bin.Mutti sagte mir, er hat sehr starke Schmerzen. Und ich dachte noch kurz, ich fahre gleich rüber. Aber er wollte eigentlich nie, daß wir ihn sehen, wenn es ihm wirklich schlecht geht. Auch nach Operationen wollte er, daß wir, bis auf Mutti, ihn erst besuchen, wenns ihm etwas besser geht. Und so dachte ich dann, vielleicht schade ich ihm, wenn er sich wegen mir "zusammenreißt" und nicht zeigt, daß er Schmerzen hat. - Und dann war es zu spät!


    Ich bin dankbar, daß er sich nicht mehr quälen muß und keine Schmerzen mehr hat - aber er fehlt mir jetzt schon so sehr! Und eigentlich kann ich mir einfach nicht vorstellen, ihn in dieser Welt nie mehr zu sehen.
    Du hast recht Rosalie - trotz "besseres Wissens" habe ich Vati immer gesehen, wie er wieder den Wohnwagen für den nächsten Urlaub fertig macht, und meine Eltern gemeinsam zur nächsten großen Fahrt aufbrechen. Er hatte sich doch sooo oft schon wieder aufgerappelt - warum also nicht noch einmal!


    Danke daß ihr hier seid
    Jutta

    Liebe Tina,


    muß hier bei dir noch kurz Kraft tanken für das, was ich dann bei mir noch weiterschreiben muß - hab festgestellt, daß ich sonst ja doch nicht schlafen kann!


    Also: ich finde es ganz normal, daß du Angst hast. Man hat doch sowieso "Angst", wenn man einen neuen Job beginnt. Es wartet ein neues Umfeld, neue Kollegen, man fragt sich: wie werde ich mich einfügen können, schaffe ich es so, wie die anderen sich das vorstellen,.... schaffe ich es überhaupt!!
    Ich hab das Gefühl, du hast ein wenig Angst davor ein "neues Leben" zu beginnen, weil du (so irgendwo im Hinterstübchen) fürchtest, dich damit einen Schritt von Uwe zu entfernen, denn ein Leben ohne ihn ist ja eigentlich unvorstellbar.
    Aber dieser Schritt in ein "normales" Leben ist gut und wichtig - und du machst ihn nicht von ihm weg, sondern mit ihm, denn ich bin mir sicher, daß er stolz auf dich wäre. Und daß er dein weiteres Leben immer begleiten wird, das weis ich - auch aus eigener Erfahrung.


    Und daß nicht wieder irgendetwas passiert, was uns wieder aus der Bahn wirft - das kann uns niemand garantieren. Trotzdem glaube ich, daß wir einfach nicht stehen bleiben dürfen, sondern immer wieder versuchen müssen, weiter zu gehen. Es ist schwer, oft sehr schwer - aber die andere Alternative wäre doch nur, aufzugeben. Und obwohl auch um mich im Moment alles nur schwarz ist weigere ich mich trotzdem, das zu tun.


    Daß die "harmlose" Frage: "Wie geht es euch?" dich wieder zurückwirft, ist wohl auch ganz "logisch". Denn es ist einfach so, auch nach langer Zeit. Jedesmal, wenn man jemandem sagen muß, daß es den geliebten Menschen nicht mehr gibt, ist es, als wenn es erst gestern gewesen wäre. Auch wenn in der Zwischenzeit "Jahre" vergangen sind.


    Tina, frag nicht: warum ist er denn nicht mehr hier? Es gibt leider einfach keine Antwort darauf, der "Sinn" entzieht sich unserer Vorstellungskraft - wir müssen es einfach akzeptieren. (ich nehme an, du merkst, daß ich mir gerade selbst zurede wie einem "kranken Pferd" ?)


    Ich wünsche dir einen guten, positiven Einstieg in deinen neuen Job, und daß es dir damit leichter fällt, wieder "sicheren Boden" unter den Füßen zu bekommen


    Jutta

    Wenn ein Blatt, irgendein Blatt vom Baume fällt,
    weil der Herbstwind es so bestimmt,
    wenn das Schicksal uns etwas nimmt
    vertrau der Zeit.


    Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf,
    und wieder bringt ein Tag für uns sein Licht.
    Ja immer, immer wieder geht die Sonne auf,
    denn Dunkelheit für immer gibt es nicht.



