Liebe Verena,
es tut mir so leid für dich - das ist eine schlimme Situation.
Wie bringt man einen Menschen dazu, etwas zu tun, was er partout nicht will und nicht einsieht, wozu? Mhm.
Ich schließe mich Manuela an. Natürlich kann ich deine Schwiegermutter verstehen - es ist nicht leicht, es scheint ihr über die Grenzen des Machbaren zu gehen.
Aber auch ihr trauert, habt euren Papa, Opa verloren. Und mit dem "Nachgehen wollen" belastet sie euch noch zusätzlich.
Wenn alle lieben Worte nichts bringen, müßt ihr vielleicht einmal "Klartext" reden.
Ihr direkt sagen, daß sie euch damit belastet, ihr euch zusätzlich um sie Sorgen macht. Ob sie sich überlegt hat, was sie euch damit antun würde, wenn sie geht. Daß eine Trauerbegleitung ihr natürlich nicht den Mann zurückbringt, aber ihr helfen kann, weiterzuleben. Für ihren Sohn, dich, ihren Enkel - und auch für ihren Mann. Einen großen Wunsch von ihm zu erfüllen - den Enkel aufwachsen zu sehen - für ihn!
Natürlich werdet ihr deiner Schwiegerma weiterhin helfen soweit es in euren Kräften steht. Doch sie muß auch mitmachen. Und auch eure Kräfte sind begrenzt.
Ich weiß, das ist hart, aber wenn alle Liebe nicht hilft, bringt sie das ev. zum Nachdenken.
Vielleicht kann dein Mann dir dabei helfen (daß nicht nur du die "Böse" bist). Und vielleicht wirkt es besser, wenn er ihr sagt, daß er sie nicht auch noch verlieren möchte, er nicht weiß, wie es das verkraften soll.
Ich glaube, sie braucht dringend Hilfe. Und wenn sie sie von euch nicht annimmt, solltet ihr viellecht schauen, professionelle Hilfe zu bekommen. Kann euch ihr Hausarzt dabei helfen?
Verena, ich wünsche euch "trotz allem" ein schönes, ruhiges Weihnachtsfest. Mit besonders viel Zeit für dich selbst zum Kraft tanken.
Alles Liebe,
Jutta