    Im Moment kann ich weder der Zeit vertrauen, noch mir wirklich vorstellen, daß die Dunkelheit wieder verschwindet, denn wieder ist eine Sonne von meinem Himmel verschwunden.


    Mein Vater ist heute vormittag in den Armen meiner Mutter gestorben.


    Ich bin sofort, nachdem Mutti angerufen hatte zu ihm gefahren. Er lag so friedlich im Bett, ich dachte immer wieder - er muß doch jetzt den nächsten Atemzug machen - nur die Blümchen, die die Schwester auf seine Bettdecke gelegt hatte, die sagten mir, daß das nie wieder der Fall sein wird.


    Und das Allerschwerste war, meinem Sohn zu sagen, daß sein Opa tot ist. Er hat so geweint, und ich konnte ihn nicht trösten. Wie auch, ich kann es ja selbst nicht glauben.
    Auch wenn wir uns in der letzten Zeit immer wieder gesagt haben, daß wir damit rechnen müssen - jetzt ist es trotzdem unfassbar.


    Ich bin - ach ich weiß nicht: Kann im Moment nicht mehr weiterschreiben.


    Traurige Grüße
    Jutta

    Liebe miss 'you!


    Herzlich Willkommen hier im Forum.
    Es tut mir sehr leid, daß du deine Oma so plötzlich verlieren mußtest.


    Du steigerst dich sicher nicht zu sehr hinein - du hast einen geliebten, in deinem Leben wichtigen Menschen verloren. Auch wenn die Umwelt oft sehr rasch zur "Tagesordnung" übergehen möchte, laß dich nicht drängen sondern nimm dir die Zeit die du brauchst, um diesen Verlust zu verarbeiten. Denn es ist nie gut, wenn Wunden sich nur an der Oberfläche schließen - irgendwann brechen sie dann auf und dann schmerzt es um so mehr.


    Es ist nur natürlich, daß du sie vermißt, nur "noch einmal sehen möchtest", es geht uns allen so, doch dabei können wir dir leider nicht helfen.
    Doch wir können dir "zuhören". Wenn du magst, erzähle uns doch etwas über deine Oma. Habt ihr oft etwas zusammen unternommen? Wie war sie?


    Viel Kraft und alles Liebe
    Jutta

    Liebe Maki,


    wennst gewartet hast mit dem heulen bis Nora (und vor allem ihre Klassenkameraden ;) ) dich nicht mehr sehen konnten, dann ists ja eh gut - warst tapfer! Wünsche dir, daß die Tage bis Nora wieder zurück ist, gaaanz schnell vergehen!


    Und sonst wünsch ich dir, daß deine "Achterbahn" mal ein wenig langsamer fährt, so daß dir nicht schlecht wird!


    Ich hab gerade versucht, mir deine Situation heute vorzustellen - was mir natürlich nicht wirklich gelingen kann. Aber ich glaube, ich würde auch immer sagen: "Eines!" (hab "nur" einen Sohn). Ich mein, ich könnte nicht sagen "Keines" (in deinem Fall "Drei"), denn er bliebe ja trotzdem "mein Sohn", so wie Abi immer "deine Tochter" bleiben wird.


    So, und jetzt hab ich den Faden verloren - weis nicht mehr, was ich noch sagen wollte (fürchte, schön langsam schlägt das Alter jetzt wirklich zu :P )


    Alles Liebe
    Jutta

    Liebe Rosalie!


    Auch ich begrüße dich ganz herzlich hier im Forum, schön, daß du zu uns gefunden hast.


    "...sie war mein Floß - der Platz zum ausruhen wenn man erschöpft aus der welt zurückkommt." Aus diesen Worten spüre ich eure Liebe und das Vertrauen, das dich und deine Mutter verbindet - ich glaube nicht, daß du es besser hättest ausdrücken können, du hast schon die passenden Worte gefunden, deine Mama zu beschreiben.


    Deine Beschreibung des Kampfes, den ihr gemeinsam mit eurer Mutter geführt habt, hat mich sehr berührt, ich weiß was du fühlst.
    Nein - ich weiß, was du gefühlt hast, als ihr noch gekämpft habt. Mein Vater (und wir mit ihm) kämpfen seit drei Monaten. Den Krebs hatte er besiegt, doch jetzt ist sein Herz zu schwach zum Leben - aber doch noch zu stark, als daß er gehen könnte.


    Dein Beitrag ist sicher nicht zu lang geworden - wenn du magst und kannst, schreibe ruhig weiter, das Schreiben hilft, "Ordnung" in die Gedanken und Gefühle zu bekommen. Und hier ist immer jemand da, der dir "zuhört"


    Alles Liebe
    Jutta

    Servus Tina,


    das wäre super, wenn das klappt! Meine Daumen sind gedrückt, wünsche dir viiieeel Glück und alles Gute, daß du morgen unterschreiben kannst.


    "Biebelfest" bin ich leider nicht, doch für mich passt diese "Aussage" nicht wirklich in die Bibel, also hab ich gegoogelt.
    "Was lehrt die Bibel wirklich" ist von den Zeugen Jehovas und ich persönlich bin da schon skeptisch.
    Es steht mir fern über irgendeine Religion oder Religionsgemeinschaft zu urteilen - aber es ist einfach nicht "meins"
    Ich lasse gerne jedem seinen Glauben und seine Überzeugung (wenn er damit niemandem schadet oder weh tut), wenn er mir meinen läßt. Ich werde immer "hellhörig", wenn mich jemand "missionieren" möchte. Und das ist in solchen Fällen dann meist so.
    Zumindest bei mir war es bis jetzt immer der Fall - vielleicht bin ich aber ja auch nur an die falschen Leute geraten (bzw. sie an mich ;) )


    Und mit "er (sie) war zur falschen Zeit am falschen Ort" könnte ich mich nicht "anfreunden", für mich ist das eher "negativ besetzt".
    Auch der für dieses Gespräch gewählte Ort (Uwes Grab!) stimmt mich schon sehr nachdenklich! Du bist dort sicher "leichter beeinflussbar" als an einem "neutralen" Platz.
    Also bitte geh mit "eingeschaltetem gesunden Menschenverstand" in dieses Gespräch und laß dich möglichst nicht von Gefühlen beeinflussen oder irgendwie "überreden".


    Aber wie gesagt - das alles ist nur meine Meinung! (bzw. mein "Bauchgefühl")


    Nochmal - viel Glück für morgen
    Liebe Grüße
    Jutta

    Liebe wolfs_eyes,


    auch von mir ein herzliches Willkommen und meine aufrichtige Anteilnahme.
    Es ist schön, daß du hier her gefunden hast.


    Auch ich glaube nicht, daß du "Schuld hast", daß du dein Kind verlieren musstest, es hätte wohl nichts geändert, wenn du gewußt hättest, daß du schwanger bist.
    Schuldgefühle sind ganz "normal", man denkt immer: wenn ich dies nicht, oder jenes doch getan hätte, dann ...
    Christine schreibt immer so treffend: Schuldgefühle zu haben heißt nicht, schuldig zu sein" Vielleicht hilft dir das ein wenig?


    Ich kann gut nachvollziehen, daß dich der Ausspruch deiner Mutter sehr verletzt hat.
    Ich war 18 Jahre, als mein Verlobter bei einem Verkehrsunfall starb. Und meine Omi sagte mir: "Es hat so sollen sein!", ich konnte das damals nicht fassen - das hat mir auch soo weh getan.
    Erst viel viel später habe ich verstanden, wie sie es gemeint hatte. Sie lebte ihr ganzes Leben nach der Devise - man muß sein Schicksal annehmen, "Dein Wille geschehe". Und aus dieser Überzeugung kam auch dieser "Spruch".
    Obwohl ich auch heute noch der Meinung bin, daß man das "besser" sagen könnte, anders ausdrücken sollte - vielleicht hat es deine Mutter auch so ähnlich gemeint?


    Liebe wolfs_eyes, schreib dir hier von der Seele, was dich belastet. Ich habe (für mich) festgestellt, daß das sehr gut tut. Und hier ist immer ein "offenes Ohr" für dich, wir verstehen dich.


    Liebe Grüße und alles Liebe
    Jutta

    Ach Tina,


    schon wieder so ein Sch...!
    Ich kann gut verstehen, daß dir alles sinnlos vorkommt, und du keinen Ausweg siehst. Laß dich mal ganz fest drücken!


    Ich bin der Meinung von Chrisu. Warte ein wenig ab, bis du wieder wirklich klar denken kannst. Und dann rede nochmal mit der Verwaltung, ev. wirklich mit der nächst höheren Stelle. Und mach dann klar, daß ihr falsch informiert wurdet, und das gerne "in Ordnung bringen" möchtet, es muß doch eine Lösung geben.
    Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen, daß sich wirklich nichts machen läßt. Besonders wenn du nach diesen 20 Jahren bereit bist, wieder etwas zu zahlen, kann es denen doch egal sein, ob das Grab bestehen bleibt, oder neu vergeben wird! Außer es herrscht so großer "Platzmangel", daß die Stadt dazu gewungen ist, weil sie sonst nicht mehr wissen, wohin.
    Ist das jetzt ein Einzelgrab? Vielleicht könnt ihr es dann in ein Familiengrab "umwandeln" lassen?
    Und ev. reicht es ja schon, wenn du dann mit einem anderen Angestellten sprichst. Manche halten sich eben stur an die "Vorschriften"
    und mit anderen kann man doch eine Lösung finden.
    Also erst mal: ruhig Blut! Und sollte im Moment wirklich nichts gehen (was ich mir wie gesagt nicht vorstellen kann), würde ich trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, im Laufe der Zeit doch noch etwas zu erreichen! - Vielleicht ändern sich ja die Vorschriften ?(


    Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und morgen einen besseren Tag, schlaf gut
    Jutta



    PS: Hier kommt noch ein groooßes Kraftpaket - ganz für dich alleine :D :D :D

    Liebe Maki,


    ich glaube auch, daß es viel Zeit, Kraft und GEDULD braucht, mit beiden Beinen in "jeder Welt" zu stehen.
    Ich möchte das (für mich) so beschreiben: Der Anfang ist wie ein Spagat (den ich nicht kann ;-) )
    Man steht ganz in der Trauerwelt, versucht hin und wieder, einen Schritt ins "normale" Leben - aber nur mit einem Fuß. Und den zieht es dann unter dem Körper weg - also "schnell zurück, das kann ich nicht!" (will ich nicht?).
    Mit "viel Übung" gelingt es irgendwann, daß der Fuß draußen nicht mehr gar so schnell wegrutscht, und ich versuche zaghaft, den zweiten auch nachzuziehen. Bis ich dann auf beiden Füßen draußen stehe - oft wackelig, aber doch. Es ist ein Hin und Her, doch irgendwann sind "beide Füße dort, wo ich sie brauche".


    Ein Satz von Karina hat mich sehr nachdenklich gemacht: ich habe auch lernen müssen nachsichtig zu sein.
    Man erwartet von den Freunden (zurecht, wie ich finde) Mitgefühl und Nachsicht. Aber man denkt nicht daran bzw. kann es oft gar nicht, daß diese sich auch schwer tun. Wir wissen ja oft selbst nicht, was wir gerade wollen, bzw. was uns heute guttut, ist morgen ev. genau das Gegenteil. Wie also soll unsere Umwelt sich dann "auskennen"?
    Christoph hat das glaub ich auch sehr gut auf den Punkt gebracht.
    Diese dummen Sprüche sind wahrscheinlich nur sehr unglücklich ausgedrückt und gar nicht so gemeint, wie sie klingen.
    Es soll wohl nicht heißen: "Vergiß die (den) Verstorbene(n)", sondern "Die anderen brauchen dich - vielleicht sogar mehr als vorher"
    Nichtsdestotrotz tun sie natürlich weh! Denn meist hat man in solchen Momenten nicht die Kraft "nachsichtig" zu sein.


    Nochmal zu den Bildern: Vorgestern hatte ich sie wirklich gleich nach meinem post von der Wand genommen, nur um gestern jedesmal beim Vorbeigehen auf den leeren Fleck an der Wand zu starren. Hab dann ein Landschaftsbild hingehängt. Doch das stört mich auch, und ich bin am Überlegen, ob ich nicht doch die Bildtafel wieder aufhänge -
    so viel zu "was tut gut - und was stört mich!"
    Ich selbst weiß es im Moment jedenfalls nicht! ;)


    Liebe Grüße und einen "guten" Tag
    Jutta

    Liebe Manu,


    auch meine Daumen sind gedrückt.
    Ich hatte vor zwei Jahren das "Vergnügen", daß mir das Arbeitsamt den ECDL gezahlt hat, und habs ganz gut geschafft.
    Bin mir sicher, du schaffst es auch. :thumbsup:


    Alles Gute - *daumendrück*
    Jutta


    PS: Schreib uns doch bitte, wie es dir gegangen ist!

    Servus Tina,


    ja, finde ich auch - toll geworden!!


    Tut mir leid, daß bei dir so hoher Seegang ist, wünsche dir bald einmal ein paar ruhigere Tage.
    Ich persönlich dachte ja, wenn endlich ein paar Tage die Sonne scheint, dann wird es besser. Aber jetzt ist mir die Sonne auch "nicht recht", denn sie paßt so gar nicht zu meiner Stimmung. Vielleicht gehts dir ja auch so?


    "Sag mir Herrgott, bist du in Urlaub?" - das ist in 7 Worten genau das, was ich in den letzten Tagen fühle. Ich weiß, er hat viel zu tun, aber...
    Sorry - ich höre jetzt lieber auf. Kann dir heute leider nichts positives schreiben.


    Drück dich
    Jutta

    Servus Tina,


    ein schöööönes Zeichen, das dir da von Uwe geschickt wurde!!! So was tut soo gut - freu mich für dich!
    Daß es unseren Lieben, dort wo sie sind gut geht, daran zweifle ich nie, auch daran nicht, daß sie uns weiterhin lieben, so wie wir sie.
    Nur sonst bin ich im Moment leider ziemlich am hadern - aber das ist eine andere Geschichte.


    Ich wünsche dir auch eine gute Nacht, und daß du dieses Gefühl in die nächste Zeit mitnehmen kannst.


    Liebe Grüße
    Jutta

    Liebe Maki,


    was ist da anders?
    Für mich ist es so: wenn ich ein Foto aus einer Lade nehmen muß, oder ein Album zur Hand nehme, mache ich das bewußt, ich will mich genau in dem Augenblick damit auseinandersetzen.
    Fotos an der Wand oder im Rahmen "verfolgen mich mit dem Blick", auch wenn ich gerade etwas anderes machen möchte, weil ich es im Moment einfach nicht schaffe.
    Wir haben im Vorzimmer eine große "Bildtafel" mit Fotos unserer Großeltern und lieber Freunde, die nicht mehr bei uns sind, umgeben von Ansichtskarten, die wir von ihnen bekommen haben, und auch "leeren" Ansichtskarten. Die wir ihnen nicht mehr schreiben konnten, die aber "automatisch" im Urlaub gekauft wurden. Irgendwie war oft die Karte für ... übrig, und wir begannen dann, sie zu den Fotos zu geben.
    Sie hängen schon lange dort, aber im Moment bin ich kurz davor, sie von der Wand zu nehmen, weil ich es fast nicht ertrage, "50mal am Tag" daran vorbeizugehen.
    Ich denke auch, daß deine Antwort an deinen Jüngsten ehrlich aus dem Herzen kam - eben weil du sie spontan gegeben hast.
    Es wird die Zeit kommen, so wie Chrisi schreibt, wo du gerne Bilder von Abi aufstellen wirst. Um sie vielleicht irgendwann später für einige Zeit wieder wegzutun - so wie ich es jetzt machen werde - jetzt gleich!
    Ich habe schon einmal in meinem Thread geschrieben, daß ich die Antworten an euch brauche, um mir selbst zu helfen. Deshalb - DANKE für deine Frage, und daß ich darauf antworten konnte.


    Liebe Grüße und eine gute Nacht mit schönen Träumen
    Jutta

    Liebe Buddhaweiblich,


    meine herzliche Anteilnahme.
    Du hast geschrieben, dein Bruder sagte einmal, er wird immer auf dich aufpassen. Und er wird auch immer an deiner Seite sein und über dich wachen.


    Alles Liebe und viel Kraft
    Jutta

    Liebe Anita,


    meine herzliche Anteilnahme zum Tod deines Lebensgefährten.
    Auch meine Gedanken werden dich am Dienstag begleiten, und ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.


    Liebe Grüße
    Jutta